Betonboden: Pflegen, abschleifen oder besser versiegeln?

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Aktualisiert: 17.10.2025
Inhaltsverzeichnis

Betonboden im Wohnbereich

Lange Zeit wurde Beton vor allem als Konstruktionsmaterial und Unterboden genutzt – heute ist er längst als gestalterisches Element in modernen Innenräumen angekommen. Besonders Sichtbeton erfreut sich großer Beliebtheit: Dabei handelt es sich um Betonboden im sichtbaren Bereich, ganz ohne Putz oder Verblendung – häufig geschliffen, poliert und versiegelt, um eine langlebige und elegante Oberfläche zu schaffen.

Betonböden sind jedoch keine neue Erfindung. Schon in der Antike verwendeten Baumeister in Rom und Griechenland Beton und mischten Tonscherben oder Keramik in den Mörtel. Durch Schleifen und Polieren entstanden bereits damals Böden, die an den heutigen Terrazzo-Betonboden erinnern.

Wie kostet ein Betonboden?

Ausgangsmaterial, Größe, Behandlung und Nachbereitung – alle diese Dinge spielen eine Rolle bei der Preiskalkulation. Grob gerechnet, könnte man bei einem Neubau oder Sanierungsobjekt, bei dem der Betonboden verschalt und gegossen werden muss, von Kosten in Höhe von 200 bis 500 Euro pro Quadratmeter ausgehen. Nicht der preisgünstigste Bodenbelag, dafür ist Beton besonders widerstandsfähig und langlebig, zudem auch noch sehr pflegeleicht.

Hinweis

Wer gerne eine Betonoptik in seinen Wohnräumen hätte, aber aufgrund der Statik oder eines kleinen Budgets auf eine echte Betonoberfläche verzichten muss, für den gibt es Alternativen, wie beispielsweise Fliesen in Betonoptik.

Betonboden: Seine Vor- und Nachteile

Vorteile von Betonboden Nachteile von Betonboden
Robust & langlebig – sehr widerstandsfähig gegen Abrieb, Druck und Belastung. Geringe Flexibilität – Designänderungen oder Austausch sind nur mit großem Aufwand möglich.
Gute Wärmespeicherung – speichert Wärme im Winter, kühlt im Sommer (natürliche Isolierung). Hohes Gewicht – nicht für alle Gebäude geeignet (z. B. Altbau).
Kompatibel mit Fußbodenheizung – sehr gute Wärmeleitfähigkeit. Hoher Einbauaufwand – Einbau erfordert Fachkenntnis und spezielle Ausrüstung.
Pflegeleicht & hygienisch – kaum Fugen, einfach zu reinigen. Hohe Anschaffungskosten – Gießen, Schleifen und Versiegeln können teuer sein.
Individuell gestaltbar – durch Zuschläge, Farben, Polieren, Versiegeln, Schleifen etc. Kaum rückbaubar – Entfernen ist aufwendig und teuer.
Langlebige Oberfläche – bei richtiger Versiegelung jahrzehntelang haltbar. Kühle Haptik – ohne Fußbodenheizung kann der Boden kalt wirken.
Zeitloses, modernes Design – beliebt bei Architekten & im Interior Design. Akustik – kann ohne zusätzliche Dämmung oder Teppiche hallen.
Nachhaltig nutzbar – sehr langlebiges Material, häufig ohne zusätzliche Beläge nutzbar. Trocknungszeit – lange Aushärtungszeit nach dem Gießen, keine schnelle Lösung.
Hinweis

Ein Betonboden lässt sich durch Schleifen, Polieren und Versiegeln veredeln. Dadurch erhöht sich nicht nur die Lebensdauer, sondern auch die Optik. Allerdings steigen damit auch die Kosten pro m². Die typische Preisspanne für Beton schleifen & versiegeln liegen bei 60 – 100 € / m² im Wohnbereich.

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Betonboden richtig reinigen – kurz & einfach

  1. Grobreinigung: Staub und Schmutz regelmäßig mit Besen, Staubsauger oder Mikrofasermopp entfernen.
  2. Feuchtreinigung: Nebelfeucht wischen mit pH-neutralem Reiniger – keine Säuren oder scharfen Mittel verwenden.
  3. Flecken sofort entfernen: Öl oder Flüssigkeiten gleich aufnehmen, um Flecken zu vermeiden.
  4. Pflegen & Schützen: Versiegelte Böden regelmäßig wischen, bei Bedarf nachversiegeln.
  5. No-Gos: Kein Hochdruckreiniger, keine aggressiven Chemikalien, keine Stahlwolle.

Warum sollte man Beton schleifen und versiegeln?

  • Schutz: Versiegelung schützt die poröse Betonoberfläche vor Feuchtigkeit, Flecken, Staub und Abnutzung.
  • Optik: Schleifen und Polieren verleihen dem Boden eine glatte, moderne Oberfläche – von matt bis Hochglanz.
  • Pflegeleicht: Versiegelter Beton lässt sich deutlich einfacher reinigen.
  • Langlebigkeit: Die Oberfläche wird widerstandsfähiger und haltbarer

Schritt-für-Schritt: Betonboden schleifen und versiegeln

  1. Vorbereitung:
    • Boden gründlich reinigen und trocknen.
    • Unebenheiten, Risse oder Ausbrüche ausbessern.
  2. Grobschliff:
    • Mit Diamantschleifmaschine grobe Schichten abtragen.
    • Unebenheiten und offene Poren glätten.
  3. Feinschliff:
    • Mit feineren Schleifscheiben nacharbeiten, bis die gewünschte Oberfläche erreicht ist (glatt oder poliert).
  4. Staubentfernung:
    • Boden gründlich absaugen und reinigen, damit die Versiegelung gut haftet.
  5. Versiegelung / Imprägnierung:
    • Spezielle Betonversiegelung gleichmäßig auftragen (z. B. PU-, Epoxid- oder Silan-Produkte).
    • Trocknen lassen, ggf. mehrere Schichten.
  6. Optional: Polieren:
    • Für Hochglanzoptik nach dem Versiegeln polieren.
Hinweis
  • Schleifen & Versiegeln am besten durch Fachbetrieb oder mit Profi-Equipment durchführen.
  • Ideal für Wohnräume, Keller, Garagen oder Lofts.
  • Kosten: ca. 60 – 100 € pro m² im Wohnbereich.
  • Ergebnis: ein robuster, pflegeleichter und moderner Boden, der Jahrzehnte hält.

Wie schleife ich Beton?

Für ein sauberes Ergebnis sollten Sie beim Schleifen von Beton auf folgende Punkte achten:

  1. Den Beton in mehreren Schritten mit unterschiedlichen Körnungsgrößen abschleifen – von grober zu feiner Körnung. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis die Oberfläche des Betons so aussieht, wie Sie es sich wünschen.
  2. Die Schleifmaschine mit gleichmäßigem Druck über den Beton führen und nicht zu lange an einer Stelle bleiben, um einen gleichmäßigen Schliff zu erhalten.
  3. Frisch geschliffene oder polierte Betonflächen sind besonders empfindlich gegen Flüssigkeiten, eine entsprechende Betonversiegelung ist deshalb sinnvoll. Diese können Sie mit einer Rolle dünn auftragen. Die Versiegelung schützt den Beton dauerhaft.
Hinweis

Ziehen Sie zum Bearbeiten des Betons eine Schutzbrille und einen Mundschutz an, da beim Schleifen mit der Maschine Feinstaub entsteht. Tragen Sie außerdem einen Gehörschutz, da die Maschinen sehr laut sind.

Betonboden beschichten – geht das?

Ein Betonboden lässt sich nicht nur schleifen und versiegeln, sondern auch farblich gestalten. Schon beim Gießen können Mineralien wie Eisen, Kupfer, Glas oder Marmor für individuelle Farbeffekte sorgen. Alternativ lässt sich der Boden mit Ein- oder Zweikomponenten-Beschichtungen aus dem Baumarkt behandeln. Einkomponenten-Systeme sind wasserbasiert und leicht aufzutragen, Zweikomponenten-Systeme besonders abriebfest. Wer den Betonboden streichen möchte, nutzt am besten Zement- oder Fußbodenfarbe in zwei Schichten – Grundfarbe und Decklack. So entsteht eine langlebige, pflegeleichte und optisch ansprechende Oberfläche.

FAQ - Betonböden

Technisch betrachtet ist Beton eine Mischung aus Zement, Wasser und Gesteinskörnungen. Beim Trocknen entsteht durch chemische Prozesse ein fester Verbund – die Grundlage für robuste Betonfußböden, die sich ideal schleifen, polieren und versiegeln lassen.

Einen Betonboden gießt man in mehreren Schritten: Zuerst wird der Untergrund vorbereitet, verdichtet und mit einer Folie oder Dämmung ausgelegt. Dann folgt die Schalung, die den Boden in Form hält. Anschließend wird der Beton gleichmäßig eingefüllt, mit einer Latte verteilt und mit einer Rüttelplatte oder einem Rüttelfix verdichtet, um Luftblasen zu vermeiden. Danach wird die Oberfläche geglättet. Der Beton muss mehrere Tage aushärten und sollte in dieser Zeit feucht gehalten werden, damit keine Risse entstehen.

Kosten: ca. 60 – 100 € pro m² im Wohnbereich.

Zum Abschleifen eines Betonbodens werden spezielle Betonschleifmaschinen eingesetzt. Welche Maschine die richtige ist, hängt von Fläche, gewünschtem Finish und Einsatzort ab.

  • Tellerschleifer / Einscheibenmaschine: Ideal für kleinere Flächen, Randbereiche oder Feinschliff.
  • Betonschleifmaschine mit Diamantscheiben: Leistungsstark für groben und feinen Schliff auf größeren Flächen.
  • Bodenschleifmaschine (Industrieschleifer): Profi-Geräte mit hoher Schleifleistung, perfekt für gleichmäßige Ergebnisse auf großen Flächen.
  • Randschleifer: Für schwer zugängliche Ecken und Kanten.
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