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Welche Decke eignet sich fürs Badezimmer?

Inhaltsverzeichnis

Badezimmerdecke: Wie gleiche ich Unebenheiten aus?

In Neubauten stellt sich die Frage nach der Deckengestaltung in der Regel nicht. Doch ziehen Sie in ein älteres Haus, kann das schon wieder anders aussehen. Was kann ich also tun, wenn die Decke zu uneben ist? Hier ist es ratsam, eine Unterdecke einzuziehen oder um im Fachjargon zu sprechen, die Decke abzuhängen. Dafür bieten sich verschiedene Varianten an. So können Sie beispielsweise eine Unterkonstruktion aus Holzlatten oder Abhänger aus Metall einziehen. Für die anschließende Beplankung eignen sich Feuchtraumpaneele oder Gipskartonplatten.

Der Vorteil einer Deckenabhängung ist aber nicht nur, dass Sie eine ebene Fläche erhalten, jetzt können Sie auch ein Lichtkonzept festlegen und beliebig viele Einbaustrahler in der abgehängten Decke integrieren, um damit das Bad gut ausleuchten. Heute werden dafür meistens LED-Einbaustrahler genutzt, die – anders wie ihre Halogen-Vorgänger – keinen Transformator benötigen.

Was spricht für Feuchtraumpaneelen für die Badezimmerdecke?

Feuchtraumpaneele oder Gipskartonplatten? Heute entscheiden sich die meisten für eine Verkleidung mit Paneelen. Mit ein bisschen Geschick kann diese Arbeit meistens auch problemlos selbst erledigt werden. Wichtig ist, dass Sie für das Badezimmer Feuchtraumpaneelen verwenden, da diese mit dem mitunter feuchtwarmen Klima problemlos zurechtkommen.

Paneelen aus Vollkunststoff sind dabei ideal fürs Badezimmer geeignet, manche Holzpaneele funktioniert aber auch. Holzdecken können einem Raum eine sehr wohnliche Note geben. Wer eine natürliche Optik für sein Bad will, sollte sich hierzu beraten lassen. Ungeeignet sind dagegen Paneelen aus MDF, da sie bei feuchter Luft dazu neigen aufzuquellen. Mittlerweile gibt es aber auch Paneelen, die im Kern aus MDF bestehen und mit einer abdichtenden Kunststoffschicht umhüllt sind.

Damit sich unter den Paneelen kein Schimmel bildet, sollten Sie auf eine ausreichende Hinterlüftung achten. Zusätzlich muss das Bad immer gut gelüftet werden. Außerdem ist es wichtig, dass Sie an den Wandanschlüssen eine Fuge lassen. So kann Luft zum Hinterlüften eindringen.

Was spricht für Gipskartonplatten bei der Badezimmerdecke?

Nicht jeder mag die Optik von Paneelen. Eine gute Alternative zu Feuchtraumpaneelen sind daher Gipskartonplatten. Für das Badezimmer sollten Sie dabei speziell imprägnierte Feuchtraumplatten verwenden, denn diese vertragen Feuchtigkeit wesentlich besser als herkömmliche Gipsplatten.

Insgesamt lässt sich eine Decke relativ schnell mit Gipskartonplatten abhängen. Wären da nicht die Fugen. Sie entstehen überall dort, wo zwei Platten aufeinandertreffen. Auch die Schraubenlöcher, die beim Anbringen der Gipsplatten nicht zu vermeiden sind, können die Optik beeinträchtigen. Hier ist richtiges Können beim Spachteln gefragt, so dass Fugen und Schraubenlöcher gut versteckt sind.

Gut zu wissen: Beim Verspachteln von Gipskartonplatten gibt es in der Praxis vier Qualitätsstufen – Q1 bis Q4. Q1 meint die Grundverspachtelung, Q2 die Standardverspachtelung, bei Q3 und Q4 handelt es sich um besonders glatte und aufwändige Verspachtelungen. Normalerweise reicht die Qualitätsstufe Q2 aus. Ist die Decke verspachtelt, können Sie später einfach drüberstreichen und verputzen.

Schwieriger sind glänzende Beschichtungen oder Lackierungen – sollten Sie damit liebäugeln, bedarf es weiterer Maßnahmen zur Oberflächenvorbereitung. Lassen Sie sich hierzu von einem Fachmann beraten.

Welcher Putz kommt auf die Badezimmerdecke?

Während Heimwerker vermutlich noch problemlos die Decke abhängen und verspachteln können, so ist die nächste anstehende Aufgabe eine weitaus kniffligere. Um eine Decke ordentlich zu verputzen, braucht es meistens doch einen Profi, der auf jahrelange Erfahrung und professionelles handwerkliches Geschick zurückgreifen kann. Bevor etwas hinterher nicht Ihren Vorstellungen entspricht, sollten Sie sich daher lieber Hilfe vom Fachmann holen. Der wird Ihnen auch sagen, welcher Putz sich für Ihr Badezimmer am besten eignet. Denn nicht jeder Putz haftet auf jedem Untergrund und nicht jeder Putz verträgt feuchte Luft gleich gut.

Empfehlenswert ist ein mineralischer und atmungsaktiver Putz. Er nimmt es auch mit viel Feuchtigkeit problemlos auf. Das ist gut fürs Raumklima und senkt außerdem die Schimmelgefahr.

Ob Sie hierbei eine Beton- oder Gipskartondecke verputzen lassen, ist erst einmal nebensächlich. Beides geht, allerdings bedarf es unterschiedlicher Vorarbeiten, damit der Putz auch an der Decke haften bleibt. Einfacher funktioniert hier Roll- oder Streichputz. Beides ist kein richtiger Putz, sondern vielmehr eine Kombination aus Putz und Farbe. Die Verarbeitung ist leichter, da sie ähnlich wie beim Streichen aufgetragen werden kann. Der Rollputz wird ebenfalls mit einer Walze auf die Decke gestrichen. Und da er eine starke Körnung vorweist, entsteht so eine ähnliche Optik wie beim „echten“ Putz.

Wie streiche ich die Decke am besten?

Sind die verputzten oder mit Gipskartonplatten verkleideten Decken getrocknet, geht es nun ans Streichen. Dafür ist es wichtig, dass der Untergrund gerade und tragfähig ist.

Bei den verspachtelten Gipsplatten ist es ratsam, sie vor dem Anstrich mit einem Tiefgrund zu grundieren. Er sorgt für eine einheitliche Saugfähigkeit der verschiedenen Materialien wie Gipskarton und Spachtel. Nur so können Sie eine einheitliche Farbdeckung erreichen.                                                             

Welche Farbe soll Ihre Decke haben? Diese Frage ist bei der Untergrundvorbereitung sehr wichtig. Zunächst muss sie sich für den Anstrich im Bad eignen. Dispersions- oder Silikatdispersionsfarben sind hier empfehlenswert, von Latexfarben ist eher abzuraten, da sie zu sehr abdichten. So kann sich schnell Schimmel bilden.

Kann ich die Decke im Bad auch tapezieren?

Wenn die Badezimmerdecke ausreichend glatt und tragfähig ist, kann sie auch tapeziert werden. Der Untergrund – egal ob Putz, Beton oder Gipskarton – ist dabei zunächst einmal unerheblich. Wichtig ist nur eine dem Untergrund angepasste Vorbehandlung, damit die Tapete auch gut haftet oder später bei einem Umzug oder Umbau problemlos wieder entfernt werden kann.

Damit die Tapete gut hält und der Putz genügend Festigkeit erhält, sollten Sie einen Tiefengrund auftragen und ihn 24 Stunden trocknen lassen. Haftet an Ihrer Decke noch ein Altputz, sollten Sie vor dem Tapezieren Fehlstellen und Risse zuspachteln, damit eine glatte Oberfläche entsteht.

Auch bei einer Betonrohdecke müssen Sie prüfen, wie glatt und eben diese ist. Vielleicht muss auch diese vorab gespachtelt und abgeschliffen werden. Danach sollten Sie auch hier vor dem Tapezieren einen Tiefgrund auftragen, damit der Untergrund nicht zu viel Feuchtigkeit aufsaugt.

Haben Sie eine Rigipsdecke im Bad, ist zwar das Tapezieren kein Problem, problematisch ist aber, diese später wieder herunterzubekommen. Sie sollten den Gipskarton daher unbedingt vorher mit Hydrosol-Tiefgrund bearbeiten.

Tipp: Wenn Sie zwei Teile Tiefgrund mit einem Teil weißer Wandfarbe mischen, hellt das die Gipskartonplatten nicht nur auf, Sie müssen nach dem Tapezieren auch weniger streichen.

Wichtig ist auch, dass Sie nur Tapeten verwenden, die sich für einen Feuchtraum eignen. Lassen Sie sich hierzu beraten. Bedenken Sie auch – wenn Sie das Anbringen der Tapeten selbst durchführen wollen – dass es ziemlich anstrengend ist längere Zeit über Kopf zu arbeiten. Vielleicht ist es auch hier besser, einen Fachmann dranzulassen.

Was sind Spanndecken fürs Bad?

Spanndecken bestehen aus einer Kunststofffolie, die mit Hilfe von Leisten unter die Decke gespannt wird. Aufgrund ihrer fugenlosen und glänzenden Oberfläche erfreuen sich Spanndecken großer Beliebtheit. Damit später alles stramm sitzt, wird die Folie nach dem Einbau kurz erhitzt. So zieht sie sich zusammen und hält schön fest.

Spanndecken bieten zudem eine breite Auswahl: Es gibt Folien in zahlreichen Farben und auch welche mit Drucken, mit glänzender, matter oder satinierter Oberfläche. Bei kleinen Bädern eignen sich glänzende Decken. Sie lassen den Raum größer erscheinen. Eine Decke mit matter Oberfläche sieht hingegen aus wie perfekt gespachtelt und gestrichen. Wer sich nicht zwischen beiden Varianten entscheiden kann, wählt die satinierte Oberfläche. Sie liegt zwischen matt und glänzend.

Eignen sich Sichtbetondecken fürs Bad?

Eindeutig ja. Sichtbetondecken sind gerade auch im Badezimmer sehr geeignet, sie sind aber relativ teuer im Vergleich zu anderen Deckenmaterialien, da sie in der Herstellung sehr aufwändig sind. Sie sind ebenso tragfähig wie gewöhnliche Betondecken, optisch hängen sie herkömmliche Betondecken aber locker ab.

Dabei bleibt die Sichtbetondecke so wie sie ist, also im Rohbauzustand. Fehler oder Risse in der Decke können nicht übergestrichen oder verspachtelt werden. Hierfür bedarf es eines speziellen Betons und einer sauberen Verarbeitung. Die glatte Oberfläche strahlt der Sichtbeton deshalb aus, weil er in der Regel viel feinkörniger ist.

Beim Betonieren sind hier optimale Klimaverhältnisse sehr wichtig. Achten Sie auch darauf, dass die Schalung stets gereinigt wird. Die Schalungsstöße müssen besonders dicht sein, um ein schönes, gleichmäßiges Fugenbild zu erzielen.

Wer im Nachgang noch etwas an der Optik feilen will, kann durch sorgfältiges Schleifen eventuell nachträglich noch für ein gleichmäßiges Aussehen sorgen. Diese Arbeit ist allerdings sehr anstrengend und auch sehr teuer. Mehr Erfolg erzielen Sie da vermutlich eher durch eine Betonoptik beim Putz. Auch Tapeten und Farben sind in Betonoptik erhältlich.

Fazit: Decke vom Bad selber machen oder machen lassen?

Für eine Deckenerneuerung gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ob Sie sich für Gipskartonplatten, Feuchtraumpaneelen, eine gespachtelte oder tapezierte Decke entscheiden – bei dem breiten Angebot wird jeder fündig. Nur bei der Anbringung der Decke gibt es einige Hürden zu nehmen. Selbst für erfahrene Heimwerker kann die Deckenerneuerung so eine äußerst knifflige Angelegenheit werden.

Liegen Sie später entspannt in Ihrer Badewanne, schauen dann zur Decke und ärgern sich, wird es schwer sein, die Fehler wieder auszubessern. Eine Badedecke zu renovieren oder zu erneuern, ist immer mit viel Zeit und Schmutz verbunden. Auch die Körperhaltung – stets mit dem Kopf tief im Nacken – ist auf Dauer nicht angenehm und gesundheitsfördernd. Hier ist es ratsam, sich professionelle Hilfe vom Fachmann zu holen. Wer diese Ausgaben trotzdem scheut, dem sei als schnelle und saubere Lösung für die Badezimmerdecke die Spanndecke empfohlen. Sie ist im Gegensatz zu allen anderen Untergründen etwas leichter anzubringen.

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