Baufinanzierung: Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung hier sinnvoll?

Solide Baufinanzierung: Wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung helfen kann
Natürlich denkt niemand bei seinem Berufseintritt gleich an eine mögliche Krankheit und eine damit einhergehende Berufsunfähigkeit. Und doch sollten Sie bei einem Hausbau oder Hauskauf diese Gefahr im Blick haben. Denn könnten Sie aufgrund einer Erkrankung nicht mehr richtig arbeiten, fiele nicht nur ihr Einkommen weg, Sie bekämen auch nur die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Diese reicht allerdings in den meisten Fällen nicht aus, um einen Kredit zurückzuzahlen und gleichzeitig das gewohnte Existenzniveau aufrechtzuerhalten.
Um die eigene Baufinanzierung abzusichern, ist es daher ratsam, über den Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung nachzudenken - gut wäre schon bei Berufseintritt, spätestens aber, bevor es an die Planung eines Hauskaufs geht. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ermöglicht dabei eine zusätzliche Absicherung über die gesetzliche Erwerbsminderungsrente hinaus, wodurch die Rückzahlung des Darlehens an die Bank auch bei einer Krankheit kein großes Problem mehr darstellen würde.
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Sie finanziell ab, wenn Sie Ihren Beruf wegen einer Krankheit oder einem Unfall für längere Zeit oder womöglich dauerhaft nicht mehr ausüben können. Sie zählt damit zu den wichtigsten Versicherungen und sollte auch bei einer Baufinanzierung und damit einer Darlehensaufnahme eine Rolle spielen. Informieren Sie sich über seriöse Angebote und lassen Sie sich dazu beraten.

Für wen macht eine Berufsunfähigkeitsversicherung Sinn?
Grundsätzlich sollte jeder Berufstätige versuchen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Je früher, desto besser. Denn die Gefahr berufsunfähig zu werden, lauert in jedem Beruf - sowohl in körperlich anstrengenden sowie geistig herausfordernden Berufen. Körperlich belastete Arbeitnehmer scheiden häufig vorzeitig durch Rückenprobleme oder Bandscheibenvorfälle aus dem Berufsleben aus. Arbeitnehmer in Berufen, die sie geistig stark fordern, werden oft aufgrund von Burn-out nicht selten berufsunfähig. Für diese Risikogruppen ist daher eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, um die eigene Existenz ausreichend abzusichern.
Mögliche Ursachen für eine Berufsunfähigkeit
Die Ursachen einer Berufsunfähigkeit sind dabei vielfältig und können jeden treffen, also nicht nur den Gerüstbauer und Dachdecker. Laut Statistik wird jeder Vierte irgendwann im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig. Selten führen Unfälle zu einer Berufsunfähigkeit. In mehr als 90 Prozent der Fälle hat eine Berufsunfähigkeit andere Ursachen. Selbst diejenigen, die in einem vermeintlich „harmlosen“ Bürojob arbeiten, können beispielsweise aufgrund eines Burn-outs oder Rückenleidens berufsunfähig werden. Insgesamt verursachen Erkrankungen der Psyche oder des Stütz- und Bewegungsapparats mehr als die Hälfte aller Fälle von Berufsunfähigkeit.
Die staatliche Erwerbsminderungsrente ist allerdings gering: Wer noch drei bis sechs Stunden am Tag arbeiten kann, erhält durchschnittlich 474 Euro im Monat (in den neuen Bundesländern 494 € je Monat / Quelle: Deutsche Rentenversicherung: Rentenversicherung in Zahlen, 07/2020). Das reicht häufig aber nicht einmal für die Miete.
Berufsunfähigkeit: Wie berechnet sich die Beitragssumme?
Ihr Beitrag hängt davon ab, wie alt Sie beim Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung sind, wie hoch Ihre Rentenzahlung sein soll und bis zu welchem Alter Sie sich schützen wollen. In die Berechnung fließen außerdem Beruf, Gesundheitszustand beim Abschluss sowie besondere Risiken mit ein. Idealerweise schließen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung aber so früh wie möglich ab und setzen die Beiträge auch hoch an. Sollten Sie dann tatsächlich berufsunfähig werden, sind Ihre Einkünfte dann nicht auf Minimal-Niveau.
Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung
Wenn Sie eine Immobilie kaufen wollen, sollten Sie bei der Baufinanzierung auch die Berufsunfähigkeitsversicherung im Blick haben. Im Rahmen einer Immobilienfinanzierung sollte die Versicherung dabei auf jeden Fall so lange laufen, dass danach sicher ist, dass die restliche Schuld auch auf anderen Wegen beglichen werden kann. Banken sehen die Berufsunfähigkeitsversicherungen bei Finanzierungsanfragen gerne als zusätzliche Sicherheit. Damit sind das Einkommen und daher auch die Raten abgesichert.
Warum raten auch Immobilienmakler oft zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung?
Eine Baufinanzierung ist für die meisten Menschen der Weg, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Viele Bauherren vergessen allerdings, dass sie als Hauptverdiener ausfallen könnten aufgrund von krankheits- oder unfallbedingter Berufsunfähigkeit. Dabei ist dieses Risiko weit höher als der plötzliche Tod. Auch die beste Finanzierung kann nur dann funktionieren, wenn regelmäßig Geld hineinfließt.
Aus diesem Grund kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung ein wichtiger Zusatz sein, da diese im Fall einer Invalidität greift und den Lebensunterhalt sichert. Somit kann auch die Finanzierung für das Eigenheim weiterlaufen. Aus diesem Grund empfehlen die meisten Immobilienmakler eine zusätzliche Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.
Verzichtet man hingegen auf eine solche Absicherung, kann die eigene Baufinanzierung bei einer Berufsunfähigkeit schnell zur großen Belastung werden, da die gesetzliche Erwerbsunfähigkeitsversicherung den Finanzbedarf eines Menschen kaum decken und somit auch keine Baufinanzierung absichern kann. Je nach Tarif zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung auch dann, wenn man nur den bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann, aber durchaus noch in der Lage ist, zumindest teilweise einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Ohne Vorsorge reicht das Geld der Sozialversicherung in keinem Fall, um die hohen Ratenverpflichtungen langfristig zu tragen.
Gibt es Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung?
Es gibt zwei Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Die erste Alternative ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Die Gesundheitsfragen sind dabei weniger umfangreich, aber die monatliche Rente wird nur gezahlt, wenn man gar nicht mehr arbeiten kann.
Die zweite Alternative ist die klassische Unfallversicherung. Ein Unfall kann eine dauerhafte Invalidität oder Behinderung zur Folge haben. Gerade bei dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen fallen jedoch zum Beispiel Kosten für den Umbau des Hauses an. Außerdem muss nach einem Unfall mit Lohneinbußen gerechnet werden. Je nachdem, was die vertraglichen Vereinbarungen mit dem Unfallversicherer sind, kann ein Invalide auch eine monatliche Rente erhalten. Die Unfallversicherung zahlt jedoch nur bei einem Unfall, während die Berufsunfähigkeitsversicherung in Abhängigkeit von der Arbeitskraft einspringt. Genauso wie die Erwerbsunfähigkeitsversicherung stellt auch die Unfallversicherung eine günstigere Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung dar.
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