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PUR-Dämmung: Begriffsklärung und Eigenschaften

Inhaltsverzeichnis

Was ist PUR?

Die Abkürzung PUR steht für Polyurethan, ein Kunststoff, der weltweit sehr verbreitet ist. Erstmals wurde PUR in den 1930er-Jahren synthetisiert. Im Laufe der weiteren Erforschung der Polyurethane erschlossen sich eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten für den Kunststoff. Vor allem im Bauwesen kommt PUR heute oftmals zum Einsatz, in Form von Polyurethan-Hartschaum-Dämmstoffen. Der Grund: Das Material hat eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit und ist druckbelastbar.

Gut zu wissen: Es wird eine geringere Dämmschichtstärke benötigt als bei anderen Dämmstoffen, wodurch die Dämmung weniger Platz beansprucht.

Wie werden PUR-Hartschaum-Dämmstoffe hergestellt?

Um PUR-Hartschaum-Dämmstoffe herzustellen, lässt man unter Zusatz von Treibmitteln und anderen Hilfsstoffen verschiedene flüssige Grundstoffe, unter anderem Erdöl, chemisch miteinander reagieren. Anschließend werden daraus entweder Platten hergestellt (Doppeltransportband-Verfahren) mit einer oberen und unteren Deckschicht oder Blöcke (Blockschaum-Verfahren). Als Deckschichten für die Platten werden entweder Mineralvlies oder Aluminiumfolie, Verbundfolien oder Dach- und Dichtungsbahnen verwendet. Ebenso sind Deckschichten aus profilierten Aluminium- oder Stahlblechen möglich, um selbsttragende Bauelemente zu erhalten.

Gut zu wissen: PUR-Hartschaum kann auch direkt auf der Baustelle als Ortschaum eingebracht werden.

Wann PUR Dämmung?

PUR-Hartschaum-Dämmung ist sehr druckbelastbar und beständig gegenüber einem Großteil von Chemikalien, die im Bau vorkommen. Der Dämmstoff wird deshalb vielfältig eingesetzt, zum Beispiel:

  • im Dach (Steil- und Flachdach)
  • im Fußboden
  • als Perimeterdämmung
  • an oberster Geschossdecke und Kellerdecke
  • als Innendämmung und Außendämmung
  • für Wärmedämmverbundsysteme

Was ist der Unterschied zwischen PUR und PIR Dämmung?

PIR ist eine Weiterentwicklung des klassischen Polyurethan-Hartschaums. Die drei Buchstaben PIR bedeuten Polyisocyanurat. Ebenso wie PUR wird PIR durch eine chemische Reaktion hergestellt. Dabei entsteht ein sehr stark vernetzter Kunststoff mit Ringstrukturen, die den PIR-Hartschaum sehr stabil machen. Neben reiner PUR- und PIR-Hartschäume gibt es Mischungen (PUR/PIR-Dämmung).

Gut zu wissen: Seit März 2013 fasst die DIN EN 13165 Dämmstoffe aus PUR und PIR unter dem Oberbegriff „PU“ zusammen.

Welche Eigenschaften haben Dämmplatten aus Polyurethan?

PUR-Hartschaum-Dämmplatten

  • gibt es als schwer entflammbar oder bis normal entflammbar Variante.
  • sind wasserabweisend, nehmen also wenig Feuchtigkeit auf.
  • sind verwitterungsfest.
  • sind temperaturbeständig, sie bleiben zwischen minus 80 °C und plus 130 °C formstabil, schrumpfen also nicht und dehnen sich nicht aus.
  • sind druckbeständig.
  • haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit (λ: 0,024 - 0,029 W/mK) und eigenen sich deshalb gut als Wärmedämmung.
  • haben eine Rohdichte zwischen 30 und 300 kg/m³.
  • haben eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl von 40 bis 250 μ.
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