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Was ist Gussasphaltestrich?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Gussasphaltestrich?

Gussasphaltestrich ist eine Estrichart, die aus verschiedenen Gesteinskörnungen (Kalkstein oder Quarzsandfüller sowie feine und grobe Gesteinskörnungen) und dem Bindemittel Bitumen besteht. Bitumen wird bei der Destillation von Erdöl gewonnen und sorgt für die thermoplastischen Eigenschaften des Gussasphaltestrichs. Er wird bei hohen Temperaturen flüssig und lässt sich auf diese Weise verarbeiten.

Wie wird Gussasphaltestrich eingebaut?

Gussasphaltestrich wird flüssig eingebracht. Dazu wird er auf Temperaturen von 220 bis 250 Grad Celsius erhitzt. In der Regel wird Gussasphaltestrich als schwimmender Estrich oder als Estrich auf Trennschicht verlegt. Er ist aber auch als Verbundestrich oder Heizestrich ausführbar. Seine Mindestdicke beträgt 25 Millimeter, die Regeldicke 30 Millimeter, und die Maximaldicke beim einlagigen Einbau 40 Millimeter. Bereits kurze Zeit nach dem Abkühlen kann Gussasphaltestrich mit dem weiteren Boden belegt oder nach dem Schleifen selbst als Oberboden genutzt werden.      

Kommt ein elastischer oder textiler Bodenbelag auf den Gussasphaltestrich, ist der Estrich vorher mit einer geeigneten Spachtelmasse auszugleichen, damit bei Punktlasten keine Verformungen im Gussasphaltestrich, der weicher ist als andere Estricharten, entstehen.

Wo kommt Gussasphaltestrich zum Einsatz?

Gussasphaltestrich kommt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zum Einsatz. Er wird vor allem im Industriebau und als Oberfläche von Parkdecks verlegt, findet aber auch im Hochbau zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden oder im Wohnungsbau Verwendung. Für Altbausanierungen kommt er ebenso zum Einsatz. In Duschbereichen wird er gerne genutzt, da er beständig gegen Feuchtigkeit und diffusionsdicht ist.

Gussasphaltestrich: Vorteile und Nachteile

Vorteile von Gussasphaltestrich:

  • Gussasphaltestrich kann witterungs- und temperaturabhängig verlegt werden.
  • Gussasphaltestrich ist wasserfrei, bringt somit keine zusätzliche Baufeuchte ins Gebäude ein.
  • Lange Trocknungszeiten entfallen bei Gussasphaltestrich, er kann bereits nach einem Tag belegt werden.
  • Gussasphaltestrich ist wasserdampfdiffusionsdicht.
  • Gussasphaltestrich bietet einen relativ guten Trittschallschutz.
  • Gussasphaltestrich ist mit geringer Einbaudicke realisierbar – ab 25 Millimetern ist er tragfähig.
  • Gussasphaltestrich kann fast fugenlos verlegt werden.
  • Gussasphaltestrich kann unter allen Standardbodenbelägen eingesetzt werden; vor allem für Beläge, die empfindlich gegen Feuchtigkeit sind wie Parkett.
  • Gussasphaltestrich eignet sich auch als Oberbodenbelag.
  • Gussasphaltestrich ist fußwarm; seine Wärmeleitzahl ist geringer als bei Zementestrich und Kalziumsulfatestrich.
  • Gussasphaltestrich ist für Fußbodenheizung geeignet, er kann auch als Heizestrich dienen.
  • Gussasphaltestrich kann recycelt werden, wenn er sortenrein und nicht verunreinigt ist.

Nachteile von Gussasphaltestrich:

  • Gussasphaltestrich ist wenig widerstandsfähig gegenüber Ölen und Lösungsmitteln.
  • Gussasphaltestrich hat eine weichere Oberfläche als andere Estriche; wird er als fertige Sichtoberfläche genutzt, können Abdrücke entstehen, wenn beispielsweise ein Möbel dauerhaft an einer Stelle steht (bei dauerhaften Punktlasten).
  • Gussasphaltestrich ist nicht pumpfähig, das bedeutet, er kann nur mit hohem Aufwand in obere Stockwerke eingebracht werden.
  • Gussasphaltestrich kostet mehr als normale Nassestriche auf Mörtelbasis.

Die hier aufgeführten Vor- und Nachteile von Gussasphaltestrich sind nicht als abschließend zu betrachten. Es ist in jedem Fall individuell abzuwägen, welche Vor- und Nachteile sich ergeben und ob ein Gussasphaltestrich Sinn macht.

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