Wärmepumpen: So amortisieren sie sich am schnellsten

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Aktualisiert: 06.10.2025
Inhaltsverzeichnis

Technologische Grundlagen

Eine Wärmepumpe funktioniert im Kern wie ein umgekehrter Kühlschrank: Sie entzieht ihrer Umgebung – der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser – kostenlose Umweltwärme und hebt diese mittels eines Kompressors auf ein höheres Temperaturniveau an. Die benötigte Energie für diesen Prozess ist elektrischer Strom.

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschrieben. Eine JAZ von 4 bedeutet beispielsweise, dass die Anlage aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom vier kWh nutzbare Wärme erzeugt. Je höher die JAZ, desto effizienter und sparsamer arbeitet die Wärmepumpe.

Investition in Wärmepumpen: Was die Amortisationszeit beeinflusst

Nach Plänen der deutschen Bundesregierung soll die Bundesrepublik bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Für die Energie- und Wärmeversorgung bedeutet dieser Vorsatz eine Abkehr von den fossilen Brennstoffen Öl und Gas. Die Wärmepumpe ist die Schlüsseltechnologie für die Abkehr von fossilen Brennstoffen im Gebäudesektor und gilt trotz hoher Anfangsinvestitionen (ca. 20.000 bis 40.000 Euro) als langfristig wirtschaftlichstes Heizsystem.

Die Rentabilität einer Wärmepumpe steigt, je besser folgende Faktoren erfüllt sind:

  • Bedarfsgerechte Dimensionierung: Überdimensionierte Systeme vermeiden, da diese mehr Energie verbrauchen.
  • Guter Dämmstandard: Minimiert Wärmeverluste und den Energiebedarf des Systems.
  • Niedrige Vorlauftemperaturen: Fußboden- oder Deckenheizungen erhöhen die Effizienz der Wärmepumpe.
  • Geringer Netzstrombezug: Der Betrieb sollte möglichst wenig kostenpflichtigen Strom aus dem Netz benötigen.

Wärmepumpenstrom: Je günstiger, desto schneller die Amortisierung

Obwohl Deutschland hohe Strompreise hat, bleibt das Heizen mit der Wärmepumpe aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads günstiger als mit Gas oder Öl.

  • Jährliche Ersparnis: Bei einem Wärmebedarf von 15.000 kWh können die jährlichen Heizkosten mit einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung von über 3.000 Euro auf etwas über 1.000 Euro gesenkt werden.
  • Beschleunigung: Die Amortisation lässt sich durch die Wahl günstiger Wärmepumpenstromtarife ( 10 bis 20 Prozent günstiger als Haushaltsstrom) beschleunigen.

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Wärmepumpe mit Photovoltaik: Im Betrieb am günstigsten

Werden Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen kombiniert, so steigert nicht nur die Photovoltaikanlage die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe. Zur selben Zeit erhöht die Wärmepumpe in diesem Fall die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage. Für beide Systeme verkürzt sich so die Amortisationszeit. Denn je höher der Eigenverbrauch von selbst produziertem Solarstrom, desto mehr Energiekosten sparen Eigentümer in Zeiten sinkender Einspeisevergütungen und steigender Netzstrompreise pro Jahr. 

Analog dazu gilt: Je größer der durch eigenen Solarstrom gedeckte Anteil des Wärmepumpen-Strombedarfs, desto weniger kostenpflichtiger Netzstrom muss zum Betrieb der Wärmepumpe zugekauft werden. Dadurch steigen die jährlichen Ersparnisse, die das Heizsystem im Vergleich zu anderen Heizungsarten erzielt, was automatisch die Amortisationszeit verkürzt. Bei passend dimensionierten Stromspeichern und bedarfsgerecht ausgelegten Solaranlagen lassen sich 30 bis 70 Prozent des gesamten Wärmepumpen-Verbrauchs über Solarstrom vom eigenen Dach decken.

Amortisationszeit der Wärmepumpe: Berechnung

Die Amortisationszeit gibt an, nach wie vielen Jahren die höheren Anschaffungskosten einer Wärmepumpe durch die jährlichen Einsparungen bei den Betriebskosten (im Vergleich zum alten Heizsystem) ausgeglichen sind.

Studie: So schnell amortisieren sich Wärmepumpen 2024

Nach dem Heizungsgesetz 2024 wird die Anschaffung von Wärmepumpen auf neue Art und Weise durch den Staat gefördert. Für die Amortisationszeit der Heizungen spielt dies eine wesentliche Rolle, denn durch die neuen Förderungen sinkt in der Praxis der Anschaffungspreis. Eine Studie von Prognos hat dabei im Auftrag des WWF Deutschland mittels Modellrechnungen untersucht, wie schnell sich Wärmepumpen bei Gesamtinvestitionskosten von 28.000 Euro mit der neuen Förderung amortisieren. 

In allen untersuchten Szenarien konnte die Wärmepumpe vor ihrem Lebensende Gewinn erzielen. Dabei hebt die Studie hervor, dass die Kombination aus Wärmepumpenheizung und Solaranlage die Amortisationszeit wesentlich beschleunigt. In durchschnittlich gedämmten Häusern lag die Amortisation in der höchsten Förderstufe bei fünf Jahren. Die von Wärmepumpen ohne Photovoltaik betrug in der höchsten Förderstufe demgegenüber acht Jahre.

Vergleich von Wärmepumpen – Warum die Recherche sich lohnt

Die Investition in eine Wärmepumpe ist eine langfristige Entscheidung, die einen detaillierten Vergleich erfordert, um eine effiziente, zuverlässige und wirtschaftliche Heizlösung zu gewährleisten.

Die Recherche sollte folgende Kernaspekte umfassen:

  1. Individuelle Anforderungen des Gebäudes: Die Leistungsfähigkeit, Effizienz und Größe des Systems müssen exakt auf den spezifischen Bedarf des Projektes abgestimmt sein. Fehl-Dimensionierung führt zu suboptimalem Betrieb und höheren Kosten.
  2. Technologievergleich: Der Markt bietet verschiedene Typen (z.B. Luft-Luft, Luft-Wasser, Sole-Wasser, Wasser-Wasser). Ein direkter Vergleich hilft, die am besten geeignete Technologie für die individuellen Gegebenheiten auszuwählen.
  3. Qualität und Zuverlässigkeit: Langlebigkeit und Robustheit sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Es wird empfohlen, sich auf vertrauenswürdige Marken zu konzentrieren, die gute Garantien und einen soliden Ruf bieten.
  4. Gesamtkostenbetrachtung: Es darf nicht nur der Anschaffungspreis betrachtet werden. Ein realistischer Vergleich erfordert die Berücksichtigung der Gesamtkosten über die Lebensdauer, inklusive Installation, Betrieb und Wartung. Eine höhere Anfangsinvestition in ein effizienteres System rechnet sich oft durch geringere laufende Kosten.

Für eine fundierte Entscheidung ist die Nutzung von spezialisierten Quellen und aktuellen Testergebnissen unerlässlich, da diese objektive und unabhängige Informationen zur Leistungsfähigkeit verschiedener Modelle liefern.

FAQ - Wärmepumpe

Die Amortisationszeit ist stark von den individuellen Gegebenheiten abhängig und liegt in der Regel zwischen 3 und 15 Jahren.

Die Anzahl der Starts des Verdichters pro Tag (das sogenannte Takten) ist ein entscheidender Indikator für die Langlebigkeit und Effizienz Ihrer Wärmepumpe.

Was ist optimal?

  • Optimaler Bereich: 8 bis 12 Starts pro Tag in der Hauptheizzeit.
  • Laufzeit: Die Wärmepumpe sollte idealerweise möglichst lange am Stück (mindestens 45 bis 60 Minuten) laufen und nicht ständig ein- und ausschalten.
  • Ziel: Die Betriebsweise der Wärmepumpe sollte von wenigen Starts und langen Laufzeiten geprägt sein.

Ja, die weit verbreitete Annahme, dass eine Wärmepumpe nur im Neubau funktioniert, ist falsch. Entscheidend ist die Vorlauftemperatur. Solange das Haus gut genug gedämmt ist, um die Räume mit einer Vorlauftemperatur von maximal 50C bis 55C warm zu bekommen, ist der effiziente Betrieb möglich. Großflächige Heizkörper oder eine Fußbodenheizung sind dabei von Vorteil.

Der COP (Coefficient of Performance) ist ein Laborwert, der die Effizienz unter festgelegten Standardbedingungen misst. Die JAZ (Jahresarbeitszahl) ist der reale Effizienzwert über ein ganzes Jahr und berücksichtigt alle Wetterschwankungen und Betriebsmodi – sie ist der praxisrelevanteste Wert.

Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen) und Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen konstante, hohe Temperaturen aus dem Erdreich oder Grundwasser und sind daher am effizientesten (höchste Jahresarbeitszahlen, JAZ). Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am flexibelsten, aber im Winter weniger effizient.

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