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Wintergarten

Hier finden Sie zahlreiche, von Expertinnen und Experten realisierte Projektbeispiele rund um das Thema Wintergarten. Viel Spaß beim Stöbern.

Wintergarten: Die wichtigsten Infos für Ihre Wohnraumerweiterung

Wintergärten sind Räume mit ganz besonderer Atmosphäre. Sie bieten Schutz vor Wind und Wetter und trotzdem fühlt man sich durch das viele Glas und Licht fast wie im Freien. Kein Wunder also, dass sich so viele Menschen einen Wintergarten wünschen. Was genau ein Wintergarten ist, wie er zur Wohnraumerweiterung werden kann, wie viel so ein Anbau kostet, ob man einen Wintergarten selbst bauen kann und wann Sie eine Baugenehmigung dafür benötigen, erfahren Sie hier.

Wintergarten Definition

Ein Wintergarten ist

  • ein geschlossener Anbau an ein Gebäude,
  • ein selbstständiges Bauwerk oder
  • eine Konstruktion, die mit mindestens einer Wandfläche in ein Gebäude integriert ist.

Dabei bestehen mindestens eine Wandfläche und ein Großteil der Dachfläche aus lichtdurchlässigen Baustoffen. Ein Wintergarten ist zudem ein Leichtbauwerk, das vom Außenklima getrennt, schlagregen-, luft- und winddicht ist.

Es kann in zwei Arten von Wintergärten unterschieden werden:

  • Kaltwintergarten
  • Warmwintergarten

Kein Wintergarten ist zum Beispiel

  • eine Terrassenüberdachung, die mit seitlichen Windschutzelementen ausgestattet, aber nicht schlagregen-, luft- oder winddicht ist.
  • ein großzügig verglaster Raum mit einem Dach, das komplett massiv ist.
  • ein Gewächshaus, das für die professionelle Pflanzenaufzucht und/oder -produktion genutzt wird.

Der Unterschied zwischen Kaltwintergarten und Warmwintergarten

Kaltwintergarten

Ein Kaltwintergarten ist ein Wintergarten, der nicht beheizt und kaum isoliert wird. Er kann für die Überwinterung von Pflanzen genutzt werden und als Pufferzone vor Außentüren dabei helfen, Heizkosten zu reduzieren. Im Winter lässt sich der Kaltwintergarten zwar nicht bewohnen, dafür aber in den warmen Jahreszeiten. Dann schützt er vor Wind, Regen, Hagel und, bei der richtigen Beschattung, vor Sonne. Die Konstruktion eines Kaltwintergartens ist leichter als die eines Warmwintergartens und hat nur eine Einfachverglasung. Dadurch ist ein Kaltwintergarten wesentlich günstiger in der Anschaffung. Auch im Betrieb spart er gegenüber einem Warmwintergarten Kosten, da er nicht beheizt wird.

Warmwintergarten

Ein Warmwintergarten ist ein beheizter Wintergarten, der ganzjährig als Wohnraum genutzt werden kann und deshalb auch Wohnwintergarten genannt wird. Die Konstruktion ist massiver als bei einem Kaltwintergarten mit einer Doppel- oder sogar Dreifachverglasung und isolierten Profilen. Durch die aufwendigere Konstruktion sind die Anschaffungskosten höher als bei einem Kaltwintergarten. Ebenso die Betriebskosten, da der Warmwintergarten beheizt wird. In der Regel wird eine dauerhafte Raumtemperatur von mindestens 19 Grad Celsius gehalten.

Wintergarten: So viel kostet der Anbau

Die Kosten für einen Wintergarten setzen sich aus den Kosten für den Wintergarten an sich plus weitere Kosten zusammen. Wie viel nur der Wintergarten kostet, ist vor allem von der Art (Kalt- oder Warmwintergarten), der Größe und dem Material abhängig. Die Preise können zwischen ein paar Tausend Euro bis 100.000 Euro variieren. 

Ein Kaltwintergarten, der nur einfach verglast und ungedämmt ist, kostet durchschnittlich 400 bis 800 Euro pro Quadratmeter. Für einen Wintergarten mit Wärmedämmung und Mehrfachverglasung sind mit 100 bis 300 Euro mehr pro Quadratmeter zu rechnen, sprich mit ungefähr 500 bis 1.200 Euro pro Quadratmeter.

Zu diesen Preisen kommen weitere Kosten hinzu, wie:

  • Kosten für Zusatzfunktionen (Heizung, Belüftung, Beschattung etc.)
  • Baunebenkosten (z. B. für die Baugenehmigung)
  • Kosten fürs Fundament
  • Montagekosten

Wintergarten bauen: So lange dauert es

Wie lange es dauert, einen Wintergarten zu bauen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe, dem Material, dem Standort und der Art des Wintergartens (Kal- oder Warmwintergarten). In der Regel muss man mit drei bis vier Monaten von der Auftragserteilung bis zur fertigen Montage rechnen. Kommen unvorhersehbare Ereignisse dazwischen, kann sich die Bauzeit verlängern. Zum Beispiel, wenn sich die Erteilung der Baugenehmigung verzögert.

Wichtig!

Wenn Sie einen Warmwintergarten planen, sollte dieser rechtzeitig vor dem Winter fertiggestellt sein, damit die Gebäudehülle, die für den Anbau geöffnet wird, zum Winter hin wieder dicht ist und die Kälte nicht in Ihren Wohnraum kommt.

Materialien für den Wintergarten

Für einen Wintergarten kann man Holz (z. B. Fichtenhölzer), Kunststoff, Aluminium oder Stahl verwenden. Dabei hat jedes Material Vor- und Nachteile:

Material für Wintergarten

Vorteile

Nachteile

Holz

lässt sich leicht bearbeiten, schafft gemütliche Atmosphäre, ist günstiger als Aluminium, hat gute isolierende Eigenschaften

muss vor Witterung geschützt werden (durch wartungsintensiven Anstrich, Abdeckleisten oder Kesseldruckimprägnierung), anfällig bei hoher Luftfeuchtigkeit, Rahmen sind relativ dick, ist teurer als Kunststoff

Kunststoff

ist pflegeleicht, preisgünstig, in vielen Farben erhältlich

Wetter- und Lichtechtheit ist nicht immer gegeben; es ist ein Stahlkern notwendig, um ausreichend Stabilität zu erhalten

Aluminium

ist leicht und gut zu verarbeiten, ist korrosionsfest, pflegeleicht und langlebig, hat ein geringes Eigengewicht, in vielen Farben erhältlich, viele Gestaltungsmöglichkeiten

Herstellung ist nicht sehr umweltverträglich, teurer als Holz und Kunststoff, es ist eine thermische Trennung notwendig

Stahl

ist hochfest, sehr tragfähig, ermöglicht große Glaselemente

ist schwer zu bearbeiten; muss vor Korrosion geschützt werden durch Streichen, Verzinken oder Einbrennlackieren, es ist eine thermische Trennung notwendig

 

Oft werden bei Wintergärten verschiedene Materialien kombiniert, um die Schwächen eines Werkstoffs durch die Stärken eines anderen auszugleichen. Möglich sind zum Beispiel Holz-Aluminium-Konstruktionen. Im Außenbereich kommt das witterungsbeständige Aluminium zum Einsatz, während Holzprofile innen für eine warme und natürliche Atmosphäre sorgen. Man kann auch ein mit Holz furniertes Aluminiumprofil im Innenbereich  verwenden. Der Nachteil an einer Aluminium-Holz-Konstruktion sind die hohen Kosten. Alternativ ist eine Kombination aus feuerverzinktem Edelstahl außen und Holz innen eine Option.

Wintergarten selber bauen: Ist das möglich?

Ganz selbst werden Sie einen Wintergarten kaum bauen können, denn es gibt bestimmte Tätigkeiten, die nur ein Fachmann übernehmen darf. Dazu zählen zum Beispiel Elektroarbeiten, die für Licht oder eine automatische Beschattung notwendig sind. Wenn Sie aber handwerklich geschickt und vielleicht sogar schon Erfahrung mit Glasbauten haben, so können Sie einige Arbeiten beim Bau des Wintergartens selbst übernehmen. 

Der Bau eines Kaltwintergartens ist etwas einfacher als der eines Warmwintergartens. Bei einem Warmwintergarten dürfen keinerlei Kältebrücken entstehen, ansonsten funktioniert er nicht ordentlich. Zudem müssen bei einem Warmwintergarten Heizungsrohre verlegt und Heizkörper installiert werden, was entsprechendes Fachwissen und Erfahrung benötigt. Kaltwintergärten hingegen gibt es auch als Bausätze, die jeweils beiliegende Schritt-für-Schritt-Anleitung macht es ein bisschen einfacher, den Wintergarten selbst zu bauen. 

Hinweis

Ob Sie Ihren Wintergarten (größtenteils) selber bauen oder von professionellen Anbietern bauen lassen, ist unter anderem eine Frage der Garantie: Für Arbeiten, die Sie selbst verrichten, haben Sie keine Gewährleistung, beauftragen Sie jedoch den Wintergartenbau, können Sie bei seriösen Firmen auf eine Garantie zurückgreifen.

Bevor Sie mit dem Wintergartenbau drauf loslegen, müssen Sie unbedingt prüfen, ob Sie eine Baugenehmigung dafür benötigen!

FAQs – Häufige Fragen

Wie sinnvoll ein Wintergarten ist, hängt immer von den jeweiligen Gegebenheiten und Wünschen ab. Ein Warm- beziehungsweise Wohnwintergarten kann zum Beispiel Sinn machen, wenn Sie zusätzlich ganzjährig nutzbaren Wohnraum benötigen und dieser möglichst lichtdurchflutet und naturnah sein soll. Ein Kaltwintergarten wiederum bietet sich an, wenn Sie viele Pflanzen haben, die einen Platz zum Überwintern benötigen. Den Kaltwintergarten können Sie außerdem im Frühjahr und Sommer als zusätzlichen Wohnraum nutzen.

Ja, einen Wintergarten kann man als Wohnraum nutzen. Es muss jedoch zwischen Kaltwintergarten und Warmwintergarten unterschieden werden: Einen Warmwintergarten, der gut isoliert ist, im Winter ausreichend beheizt und im Sommer effektiv beschattet wird, kann man das ganze Jahr als zusätzlichen Wohnraum nutzen. Bei einem Kaltwintergarten hingegen ist die Nutzung als Wohnraum auf die wärmere Jahreszeit beschränkt.

Für einen Wintergarten eignet sich eine Heizung mit Konvektionswärme vor den Fenstern. Der warme Luftschleier, der entsteht, hält die kühle Zugluft, die im Winter von den großen Glasflächen abstrahlt, zurück und reduziert das Beschlagen der Fenster sowie das Ansammeln von Kondenswasser. Eine Heizung mit Strahlungswärme, zum Beispiel eine Fußbodenheizung oder eine Infrarotheizung, ist im Wintergarten nur als Ergänzung zu empfehlen, wenn die Heizleistung der Konvektoren nicht ausreicht.

Ob für einen Wintergarten eine Baugenehmigung erforderlich ist oder nicht, hängt von den jeweiligen Landesbauordnungen ab. Es gibt Bundesländer, in denen grundsätzlich eine Baugenehmigung für den Wintergarten vorgeschrieben ist, wie zum Beispiel in Berlin, Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg. In anderen Bundesländern wiederum können Wintergärten unter bestimmten Voraussetzungen ohne Baugenehmigung errichtet werden; beispielsweise in Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Wie groß ein Wintergarten ohne Baugenehmigung sein darf, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Brandenburg zum Beispiel dürfen Kaltwintergärten, die kleiner als 20m² und 75m³ sind, genehmigungsfrei gebaut werden (§61 BbgBO). Größere Kaltwintergärten und beheizte Wintergärten hingegen bedürfen einer Baugenehmigung. In Bremen sind Wintergärten genehmigungsfrei, die überwiegend verglast und kleiner als 30m² sind und eine geringere Tiefe als 2,50m haben (§61 BremLBO). Es gibt auch Bundesländer mit genereller Genehmigungspflicht.

Wie weit ein Wintergarten von der Grundstücksgrenze entfernt sein muss, hängt von der jeweiligen Landesbauordnung (LBO) und den darin geregelten Abstandsflächen ab. Meistens ist ein Abstand von mindestens 3 Metern zur Grenze des Nachbargrundstücks vorgeschrieben. In manchen Fällen sind aber auch Wintergärten als Grenzbebauungen möglich. Informieren Sie sich unbedingt, bevor Sie mit dem Wintergartenbau beginnen, welche Regelungen bei Ihnen gelten.

Ein Kaltwintergarten kostet zwischen ein paar Tausend Euro und 50.000 Euro, ein Warmwintergarten zwischen 10.000 bis 100.000. Wer die kompletten Kosten für seinen Wintergarten berechnen möchte, muss auf diese reinen Wintergarten-Preisen noch weitere Kosten addieren, wie die Kosten für die Baugenehmigung (falls erforderlich), für das Fundament, die Montage, die Heizung (bei Warmwintergärten), die Belüftung und die Beschattung.

Ja, ein Wintergarten kann gefördert werden, wenn bestimmte Vorgaben im Hinblick auf die Energieeffizienz erfüllt sind. So ermöglicht das Förderprogramm für energieeffiziente Gebäude (BEG) einen Zuschuss von bis zu 9.000 Euro, bewilligt und ausgezahlt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Zusätzlich können Kosten für die Bauplanung eines Wintergartens gefördert werden. Alternativ ist eine Förderung in Form einer Steuerermäßigung von bis zu 40.000 Euro erreichbar.

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