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Dachbegrünung

Hier finden Sie zahlreiche, von Expertinnen und Experten realisierte Projektbeispiele rund um das Thema Dachbegrünung – von Dachbegrünung über Urban Gardening bis hin zu Urban Farming und ähnliche Themen. Viel Spaß beim Stöbern!

Dachbegrünung: Aufbau, Pflanzen, Förderungen, …

Genauso stiefmütterlich wie Keller werden auch Dächer von Gebäuden behandelt. Sie fristen ein Dasein als riesige ungenutzte Flächen. Verschenktes Potenzial. Denn viele Dächer könnten sich begrünen lassen und so als Lebensraum für Insekten und andere Tiere dienen. Wann eine Dachbegrünung möglich ist, welche Arten von Dachbegrünungen es gibt, welche weiteren Vorteile ein begrüntes Dach bringt und welche Nachteile bedacht werden müssen, erfahren Sie hier. Finden Sie außerdem mögliche Förderungen für die Dachbegrünung und eine Schritt-für-Schrittanleitung für das Anlegen einer extensiven Dachbegrünung.

Arten von Dachbegrünungen

Grundsätzlich können zwei Arten von Dachbegrünungen unterschieden werden: die extensive und die intensive Dachbegrünung.

  • Extensive Dachbegrünung

Die Extensive Dachbegrünung hat einen geringeren Schichtaufbau als die intensive Dachbegrünung und wird mit niedrigen, bodendeckenden Pflanzen ausgeführt, deren Wurzelwerk nur gering ausgeprägt ist und die nur wenig Pflege benötigen. Dazu zählen zum Beispiel Sedum-Arten wie Mauerpfeffer und Fetthennen, aber auch Moose und Kräuter. Extensive Dachbegrünungen sind für Flach- und Schrägdächer bis zu einer Dachneigung von ungefähr 40 Grad möglich. Spezielle Systeme ermöglichen manchmal auch steilere Neigungen.

  • Intensive Dachbegrünung

Der Schichtaufbau einer intensiven Dachbegrünung ist höher als der einer Extensivbegrünung. Es werden pflegeintensivere Pflanzen mit größeren Wurzeln und mehr Gewicht verwendet. Es können Rasen, Sträucher und sogar Bäume gepflanzt werden. Der Pflegeaufwand entspricht dem eines ebenerdigen Gartens. Intensive Dachbegrünungen sind in der Regel nur für Flachdächer geeignet. Eine Intensivbegrünung wiegt deutlich mehr als eine extensive Dachbegrünung und kostet ungefähr das Doppelte.

Aufbau einer Dachbegrünung

Der Aufbau einer Dachbegrünung besteht aus mehreren Funktionsschichten, um den fehlenden Erdanschluss auszugleichen und eine dauerhafte Funktion zu ermöglichen: 

1. Schutz-, Drän- und Filterschicht:

  • Schutzlage, gegebenenfalls auch ein Wurzelschutz: verhindert, dass der Dachaufbau beschädigt wird
  • Dränschicht: gewährleistet das Abfließen von überschüssigem Wasser zu den Entwässerungseinrichtungen
  • Filtervlies: verhindert, dass Substrat in die Dränschicht gelangt

2. Vegetationstragschicht:

  • Substratschicht: versorgt Pflanzen mit ausreichend Wasser und Nährstoffen; Zusammensetzung aus mineralischer Körnung und organischem Anteil muss genau auf geplante Vegetation abgestimmt sein

3. Pflanzenebene

Die richtigen Pflanzen für die Dachbegrünung

Für extensive Dachbegrünungen sind sogenannte Sedum-Mischungen geeignet. Bei Sedum handelt es sich um Sukkulenten, die in ihren Blättern Wasser speichern und so problemlos Trockenphasen überstehen können. Zudem bilden sie schnell Wurzeln und vermehren sich gut über Stecklinge. Um ein Dach zu begrünen, müssen einfach nur die Triebe (Sedumsprossen) auf dem Dach verteilt werden. Eine geeignete Sedum-Art ist zum Beispiel der Mauerpfeffer. 

Doch nicht nur Sedum kann man für eine extensive Dachbegrünung nutzen. Auch Hauswurz (Sempervivum) oder Steinbrech (Saxifraga) eignen sich. Sie können ebenfalls in Form kurzer Triebstücke als Schnittgut auf Gründächern ausgestreut werden – am besten im Mai, Juni, September oder Oktober.

Neben Sprossenmischungen sind Flachballenstauden eine weitere Begrünungsmöglichkeit für Extensivdächer. Diese Pflanzen werden in sehr flachen Gefäßen angezogen und gepflanzt, weshalb sie nicht in die Tiefe wurzeln. Ein Beispiel ist die Goldhaaraster (Aster linosyris).

Je höher die Substratschicht, desto mehr Pflanzenarten gedeihen auf einem Gründach. Für eine intensive Dachbegrünung kommen somit mehr Pflanzenarten infrage. Bereits ab einer 15 Zentimeter starken Substratschicht sind zum Beispiel Ziergräser wie Schwingel, Zittergras und Segge oder genügsame Stauden wie Fingerkraut, Küchenschelle und Silberwurz möglich. Ebenso hitzeverträgliche Kräuter wie Lavendel, Thymian und Salbei. 

Außer der Höhe der Substratschicht spielen folgende Faktoren für die Auswahl der Dachbegrünungs-Pflanzen eine Rolle:

  • Standort des Daches: Auf einer halbschattigen Dachfläche gedeihen andere Pflanzen als auf einer sonnigen und umgekehrt.
  • Biologische Vielfalt: Wer die Artenvielfalt fördern möchte, sollte möglichst viele unterschiedliche Pflanzen auswählen, die als Nahrungspflanzen für Insekten dienen.

Zweck der Dachbegrünung: Soll die Dachbegrünung nur Insekten oder auch Ihnen Nahrung liefern? Dann wählen Sie entsprechende Nutzpflanzen aus.

Dachbegrünung: So viel Pflege ist notwendig

Ein Gründach muss gepflegt werden, mal mehr, mal weniger – je nachdem, ob es sich um eine extensive oder intensive Dachbegrünung handelt. Bei einer extensiven Dachbegrünung beschränkt sich die Pflege auf ein- bis zweimal pro Jahr. Dabei sollte der Dachablauf überprüft und gereinigt, Unkraut gejätet beziehungsweise Fremdwuchs entfernt und eventuell gedüngt werden. Vor allem Baumsamen müssen unbedingt entfernt werden, da die Wurzeln ansonsten in die Drainageschicht hineinwachsen. Als Bewässerung genügt in der Regel das Niederschlagswasser. Nur in sehr trockenen Gebieten kann eine zusätzliche künstliche Bewässerung notwendig werden. Außerdem sollte in den ersten vier Wochen, nachdem das Gründach angelegt wurde, bis zu viermal die Woche gegossen werden, damit die frisch ausgesäten oder gesetzten Pflanzen gut anwachsen.

Die Pflege einer intensiven Dachbegrünung ist wesentlich aufwendiger und vergleichbar mit der Pflege eines ebenerdigen Gartens. Besteht die Intensivbegrünung zum Beispiel aus Rasen, muss dieser regelmäßig gemäht werden. Eine intensive Dachbegrünung muss außerdem immer zusätzlich künstlich bewässert werden. Als effizienteste Methode gilt die Unterflurbewässerung. Bei herkömmlichen Tröpfchenbewässerungen oder Wassersprengern verdunstet viel Wasser.

Dachbegrünung: So viel Pflege ist notwendig

Ein Gründach muss gepflegt werden, mal mehr, mal weniger – je nachdem, ob es sich um eine extensive oder intensive Dachbegrünung handelt. Bei einer extensiven Dachbegrünung beschränkt sich die Pflege auf ein- bis zweimal pro Jahr. Dabei sollte der Dachablauf überprüft und gereinigt, Unkraut gejätet beziehungsweise Fremdwuchs entfernt und eventuell gedüngt werden. Vor allem Baumsamen müssen unbedingt entfernt werden, da die Wurzeln ansonsten in die Drainageschicht hineinwachsen. Als Bewässerung genügt in der Regel das Niederschlagswasser. Nur in sehr trockenen Gebieten kann eine zusätzliche künstliche Bewässerung notwendig werden. Außerdem sollte in den ersten vier Wochen, nachdem das Gründach angelegt wurde, bis zu viermal die Woche gegossen werden, damit die frisch ausgesäten oder gesetzten Pflanzen gut anwachsen.

Die Pflege einer intensiven Dachbegrünung ist wesentlich aufwendiger und vergleichbar mit der Pflege eines ebenerdigen Gartens. Besteht die Intensivbegrünung zum Beispiel aus Rasen, muss dieser regelmäßig gemäht werden. Eine intensive Dachbegrünung muss außerdem immer zusätzlich künstlich bewässert werden. Als effizienteste Methode gilt die Unterflurbewässerung. Bei herkömmlichen Tröpfchenbewässerungen oder Wassersprengern verdunstet viel Wasser.

 

Vor- und Nachteile von Dachbegrünungen

Vorteile von Dachbegrünungen

  • Dachbegrünungen schützen die Dachabdichtung vor Beschädigungen und verlängern deren Nutzungsdauer.
  • Die Pflanzen reinigen die Luft, filtern Feinstaub und Luftschadstoffe heraus und produzieren zugleich Sauerstoff.
  • Das Substrat speichert Regenwasser und entlastet die Kanalisation.
  • Wenn das gespeicherte Wasser verdunstet, entsteht ein Kühlungseffekt (Verdunstungskühlung).
  • Die Dachbegrünung wirkt wie eine Dämmung: Im Winter sorgt sie dafür, dass das Gebäude nicht so schnell auskühlt, wodurch weniger geheizt werden muss. Im Sommer bewirkt sie, dass sich das Gebäude langsamer aufheizt.
  • Dachbegrünungen reduzieren Lärm.
  • Die Pflanzen bieten einen sicheren Lebensraum für Insekten und bodenbrütende Vögeln.
  • Dachbegrünungen stellen einen Beitrag zu Natur- und Umweltschutz dar.

Nachteile von Dachbegrünungen

  • Gründächer kosten in der Regel mehr in der Herstellung als konventionelle Dächer.
  • Ein begrüntes Dach erfordert einen höheren Pflegeaufwand als ein nicht begrüntes Dach. Vor allem intensive Dachbegrünungen müssen regelmäßig gepflegt werden.
  • Eine Dachbegrünung bringt zusätzliche Last auf die Tragkonstruktion. Diese muss für diese Zusatzlast ausgerichtet sein.
  • Ist die Dachabdichtung beschädigt, kann die Reparatur sehr aufwendig werden. Unter Umständen muss die Begrünung großflächig abgeräumt werden.
  • Muss aufgrund von Reparaturarbeiten das Substrat umverteilt werden, besteht die Gefahr, dass an den tragenden Bauteilen durch Überlastung Schäden entstehen. Es ist deshalb besser, das Substrat temporär vom Dach zu entfernen, anstatt es zu verlagern.

Die Vor- und Nachteile, die eine Dachbegrünung mit sich bringt, sind von Fall zu Fall etwas unterschiedlich und müssen immer individuell betrachtet werden, um eine Entscheidung für oder gegen die Dachbegrünung zu fällen. Am besten lassen Sie sich dazu von einem Experten beraten.

 

Dachbegrünung: Genehmigung notwendig oder nicht?

Während für eine intensive Dachbegrünung eine Baugenehmigung einzuholen ist, braucht man für eine extensive Dachbegrünung in der Regel keine Genehmigung. Nur selten gibt es rechtliche Regelungen, die die extensive Begrünung von Dächern verbieten. Es kann aber sein, dass örtliche Gestaltungssatzungen eine bestimmte Art der Dachbedeckung vorschreiben – aus Denkmalschutzgründen oder um ein bestimmtes Ortsbild zu erzielen. Es kann auch eine bestimmte Dachneigung vorgeschrieben sein, die eine extensive Dachbegrünung aus technischen Gründen unmöglich macht. Prüfen Sie auf jeden Fall alle in Ihrem Baugebiet bestehenden Regelungen, bevor Sie eine extensive Dachbegrünung planen.

Grundsätzlich müssen die technischen und fachlichen Gegebenheiten des Einzelfalles eine ordnungsgemäße Anlage eines extensiv begrünten Daches zulassen, die den Regeln der Technik entspricht. Ansonsten kann es verboten werden. Außerdem muss ein extensives Gründach die allgemeinen Anforderungen erfüllen, die jedes andere Dach auch erfüllen muss: 

  • Es muss dicht sein.
  • Es muss das darunter befindliche Gebäude vor Witterungseinflüssen sicher schützen.
  • Es muss die statischen Anforderungen erfüllen. Diese sind nachzuweisen.
  • Es muss die ordnungsgemäße Wasserabführung gewährleistet sein.
  • Es dürfen keine Schädigungen Dritter durch das Dach eintreten können.

Gut zu wissen

Dachbegrünungen können rechtlich vorgeschrieben sein! Zu finden sind solche Regelungen in örtlichen Bebauungsplänen, Bausatzungen oder Gestaltungssatzungen der Gemeinden.

Dachbegrünung für Garagen: Schön und nützlich

Das Garagendach wird oft vernachlässigt und bietet keinen schönen Anblick, wenn man vom Obergeschoss im Haus draufschaut. Dabei kann es durch eine Dachbegrünung einfach optisch aufgewertet werden. Zugleich bringt eine Garagendachbegrünung folgende Vorteile:

  • Eine Begrünung auf der Garage schützt die Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen und verlängert so ihre Lebensdauer – vorausgesetzt, die Begrünung wurde mängelfrei ausgeführt.
  • Eine Garagendachbegrünung schützt vor direkter Sonneneinstrahlung, sodass sich die Garage und das darin geparkte Auto weniger stark aufheizen.
  • Durch eine Begrünung auf dem Garagendach entsteht eine Verdunstungskühlung und somit ein besseres Mikroklima in der Umgebung. Räume mit Fenster direkt über der Garage profitieren im Sommer von der kühleren Luft.
  • Garagendachbegrünungen nehmen Regenwasser auf, verdunsten einen Teil und geben den Rest zeitverzögert ab. Dadurch wird die Kanalisation weniger belastet.
  • Eine Begrünung auf dem Garagendach kann als Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten angelegt werden und so die Artenvielfalt fördern.

In der Regel setzt man bei Garagendächern auf eine extensive Begrünung mit einer niedrigen Substratschicht und niedrigwüchsigen Pflanzen, die an extreme Witterungsbedingungen wie Trockenheit, Hitze und Kälte angepasst sind; zum Beispiel Mauerpfeffer oder Hauswurz. Wer handwerklich geschickt ist, kann selbst eine Garagendachbegrünung anlegen, muss aber vorher das Dach auf Statik und Dichtigkeit prüfen (lassen). Manche Hersteller für Dachbegrünungen bieten spezielle Garagenpakete an, die die Begrünung noch leichter machen.

Alternativ zur extensiven Garagendachbegrünung ist eine intensive Begrünung des Garagendachs möglich, wenn die Statik der Garage dafür ausgelegt ist. Denn eine intensive Dachbegrünung ist wesentlich dicker und somit auch schwerer. Eine solche Begrünung ist aufwendiger und sollte von einem Profi umgesetzt werden.

Wichtig!

Bevor Sie Ihr Garagendach begrünen, sollten Sie 

  • prüfen, ob das Dach überhaupt für eine Begrünung geeignet ist (Statik, Dachneigung, Exposition, Verschattung etc.).
  • sich beim zuständigen Bauamt erkundigen, ob Sie dafür eine Baugenehmigung benötigen. In der Regel ist keine notwendig, aber es wäre ärgerlich und kostspielig, wenn Sie die Begrünung wieder zurückbauen müssten, weil sie nicht erlaubt ist.
  • prüfen, ob es Fördermöglichkeiten gibt und diese rechtzeitig beantragen.

Dachbegrünung selber machen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Dach ist eines der wichtigsten Elemente eines Gebäudes. Es schützt vor Witterung und hält das Haus trocken. Kleinste Verletzungen der Dachhaut können zu riesigen, kostspieligen Schäden führen. Es sollte sich also nur jemand am Dach zu schaffen machen, der Ahnung davon hat und handwerklich geschickt ist. Ist das der Fall, können Sie eine extensive Dachbegrünung selbst anlegen; eine intensive Dachbegrünung überlassen Sie lieber den Profis.

Damit Ihre extensive Dachbegrünung gelingt, hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • 1. Schritt: Wurzelschichtfolie auslegen

Kehren Sie die Dachfläche zuerst gründlich ab und entfernen Sie vor allem scharfkantige Steinchen, die die Folie verletzen könnten. Legen Sie anschließend die Wurzelschutzfolie aus. Lassen Sie die Folie dabei leicht über den Rand hinausragen. Am Ende schneiden Sie die Wurzelschutzfolie so zu, dass Sie diese unter die Blechkante stecken können. Schneiden Sie außerdem über dem Dachablauf ein rundes Loch in die Folie. Nehmen Sie dafür ein Teppichmesser.

  • 2. Schritt: Schutzvlies auslegen

Legen Sie das Schutzvlies Bahn für Bahn von einer Dachseite ausgehend aus. Achten Sie dabei darauf, dass sich die Bahnen jeweils zehn Zentimeter überlappen. Schneiden Sie das Vlies am Rand auf die Größe der Wurzelschutzfolie zu und stecken Sie es mit unter die Blechkante. Schneiden Sie auch hier den Ablauf frei.

  • 3. Schritt: Drainagematten auslegen

Legen Sie die Drainagematten mit den Drainageschlitzen nach oben aus. Sie sollten sich einige Zentimeter überlappen. Schneiden Sie über dem Dachablauf ein passendes Loch in die Matten ein.

  • 4. Schritt: Filtervlies auslegen

Legen Sie das Filtervlies so aus, dass sich die Bahnen zehn Zentimeter überlappen und am Rand bis zur äußeren Dachkante reichen. Schneiden Sie auch hier den Ablauf frei. 

Das Filtervlies verhindert, dass sich Substratteilchen im Dachablauf sammeln und diesen verstopfen. Zugleich lässt es Wasser durch, sodass die Entwässerung gewährleistet ist.

  • 5. Schritt: Kontrollschacht auf Dachablauf setzen

Setzen Sie den Kontrollschacht auf den Dachablauf und schütten Sie ihn mit etwas Kies an, um ihn an Ort und Stelle zu halten. 

Begrünte Dächer müssen sicher und dauerhaft entwässert werden. Um das sicherzustellen, müssen die Dachabläufe regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden. Ein Kontrollschacht über jedem Dachablauf ermöglicht einen schnellen Zugang.

  • 6. Schritt: Substrat für die Dachbegrünung aufbringen

Bringen Sie zunächst einen Streifen Kies entlang der Kante auf das Dach auf und bedecken Sie anschließend die restliche Fläche mit dem Dachbegrünungssubstrat. Die Schicht muss etwa sechs bis acht Zentimeter hoch sein. Mit dem Rechenrücken können Sie das Substrat ebnen. Danach schneiden Sie dicht über dem Kiesrandstreifen das Filtervlies ab.

  • 7. Schritt: Saatgut für die Dachbegrünung aussäen

Verteilen Sie die Sedumsprossen auf dem Substrat und säen Sie danach das Saatgut, das mit trockenem Sand durchmischt sein sollte, gleichmäßig aus.

  • 8. Schritt: Substrat durchfeuchten

Wässern Sie so lange, bis das Substrat gut durchfeuchtet ist und das Wasser durch den Dachablauf abfließt. Danach müssen Sie das Gründach drei Wochen lang feucht halten. Nach dieser Anwachsphase müssen Sie nur noch bei anhaltender Trockenheit wässern. Nach einem Jahr wird sich die extensive Dachbegrünung üppig entwickelt haben.

 

Kosten einer Dachbegrünung

Wie viel eine Dachbegrünung kostet, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel:

  • der Dachneigung (ab einer gewissen Neigung ist eine Befestigung der Begrünung notwendig)
  • der Art der Dachbegrünung (extensiv oder intensiv)
  • ob individuell geplant oder aus einem Systembausatz aufgebaut
  • ob die Dachbegrünung selbst oder durch ein Fachunternehmen umgesetzt wird
  • welche Vorarbeiten am Dach notwendig sind (Maßnahmen zur Erhöhung der Tragfähigkeit etc.)
  • dem Schichtaufbau
  • die Kosten für die Bepflanzung
  • ob und welche Förderung in Anspruch genommen werden kann

Wie viel eine Dachbegrünung kostet, kann deshalb nur schwer pauschal gesagt werden. Es lassen sich aber ein paar Gesetzmäßigkeiten festlegen:

  • Je größer die Dachfläche ist, die begrünt werden soll, desto mehr relativieren sich die Kosten auf den Quadratmeter. Deshalb lassen sich für größere Flächen zuverlässigere Kostenschätzungen abgeben.
  • Eine intensive Dachbegrünung ist wesentlich kostspieliger als eine extensive Dachbegrünung. Oft kostet sie das Doppelte pro Quadratmeter.
  • Je steiler ein Dach, desto höher die Kosten.

Zur groben Orientierung hier ein paar Durchschnittspreise:

  • Die Materialkosten für eine sehr einfache extensive Dachbegrünung liegen bei ungefähr 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter.
  • Die Materialkosten für eine intensive Dachbegrünung fangen ab etwa 50 Euro pro Quadratmeter an und können bis zu 100 Euro pro Quadratmeter oder sogar mehr betragen.

Zu den Materialkosten kommen noch weiter Kosten hinzu, wie:

  • Kosten für die statische Begutachtung und Berechnung
  • Kosten für die Verstärkung der Dachkonstruktion (sofern notwendig)
  • Kosten für die Umsetzung der Dachbegrünung
  • Anfahrtskosten

Fazit

Die Kosten für eine Dachbegrünung müssen im Einzelfall individuell abgeschätzt werden.

Dachbegrünung: Diese Förderungen gibt es

Für alle, die vor den Kosten einer Dachbegrünung erschrecken, hier eine gute Nachricht: Dachbegrünungen sind bei Einhaltung bestimmter Anforderungen förderfähig. Zum einen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch einen BAFA-Zuschuss oder einen KfW-Kredit, zum anderen durch regionale Förderprogramme. Alternativ kann die Dachbegrünung von der Steuer abgesetzt werden.

  • BAFA-Zuschuss für Dachsanierung mit Gründach

Der Zuschuss für die Dachsanierung/Dachdämmung kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden. Er beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Zusätzlich ist ein Bonus von 5 Prozent möglich, wenn die Dachsanierung Teil des individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) war (= iSFP-Bonus).

  • KfW-Förderkredit mit Tilgungszuschuss für eine Sanierung zum Effizienzhaus

Im KfW-Programm 261 wird eine Sanierung zum KfW-Effizienzhaus gefördert, wobei maximal 150.000 Euro Kredit pro Wohneinheit möglich sind. Hinzu kommt ein Tilgungszuschuss, der vom erreichten Effizienzhaus-Standard abhängt. Ein Dachaufbau mit Dachbegrünung zählt zu den förderfähigen Kosten beim Effizienhaus.

Wichtig!

Nur, wenn der Antrag auf Förderung vor der Auftragserteilung beim BAFA oder bei der KfW gestellt wurde, kann dieser genehmigt werden. Die dafür notwendigen Bescheinigungen kann nur ein sachverständiger Energieberater, der in der Liste der Energieeffizienz-Experten für Förderprogramme des Bundes gelistet ist, ausstellen. Die Kosten, die dafür entstehen, werden mit 50 Prozent bezuschusst (Zuschuss für Fachplanung und Baubegleitung).

 

  • Regionale Förderprogramme für die Dachbegrünung

Immer mehr Gemeinden bieten im Rahmen von Klimaschutzplänen oder Artenschutzvorhaben eigene Förderprogramme an. Wer diese nutzen möchte, darf den Antragszeitpunkt nicht verpassen. Auch eine Ersparnis durch die Anerkennung der Dachbegrünung als Entsiegelungsmaßnahme und damit einhergehende günstigere Abwassergebühren ist mancherorts möglich.

Beispiele regionaler Förderungen für Dachbegrünungen:

Stadt

Förderprogramm

Art und Höhe der Förderung

Berlin

GründachPLUS der Investionsbank Berlin (IBB)

Zuschüsse für Planung und Umsetzung einer Dachbegrünung in Höhe von bis zu 60.000 Euro

Karlsruhe

Grüne Höfe, Dächer und Fassaden für Karlsruhe

Zuschuss für Dachbegrünungen in einigen Stadtteilen von maximal 4.000 Euro

Stuttgart

Stuttgarter Grünprogramm

bei Dachbegrünungen im Stadtgebiet werden 50 Prozent der Kosten, max. 10.000 Euro gefördert; Dachbegrünung ist mind. 10 Jahre zu erhalten und zu pflegen

Frankfurt am Main

Frankfurt frischt auf

Dachbegrünungen werden mit 50 Prozent bezuschusst (max. 50.000 Euro); Eigentümer erhalten zudem eine kostenlose Vor-Ort-Beratung 

Köln

GRÜN hoch 3

der Zuschuss für Gründächer beträgt 50 Prozent der Kosten, max. 40 Euro/m² bei extensiver Dachbegrünung

München

Grün in der Stadt

für extensive Dachbegrünungen beträgt der Zuschuss 50 Prozent der Kosten, max. 25 Euro/m² - aber nur bei Anwesen mit mehr als drei Wohneinheiten oder einer Gewerbefläche

 

Hinweis: Für diese Informationen gibt es keine Gewähr. Sie sollen nur zeigen, was möglich sein könnte. Überprüfen Sie auf jeden Fall individuell für Ihr Vorhaben, welche Fördermöglichkeiten in Ihrer Stadt aktuell gelten und welche Bedingungen daran gekoppelt sind.

  • Steuerbonus

Wer die Antragstellung einer Förderung für die Dachbegrünung vor der Dachsanierung vergessen hat, kann auf anderem Wege Kosten sparen: Dachdämmung plus Dachbegrünung sind von der Steuer absetzbar – erstmals im Jahr der Fertigstellung des Dachs. Zwar ist dafür kein Sachverständiger notwendig, aber es müssen die gleichen technischen Mindestanforderungen erfüllt sein wie bei der BAFA- oder KfW-Förderung. Der Fachbetrieb muss die fachgerechte Umsetzung bescheinigen. Der Haken: Nur bei einer ausreichend hohen Steuerlast rechnet sich der Steuerbonus.

Achtung!

Eine Kombination von Förderung und Steuerbonus ist nicht möglich. Sie können entweder das eine oder das andere in Anspruch nehmen, um die Kosten für Ihre Dachbegrünung zu senken.

FAQs – Häufige Fragen

Eine Dachbegrünung kann sehr sinnvoll sein, da sie einige Vorteile bietet: Zum Beispiel hält sie Regenwasser zurück, was Kläranlagen entlastet. Zugleich sorgt sie durch Verdunstungskühlung, Sauerstoffproduktion, Strahlenabsorption und Filterung verschmutzter Luft für ein besseres Klima. Eine Dachbegrünung wirkt zudem wärmedämmend und temperaturausgleichend, was Energiekosten spart. Darüber hinaus schützt sie das Dach vor Witterungseinflüssen und mechanischem Verschleiß. Und nicht zuletzt bietet die Dachbegrünung einen Lebensraum für Insekten und fördert somit die Artenvielfalt.

Eine Dachbegrünung kommt nicht für alle Dächer infrage: Bei Dächern mit mehr als ungefähr 40 Grad Dachneigung ist eine Begrünung zum Beispiel nicht oder nur durch eine Speziallösung möglich. Außerdem muss die Dachkonstruktion für das Gewicht einer Dachbegrünung ausgelegt sein; ein Gründach wiegt in der Regel mehr als ein „Graudach“. Für viele Eigenheimbesitzer sprechen aber vor allem die hohen Anschaffungskosten gegen eine Dachbegrünung. Dabei bleibt häufig unberücksichtigt, dass sich diese im Laufe der Zeit amortisieren können. Es lohnt sich, eine genau Berechnung aufzustellen mit Anschaffungskosten, Betriebskosten und Kostenersparnissen an anderer Stelle durch das Gründach, zum Beispiel bei den Energiekosten aufgrund der Dämm- und Kühlwirkung.

Ja, eine Dachbegrünung ist unter bestimmten Voraussetzungen förderfähig. Zum Beispiel im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch einen Zuschuss (BAFA) oder Förderkredit (KfW). Daneben gibt es auch regionale Förderprogramme für die Dachbegrünung. Viele Kommunen fördern die Dachbegrünung finanziell durch direkte Zuschüsse oder indirekt durch geringere Abwassergebühren. In Stuttgart zum Beispiel werden 50 Prozent der Kosten (max. 10.000 Euro) für eine Dachbegrünung gefördert. Dafür ist die Dachbegrünung mindestens 10 Jahre zu erhalten und zu pflegen. Wer versäumt hat, eine der Förderungen zu beantragen, kann die Kosten für die Dachbegrünung von der Steuer absetzen.

Der Aufbau einer extensiven Dachbegrünung ist etwa 5 bis 15 cm hoch, bei einem Gewicht von ungefähr 60 bis 150 kg/m². Für den Aufbau einer intensiven Dachbegrünung muss man mit einer Aufbauhöhe von mindestens 25 cm und einer Last von mindestens 300 kg/m² rechnen.

Als Untergrund für die Dachbegrünung dient ein Substrat, das sich aus einer mineralischen Körnung und organischen Bestandteilen zusammensetzt. Dabei sorgt die Körnung, die aus luftigen Materialien wie Bims, Lava oder Ziegelsplitt besteht, für die Belüftung und Entwässerung der Dachbegrünung. Da bei einer Extensivbegrünung die Wasserdurchlässigkeit, bei einer Intensivbegrünung hingegen die Wasserspeicherung und Nährstoffversorgung im Vordergrund steht, wird die Körnung von extensiven zu intensiven Substraten immer feiner, während der Gehalt an organischer Substanz steigt.

Ist die Dachbegrünung auf einem Flachdach mängelfrei ausgeführt, kann ein solches Gründach wesentlich länger halten als ein normales Dach. Der Grund: Die Begrünung schützt das Dach vor Witterungseinflüssen und Beschädigungen. Man geht davon aus, dass ein als Umkehrdach konzipiertes Gründach ungefähr 40 Jahre hält.

Wie man eine Dachbegrünung pflegt, hängt davon ab, ob es sich um eine Extensiv- oder eine Intensivbegrünung handelt. Eine extensive Dachbegrünung muss nur ein- bis zweimal pro Jahr begangen werden, um Dachabläufe oder Lüftungseinrichtungen zu kontrollieren, Fremdwuchs zu entfernen und eventuell zu düngen. Als Bewässerung reicht der natürliche Niederschlag aus. Nur in sehr trockenen Regionen muss eventuell zusätzlich bewässert werden. Die Pflege einer intensiven Dachbegrünung ist wesentlich aufwendiger; vergleichbar mit der Pflege eines Gartens zu ebener Erde.

 

Ein begrüntes Dach ist grundsätzlich begehbar, allerdings wird zwischen einem extensiv und einem intensiv begrünten Dach unterschieden: Eine extensive Dachbegrünung sollte nur für die ein- bis zweimal im Jahr notwendige Pflege begangen werden, da sonst die Pflanzen darunter leiden. Intensiv begrünte Dächer hingegen sind dafür ausgelegt, dass sie häufiger begangen werden können. In der Regel führen hier Wege aus Holz, Steinplatten oder Kies durch den Dachgarten.

Prinzipiell kann jedes Flachdach mit einer Dachbegrünung versehen werden, auch nachträglich. Allerdings muss die Dachkonstruktion die zusätzliche Last der Dachbegrünung tragen können und hinreichend abgedichtet sein.

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