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Haushaltsauflösung

Sie müssen Ihren Haushalt oder den eines Angehörigen auflösen? Keine leichte Sache. Wir möchten Sie gerne dabei unterstützen und zeigen Ihnen deshalb hier gelungene Haushaltsauflösungen von Anbietern in der Nähe. Sie können direkt Kontakt aufnehmen.

Haushaltsauflösung: Ablauf, Kosten und wertvolle Tipps

Eine Haushaltsauflösung hat in der Regel keinen schönen Anlass. Oft steckt der Tod eines Angehörigen dahinter, sodass es emotional sehr schwer ist, sich von dem hinterlassenen Hausrat, an dem so viele Erinnerungen hängen, zu trennen. Wem dazu die Kraft und Zeit fehlt, kann ein Unternehmen mit der Haushaltsauflösung beauftragen. Trotzdem bleiben ein paar Dinge, die Sie selbst regeln müssen. Welche das sind, wie eine Haushaltsauflösung abläuft und wie viel sie kostet, erfahren Sie hier. Wir geben Ihnen außerdem ein paar hilfreiche Checklisten und wertvolle Tipps zum Thema Haushaltsauflösung an die Hand.

Haushaltsauflösung Definition

Der Begriff Haushaltsauflösung bezeichnet die Räumung einer Wohnung oder eines Hauses vom Hausrat des Wohnungsinhabers (alt. des Hausinhabers / Mieters) inklusive der dazugehörigen Nebenräume wie Keller oder Dachboden. Mit Hausrat sind nur bewegliche Gegenstände wie Möbel, Einrichtungsgegenstände und technische Gerätschaften (z. B. Waschmaschine und Kühlschrank) gemeint. Im Rahmen der Haushaltsauflösung werden die Gegenstände verkauft, verschenkt, entsorgt oder einem anderen Haushalt zugeführt. Am Ende muss die Wohnung oder das Haus besenrein sein. 

Notiz

Zum Hausrat zählen alle Gebrauchs- und Verbrauchsgüter von Privatpersonen, die sich in einer Wohnung / einem Haus befinden und zur Hauswirtschaft sowie Lebensführung notwendig sind. Dazu zählen Einrichtung (Möbel, Bilder etc.), Gebrauchsgegenstände (Kleidung, Geschirr etc.), Verbrauchsgüter (Nahrungs- und Genussmittel) und Wertsachen (Schmuck, Bargeld, Antiquitäten etc.).

Manche Haushaltsauflöser bieten über die besenreine Haushaltsauflösung hinaus weitere Dienstleistungen an. Zum Beispiel:

  • Entkernung, Demontage und Rückbau: Dabei werden alle Einbauten ausgebaut. Zum Beispiel Einbauschränke und durch den Vormieter installierte Decken oder Zwischenwände.  
  • Reinigungsarbeiten: Die Räumung bezieht grundsätzlich eine besenreine Reinigung mit ein. Bei Bedarf kann darüber hinaus eine gründliche Reinigung der Wohnung gegen Aufpreis hinzugebucht werden. 
  • Maler-, Fliesen-, Parkettarbeiten: Diese Arbeiten werden von manchen Unternehmen ebenfalls angeboten. Sie sind jedoch kein Bestandteil einer Haushaltsauflösung! 

Anlass für eine Haushaltsauflösung kann unter anderem sein:

  • Todesfall des Bewohners
  • Zwangsräumung
  • Umzug des Bewohners in ein Pflegeheim
  • Dauerhafte Unterbringung des Bewohners in einer psychiatrischen Klinik
  • Bewohner tritt eine längere Freiheitsstrafe an

Unterschied zwischen Haushaltsauflösung und Entrümpelung

Während es bei einer Haushaltsauflösung darum geht, eine Immobilie ganz zu leeren, werden bei einer Entrümpelung in erster Linie ausgediente Gegenstände entsorgt, der Rest des Hausrats bleibt.

Haushaltsauflösung: So gehen Sie am besten vor

Bei einer Haushaltsauflösung handelt es sich meist um eine sehr emotionale Angelegenheit – egal ob Sie Ihren Hausrat oder den eines Angehörigen auflösen müssen. Umso wichtiger ist es, nichts zu überstürzen, sondern Ruhe zu bewahren und Schritt für Schritt vorzugehen. Machen Sie sich einen „Fahrplan“. Die folgende Liste mit den wichtigsten To-Dos bei einer Haushaltsauflösung hilft Ihnen dabei:

  1. Was müssen Sie ab- oder ummelden? Machen Sie eine Aufstellung. (Was alles ab- und umgemeldet werden muss, haben wir Ihnen in einem anderen Abschnitt auf dieser Seite zusammengetragen.)
  2. Möchte jemand (Familie, Freunde oder Nachbarn) Gegenstände aus dem Haushalt übernehmen oder kaufen? Besprechen Sie das rechtzeitig und in Ruhe.
  3. Welches Mobiliar möchten Sie oder Ihr Angehöriger mit ins neue Zuhause nehmen? Klären Sie das.
  4. Besprechen Sie mit Wohlfahrtsverbänden, ob sie gut erhaltenes Mobiliar abholen möchten. Eventuell gegen eine kleine Gebühr.
  5. Verkaufen Sie Hausrat, der noch brauchbar ist, aber keinen allzu hohen Wert hat, auf einem Flohmarkt oder übers Internet.
  6. Holen Sie für wertvolles Mobiliar oder Kunstgegenstände die Einschätzung von Sachverständigen ein, um entscheiden zu können, was damit geschehen soll.
  7. Sichern Sie wichtige Dokumente wie Versicherungen, Bankunterlagen, Verfügungen, Testament und Vollmachten. Werfen Sie alle Unterlagen weg, die Sie nicht mehr brauchen. Hinweis: Existiert keine Vorsorgevollmacht, sollten Sie diese umgehend erstellen lassen.
  8. Nehmen Sie die Dinge aus Ihrem Haushalt oder dem Ihres Angehörigen mit, die Sie / er noch brauchen – auch jene mit emotionalem Wert.
  9. Machen Sie einen Vor-Ort-Termin mit Anbietern von Haushaltsauflösern und holen Sie sich mindestens drei Angebote rein. Vergleichen Sie diese und entscheiden Sie sich für einen.
  10. Bleiben Sie am Tag der Haushaltsauflösung lieber fern. Auch wenn es nicht Ihre eigenen Sachen sind, sondern die eines Angehörigen, die entsorgt werden, tut es weh zuzusehen, wie die Gegenstände nach und nach im Container landen.
  11. Nach der Räumung erfolgt die Übergabe. Überprüfen Sie, ob alle Leistungspunkte erfüllt sind und das Objekt besenrein ist.

Haushaltsauflösung: Folgendes müssen Sie kündigen oder ummelden

Steht eine Haushaltsauflösung an, müssen Sie diese Punkte ab- oder ummelden:

  • Gas, Wasser, Strom
  • Festnetzanschluss
  • Rundfunkbeitrag
  • Postanschrift (Nachsendeantrag stellen)
  • Abos (Zeitungen, Zeitschriften etc.)
  • Auto
  • Versicherungen (z. B. Wohngebäudeversicherung, Hausratsversicherung etc.)
  • Dienstleistungen (Gartenpflege, Haushaltshilfen, Betreuungskräfte, Besuchsdienste etc.)

Wichtig!

Klären Sie bei allen Punkten, ob noch Rechnungen zu begleichen sind.

Haushaltsauflösung für Angehörige: Vollmacht

Wenn Sie für einen Angehörigen die Haushaltsauflösung übernehmen möchten, weil dieser sich nicht mehr selbst darum kümmern kann, sollten Sie das in einer Vorsorgevollmacht regeln. Nur dann können Sie alle Rechtsgeschäfte übernehmen, die im Zuge der Haushaltsauflösung notwendig sind. Legen Sie in der Vollmacht auch fest, in welchem Maße Sie Schenkungen vornehmen dürfen (z. B. Kunstgegenstände, Bilder, kostbares Mobiliar).

Wichtig!

Liegt eine Vollmacht, die nicht Sie, sondern eine andere Person bevollmächtigt, dürfen Sie keine Haushaltsauflösung durchführen. Prüfen Sie das im Voraus.

Ablauf einer professionellen Haushaltsauflösung

  1. Vor-Ort-Termin: In der Regel ist eine erste Besichtigung kostenlos. Der Anbieter für Haushaltsauflösungen schaut sich dabei das Objekt an und klärt ab, welche Gegenstände entsorgt werden sollen und welche nicht.
  2. Schriftliches Angebot: Nach dem Vor-Ort-Termin folgt ein schriftliches Angebot. Akzeptieren Sie kein mündliches. Holen Sie mindestens drei Angebote ein, um einen Vergleich zu haben. 
  3. Auftragsbestätigung und Terminierung: Berücksichtigen Sie bei der Terminierung ausreichend Vorlaufzeit, die Kündigungsfrist des Mietvertrags, notwendige Renovierungsarbeiten und eventuell kommunale Abholtermine für Sperrmüll.
  4. Räumung: Eine Räumung dauert je nach Größe der Immobilie zwischen ein paar Stunden und mehreren Tagen. Am besten sind Sie nicht dabei, da es emotional sehr belastend sein kann.
  5. Übergabe: Sofern nichts anderes vereinbart, muss der Anbieter die Wohnung oder das Haus besenrein übergeben. Überprüfen Sie, ob alle vereinbarten Leistungen erledigt wurden.

Notiz

Besenrein bedeutet, dass die ganze Einrichtung und alle Besitztümer des ehemaligen Bewohners entfernt und die Immobilie vom groben Schmutz befreit wurde.

Den richtigen Anbieter für die Haushaltsauflösung finden

Vorsicht bei Anzeigen wie „Kostenlose Haushaltsauflösung“, denn eine Haushaltsauflösung verursacht immer Kosten. Der Deal, der dahintersteckt: Sie müssen nichts für die Haushaltsauflösung zahlen, wenn das Unternehmen, das die Haushaltsauflösung vornimmt, Mobiliar und Hausrat gewinnbringend verkaufen kann. 

Ein seriöser Anbieter wirbt nicht mit einem solchen Slogan. Stattdessen unterbreitet er Ihnen nach einem Vor-Ort-Termin ein individuell erstelltes Angebot. Holen Sie sich am besten mehrere Angebote ein, um das beste Unternehmen für die Haushaltsauflösung zu finden. Achten Sie beim Angebotsvergleich darauf, dass die Kostenpunkte übereinstimmen.

Mit dieser Checkliste finden Sie einen passenden, seriösen Anbieter für Ihre Haushaltsauflösung:

  • Ist der Anbieter in Ihrer Nähe. Das spart Anfahrtskosten.
  • Bietet das Unternehmen einen Vor-Ort-Termin an und ist dieser kostenlos? Wenn ja, handelt es sich um einen seriösen Anbieter.
  • Macht der Haushaltsauflöser Ihnen ein schriftliches Angebot? Lassen Sie sich nicht auf eine mündliche Absprache ein.
  • Übernimmt der Anbieter die komplette Haushaltsauflösung inklusive Reinigung und Abtransport aller Gegenstände?
  • Entsorgt das Unternehmen für Haushaltsauflösungen alle Gegenstände ordnungsgemäß?
  • Wird verwertbarer Hausrat auf die Aufwandspauschale angerechnet und schlägt Ihnen der Anbieter realistische Preise dafür vor? Vergleichen Sie dazu erzielte Preise im Internet.
  • Besitzt das Unternehmen eine Haftpflichtversicherung? Wenn nicht, sehen Sie von einem Auftrag ab.
  • Ist der Anbieter diskret? Wenn er Auskünfte gegen-/über Nachbarn oder Mitbewohnern gibt, ist er nicht seriös.

Haushaltsauflösung Kosten

Wie hoch die Kosten für eine professionelle Haushaltsauflösung sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab; unter anderem von diesen:

  • Wer die Haushaltsauflösung durchführt, Sie oder ein Unternehmen
  • Größe der Wohnung / des Hauses
  • Menge und Art des Hausrats
  • Anzahl der Mitarbeiter und Tage, die für die Haushaltsauflösung benötigt werden
  • Erreichbarkeit der Wohnung / des Hauses (Hanglage, Stockwerk, Fahrstuhl, etc.)
  • Anfahrtsweg
  • Parkmöglichkeiten
  • Aktuelle Entsorgungspreise

In der Regel müssen Sie je nach Aufwand mit ungefähr 20 bis 60 Euro pro Quadratmeter für eine professionelle Haushaltsauflösung rechnen. 

Gut zu wissen

Wertanrechnung: Manche Anbieter für Haushaltsauflösungen bieten auch an, Nachlässe anzukaufen oder Einrichtung, die gut erhalten ist, weiterzuverkaufen und den Erlös mit den Kosten für die Haushaltsauflösung zu verrechnen.

Haushaltsauflösung selbst durchführen

Hält sich der Haushalt in Grenzen, sind nur ein paar alte Möbel und Kleinteile zu entsorgen, können Sie die Haushaltsauflösung auch selbst durchführen. Informieren Sie sich über verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten (Container, Sperrmüll, etc.) und vergleichen Sie die Preise.

Preis-Beispiel: 

In Berlin kostet ein drei Kubikmeter großer Absetzcontainer für Sperrmüll ungefähr 220 Euro. Ein Sperrmüll-Abholservice hingegen kostet nur 50 Euro bis fünf Kubikmeter.

Gut zu wissen

Neben den Preisen spielt bei der Entscheidung Container oder Sperrmüll auch die Zeit und was Sie entsorgen möchten eine Rolle. Einen Container haben Sie in der Regel binnen 24 Stunden vor Ort. Beim Sperrmüll kann es länger dauern, bis Sie einen Termin bekommen. Zudem wird der Sperrmüll nur werktags abgeholt, während ein Container übers Wochenende bei Ihnen zum Befüllen stehen kann. Für das Aufstellen im öffentlichen Verkehrsraum benötigen Sie allerdings eine Genehmigung. 

FAQs – Häufige Fragen

  1. Machen Sie eine Bestandsaufnahme von Hausrat und Mobiliar.
  2. Sortieren Sie nach der Drei-Kisten-Methode aus.
  3. Verkaufen und Verschenken Sie, was Sie nicht mehr benötigen.
  4. Holen Sie verschiedene Angebote von Haushaltsauflösern ein.
  5. Entsorgen Sie den Müll und melden Sie Sperrmüll an.
  6. Führen Sie Renovierungsarbeiten durch (sofern es sich um ein Mietobjekt handelt).
  7. Machen Sie die Immobilie besenrein.

Wichtig!

Handelt es sich um eine gemietete Immobilie, achten Sie darauf, den Mietvertrag rechtzeitig zu kündigen. Kündigen Sie aber erst dann, wenn Sie sicher sind, dass Sie die Haushaltsauflösung bis zu dem Tag schaffen, an dem die Immobilie geräumt sein muss. 

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Haushaltsauflösung und Wohnungsauflösung synonym verwendet. Bei genauerer Betrachtung gibt es jedoch einen kleinen Unterschied: Eine Wohnungsauflösung kann, muss aber keine Haushaltsauflösung sein. Wenn zum Beispiel die Großeltern in ein Seniorenheim umziehen, wird zwar die Wohnung aufgelöst, aber nicht zwingend der komplette Haushalt. Oft kann ein Teil des Haushalts mitgenommen werden. Eine Wohnungsauflösung ist also nicht so endgültig wie eine Haushaltsauflösung.

 

Eine Haushaltsauflösung kostet je nach Aufwand ungefähr 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Das ist jedoch nur eine grobe Angabe. Der tatsächliche Preis hängt unter anderem davon ab, wie groß und wie vollgestellt die Wohnung oder das Haus ist.

Ja, man kann eine Haushaltsauflösung von der Steuer absetzen. Möglich machen es die „haushaltsnahen Dienstleistungen“. Darüber können nach deutschem Steuerrecht die Kosten einer Haushaltsauflösung oder Entrümpelung von der Steuer abgesetzt werden.

Angehörige eines Verstorbenen haben nach der Wohnungskündigung drei Monate Zeit, um den Haushalt fristgerecht aufzulösen. Tritt ein Angehöriger ins Mietverhältnis des Verstorbenen ein und möchte die Wohnung komplett neu einrichten, kann er selbst entscheiden, wann er die Haushaltsauflösung durchführen lässt.

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