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Stromkabel: Welche Farbe steht für was?

Inhaltsverzeichnis

Warum es unterschiedliche Farben bei der Elektroinstallation gibt

Eines kann man im Vorfeld schon sagen: Hinter den Abdeckungen von Lampen und Steckdosen geht es bunt zu. Oft ist es eine Überraschung, was genau hinter einer alten Lampe zum Vorschein kommt. Dabei spielt nicht nur das Alter der Installation eine Rolle, auch die persönlichen Vorlieben des Elektrikers, der die Installation durchgeführt hat, haben darauf Einfluss. Hinzu kommt, dass sich die Normen zur Farbgebung von Stromkabeln über die Jahre mehrmals verändert haben. Und nur für wenige Kabelarten wurde überhaupt eine Farbe vorgeschrieben.

Deshalb ist es wichtig, zumindest die Bedeutung der Grund-Farben einer Elektroinstallation zu kennen, bevor Sie mit den Elektroarbeiten beginnen. Auch wie die jeweiligen Drähte angeschlossen werden, sollten Sie wissen. Das Wichtigste aber gleich zu Beginn: Als allererstes die Sicherung rausdrehen. So kann ein Kurzschluss verhindert werden und dass Sie „eine gewischt“ bekommen.

Wer sich unsicher ist über die Bedeutung der Farben oder nicht genau weiß, wie er eine Lampe richtig anschließt, der sollte sich auf jeden Fall an einen Fachmann wenden. Denn Arbeiten an der Elektroinstallation gehören in die Hände eines fachkundigen Experten, damit keine lebensgefährlichen Unfälle passieren.

Stromkabel-Farben und ihre Bedeutung

Welcher Kupferdraht kann was? Die Funktion eines jeden Leiters lässt sich an der jeweiligen Farbe des Stromkabels erkennen. Das ist eine echte Hilfe bei der Elektroinstallation. Bei alten Gebäuden kann dieses allerdings schwierig werden, denn diese weisen häufig eine andere Farbgebung der Leiter auf, da sich die Normen im Laufe der Zeit öfter mal verändert haben.

Heute werden grundsätzlich drei Arten von Leitungen unterschieden: Unterteilt wird in den spannungsführenden Leiter, auch Außenleiter, Phase (L) oder Phasenleiter genannt, den Neutralleiter (N), der umgangssprachlich auch Nullleiter genannt wird und den Schutzleiter (PE), welcher auch die Namen Erdung, Erdleiter oder einfach Erde trägt.

Der Phasenleiter ist dabei braun oder schwarz, der Neutralleiter blau und der Schutzleiter grün-gelb. Diese drei Kabelfarben bilden die Grundfarben in der Hauselektrik.

Als Erweiterung zu den Grundfarben werden auch Stromkabel mit fünf Adern verwendet. Hierbei kommen noch Leiter in den Farben Grau und Schwarz dazu.

Für welche Funktion welche Farbe steht, lesen Sie hier:

Schwarz oder Braun: Außenleiter

Dieses Kabel, das auch Phase oder Phasenleiter genannt wird, leitet den Strom vom Netz zum Gerät. Es hat das Kürzel „L“ und ist meistens schwarz oder braun.

Blau: Neutralleiter

Der blau ummantelte Neutralleiter führt den Strom vom Gerät zurück ins Netz. Diese Ader wurde früher als „Nullleiter“ bezeichnet, heutzutage heißt er Neutralleiter und hat die Endung „N“.

Grün-Gelb: Schutzleiter

Der Schutzleiter bietet die wichtigste Absicherung vor Stromschlägen. Er trägt das Kürzel „PE“ und leitet gefährliche elektrische Ströme in die Erde ab. Deshalb wird er auch „Erdung“ genannt. Damit der Schutzleiter nicht versehentlich mit einem anderen Kabel verbunden wird, ist er auffällig grün-gelb ummantelt.

Lampen haben in der Regel Stromkabel mit drei Adern. Es gibt aber auch vier- oder fünfadrige Kabel im Haushalt. Sie haben zusätzlich zum Außenleiter, Neutralleiter und Schutzleiter noch ein bis zwei weitere Adern. Die fünf Adern benötigt man beispielsweise für den Herdanschluss.

Farben bei Stromkabeln mit vier Adern:

  • Gelbgrün: Erdung
  • Blau: Neutralleiter
  • Schwarz: Außenleiter
  • Braun: Außenleiter

Farben bei Stromkabeln mit fünf Adern:

  • Gelbgrün: Erdung
  • Blau: Neutralleiter
  • Schwarz: Außenleiter
  • Braun: Außenleiter
  • Grau: Außenleiter

Die Farben vom Phasenleiter (schwarz), Neutralleiter (blau) und Erdung (grün-gelb) müssen bei allen Arbeiten an Elektroinstallationen berücksichtigt werden. Bei geschalteten Drähten darf aber nach wie vor der Elektriker entscheiden, welche Stromkabel-Farben er verwenden möchte. Deshalb sollten Sie hier besondere Vorsicht walten lassen. Auch jeder neue Elektriker prüft vorab die Leitungen auf Spannungsfreiheit.

Besonders in Altbauten sollte nicht generell davon ausgegangen werden, dass die Farbgebung der Elektroinstallation stimmt. Der Elektriker nutzt deshalb stets seine Prüflampe zur Kontrolle.

Tipp

Heutzutage sollten Sie sich bei Arbeiten an der Elektroinstallation immer an die bereits verlegten Stromkabel-Farben zu halten und die Farbgebung strikt einhalten. Ein Mischen unterschiedlicher Kabelfarben sollten Sie auf jeden Fall vermeiden. Mit den richtigen Farben lassen sich Stromunfälle verhindern und höhere Kosten für das Ausbessern von Fehlern vermeiden.

Unfälle vermeiden: Sicher arbeiten an Elektroleitungen

Regel Nummer eins für sicheres Arbeiten an elektrischen Anlagen ist das allpolige Abschalten. Dabei werden beide Pole – Phase und Nullleiter – vom Rest des Netzes getrennt sind. So ist gewährleistet, dass im gesamten Haushalt kein Strom fließt und auch der Nullleiter keinen Strom mehr führen kann.

Die zweite Regel ist die Sicherung gegen das Wiedereinschalten. Wird beim Lampentausch nur der Lichtschalter abgedreht, wäre das zu unsicher, da ein anderer versehentlich diesen wieder aufdrehen könnte. Daher sollte auf jeden Fall die Sicherung ausgeschaltet werden.

Als letztes sollten Sie – Regel Nummer drei – die elektrischen Anlagen auf Spannungsfreiheit überprüfen. Dieses geht mit einem speziellen Messgerät. Ideal ist ein Multimeter oder eine spezielle (zweipolige) Elektriker-Prüflampe.

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