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Mauerwerk aus natürlichen Steinen

Inhaltsverzeichnis

Welche verschiedene Steinarten gibt es?

Für die Errichtung von Wänden und Mauern können verschiedene Steine verwendet werden. Die natürlichen Steine unterscheiden sich nach Gesteinsart, Herkunft oder Lage im Steinbruch. Häufige Gesteinsgruppen aus denen Natursteine bestehen, sind:

Gesteinsgruppe Entstehung Arten und Eigenschaften
Magmatite Gestein, das durch die Erstarrung und Abkühlung von Magma entsteht.
  • Granit: Ist rau und besitzt eine glänzende Oberfläche.
  • Basalt: Besitzt eine feinkörnige Struktur, ist robust und schwer zu bearbeiten.
  • Porphyr: Ist feinkörnig und robust.
Sedimente Gestein, das durch Ablagerung organischer und anorganischer Partikel entsteht.
  • Kalkstein: Besitzt eine raue Oberfläche, ist weich und witterungsbeständig.
  • Sandstein: Besitzt eine stumpfe Oberfläche, ist hart und widerstandsfähig.
Metamorphite Gestein, das durch Einwirkung von Wärme oder Druck auf das Ausgangsmaterial entsteht.
  • Schiefer
  • Quarzit: Besitzt eine feine Struktur, ist mittelkörnig und widerstandsfähig.

Steinarten können sich auch nach ihrem Bearbeitungsgrad unterscheiden:

Steinart Merkmale Verwendungszweck
Bruchsteine
  • Nahezu unbearbeitet.
  • Die Form ist unregelmäßig.
Bruchsteine werden für Trockenmauern verwendet und lassen sich vermörteln.
Mauersteine
  • Werden gespaltet und formatiert.
  • Die Oberfläche ist unregelmäßig.
  • Besitzt gerade Seiten.
Mauersteine werden für vermörtelte Natursteinmauern verwendet.
Systemsteine
  • Industriell gesägt und bearbeitet.
  • Oberfläche und Form sehr regelmäßig.
  • Teuer
Systemsteine finden meist für vermörtelte Natursteinmauern Anwendung.

Welche Eigenschaften besitzen Natursteine?

Die verschiedenen Arten von Natursteinen unterliegen Anforderungen bezüglich der Rohdichte, Maßen oder Festigkeiten, die in einer Vorschrift geregelt sind. Die Eigenschaften sind mithilfe unterschiedlicher Prüfungen nachzuweisen. Die entsprechenden Prüfverfahren sind in der DIN 771-6 beschrieben.

Allgemein können folgende Eigenschaften den Natursteinen zugesprochen werden:

  • Die Rohdichte beträgt zwischen 2 und 3 kg/dm3.
  • Druckfestigkeit, Härte und Witterungsbeständigkeit der Steine sind von Mineralien, Gefüge und dem verwendeten Bindemittel abhängig.
  • Natursteine besitzen meist eine geringe Wärmedämmfähigkeit.
  • Prinzipiell besitzen Natursteine eine geringe Zugfestigkeit. Aus diesem Grund sollten sie nicht auf Biegung belastet werden.
  • Die Härte der Natursteine bestimmt deren Bearbeitbarkeit, Abnutzbarkeit und Polierbarkeit. Steine mit einem dichten und gleichmäßigen Gefüge, wie beispielsweise Granit, Basalt oder Marmor, sind polierbar. Nicht polierbar sind unter anderem Sandsteine oder Tuff.
  • Die Feuerbeständigkeit von Natursteinen kann durch einen hohen Gehalt von Ton, Quarz oder Glimmer erhöht werden.
  • Natursteine sind vor einer ständigen Durchfeuchtung zu schützen. Dies kann durch ein geeignetes Abfließen des Wassers oder durch Anbringen von Steinschutzmitteln erfolgen.

Welche allgemeinen Anforderungen müssen Steinverbände mit Naturstein aufweisen?

Um die Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit von Mauerwerk zu sichern, ist bei der Errichtung auf folgendes zu achten:

  • Stoßfugen dürfen maximal durch zwei Schichten durchgeführt werden
  • Das Verhältnis von Steinhöhe zu Steinbreite muss zwischen 1:1 und 1:5 liegen.
  • Die Tiefe der Läuferschicht muss mindestens der Schichthöhe entsprechen.
  • Sichtflächen sind nachträglich zu verfugen, besonders wenn sie der Witterung ausgesetzt sind.
  • Zwischenräume im Mauerwerk sind mit Steinstückchen aufzufüllen, die von Mörtel umhüllt sind.

Welche verschiedenen Mauerwerke gibt es?

Mauerwerke können sich optisch sehr stark voneinander unterscheiden. Der Grund dafür liegt in der Verwendung unterschiedlicher Steine und der daraus resultierenden Anordnung. Generell kann zwischen folgenden Mauerwerksarten unterschieden werden:
 

Trockenmauerwerk

Das Trockenmauerwerk ist eines der einfachsten Mauerarten. Dabei werden Bruchsteine ohne Mörtel aufeinandergestapelt. Die Hohlräume, die dabei zwischen den Steinen entstehen sind so klein wie möglich zu halten und werden im Anschluss mit kleineren Steinen ausgefüllt. Dies erzeugt Spannung und Stabilität. In den offenen Fugen können Pflanzen wachsen und kleinere Tiere leben. Die Stabilität in der Mauer wird durch das Eigengewicht der Steine erzeugt. Zusätzliche Stabilität kann durch eine leicht nach hinten ausgerichtete Neigung geschaffen werden. Ein Trockenmauerwerk besitzt meist eine Höhe von bis zu 1,20m.

Findlingsmauerwerk

Für das Findlingsmauerwerk werden unbearbeitete Steine mit einer runden Form verwendet. Dadurch entstehen unregelmäßige Fugen, die sorgfältig zu verfüllen sind. Es handelt sich um ein stabiles Mauerwerk, welches oft ein Fundament benötigt und auch etwas teurer und aufwendiger als das Trockenmauerwerk ist. Um zusätzlich Stabilität zu schaffen können für die Ecksteine gerade Steine verwendet werden.

Bruchsteinmauerwerk

Das Bruchsteinmauerwerk hat Ähnlichkeiten zum Trockenmauerwerk, nur dass die unregelmäßigen Fugen mit Mörtel und gegebenenfalls mit kleinen Steinchen ausgebildet werden. Für das Mauerwerk sind Steine unterschiedlicher Größe verwendbar, die meist eine Höhe von 15 bis 30 Zentimeter aufweisen. Eine Unterform des Bruchsteinmauerwerks ist das Zyklopenmauerwerk, das statt waagerechten Lagerfugen wellenförmige besitzt, da es aus ovalen Steinen gebildet wird.

Hammerrechtes Schichtenmauerwerk

Beim Hammerrechten Schichtenmauerwerk stehen die Steine größtenteils rechtwinklig zueinander. Die verwendeten Steine müssen bis zu einer Tiefe von zwölf Zentimeter bearbeitet sein. Die Schichthöhen können sich unterscheiden und auch in einer Schicht sind unterschiedlich hohe Steine zugelassen. Dadurch entsteht der Eindruck eines ungeordneten Mauerwerks.

Unregelmäßiges Schichtenmauerwerk

Das unregelmäßige Schichtenmauerwerk kann sowohl als Mörtel- wie auch als Trockenmauerwerk ausgebildet werden. Dabei kommen meist System- oder Mauersteine zum Einsatz, die jedoch bis zu einer Tiefe von15 Zentimetern bearbeitet sein müssen. Die Schichthöhen dürfen sich unterscheiden. Oft kommt es dazu, dass einzelne Schichten von größeren Steinen unterbrochen werden, wodurch der typische unregelmäßige Charakter entsteht.

Regelmäßiges Schichtenmauerwerk

Das regelmäßige Schichtenmauerwerk besteht aus Steinen, die bis zu einer Tiefe von 15 Zentimetern bearbeitet sein müssen. Zwischen den Steinen ist auf enge Fugen zu achten, sodass diese sicher und vollständig mit Mörtel verfüllt werden können. Die Fugenweite darf dabei drei Zentimeter nicht überschreiten. Die Lager- und Stoßfugen müssen in ihrer ganzen Tiefe bearbeitet sein. Die Schichthöhen sind regelmäßig und so entsteht das typische geordnete Aussehen.

Quadermauerwerk

Das Quadermauerwerk hat Ähnlichkeiten zum regelmäßigen Schichtenmauerwerk. Die verwendeten Steine müssen hierbei jedoch genau nach den vorgegebenen Maßen bearbeitet werden. Durch diese genaue Bearbeitung und die regelmäßigen Schichthöhen ist das Quadermauerwerk sehr regelmäßig. Die Fugenweite darf drei Zentimeter nicht überschreiten.

Fazit

Es gibt verschiedene Arten von Natursteinen, die je nach Anordnung ein spezielles Mauerwerk ergeben. Neben den aufgeführten Mauerwerksarten gibt es noch viele Weitere. Durch die Anwendung von spezieller Behandlungen können die entstandenen Mauerwerke sehr beständig gemacht werden.

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