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Schallschutz – ein kurzer Überblick

Inhaltsverzeichnis

Wieso ist Schallschutz so wichtig?

In den eigenen vier Wänden ist meist Ruhe erwünscht. Auf die Gespräche des Nachbarn oder den Lärm der Straße kann verzichtet werden. Dennoch dringt der Schall oft durch sogenannte Schallbrücken in das Gebäude. Und nicht nur das: Wie eine Brücke gelangen auch die selbst produzierten Geräusche nach außen. Dies kann sehr unangenehm sein, weshalb es zu vermeiden ist. Da die Quelle des Lärms meist nicht abzuschalten ist, gilt es Gebäude mit entsprechendem Schallschutz zu schützen.

Definition: Schallschutz minimiert den Schalldruckpegel in bestimmten Räumen.

Schallschutz - Die 2 Arten von Schall

Bevor spezielle Schallschutzmaßnahmen getroffen werden, ist die Schallart zu bestimmen. Je nach Art unterscheiden sich die jeweiligen zu treffenden Maßnahmen. Unterschieden kann zwischen folgenden zwei Arten:

  • Luftschall
    Beim sogenannten Luftschall wird der Schall über die Luft übertragen. Beispiele wären das Hupen von Autos, das Gespräch des Nachbarn oder Ähnliches. Der Schall dringt durch die Bausubstanz hindurch und kommt in den eigenen vier Wänden an. Eine massive Bausubstanz kann dem entgegenwirken.
  • Tritt- oder Körperschall
    Der sogenannte Tritt- oder Körperschall verbreitet sich über Vibrationen und Schwingungen. Beispiele wären die Schwingungen einer Musikanlage, das Einschlagen eines Nagels oder die Schritte des Nachbarn im darüber liegenden Stockwerk. Übertragen wird dieser Schall beispielsweise über Schallbrücken.

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Schallschutz - Wie wird der Schall gemessen?

Bevor Maßnahmen getroffen werden, gilt es den Schall zu messen, um zu prüfen, ob sich dieser über dem Toleranzbereich befindet. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich die Wahrnehmung von Schall je nach Person stark unterscheiden kann. Während manche Personen ein Geräusch als lästig und störend empfinden, sehen es andere lediglich als Hintergrundgeräusch an. Folgende Richtwerte für den Schallschutz gibt es:

Wert

Folge

<30dB

Der Schall befindet sich im tolerierbaren Bereich

>30dB

Es kann zu negativen Folgen führen, wie Schlafstörungen und Unkonzentriertheit.

>85dB

Dieser Bereich gilt als schädlich, da es ab hier zu Hörschäden kommen kann.

Es ist zu beachten, dass der gültige Schalldämmwert auch vom Außenlärmpegel abhängt. So müssen beispielsweise in Gebäuden an einer stark befahrenen Straße höhere Werte erreicht werden als bei Gebäuden, die eher abseits liegen.

Schallmessungen werden in der Regel von Spezialisten durchgeführt. Diese haben das entsprechende Equipment, um den Schall zu messen. Meist stellen sie hierfür im Gebäude verteilt verschiedene Messtationen und Mikrophone auf. Diese zeichnen anschließend den Schalldruck bei unterschiedlichen akustischen Signalen auf. Ein wichtiges Gerät, das bei Spezialisten verwendet wird, ist das Normhammerwerk zur Messung und Bewertung von Trittschall.

Schallschutz - Was sind Schallbrücken?

Schallbrücken entstehen, wenn Bauteile, die unter Schwingung stehen, direkt miteinander verbunden sind und der Schall so übertragen werden kann. Dies kommt beispielsweise vor, wenn Estrichplatten nicht schwimmend in einer Decke ausgeführt wurden, sondern mit dieser direkt verbunden sind.

Auftreten können Schallbrücken nicht nur in Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern, auch in Einfamilienhäusern sind sie oft zu finden. Oft finden sie ihren Ursprung in unsauberer und ungenauer Arbeit.

Für das Lokalisieren der Schallbrücken können Experten hinzugezogen werden, die diese im Anschluss beheben. Nicht immer sind sie leicht zu finden. Besteht eine Schallbrücke zwischen zwei Häusern nutzen Experten meist die Diamantseiltechnik, um diese zu beheben.

Schallschutz – vor dem Bau und danach

Bestenfalls wird der Schallschutz vor dem Bau berücksichtigt, sodass die entsprechenden Materialien für den Bau gewählt werden. Gut geeignet hierfür sind Materialien mit einem hohen Gewicht. Beton und Kalksandstein eignen sich hier besonders gut. Neben ihrem hohen Gewicht lassen sie sich zudem nicht sehr schnell in Schwingung versetzen. Gleichzeitig gilt es Decken nicht im direkten Kontakt mit Wänden zu installieren und Estriche sind schwimmend zu verlegen.

Nicht immer kann bei der Entscheidung der Schallschutzmaßnahmen im Vornherein mitbestimmt werden. Wird beispielsweise ein Altbau gekauft, muss dieser nachgerüstet werden. Die effizienteste Methode hierbei ist die Wand aufzumachen und mit Schallschutzplatten auszustatten. Im Anschluss wird die Wand wieder mit speziellen Platten geschlossen.

Wird das Haus oder die Wohnung gemietet, können solch drastische Maßnahmen nicht ohne die Zustimmung des Vermieters durchgeführt werden. Alternativ lassen sich auch Schallschutzmatten auf bestehende Wände aufkleben. Nicht zu unterschätzen ist die Ausstattung der Räume: Mit Teppichen und Polstermöbel lässt sich Schall ebenfalls gut reduzieren.

Maßnahmen für den Schallschutz

Es gibt verschiedenste Gründe, weshalb sich Schall ausbreitet und ebenso viele Maßnahmen, wie dies verhindert werden kann:

  • Fugen: Fugen in Fenstern, Türen oder anderen Öffnungen stellen meist eine Schallbrücke dar. Hier gilt: dringt Luft in das Rauminnere, so kann auch Schall hindurch. Die Behebung dieser Fugen kann selbstständig mit etwas Geschick durchgeführt werden, indem die Fugen mit Silikon oder ähnlichen Stoffen geschlossen werden. Es wird dennoch empfohlen jegliche Maßnahmen für den Schallschutz von Experten durchführen zu lassen.
  • Türen: Je massiver und dicker eine Tür, desto mehr Schall schirmt sie ab. Doch nicht nur diese Eigenschaften haben Einfluss auf den Schall. Besteht beispielsweise eine große Fuge unter der Tür kann durch diese ebenfalls Schall ins Rauminnere gelangen.
  • Rollladenkasten: Hohle Kästen stellen nicht nur Schallbrücken, sondern auch Wärmebrücken dar. Mit einer Dämmplatte, die in den Kasten gelegt wird, kann dem entgegengewirkt werden.
  • Rohren: Jedes Spülen der Toilette oder Nutzen der Dusche ist im ganzen Haus zu hören – der Grund hierfür liegt meist an den Rohren. Nicht ummantelte Rohre stellen besonders oft in älteren Häusern eine Schallbrücke dar. Liegen sie frei, können sie nachträglich ummantelt werden. Bei nicht freiliegenden ist dies meist nicht mehr möglich. Aus diesem Grund ist beim Neubau darauf zu achten, dass die Rohre stehts ummantelt sind und korrekt ausgeführt werden.
  • Holzdecke: Holzdecken stellen ein großes Problem im Schallschutz dar. Sie haben die Eigenschaft Schall leicht zu übertragen. Zur Behebung ist beispielsweise Dämmstoff anzubringen, der den Schall dämpft.

Mehr Informationen zum Thema Schallschutz finden Sie in unserem Artikel Was Sie beim Schallschutz beachten sollten, um eine hohe Wohnqualität zu erreichen

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