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Magnetfarbe: Was können magnetische Wandfarben?

Inhaltsverzeichnis

Woraus bestehen Magnetfarben?

Magnetfarben zählen zu den wasserverdünnbaren Farben auf der Basis von Kunststoffdispersion beziehungsweise Acryl. Dies alleine würde ihnen noch keine magnetische Wirkung verleihen. Zu den Basisanteilen werden daher magnetische, metallische Partikel gemischt, die die magnetische Wirkung erzeugen. Ist die Farbe erst einmal getrocknet, können Sie bereits die ersten Objekte „aufhängen“. Dies gelingt zum Beispiel mithilfe eines einfachen Kühlschrankmagneten oder eines Magneten mit eher geringem Eigengewicht. Die einzelnen Objekte dürfen nicht zu schwer sein, da die Magnetwirkung nur ein geringes Gewicht wie beispielsweise das eines Notizzettels, Fotos oder eines Zeitungsausschnitts an der Wand halten kann.

Wie und wo verwenden Sie Magnetfarben?

Sie können die Magnet-Wandfarbe mit Rolle oder Pinsel auftragen. In der Verarbeitung verhält sie sich wie jede beliebige Innenwand-Dispersionsfarbe. Die Wände eines Kinderzimmers, der Küche oder des Büros sind für ihre Verwendung gleichermaßen geeignet. Die Magnet-Wandfarbe lässt sich auf komplette Wände und auch in jeder Art von Wohnraum anbringen. Ob es Sinn macht, bis unter die Decke zu streichen, bleibt freilich fraglich, da Sie wohl selten ein Foto oder eine Haftnotiz direkt unterhalb der Decke an der Wand halten wollen.  

Die Wand großflächig mit der Magnetfarbe zu streichen, macht wiederum durchaus Sinn, da Sie sich damit nicht im Vorfeld entscheiden müssen, wo die Wand später magnetisch wirkt und wo nicht. Der große Vorteil: Sie können so viele Fotos "anheften" und entfernen wie Sie wollen, die Wanddekoration immer wieder erneuern und es wird dennoch keinerlei Spuren geben. Im Büro können Sie beispielsweise den Wandbereich oberhalb ihres Schreibtisches mit der Magnetfarbe streichen, um Notizzettel anheften zu können. In der Küche können Sie sich ein überaus praktisches Memoboard kreieren, indem Sie einen Teil der Wand mit der Magnetfarbe streichen.

Wie lässt sich Magnetfarbe überstreichen?

Wie eine Dispersionsfarbe können Sie auch eine Magnetfarbe ohne Probleme überstreichen. Der Vorteil daran: Sie können sich zwar für eine andere herkömmliche Wandfarbe entscheiden; die magnetische Wirkung der darunter liegenden Magnetfarbe bleibt bestehen. Ein wiederholtes Überstreichen hätte lediglich zur Folge, dass die magnetische Wirkung schwächer wird.

Eine weitere Möglichkeit zur Gestaltung von Innenwänden ist der Tafellack. Überstreichen Sie Ihre getrocknete „Magnetwand“ einfach im Anschluss mit Tafellack. Diese Fläche lässt sich dann als Tafel nutzen, auf der Sie mit Kreide schreiben oder malen können. So kann im Kinderzimmer eine ganze Wand zur großen Leinwand werden und die Kinder können sich gestalterisch austoben.

Magnetfarbe richtig verarbeiten

Bevor Sie mit Malerarbeiten beginnen, müssen Sie zuerst ein paar vorbereitende Arbeiten erledigen. Befreien Sie die Wände, die fettfrei und trocken sein müssen, mit einem Handfeger, Staubsauger oder einer Bürste von Spinnweben und Staub. Fettige Beläge auf Wänden, die sich häufig in Küchen finden, werden Sie mit Haushaltsreiniger oder etwas Seifenlauge los. Nach anschließendem Nachwischen mit klarem Wasser und dem Trocknen lassen der Wand, ist der Untergrund bereitet. Entfernen Sie eventuell abgeblätterte Farbreste; Risse oder alte Dübellöcher hingegen können Sie mit Spachtelmasse reparieren.

Für die Verwendung von Magnetfarben eignet sich ein möglichst glatter Untergrund, wodurch die Objekte später eine ausreichend große Auflagefläche haben, um sicher an der Wand zu halten. Handelt es sich beim Untergrund um eine gespachtelte Wand oder einen strukturierten Putz, können Sie die Spachtelmasse oder den Putz mithilfe eines Schwingschleifers durch vorheriges Anschleifen ebnen. Eine dünne Vliestapete, die auf einen grundsätzlich ebenen aber etwas rauen Untergrund aufgebracht wird, kann diesen glätten.

Für die Haftkraft der Magnetfarbe spielt der Untergrund keine Rolle. Sie haftet auch auf Raufasertapeten oder anderen unebenen Untergründen hervorragend. Ein Verfestigen des Untergrundes, wie etwa bei stark saugenden oder kreidenden Wänden erforderlich, lässt sich vor dem Streichen durch das Aufbringen einer Grundierung (Tiefgrund) erreichen.

Womit lässt sich Magnetfarbe am besten auftragen?

Lammfell- und Schaumstoffrollen eignen sich zum Auftragen von Magnetfarben ebenso gut wie Flach- und Rundpinsel. Eine kurzflorige Lammfellrolle erzielt das beste Ergebnis: Angenehmes Auftragen und ein ebenmäßiges Bild.

Um nur gewisse Bereiche einer Wand mit Magnetfarbe zu streichen, kleben Sie die übrigen Bereiche am besten vorher ab. Auf diese Weise erzielen Sie klare saubere Kanten, die Sie durch andersfarbige Ränder oder Bordüren akzentuieren können. Die Verarbeitungsgrundsätze für  Wandfarben gelten auch hier: Rühren Sie die Magnetfarbe mit einem alten Kochlöffel oder einer Latte gut durch. Damit ist gewährleistet, dass sich das Material, das sich am Boden abgesetzt hat, gründlich untergemischt wird und darüber hinaus verteilen sich die magnetischen Eisenpartikel gleichmäßig in der Farbe.

Wie ergiebig sind Magnetwandfarben?

Um eine fünf Quadratmeter große Wandfläche zu streichen, genügt 1 Liter Magnetfarbe. Wie das bei Wandfarbe generell der Fall ist, erhalten Sie ein satteres Ergebnis, indem Sie die Farbe mehrmals auftragen. Im Falle der Magnetfarbe kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Mit jeder weiteren Schicht verstärkt sich die magnetische Wirkung der Wandfarbe.

Bevor Sie mit dem Streichen beginnen, lesen Sie die Herstellerangaben auf der Rückseite der Verpackung sorgfältig durch. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, halten Sie sich am besten an die entsprechenden Empfehlungen und Mengenangaben. Beachten Sie auch die vom Hersteller genannte Trockenzeit, die zwischen vier und zwölf Stunden liegen kann. Farblich haben Magnetfarben, bedingt durch die darin enthaltenen Eisenpartikel, üblicherweise einen eher grauen Farbton. Wie bereits erwähnt, ist es überhaupt kein Problem, eine andere Wandfarbe überzustreichen, ohne die magnetische Wirkung zu verlieren. Alternativ können Sie die Magnetfarbe auch übertapezieren. Die Tapete muss allerdings, um die magnetische Wirkung nicht zu reduzieren, eher dünn sein. 

Wie steht es um die Kindersicherheit bei Magnetfarben?

Planen Sie, die Magnetfarbe im Kinderzimmer aufzutragen, sollten Sie darauf achten, dass die Farbe Verträglichkeit garantiert. Entsprechende Hinweise auf Kindersicherheit finden sich auf den Produkten in Form von Siegeln oder aber im technischen Datenblatt des jeweiligen Herstellers. Der Blaue Engel (Siegel des Umweltbundesamtes) ist auf Produkten zu finden, die nachweislich schadstoffarm sind. Die Euronorm EN 71-3, welche die „Europäische Norm für Spielzeugsicherheit“ ist, steht darüber hinaus für ein hohes Maß an Kindersicherheit.

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