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Rauputz: eine kurze Anleitung zum Verputzen einer Wand

Inhaltsverzeichnis

Rauputz – die Vorbereitung

Rauputz hat eine lebendige und natürliche Wirkung. Die Entscheidung für einen Rauputz sollte dennoch gut überlegt sein, da das spätere Entfernen des Putzes viel Arbeit in Anspruch nimmt und viel Schmutz verursacht.

Bevor der Rauputz aufgetragen werden kann, gilt es die Wand entsprechend vorzubereiten. Bei einer Mietwohnung ist im ersten Schritt das Einverständnis des Vermieters einzuholen.

Vorbereitung der Wand

Rauputz besitzt den Vorteil, dass die zu verputzende Wand nicht vollständig freigelegt werden muss. Dies ist besonders bei Altbauwohnungen von Vorteil. Hier haben die Wände schon viel durchgemacht: es gibt mehrere Lagen von Tapete und Farbe und kleine Löcher wurden nur grob verspachtelt.

Die bestehende Wandbeschichtung ist grob zu entfernen. Tapeten- oder Farbschichten sind mit Drahtbürsten oder Nagelrollen anzureißen. Um dem Putz den benötigten Kontakt zum Untergrund zu schaffen, sind mit einem Gipserhammer oder -beil kleine Löcher in die Wand zu schlagen. Hierbei ist jedoch mit Gefühl vorzugehen, da die Löcher nicht übermäßig groß werden dürfen und ein Abschlagen von Wandteilen zu verhindern ist.

Alternativ kann mit einem Sandstrahler oder einem Hochdruckreiniger die Wand aufgeraut werden. Im Anschluss ist die Wand zu fegen, um Schmutz- und Staubpartikel zu entfernen.

Ist die Wand grob freigeräumt, sind kleinere Löcher zu verspachteln, damit eine gleichmäßige Fläche entsteht.

Für die meisten Haftputze ist keine Grundierung notwendig, da sie fast überall haften. Dennoch ist hierbei auf die Herstellerangaben zu achten und im Zweifelsfall eine Grundierung für eine bessere Haftung anzubringen.

Achtung: Feuchte und schimmlige Wände sind vor der Verputzung trockenzulegen und zu sanieren, damit Folgeschäden verhindert werden.

Vorbereitung zum Schutz

Wurde die Wand vorbereitet, gilt es die Umgebung zu sichern, da es beim Verputzen oft zu Dreck kommt. Hierfür sind sämtliche Fußleisten, Steckdosen, Tür- und Fensterrahmen abzukleben. So wird ihre Oberfläche nicht geschädigt. Zudem ist auch der Boden mit Malerflies oder Bauschutzmatten zu schützen.

Achtung:

Zeitung reicht zum Schutz nicht aus, da sie sehr schnell durchweicht.

Wahl des Putzes

Es gibt unterschiedliche Putzarten, die verschiedene Bestandteile aufweisen. Die gängigste Putzart ist auf Gipsbasis und besteht aus Zement, Kalk, Sand und unterschiedlichen Zusätzen. Je nach Putzart muss der Untergrund auf verschiedene Weisen vorbereitet werden. Hier sind die Herstellerangaben zu beachten.

Die Einfärbung eines Putzes ist ebenso wie die Grundierung abhängig von der Putzart. Gipsputze sind mit Dispersionssilikatfarbe oder Dispersionsfarbe zu verfärben, mineralische Putze hingegen mit Silikatfarbe. Die Farben sollten die Deckkraftklassen eins oder zwei besitzen.

Neben der Putzart und der verwendeten Farbe, besitzen Putzarten auch unterschiedliche Korngrößen. Je größer die Korngröße, desto rauer wirkt der Putz am Ende. 1,5 Millimeter ist eine gängige Korngröße, es gibt jedoch auch deutlich gröbere Putze.

Wie wird der Putz aufgetragen?

Bei der Anbringung des Putzes ist wie folgt vorzugehen:

1. Putz anmischen

Sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann der Putz angemischt werden. Dabei wird zu dem trockenen Gemisch Wasser beigemengt und mithilfe einer Bohrmaschine oder einem Rührquirl vermischt. Es ist darauf zu achten nicht zu viel Putz anzumischen, da dieser bestenfalls innerhalb von 20 Minuten verarbeitet werden sollte.
Die richtige Konsistenz des Putzes nach dem Vermengen ist wichtig: Der Putz sollte keine Klumpen mehr aufweisen und nicht so flüssig sein, dass er die Kelle hinunterläuft.

2. Ziehen lassen
Der angemischte Putz sollte einige Minuten stehen und ziehen gelassen werden. Währenddessen ist die zu verputzende Wand mit einem nassen Schwamm zu befeuchten.

3. Durchrühren
Nachdem der Putz ziehen gelassen wurde, ist er erneut umzurühren, um ihn ein letztes Mal gut zu vermischen. Wurde Farbe beigemischt, kann sich diese in diesem Schritt gut verteilen.

4. Putzen beginnen
Das Verputzen ist von unten nach oben durchzuführen. Mithilfe einer Kelle wird auf die Glättkelle Material aufgetragen. Die Glättkelle wird nun in einem schrägen Winkel an die Wand gesetzt und anschließend möglichst senkrecht nach oben gezogen. Dabei muss ein leichter Druck – nicht zu viel – auf sie ausgeübt werden. Wird zu wenig Druck ausgeübt, bleibt der Putz meist nicht an der Wand haften. Dieser Schritt wird so oft wiederholt, bis das vorgefertigte Material aufgebraucht wurde.

5. Wiederholung der Schritte

Wie wird der Putz rau?

Sobald der Putz auf die Wand aufgetragen wurde, zieht er schnell an benötigt einige Tage, um durchzutrocknen. Ein trockener Putz ist gut an seiner hellen Farbe erkennbar.

Bevor der Putz trocknet, muss er bearbeitet werden, um seine charakteristische Rauigkeit zu erlangen. Dabei ist wie folgt vorzugehen:

  1. Möglichkeit:
    Es ist mit einem feuchten oder nassen Schwamm über den noch feuchten Putz zu fahren. Dabei kommen die Sandkörner zur Geltung, was den rauen Effekt hervorruft.
  2. Möglichkeit:
    Der feuchte Putz ist mit einem Reibebrett zu bearbeiten. Dieses ist mit leichtem Druck auf den Putz zu setzen und mit gleichmäßigen Bewegungen darüber zu fahren. Hierbei kann senkrecht, waagerecht oder kreisförmig vorgegangen werden. Die Technik darf nicht verändert werden, damit eine einheitliche Oberfläche geschaffen wird.

Durch die Bearbeitung des Putzes können kleine störende Arbeitsbewegungen kaschiert werden und es entsteht eine regelmäßige Oberfläche.

3 Tipps für das Auftragen eines Putzes

1. Von unten nach oben arbeiten

2. Von den Kanten weg arbeiten
Kanten sind in einem Raum vollkommen normal. Damit diese jedoch nicht schlampig aussehen, sollte nicht mit einem kleineren Spachtel vorgegangen oder zur Kante hingearbeitet werden.

3. Keine Pause innerhalb einer Wand
Damit die regelmäßige Oberfläche entsteht, ist eine Wand immer in einem Schwung zu bearbeiten. Ist die Wand zu groß, kann sie auch in mehrere Abschnitte unterteilt werden.

Weitere Fehler beim Verputzen finden Sie in folgendem Artikel: Verputzen – vermeiden Sie die sechs häufigsten Fehler - immoportal.com

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