Direkt zum Inhalt

Auf was ist zu achten, damit die Hausplanung gelingt?

Inhaltsverzeichnis

Das Grundstück – richtungsweisend für die Hausplanung

In der ersten Phase ist es wichtig, das entsprechende Grundstück zu finden, denn an diesem wird sich die Hausplanung orientieren. Vorher mit der Hausplanung zu beginnen, macht keinen Sinn. An einem Grundstück hängen viele Parameter, die eingehalten müssen und somit den Entwurf eines Hauses grundlegend beeinflussen. Dazu zählt zum Beispiel der örtliche Bebauungsplan. 

Bei der Grundstücksuche können verschiedene Wege gewählt werden:

  • über einen Makler
  • privat
  • über die Gemeinde (Baulandsicherungsmodelle in Österreich)
Exkurs

Mithilfe der Baulandsicherungsmodelle in Österreich sollen Einheimische die Möglichkeit haben, Baugrund zu leistbaren Preisen zu erwerben. Zugleich sollen Spekulanten ferngehalten werden. Gemeinden kaufen dazu zu günstigen Preisen Baugrundstücke und verkaufen diese an einheimische Bauherren weiter.

Vor dem finalen Kauf eines Grundstücks sollten ein paar Dinge geprüft werden:

  • die Vorgaben des Bebauungsplans, um zu sehen, ob dieser Ihre Wünsche und Ideen bezüglich der Gestaltung Ihres künftigen Hauses zulässt
  • die Erschließung; bei nachträglicher Erschließung können erhebliche Mehrkosten entstehen
  • die Lage 
  • die Möglichkeit der Zufahrt 
  • die Kosten der Grunderwerbssteuer

Die Vorplanung – Abstecken der Wünsche und Planungsmöglichkeiten

Im Rahmen der Vorplanung gilt es, sich über ein paar grundlegende Punkte Gedanken zu machen:

  • Welcher Haustyp? (Einfamilienhaus, Bungalow, Doppelhaus…)
  • Welche Bauweise? (Massivhaus, Fertighaus, Holzhaus) 
  • Mit oder ohne Keller?
  • Welcher Energiestandard? (bauliche Maßnahmen, Heizung, Haustechnik)
  • Welche Ausstattung im Haus? (Fenster, Türen, Fassade, Bodenbeläge)
  • Welcher Baupartner? (Architekt, Fertighausunternehmen, Baumeister, Bauunternehmen)

Je mehr bei der Vorplanung über diese Punkte nachgedacht wird, umso besser und genauer können die nächsten Schritte eingeleitet werden. Trotzdem müssen Bauherren in dieser Phase noch nicht alles genau festlegen. Eine freie Entwurfsplanung, die noch nicht auf den Hersteller bezogen ist, lässt alle Möglichkeiten offen.
 

Die Entwurfsplanung – dem Haus eine Form geben

Ein guter Hausentwurf ist der Grundstein für die Realisierung des Traumhauses nach den eigenen Wünschen. Ein Hausentwurf muss reifen, oftmals sind viele Gedanken und Gespräche notwendig, um wirklich das perfekte Haus für die eigenen Bedürfnisse zu entwickeln. Einfacher haben Bauherren es, wenn sie sich für ein Fertighaus entscheiden. Bei Fertighäusern liegen bereits durchdachte Hausentwürfe vor. Es kann jedoch sein, dass diese nicht zu den eigenen Vorstellungen passen, dann ist eine individuelle Planung besser, da hier die Freiräume größer sind. Mehr Freiraum bedeutet aber auch, mehr Entscheidungen treffen zu müssen. Welcher Weg besser ist, können nur die Bauherren selbst entscheiden.

2D Pläne und 3D Modell – Visualisierung der Hausplanung

Oft stellt sich die Frage, ob ein 3D Modell wirklich notwendig ist oder ob 2D Pläne nicht doch ausreichen. Um eine Baugenehmigung zu beantragen, genügen 2D Pläne tatsächlich, doch was für die Behörden mit ihren geschulten Augen ausreicht, ist für unerfahrene Bauherren nicht immer optimal. Ihnen fehlt oft die räumliche Vorstellungskraft für das richtige Lesen von 2D Plänen. Ein 3D Modell ist dagegen deutlich einfacher zu begreifen. Bauherren können sich damit den Hausentwurf sehr schnell räumlich vorstellen. Eine 3D Möblierung zum Beispiel hilft dabei, Dimensionen besser zu verstehen. Änderungsideen können direkt überprüft und wichtige Planungsentscheidungen einfacher getroffen werden. 
Mittlerweile gibt es gute 3D Programm, in die die 2D Planung einfach eingelesen werden kann. Viele Bauherren können sich damit das Hausmodell auch in Ruhe zu Hause ansehen. 

Tipp Für einen guten Hausentwurf sollten Sie sich Zeit lassen und diesen sehr genau durchdenken. Alles, was bei der Entwurfsplanung bereits berücksichtigt wird, spart in den nächsten Bauphasen Kosten, Nerven und Zeit.

Das Preisangebot – Baukosten in Erfahrung bringen

Bei einem Fertighaus ist das Haus in den verschiedenen Ausbaustufen bereits grundlegend kalkuliert. Mehr- oder Minderkosten können anhand von Planungsänderungen oder Ausstattungsvarianten noch auftreten. Für Preisinformationen zu einem individuellen Bauvorhaben können hingegen erst gemacht beziehungsweise eingeholt werden, wenn es einen aussagekräftigen Entwurf gibt. Nur wenn der Entwurf bereits sehr gut durchdacht ist und damit die Pläne für das Bauamt ohne große Änderungen gezeichnet werden können, ist es möglich, Angebotspreise mit einer guten Verbindlichkeit zu erhalten. Aus diesem Grund ist ein genauer Entwurf, in dem alle Wünsche der Bauherren bereits berücksichtigt sind, eine wichtige Grundlage für eine genaue Preiskalkulation des gewünschten Bauvorhabens. Die Kosten für den Hausentwurf können sehr unterschiedlich ausfallen – je nachdem, ob ein Architekt oder ein Planungsdienstleister damit beauftragt werden. Bei Fertighausunternehmen sind die Entwurfskosten bereits inkludiert. Für Änderungswünschen können jedoch auch hier zusätzliche Kosten anfallen. Die Kosten für die Genehmigungsplanung orientieren sich nach dem Entwurf an dem Aufwand der Änderungen und der Erstellung der gesamten Planunterlagen und werden individuell kalkuliert.

Die Genehmigungsplanung – das offizielle Okay einholen

Die Genehmigungsplanung für die Behörde wird auf Basis des Entwurfes erstellt. Vor der Ausfertigung der Pläne ist es sinnvoll, den Entwurf bei der Behörde bereits vorzustellen, um im Nachgang Schwierigkeiten oder nachträgliche Abänderungen zu vermeiden.

Für die Pläne der Genehmigungsplanung ist der Lage- und Höhenplan vom Vermessungsbüro unabdingbar. Auch werden Bedingungen berücksichtigt und eingezeichnet, die die Bauordnung und der Bebauungsplan vorgeben. Grundrisse, Ansichten, Schnitte im Maßstab 1:100 und der Lageplan sind zusammen mit einer aussagekräftigen Baubeschreibung einzureichen. 

Nach erfolgreicher Bauverhandlung und das Einverständnis aller Nachbarn wird eine Baugenehmigung erteilt. Das Bauvorhaben kann jetzt starten.

Dieser Expertenartikel wurde mit großer Sorgfalt von der Immoportal.com Redaktion geprüft. Unser Anspruch ist es, fachlich fundiertes Wissen zu veröffentlichen. Dennoch kann es sein, dass inhaltliche Fehler nicht entdeckt wurden oder der Inhalt nicht mehr dem aktuellen Gesetzesstand entspricht. Finden Sie Fehler, freuen wir uns, wenn Sie uns Bescheid geben. Wir werden die Informationen dann umgehend berichtigen.
Zurück zum Anfang