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Küchenanschlüsse – welche Normen sind zu beachten?

Inhaltsverzeichnis

Wie langlebig sind Küchen und Küchengeräte?

Eine Küche ist in der Regel eine sehr langlebige Einrichtung. Die Schränke, Schubladen und Apothekerauszüge halten, je nach Qualität, zwischen 15 und 30 Jahren, ohne dass größere Reparaturen anfallen. Weniger langlebig sind meist die in der Küche eingebauten elektrischen Geräte. Die ersten Dichtungen müssen häufig bereits nach zwei, drei Jahren erneuert werden, es fallen nach einigen Jahren größere Reparaturen an und nicht selten steht auch bereits in den ersten fünf Jahren der Austausch einzelner Geräte an.

Heimwerker bauen eine Küche üblicherweise selbst ein. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn zum einen die vorgeschriebenen Normen beachtet werden und zum anderen auf die erforderliche Ergonomie geachtet wird. Normen sind in Einzelfällen gar mit Gesetzen gleichzusetzen, die ohne Ausnahme berücksichtigt werden müssen. Die ergonomische Anordnung, wie beispielsweise die Höhe einer Arbeitsplatte, können das spätere Arbeiten bedeutend erleichtern oder komfortabler machen. Eine ergonomisch kluge Ausrichtung hängt allerdings davon ab, wo die jeweiligen Anschlüsse für Gas, Strom und Wasser liegen. 

Wasseranschluss in der Küche - was gilt es zu beachten?

In einer Küche ist Wasser ein zentraler Aspekt. Es wird mit kaltem und warmem Wasser gearbeitet, das sowohl zu- als auch abfließen muss. Dazu braucht es einen Abfluss und ein entsprechendes Abflussrohr. Üblicherweise werden die Zu- und Ableitungen für die Küche zentral verlegt, sodass sich die Anschlüsse bündeln lassen. Liegen die Anschlüsse jedoch zu weit auseinander, können Distanzen mithilfe eines Flexschlauches überbrückt werden. Ein solcher Flexschlauch verursacht zum einen Kosten und seine Montage erfordert durchaus ein gewisses Geschick. Soll eine Abwasserleitung verlegt werden, ist sogar noch mehr Geschick gefragt, denn hier muss unbedingt für ein Gefälle gesorgt werden, da sonst nichts abfließen kann. Dies kann über eine gewisse Distanz knifflig werden.

Bei der Höhe der Wasseranschlüsse gilt es einiges zu berücksichtigen. So sollten sich die Anschlüsse beispielsweise stets 50 cm überhalb des Bodens befinden. Die auf den Anschlüssen befindlichen Eckventile dürfen wiederum nicht höher als 60 cm liegen. Schließen Sie den Geschirrspüler mithilfe eines Kombiventils an das Kaltwasser an.

Wasseranschluss in der Küche - Warmwasser neben Kaltwasser?

Kalt- und Warmwasserleitungen sollten stets in einem Abstand von mindestens 15 – 20 cm zueinander liegen. Liegen die Leitungen zu nah beieinander, findet ein Wärmeaustausch von der Warmwasser- zur Kaltwasserleitung statt und als Resultat kommt aus beiden Leitungen warmes Wasser. Ist der Abstand im Einzelfall nicht einzuhalten, ist es möglich, die Leitungen zu isolieren und den Wärmetausch damit zu verhindern.

Der Wasserablauf liegt unter dem Zulauf und sollte maximal 45 cm überhalb des Bodens liegen. Im Idealfall liegt der Ablauf zwischen der Kalt- und der Warmwasserleitung. Die Norm DIN EN 695 sieht verbindliche Regelungen vor, wie diese Anschlüsse an die Küchenspüle anzuschließen sind. Diese Regelungen lassen sich auch auf die Arbeitshöhe von etwa 90 cm zurückführen. Küchen sind üblicherweise so konzipiert, dass sich die entsprechend genormten Wasseranschlüsse problemlos installieren lassen.

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Stromanschluss in der Küche - worauf ist hinsichtlich der Stromleistung zu achten?

In einem Neubau werden Stromleitungen und Steckdosen geplant und Sie können entscheiden, an welchen Stellen in der Küche wie viele Steckdosen vorhanden sein sollen. Bei der Planung gilt es jedoch zu unterscheiden: Wo wird 1-phasiger Haushaltsstrom und wo wird 3-phasiger Drehstrom gebraucht. Ein Backofen wird beispielsweise mit Drehstrom betrieben und benötigt daher einen eigens dafür geplanten und geeigneten Anschluss.

Und eine weitere Regel ist unumstößlich: Geräte, die mehr als 2000 Watt benötigen, sind an einen eigenen Stromkreis anzuschließen. Und zwar auch dann, wenn das Gerät lediglich an eine Haushaltsstrom-Steckdose angeschlossen ist. Dies wird unter anderem in der DIN Norm 18015, Teil 1 geregelt.

Ein Dampfgarer oder Herd gelten neben dem Backofen als Geräte mit hohem Leistungsbezug, für die ein fester Anschluss vorgesehen werden muss. Die übrigen Haushaltsgeräte, wie beispielsweise Gefrierschränke können über Leitungen betrieben werden, die mit 16 Ampere abgesichert sind. Für eine Kühl-Gefrier-Kombination gilt dies allerdings nicht. Steckdosen müssen mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ausgestattet sein, die vor Auslösestrom von 30 Milliampere schützt.

Stromanschluss in der Küche - wo und wie viele Steckdosen bringen Sie an?

Auch bei den Steckdosen spielt der Aspekt der Ergonomie eine Rolle. Die Anschlüsse sind dort anzubringen, wo im Alltag Kleingeräte wie Brotschneide-, Kaffeemaschine oder Toaster eingesteckt und genutzt werden. Es gibt verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, wie Steckdosen integriert werden können. Eine Möglichkeit ist, die Anschlüsse versenkbar in der Arbeitsplatte zu installieren und bei Bedarf auszufahren, die andere Möglichkeit: Die Anschlüsse direkt in den Wänden zu installieren.

Stromanschluss in der Küche - wo ist welcher Anschluss für welche Geräte zu installieren?

Die bereits erwähnten Großverbraucher, wozu beispielsweise ein Boiler zählt, sowie die Beleuchtung für die Arbeitsplatte, die Mikrowelle oder Dunstabzugshaube benötigen andere feste Anschlüsse. Die Höhen dieser festen Anschlüsse sind in der DIN 18015 genormt. Dabei gelten stets 15 – 45 Zentimeter, gerechnet ab OKFF, der Oberkante Fertigfußboden. Das Vorzugsmaß für die untere Zone liegt bei 30 cm ab OKFF. Anschlüsse für Geschirrspüler sind unmittelbar am Gerät anzuordnen.

Steckdosen über Arbeitsflächen sind innerhalb der mittleren Installationszone (100 – 130 cm OKFF) auf 115 cm OKFF anzubringen. Die obere Installationszone liegt 15 bis 45 cm unter der Deckenfläche. Das Vorzugsmaß für die obere Zone liegt bei 30 cm ab OKFF. Diese Ebene ist nötig für Dunstabzugshauben, Kühlschränke aber auch für  Arbeitsplatzbeleuchtungen.

Weitere Fragen zum Thema Küchenanschlüsse kann Ihnen auch der Experte wie Küchenheld beantworten:

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Gasanschluss in der Küche - wie wird Gas angeschlossen?

In Küchen findet sich heute immer seltener Gas, sei es Flüssig- oder Erdgas. Für derlei Installationen bildet das DVGW-Arbeitsblatt G 600, Technische Regel für Gasinstallationen (TRGI 2018) die maßgebliche Grundlage. Eine Gasinstallation ist unter allen Umständen nur von einem Fachmann auszuführen. Zur Minimierung des Aufwandes wurden sogenannte Gassteckdosen entwickelt, die aufgrund ihrer simplen Handhabung sowohl für Kunden als auch für einzelne Handwerker geeignet sind.

Das Anschließen geschieht wie folgt: Backofen oder Herd werden demnach mithilfe eines flexiblen Schlauches an die Gassteckdose angeschlossen. Auf dem flexiblen Schlauch steckt ein halbzölliges Anschlussstück oder Außengewinde für einen sogenannten Stecknippelanschluss. Der Stecker am Flexschlauch muss demnach zum Gasstecker passen, kann jedoch auch vom Fachmann ausgetauscht werden.

Wird eine Gassteckdose installiert, darf eine Verbindung, wie beispielsweise zwischen dem Gasrohr und der Gassteckdose niemals gelötet werden, worüber sich ein Fachmann selbstverständlich klar ist. Eine solche Verbindung kann verpresst oder auch verschraubt werden. Die Gassteckdose kann sowohl auf oder unter Putz installiert werden und sollte sich möglichst nahe zum geplanten Gerätestandort befinden.

Achtung Nur sogenannte standortungebundene Geräte dürfen auf diese Weise angeschlossen werden. Für Geräte wie Gasboiler oder Gaskessel findet diese Anschlussvariante keine Anwendung.

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