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Hauselektrik: Wann ist es Zeit für eine Modernisierung?

Inhaltsverzeichnis

Hauselektrik auf den neuesten Stand bringen

Schalter an, Schalter aus, Laptop, Drucker, Stehlampen – jedes Gerät hängt mal am Stromnetz. Und dann klebt da auch noch der Kinderschutz in der Buchse, obwohl Ihre Kinder längst wissen, dass sie ihre Finger nicht in die Steckdose stecken sollen. Spätestens jetzt sollten Sie sich Gedanken über eine Modernisierung Ihrer Hauselektrik machen.

Auch wer ein altes Haus oder eine Altbauwohnung kauft, sollte die Hauselektrik im Blick haben. Denn die nutzt sich mit der Zeit ab. Die Faustregel sagt, dass Elektroleitungen nach 30 bis 50 Jahren erneuert werden sollten, die Schalter bereits nach 20 bis 40 Jahren, da die beweglichen Teile schneller verschleißen. So lauten auch die Empfehlungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in ihrem Ratgeber „Kauf eines gebrauchten Hauses“.

Wer es mit Durchlauferhitzern und Elektroheizungen zu tun hat, muss mit kürzeren Laufzeiten rechnen. Sie sollten spätestens nach 20 Jahren erneuert werden. Was sich nach viel Arbeit und hohen Kosten anhört, bringt auf Dauer aber echte Vorteile: Denn neue Geräte verbrauchen für gewöhnlich erheblich weniger Energie als alte Anlagen. So spart die Neuanschaffung Kosten und schont gleichzeitig die Umwelt.

Kabel-Wirrwarr: Elektroleitungen in alten Häusern

Altbauwohnungen mit hohen Decken und Stuck sind echte Schmuckstücke. Die Elektronik in solchen alten Häusern ist allerdings oft ein Albtraum. Vor allem der Kunststoffmantel überalterter Elektroleitungen bringt Probleme mit sich, da er brüchig wird. Kurzschlüsse, Stromschläge oder sogar Kabelbrand können die Folge sein.

Auch ein Kabel-Wirrwarr und chaotisch verlegte Leitungen sind eine Gefahrenquelle. Anders als noch vor Jahrzehnten halten sich Elektriker heute beim Verlegen der Kabel an verbindliche Regeln: Leitungen von Schaltern oder Steckdosen werden immer genau lotrecht nach oben oder unten verlegt, waagerechte Kabel verlaufen in rund 30 Zentimetern Entfernung von Decke oder Fußboden. Durch diese Regeln wird die Gefahr späterer Leitungsschäden, die entstehen können, wenn jemand Löcher für Dübel in die Wand bohrt, gemindert. Früher gab es diese Verlegeregeln allerdings noch nicht.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten legte man die Leitungen sogar oft schräg – so sparte man sich ein paar Zentimeter Kabel. In Altbauten tritt so ein Kabel-Wirrwarr daher gerne auf. Wer ohnehin vor dem Einzug einen Altbau saniert, hat deshalb jetzt die Gelegenheit, die Kabel ordentlich verlegen zu lassen.

Hauselektrik 2.0: Wie viele Steckdosen sollen es sein?

Fernseher, Computer, Drucker, Musikboxen… da heutzutage viel mehr elektronische Geräte genutzt werden, ist der Bedarf an ausreichenden Steckdosen gestiegen. Gerade in älteren Häusern und Wohnungen reicht die Anzahl der verlegten Steckdosen oft nicht mehr aus. Auch in der Küche kommen viele elektronische Geräte zum Einsatz, weshalb genügend Stromanschlüsse dringend erforderlich sind.

Was also tun bei Steckdosen-Mangel? Meistens versuchen die Bewohner den Mangel mit Steckerleisten auszugleichen. In einem gewissen Rahmen funktioniert diese Behelfsmöglichkeit ja auch. Wenn allerdings zu viele Stromverbraucher an einem einzigen Stromkreis hängen, sind Kabelnetz und vor allem die Sicherungen schnell überlastet. In der Küche, wo auch viel mit Wasser hantiert wird, sind Steckerleisten dagegen eher gefährlich. Hier drohen Stromschläge und Kurzschlüsse durch Unachtsamkeit.

Wie hoch ist nun aber heutzutage der Bedarf an Steckdosen? In Neubauten plant man heute mit jeweils fünf Steckdosen für Bad, Wohn- und Schlafzimmer, für Kinderzimmer mit vier und für Hobby- und Büroräume mit jeweils drei. Wohnungen von bis zu 50 Quadratmetern sollten dabei drei Stromkreise haben, bis 75 Quadratmeter vier, bis 125 sechs und bei Wohnflächen darüber empfehlen sich sieben Stromkreise.

So lauten die modernen Mindeststandards. Wohnungen mit viel Elektronik kommen allein im Wohnzimmer schnell auf mehr als ein Dutzend Steckdosen und dazu noch mindestens vier Lichtauslässe.

Die Anzahl der Steckdosen hat natürlich auch mit Komfort zu tun, genau wie die Anzahl und Platzierung von Lichtschaltern. „Luxus“ ist beispielsweise ein Schalter neben dem Bett im Schlafzimmer, so dass der Bewohner nicht mehr das Bett verlassen muss, wenn er das Licht für die Nacht löschen will. Für ältere oder gehbehinderte Menschen ist es sogar eine echte Erleichterung und trägt zu mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden bei. Deshalb sollten auch junge Hausbesitzer schon genügend Schalter und Steckdosen bei der Verkabelung mit einplanen.

Auch elektrische Rollläden, zusätzliche Kabelauslässe in Decken und Wänden für Lampen und Anschlüsse für eine Alarmanlage sollten bei einem Neubau mit eingeplant werden, damit es auch im Alter noch angenehm zu bewohnen ist.

Der richtige Handwerker für ein schönes Zuhause

Egal ob Sie ein Carport errichten, ein Bad sanieren oder neuen Parkett verlegen möchten, hier finden Sie Inspirationen und den passenden Handwerksbetrieb für die gelungene Umsetzung.

Warum geben Elektroleitungen und Schalter irgendwann den Geist auf?

Die Lebenserwartung einer Elektroanlage beträgt, wie schon erwähnt, höchstens 40 Jahre. Natürlich funktionieren viele danach immer noch, doch ab dann kann es mit den Unterputzgeräten wie Schalter und Steckdosen und bei den Leitungen problematisch werden, denn die Kontakte von Schaltern sind ausschließlich für eine begrenzte Schaltfrequenzen-Zahl ausgelegt.

Auch Steckdosen haben nur eine begrenzte Haltbarkeit. Durch das ständige Einstecken und Ausstecken sind die Kontakte irgendwann am Ende. Die Folge: Die Kontakte können schmoren, was im schlimmsten Fall zu Wohnungsbränden führen kann.

Hilfreich sind hier FI-Schutzschalter. Heutzutage sind sie ohnehin bei jeder neuen Installation Pflicht. Doch in vielen Altbauten fehlen diese lebensrettenden Schalter. Die FI-Schalter sind deshalb so wichtig, weil die Stromzufuhr im Fehlerfall vom Fehlerstrom-Schutzschalter unterbrochen wird. Besonders in Feuchträumen darf heute kein FI-Schutz mehr fehlen, weil ein defektes Gerät in Verbindung mit Feuchtigkeit einen starken, eventuell sogar tödlichen Stromschlag verursachen kann.

Der Blitzschutz ist heute inklusive

Zu guter Letzt bietet eine moderne Hauselektrik außer Luxus und Komfort aber vor allem Sicherheit. Gerade bei Gewitter ist dieser Aspekt nicht unerheblich. Deshalb sollten beschädigte Kabel, marode Stecker oder eine falsche Sicherung unbedingt repariert oder erneuert werden. Nur so ist das Risiko von Überspannungsschäden bei Blitzschlägen eingedämmt. Anderenfalls können beim Blitzeinschlag Elektrogeräte zerstört werden und es besteht Brandgefahr.

Damit also hochwertige und teure Geräte durch Überspannung keinen Schaden nehmen, sollten Sie sich vor der Sanierung über spezielle Steckdosen, Steckleisten und Steckdosenadapter mit integriertem Überspannungsschutz informieren.

Mehr zum Thema Blitzschutzanlagen finden Sie in unserem Artikel Blitzschutzanlagen: Wann und wo sind Blitzableiter sinnvoll?

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