Was ist ein Flächenangebot?

Das Flächenangebot ist eine in der Praxis omnipräsente und überaus wichtige Kennzahl. Es wird gemäß der folgenden Formel (meist in m²) berechnet:

Flächenangebot = aktueller Leerstand + Flächen im Bau + Flächen in Planung bzw. Projektierung (Pipeline)

Als Leerstand werden grundsätzlich alle aktuell frei stehenden Flächen bezeichnet, die vermietet, verpachtet oder verkauft werden können. Flächen im Bau sind Flächen, die sich momentan im Bau befinden und darüber hinaus noch nicht vermietet, verpachtet oder verkauft sind.

Zur Pipeline zählen jene Flächen, die noch nicht im Bau sind, aber bereits vermietet, verpachtet oder verkauft werden können oder wurden. Üblicherweise wird mit dem Bau erst begonnen, wenn eine Schwelle überschritten, also eine ausreichende Anzahl an Nutzungsverträgen geschlossen wurde. Ursächlich für dieses Vorgehen sind im Normalfall Vorvertriebsauflagen von den mit der Finanzierung betrauten Kreditinstitutionen. Oftmals sind aber auch Investoren erst ab einem bestimmten Level an Sicherheit bereit, ihr Kapital zur Verfügung zu stellen.

Eine Herausforderung stellt für diese Kennzahl die Beschaffung der Daten dar. Dies gilt insbesondere für weniger bedeutende und unbeständige Märkte, wie sie in kleinen Städten und ländlichen Regionen vorherrschend sind. Inserate auf Immobilienportalen oder in der Tagespresse liefern in der Regel einen guten Anhaltspunkt für die Marktsituation. Es ist zweckmäßig, das Flächenangebot zu gliedern; insbesondere in Wohn- und Gewerbeflächen.

Die Kennzahl trifft keine Aussage zur Qualität oder zur Struktur des Angebots, sie dient einem ersten Überblick. Die Aussagekraft lässt sich durch den Vergleich zwischen Angebot und Nachfrage signifikant erhöhen.