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Diebstahl auf der Baustelle: Wie kann man sich schützen?

Inhaltsverzeichnis

Erster Schritt der Objektabsicherung: die Risikoanalyse

Bei der Sicherung eines Baugeländes gegen ungebetene Gäste gibt es kaum Pauschallösungen. Manchmal ist das Areal so „einladend“ gelegen, dass Sicherungsmaßnahmen auf hohem Niveau angeraten sind. In anderen Fällen bietet ein ordentlich aufgestellter Bauzaun mit gut sichtbaren Warnhinweisen schon einen vergleichsweise soliden Schutz. Wer genau wissen will, welche Lösungen planerisch und wirtschaftlich ausgewogen sind, der sollte der Sicherung seines Geländes eine Risikoanalyse voranstellen; bei seriösen Dienstleistern gehört dies zum Service. Mit der professionellen Analyse lässt sich der vorliegende Gefährdungsgrad ermitteln. Die Absicherung des Geländes gegen Passanten und potenzielle Einbrecher, Diebe und Vandalen stützt sich damit nicht auf Mutmaßungen, sondern auf einen genauen Zahlenwert. Dies ermöglicht konkrete Empfehlungen für einen dem jeweiligen Gefährdungsgrad angemessenen Maßnahmenkatalog.

Risikofaktoren: Umfeld und frühere Vorfälle

Statistiken zeigen, dass Baustellen-Diebstähle stark von der Lage des Bauareals beeinflusst sind. Ist das Areal relativ abgelegen, liegt es an einer Autobahn oder grenznah, dann steigt das Risiko eines Diebstahlversuchs. Ist das Objekt hingegen in einer dichtbesiedelten Gegend gelegen, etwa nahe einer Fußgängerzone oder inmitten einer belebten, agilen Nachbarschaft, sinkt das Risiko. Die direkte und indirekte Ausleuchtung des Geländes und der angrenzenden Areale spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch Erfahrungen mit vorangegangenen Diebstählen und Einbrüchen fließen in die Risikoanalyse ein. Erzählen beispielsweise Anwohner in der gleichen Neubausiedlung von Vorfällen während ihrer Bauphase, kann das ein Indiz für ein erhöhtes Diebstahlrisiko sein. Liegt der geplante Neubau in einem Gebiet, dessen Nutzung als Baufläche in der Region nicht durchweg willkommen ist, spricht auch dies für Sicherungsmaßnahmen auf höherem Niveau. Denn das Bauvorhaben kann Vandalen auf den Plan rufen, die den Baufortschritt be- oder verhindern wollen.

Wichtige Faktoren: Werte vor Ort und Bauverzögerung

Bei der Auswertung einer Risikoanalyse werden die verschiedenen zu berücksichtigenden Faktoren unterschiedlich stark bewertet. Die drei relevantesten Aspekte sind die bereits genannte Projektumgebung (Anwohner, Umfeld etc.), die Relevanz möglicher Schäden und an erster Stelle natürlich die Werte vor Ort. Der zuletzt genannte Punkt erklärt sich von selbst: Sind keine wertvollen Maschinen, Geräte oder Baustoffe auf dem Gelände gelagert, ist die Anziehungskraft für Diebe gering, ebenso wie der Verlust im Schadensfall. Allerdings sollte bedacht werden, dass nicht nur gelagerte Baumaterialien attraktiv für Diebe sind. Das Vorgehen ist – gerade bei organisierten Banden – teils so professionell, dass auch bereits verbaute Wertstoffe wieder abmontiert und entwendet werden. Das Diebesgut reicht von der Regenrinne bis zur Sanitäreinrichtung oder kompletten Heizungsanlagen. Gegenstände oder Anlagen, die professionellen Dieben zu groß sind, um sie wegzuschaffen, gibt es de facto nicht. Die Frage nach der Bedeutung potenzieller Diebstähle oder Vandalismusversuche für das Gesamtprojekt ist ein fast ebenso gewichtiger Faktor, denn Bauvorhaben sind nicht in jeder Phase gleichermaßen angreifbar. Schmierereien oder Graffitis am Rohbau sind beispielsweise deutlich besser zu verkraften als im fast einzugsfertigen Zustand. Auch diesen Faktor berücksichtigt eine professionelle Risikoanalyse.

Die Pflicht beim Diebstahlschutz: Wie muss ich eine Baustelle sichern?

Obwohl jedes Bauvorhaben gesondert betrachtet werden muss, um ein optimales Sicherungskonzept erarbeiten zu können, gibt es Grundanforderungen an die Sicherung einer Baustelle. Die einfache Zugangsbeschränkung durch einen Bauzaun gehört zu den Basics der Baustellenabsicherung, denn jeder Zaun ist eine Hürde. Eine Mindesthöhe von 2,5 Metern und zusätzliche mechanische Sicherungen des Zauns steigern die Wirkung. Ist die Einfriedung mit einen Sichtschutz versehen (wie bei einem Bretterzaun), sinkt die Verlockung für Gelegenheitsdiebe, Geräte, Maschinen und Wert-/Baustoffe zu entwenden. Wer diese Werte auf dem Baugrundstück sichern will, darf sie nach Möglichkeit auch nicht ungeschützt herumliegen lassen. Teure Maschinen und Werkzeuge sollte man verschlossen oder gesichert lagern, bei Fahrzeugen auf dem Gelände empfiehlt sich die zusätzliche Sicherung mit einer Parkkralle oder einem Lenkradschloss. Auch Baustoffe platziert man nicht deutlich sichtbar auf dem Gelände, sondern lagert sie verschlossen oder zumindest gut verdeckt.

Die Kür beim Diebstahlschutz: professionelle Videoüberwachung

Wer bei der Sicherung seines Baugrundstücks besonders effiziente Sicherungsmaßnahmen ergreifen muss (oder will), dem bietet ein Videoüberwachungssystem, das in Echtzeit mit einer permanent besetzten Leitstelle verbunden ist, einen sehr effizienten Schutz. Dank moderner Videoübertragung können Auffälligkeiten auf dem Gelände nicht nur in Sekunden entdeckt, sondern auch umgehend von geschulten Sicherheitsmitarbeitern geprüft werden. Diese können sofort reagieren und Personen auf dem Grundstück per Lautsprecher direkt ansprechen. Derart auf frischer Tat ertappt, bricht in der Regel jeder professionelle oder Gelegenheitsdieb seinen Einbruchsversuch umgehend ab. Ein weiterer Vorteil der direkten Reaktion geschulter Sicherheitsmitarbeiter ist, dass weniger Fehlalarme ausgelöst werden. Eine herumstreunende Katze beispielsweise wird keinen Sicherheitsdienst mehr auf den Plan rufen. Schon der Hinweis auf eine Videoüberwachung bewirkt viel, denn professionelle Diebesbanden wissen, wie schnell moderne Überwachungstechnik arbeitet. Sie wissen auch, dass die Zeit von der Entdeckung des Eindringlings bis zum Eintreffen der Polizei oder des Sicherheitsdienstes kaum ausreicht, um wertvolle Gegenstände zu entwenden.

Was ist bei einer Baustellenüberwachung per Video zu beachten?

Grundlage für eine zuverlässig funktionierende Videoüberwachung ist eine sorgfältige Planung. Dabei gilt es zum einen, Werte auf dem Gelände zentral zu lagern, sodass sie gesammelt im Detektionsbereich des Überwachungssystems liegen. Zum anderen müssen die Kameras so positioniert und ausgerichtet werden, dass sie das Gelände und die Zugänge optimal erfassen, zugleich aber angrenzende Bereiche und Passanten aussparen. Auch die Nachbarschaft darf sich durch die Überwachungssysteme nicht gestört fühlen. Mit hochsensiblen Infrarotkameras, die keine zusätzlichen Scheinwerfer benötigen, haben jedoch auch Anwohner in dicht besiedelten Wohngebieten ihre Ruhe.

Baustellenüberwachung: Was macht einen seriösen Anbieter aus?

Gute Sicherungskonzepte bieten einen hohen Diebstahlschutz zu jeder Tages- und Nachtzeit, sonn- wie feiertags. Auch die Infrastruktur haben Sicherungsprofis im Blick und bieten besonders dezente Lösungen für sensible Umgebungen, autarke Systeme für Areale, in denen (noch) keine Stromanbindung besteht, und kompakte Überwachungssysteme für Innenräume oder schwer einsehbare, verwinkelte Geländestrukturen. Eine datenschutzkonforme Dokumentation, die im Ernstfall als Beweismaterial für Polizei und Versicherung dient, sollte ebenfalls zum Angebot gehören. Und für Bauherren, die gerne ein Zeitraffervideo von der Entstehung ihres Eigenheims hätten, bieten viele Sicherungsdienstleister auch diesen und weitere zusätzlichen Services an. Kostensensible Bauherren können zudem unbesorgt sein: Da in der Regel zunächst ein unverbindliches Planungsgespräch vereinbart wird, lohnt sich der Anruf bei einem namhaften Sicherheitsdienstleister in jedem Fall.

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