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"Jede Wohnung zählt!" - 3 Fragen an die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg

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Frau Ministerin, viele Menschen in Deutschland machen sich Sorgen, dass sie sich das Wohnen nicht mehr leisten können. Was antworten Sie ihnen? 

Bauen und Wohnen müssen bezahlbar bleiben. Das ist eine Frage des sozialen Friedens, und dafür setze ich mich als Bauministerin Baden-Württembergs mit aller Kraft ein. Der Dreiklang lautet: Entlasten, Beschleunigen, Anreize setzen. Alles, was den Wohnungsbau erschwert und verteuert, muss auf den Prüfstand. Denn je teurer der Wohnungsbau, desto höher die Mieten. Gleichzeitig brauchen wir eine verlässliche und wirksame Förderung – gerade etwa bei den Megathemen Energiesanierung und Klimaschutz. Die Menschen dürfen die Lust am Bauen und Wohnen nicht verlieren. Denn das Schaffen von neuem Wohnraum entlastet den Markt. Für mich gilt dabei der Grundsatz: Jede Wohnung zählt!

Wie ist die aktuelle Wohnsituation in Baden-Württemberg – gibt es genügend bezahlbaren Wohnraum?

Bezahlbaren Wohnraum kann es nie genug geben. Gerade in den Ballungsräumen ist der Wohnungsmarkt in Baden-Württemberg sehr angespannt.  Diese Räume sind daher auch ein Schwerpunkt unserer sozialen Wohnraumförderung, die wir in den vergangenen Jahren kräftig aufgestockt haben: Dieses Jahr investieren wir die Rekordsumme von 427 Millionen Euro. Zudem haben wir das Programm noch attraktiver gemacht. Das Ergebnis ist, dass die Nachfrage nach dem Programm so groß ist wie nie. Wenn es weiter so gut läuft, werden wir den Rückgang der Zahl der Sozialwohnungen im Land demnächst endlich stoppen und in einen Anstieg verwandeln können. Das wäre eine wichtige Trendwende.  Zugleich müssen wir den frei finanzierten Wohnungsbau stärker in den Blick nehmen, denn er ist der sehr viel größere Bereich. Hier müssen wir kluge Anreize setzen und die Rahmenbedingungen verbessern, damit der Motor im Wohnungsbau nicht ausgeht.

Viele Menschen träumen von einem Eigenheim – ist dieser Traum bei den aktuellen Immobilienpreisen realistisch und wenn ja, wie können diese Menschen unterstützt werden?

Wir müssen alles dafür tun, dass der Traum von den eigenen vier Wänden auch in Zukunft Wirklichkeit werden kann. Das heißt konkret: Wir dürfen die staatlichen Vorgaben an das Bauen nicht immer höherschrauben, der Rucksack darf nicht noch schwerer werden. Stattdessen müssen wir mit klugen Anreizen für Entlastung sorgen. Wir in Baden-Württemberg unterstützen darüber hinaus ganz gezielt junge, einkommensschwächere Familien beim Schaffen von Wohneigentum. Im Rahmen unserer Wohnraumförderung gibt es zinsverbilligte Darlehen und auch die Möglichkeit von Tilgungszuschüssen. Die Einkommensgrenzen sind dabei bewusst so gestaltet, dass auch junge Familien mit einem durchschnittlichen Einkommen davon profitieren können.

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