Fliegengitter für Türen und Fenster: Was ist möglich?

Fliegengitter sind feinmaschige Gitter oder Netze, die an Türen oder Fenstern befestigt werden. Sie verhindern, dass Fliegen, Mücken, Spinnen, Käfer und andere Insekten während des Lüftens – also bei offenstehenden Fenstern und Türen – ins Haus gelangen. Zugleich lassen sie Licht und Luft in den Wohnraum.

Alternative Namen für Fliegengitter sind:

• Fliegenschutzgitter
• Insektengitter
• Insektenschutzgitter
• Mückengitter
• Moskitogitter / Moskitonetze

Ob Fliegen, Mücken, Moskitos, Spinnen oder Wespen, Insekten sind im eigenen Haus nicht gerne gesehen. Insbesondere wenn man eine Spinnenphobie oder Wespenallergie hat. Trotzdem müssen Fenster und Türen zum Lüften regelmäßig geöffnet werden. Fliegengitter helfen, dass die lästigen Insekten dabei nicht in die Wohnräume gelangen.

Gegenüber vielen anderen Maßnahmen zur Abwehr von Insekten haben Insektenschutzgitter folgende Vorteile:

1. Während die meisten Insektenabwehrmethoden erst greifen, wenn die lästigen Tierchen bereits im Haus sind, ist das Ziel von Fliegengittern, die Insekten gar nicht erst reinzulassen. Damit das gelingt, ist eine richtige Montage und Bedienung der Gitter Voraussetzung.
2. Fliegengitter sind nicht gesundheitsschädlich. Sie strömen weder giftige Stoffe aus, noch geben sie hochfrequente Töne ab, die wir zwar nicht bewusst hören, die aber dennoch in Verdacht stehen, die Gesundheit zu beeinträchtigen.
3. Im Haus können Insekten zwar sehr lästig sein, doch für das Gleichgewicht der Ökosysteme sind sie unentbehrlich. Insekten mithilfe eines Fliegengitters außerhalb der Wohnräume zu halten, statt sie mit Fliegenklatsche, Insektenspray oder anderen Mitteln zu töten, trägt somit zum Umweltschutz bei.
4. Ein Fliegengitter zu kaufen und zu montieren ist zwar zunächst teurer und aufwendiger, als einfach eine Fliegenklatsche oder ein Insektenspray zu kaufen, doch sobald das Gitter montiert ist, ist diese Lösung wesentlich bequemer als das dauerhafte Jagen von Insekten.

Der Nachteil von Fliegengittern ist – abgesehen von den höheren Anschaffungskosten und dem Montageaufwand – dass sie nur wirken, wenn sie korrekt montiert und richtig bedient werden. Insekten bahnen sich einen Weg durch die kleinsten Lücken, das Gitter muss also rundum dicht schließen. Auch wenn ein Fliegengittertür nach dem Öffnen nicht wieder richtig geschlossen wird, ist der Insektenschutz hinfällig.

Bedacht werden muss außerdem, dass ein Fliegengitter den Ausblick und den Lichteinfall etwas einschränken kann. Wie stark, hängt zum einen von der Struktur des Gewebes und zum anderen von dessen Farbe ab. Es gilt: Je dunkler das Gitter, desto besser kann man nach draußen sehen, desto dunkler wird aber auch der Raum.

Es gibt verschiedene Arten von Fliegengittern; welche

• zum Kleben oder mit Klettband,

• als Rahmen (Spann-, Dreh- oder Schieberahmen),
• als Lamellenvorhang,
• als Magnetvorhang oder
• als Rollo oder Plissee.

Fliegengitter zum Kleben oder mit Klettband sind die einfachste und günstigste Variante, um Insekten auszusperren. Dabei wird das Gittergewebe mithilfe eines Klebebandes oder Klettbandes direkt am Fensterrahmen befestigt. Das Gewebe kann man selbst auf die passende Größe zuschneiden.

Eine stabilere und im Gebrauch flexiblere Lösung als Fliegengitter zum Kleben, sind Fliegengitter als Rahmen. Dabei sind unterschiedliche Ausführungen möglich:

1. Spannrahmen
2. Drehrahmen
3. Schieberahmen / Schiebetür / Schiebeanlage

1. Fliegengitter-Spannrahmen

Fliegengitter-Spannrahmen werden durch eine einfache Klemmmontage am Fenster befestigt. Dazu wird der Fliegengitterrahmen durch das offene Fenster von innen nach außen gehoben und mit den Klemmfedern in den Blendrahmen eingehängt. Der Blendrahmen ist der unbewegliche Teil des Fensters, der fest montiert ist. Umlaufende Bürsten an dem Fliegengitter-Spannrahmen dichten die kleinen Zwischenräume zwischen Spann- und Blendrahmen ab und gleichen kleinere Unebenheiten aus.

2. Fliegengitter-Drehrahmen

Fliegengitter-Drehrahmen werden auf dem Blendrahmen oder der Laibung montiert und lassen sich durch Scharniere öffnen und wieder schließen, ohne dass sie dafür ganz aus dem Rahmen gehoben werden müssen. Sie eignen sich deshalb für Fenster, die öffenbar sein müssen, um zum Beispiel Blumen im Blumenkasten gießen oder etwas durchreichen zu können. Außerdem ist ein Fliegengitter-Drehrahmen eine der Möglichkeiten, eine Tür mit einem Fliegengitter auszustatten.

3. Fliegengitter-Schieberahmen / Schiebetüren / Schiebeanlagen

Fliegengitter in Form von Schieberahmen – auch Schiebetüren oder Schiebeanlagen – bestehen aus ein oder mehreren Paneelen, die zum Öffnen auf die Seite geschoben werden. Die Fliegengitterpaneele laufen entweder in einer Führungsschiene oben und unten oder in einem umlaufenden Rahmen, der außen vor das Fenster gesetzt wird. Da der Öffnungsradius wegfällt und dadurch der Schwenkbereich eingespart wird, gilt die Schiebevariante als platzsparend und wird vor allem bei Terrassen- und Balkontüren eingesetzt.

Ein Fliegengitter als Lamellenvorhang besteht aus einzelnen Netz- oder Stoffbahnen, die leicht überlappend angeordnet sind. Lamellenvorhänge werden nur im oberen Bereich von Türen befestigt, wodurch die Lamellen beweglich bleiben und man einfach hindurch gehen kann. Damit die Bahnen gerade nach unten fallen, sind sie oft mit kleinen Gewichten am unteren Ende ausgestattet.

Magnetvorhänge bestehen aus zwei Netzbahnen, die den Durchgang in der Mitte ermöglichen. Sie werden oberhalb und an den Seiten einer Tür befestigt. An den unbefestigten Stellen in der Mitte sorgen kleine Magnete dafür, dass die beiden Bahnen zusammengehalten werden beziehungsweise sich wieder verschließen, nachdem man durchgegangen ist.

Fliegengitter-Rollos können entweder direkt am Fenster befestigt oder im Rollladenkasten integriert werden. Zu öffnen beziehungsweise zu schließen sind sie über eine Griffleiste oder ein Zugband. Da Rollos immer vertikal, also nach oben oder unten schließen oder öffnen, kommen sie nur für Fenster und nicht für Türen infrage.

Für Türen sind stattdessen Plissees sinnvoller, die horizontal, also nach links oder rechts geöffnet beziehungsweise geschlossen werden. Im Gegensatz zu Schiebetüren benötigen sie zur Seite hin keinen zusätzlichen Platz. Dafür wird der Durchgang kleiner als bei einer Schiebetür, da das Plissee nicht ganz weggeschoben werden kann und einen Teil der Türöffnung davon belegt bleibt.

Fliegengitter können durch

• Schrauben,
• Magnete,
• Klettband,
• Klemmen,
• Kleben,
• Klammern,
• Einhaken

oder eine Kombination der Mittel befestigt werden.

Welche Montageweise erforderlich ist, hängt von der Art und dem Fabrikat des Insektenschutzes ab.

Eine pauschale Angabe dazu, wie viel Fliegengitter kosten ist, nicht möglich. Der Preis hängt immer von der Art des Insektenschutzes und dem Hersteller ab. In der Regel zählt ein Fliegengitter zum Kleben oder mit Klettband als günstigste Variante, während eine Schiebeanlage im oberen Preissegment rangiert. Hierfür kann ein dreistelliger Betrag fällig werden.

Insektenschutzgitter erhalten Sie

• im Internet,
• im Baumarkt,
• im Kaufhaus,
• im Supermarkt,
• im Drogeriemarkt,
• beim Fachhändler oder
• beim Schreiner.

Sie bekommen allerdings nicht überall jede Art Fliegengitter. Wenn Sie einen etwas aufwendigeren Insektenschutz möchten, lohnt sich der Gang zum Fachhändler oder Schreiner. Diese können die genaue Planung und Umsetzung des Fliegengitters übernehmen.

Bevor Sie sich für ein Fliegengitter entscheiden, gibt es ein paar Aspekte, die Sie sich überlegen und prüfen können, um am Ende mit dem Ergebnis zufrieden zu sein:

• Art: Reicht eine einfache Lösung wie zum Beispiel ein Fliegengitter zum Kleben, oder soll es eine aufwendigere und dafür langlebigere Variante wie beispielsweise eine Schiebeanlage sein?

• Bauart und Montage: Möchten Sie das Fliegengitter selbst montieren? Wenn ja, wie viel handwerkliches Geschick haben Sie? Ein Insektenschutz mit Klett lässt sich zum Beispiel einfacher befestigen als ein Insektenschutzrollo.
• Abmessungen: Wo soll das Fliegengitter montiert werden? Messen Sie das entsprechende Fenster oder die Tür genau aus, denn der Insektenschutz muss passgenau sitzen, damit er wirksam ist.
• Luftdurchlässigkeit: Achten Sie darauf, dass das Gewebe genug Luft, aber keine Tiere durchlässt. Das Gitter kann engmaschig produziert sein, sollte aber aus feinem Gewebe bestehen, damit genug Luft hindurch kommt.
• UV-Beständigkeit: Je UV-beständiger das Gitter ist, desto länger ist es funktionstüchtig. Achten Sie deshalb beim Kauf darauf.
• Farbe: Möchten Sie, dass das Fliegengitter zugleich Sichtschutz ist? Dann wählen Sie ein Gewebe in Weiß, denn je heller die Farbe, desto schlechter kann man hindurchgesehen. Das gilt jedoch auf für den Blick von innen nach außen. Möchten Sie eine möglichst freie Sicht haben, sollten Sie deshalb eine dunkle Farbe für das Gewebe wählen – zum Beispiel Anthrazit oder Schwarz. Beachten Sie hierbei aber, dass der Innenraum dadurch etwas dunkler wirken kann.
• Pollenschutz: Möchten Sie, dass das Fliegengitter zugleich ein Pollenschutz ist? Dann sollten Sie ein spezielles Pollenschutzgewebe auswählen.