Direkt zum Inhalt

Schäden an der Holzunterkonstruktion einer Außenwandbekleidung

Beschreibung

An einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade mit Außenwandbekleidung sind an der horizontal verlegten Holzunterkonstruktion starke Feuchtigkeitsschäden sichtbar. An einigen Stellen sind die Latten teilweise gebrochen und in einem fortgeschrittenen Stadium der Zersetzung. Die Befestigung hat sich bereits abgelöst. Die Fassadenplatten wurden mit einem zu geringen Abstand, h= ca. 7 cm, zum Erdreich ausgeführt. Der Spritzschutzstreifen aus Kies ist stark zuwachsen und mit Laub verdeckt. Die Dämmplatten wurden am Untergrund mit Dübelteller befestigt. Das Vlies ist an einigen Stellen feucht. An manchen Stellen wurde die Dämmung durch einen Marder beschädigt. An einem erhöhten Sockel ist der Luftspalt für die Hinterlüftung der Fassade sichtbar, allerdings ist sie nicht durchgehend vorhanden. 

Ursachen des Bauschadens

Der Zustand des beschriebenen Schadensbildes sind auf mehreren Ursachen zurückzuführen. Die „FVHF-Leitlinie – Planung und Ausführung von Vorgehängten Hinterlüfteten Fassaden (Fachportal vorgehängte hinterlüftete Fassaden) sagt die „Traglattung sollte vorzugsweise vertikal verlegt sein, um die Hinterlüftung zwischen den Dämmschichten und Bekleidung zu gewährleisten“

unter Punkt 2.8 Hinterlüftung sind folgende Anforderungen an die Ausführung dargestellt:

  • Anordnung der Außenwandbekleidung mit einem Abstand von ca. 20 mm vor der Außenwand bzw. der Dämmung
  • Beachtung der Dimensionierung des Hinterlüftungsraumes gemäß Zulassungen, Normen und Bauvorschriften. 
  • Be- und Entlüftungsöffnungen am Gebäudefußpunkt und Dachrand mit einem Querschnitt von ca. 50 cm2/ m Wandlänge vorsehen.
  • Sockelbereich Öffnungen mit einer Breite über 20 mm mit Lüftungsgitter für die Hinterlüftung vorsehen. 
  • Unterer Abschluss mindestens 30 cm oberhalb der Bestehenden Geländeoberfläche ausführen. 

Bei diesem Objekt wurden die Anforderungen der FVHF-Leitlinie nicht beachtet. Durch die nicht durchgängig verlaufende Hinterlüftungsebene konnte die Feuchtigkeit nicht vollständig austrocknen und führte zu Schäden an der Holzkonstruktion. 
 

Maßnahmen und Kosten zur Beseitigung des Bauschadens

Es wird empfohlen bei der Planung von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden die Anforderungen der FVHF-Leitlinie, sowie auch die Zulassungen, Normen und die Bauvorschriften zu berücksichtigen und ggfs. mit höheren Toleranzen zu planen, um die Hinterlüftung der Fassade sicher zu gewährleisten. 

Es wird empfohlen die Außenwandbekleidung zu demontieren und die Unterkonstruktion nach den Anforderungen der FVHF-Leitlinie wiederherzustellen. Für die Maßnahmen ist mit einem Kostenaufwand von ca. 180 – 300 €/m2 zu rechnen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass zur Vorbereitung und im Anschluss noch zusätzlich Maßnahmen notwendig werden können, die mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.

Zurück zum Anfang