Direkt zum Inhalt

Wallbox: Was kostet sie und welche Förderung gibt es für Elektro-Auto-Ladestationen?

Inhaltsverzeichnis

Was kostet eine Wallbox für Zuhause?

Sie wollen Ihr E-Auto entspannt zuhause laden? Und das nicht nur über Nacht, sondern auch mal zwischendurch, bevor Sie weitermüssen? Oder Sie haben Sorge, dass Ihnen Ihr Ladekabel oder anderes Zubehör an einer öffentlichen Ladestation entwendet werden? Dann ist eine Wallbox für Ihren Haushalt eine gute Investition.

Dabei müssen Sie, unabhängig davon für welches Modell Sie sich entscheiden, mit folgenden Kosten kalkulieren:

  • Kaufpreis der Wallbox
  • Kosten für die Installation der Ladestation
  • Laufende Kosten für den Betrieb der Wallbox

Wie hoch letztendlich dann die Kosten einer Wallbox bei Ihnen ausfallen, lässt sich pauschal nicht sagen. Dabei kommen verschiedene Faktoren ins Spiel, beispielsweise, wie gut die Ladeleistung der Ladestation ist oder wie aufwändig die Installation wird. Um aber wenigstens eine ungefähre Einschätzung zu geben, sollten Sie mit Kosten von 500 bis 2500 Euro für den Kauf einer Wallbox rechnen – je nach Hersteller und Modell. Die meisten Elektro-Auto-Ladestationen mit einer Leistung von 11 kW sind in diesem Preissegment zu finden. Auch Modelle mit einer Ladeleistung von 22 kW sind zu diesen Preisen erhältlich, wobei es auch höherpreisige Wallbox-Modelle gibt.

Welche Förderungen gibt es für eine Wallbox?

Um seine Klimaziele im Verkehr erfüllen zu können, will Deutschland bis 2030 mehr E-Autos auf die Straße bringen. Der Kauf von Elektroautos soll deshalb angeregt werden, weshalb das Bundeskabinett bereits 2019 ein staatliches Förderprogramm auflegte. Die Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Wallboxen sollte dabei die hohen Anschaffungskosten einer Wallbox abmildern. Ende Oktober 2021 waren die Fördermittel allerdings erschöpft. Jetzt steht seit Kurzem aber ein neuer Fördertopf zur Verfügung.

Über die KfW-Förderrichtlinie 441 soll die Installation und Nutzung privater Wallboxen wieder bezuschusst werden. Dieses Programm dient als Erweiterung der Innovationsprämie für Elektroautos, über die beim Kauf eines E-Autos bis zu 9000 Euro gespart werden kann.

Konkret werden mit der KfW 441 die Kosten für eine Wallbox, für das System für das Energie- und Lademanagement der Ladestation sowie für den Installationsaufwand durch einen Elektriker gefördert. Voraussetzung für eine Förderung ist, dass Ihre Gesamtkosten mindestens 900 Euro betragen. Anschließend erhalten Sie einen pauschalen Zuschuss von 900 Euro pro Ladepunkt.

Sollten Sie mehrere Ladestationen einrichten wollen, so müssen die Kosten jeder Ladestation durchschnittlich 900 Euro oder mehr betragen. Die genaue Anzahl der Ladepunkte müssen Sie bereits vor Beginn der Installationsmaßnahme bei Antragstellung angeben. Auf dem KfW Portal im Internet finden Sie hierzu alle relevanten Formulare und Informationsblätter. Hier können Sie auch Ihren Antrag einreichen.

Welche Wallboxen sind förderfähig?

Eine Förderung für eine Wallbox bekommen Sie nur, wenn…

  • die Ladestation über eine Normalleistung von 11 kW verfügt
  • die Ladestation intelligent steuerbar ist, um eine Überlastung des örtlichen Stromnetzes zu vermeiden
  • der Strom vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen wird 

Welche Voraussetzungen für eine Wallbox-Förderung der KfW müssen erfüllt sein?

Um eine Förderung für eine Wallbox zu erhalten, muss es sich beim Kauf der Ladestation um ein fabrikneues Exemplar handeln, das nicht öffentlich zugänglich ist. Die KfW bezuschusst dabei den Kauf, die Errichtung der Ladestation inklusive des elektrischen Anschlusses, die Erdarbeiten und Installation der Steuersysteme mit 900 Euro. Bei einer Wallbox mit zwei Anschlüssen gibt es von der KfW 1800 Euro dazu.

Für die Ladeleistung der Box mit intelligenter Steuerung sind 11 kW erlaubt. Der dafür benötigte Strom für das Aufladen des E-Autos muss aus erneuerbaren Quellen stammen – beispielsweise von einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder durch die Lieferung von Öko-Strom. Dieses muss beim Beantragen der Fördergelder nachgewiesen werden.

Wer eine Wallbox kaufen möchte, muss die Fördergelder unbedingt vor der Bestellung beantragen. Wenn die Installation abgeschlossen ist, müssen alle Rechnungen und Verträge dann online an die KfW gesendet werden. Nach einer Prüfung wird das Geld in der Regel ausgezahlt. Unterschreiten die Gesamtkosten des Vorhabens allerdings den Zuschussbetrag, gibt es keine Förderung.

Wallboxen mit 11 und 22 kW: Was ist der Unterschied?

Wallboxen sind für unterschiedliche Stromstärken ausgelegt und haben eine Ladebuchse oder ein integriertes Kabel. Die meisten Systeme verfügen über 11 kW oder 22 kW Ladeleistung und benötigen einen dreiphasigen Drehstromanschluss. Eben diese Wallboxen mit einer intelligenten Steuerung bezuschusst auch die KfW. Intelligente Steuerung bedeutet hierbei, dass die Wallbox über einen integrierten Stromzähler verfügt, so dass Ladestatistiken aufgestellt werden können. Das ist hilfreich, wenn man sich eine Wallbox mit dem Nachbarn teilen will oder wenn das Laden des Firmen-E-Auto separat abgerechnet werden muss.

Eine 11-kW-Anlage muss hierbei lediglich beim Netzbetreiber angemeldet werden und ist, anders als eine Wallbox mit 22 kW, nicht genehmigungspflichtig. Der Installationsbetrieb übernimmt meistens auch gleich die Anmeldung beim Netzbetreiber. Der zuständige Netzbetreiber ist dabei aber nicht der Energieversorger. Daher wird er oft separat auf der Stromrechnung ausgewiesen.

Welche Fördermöglichkeiten für eine Wallbox gibt es noch?

Manche Bundesländer wie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein, aber auch manche Städte wie Düsseldorf und München unterstützen den Kauf einer Wallbox. Ebenso auch einige Energieversorger, die ihren Zuschuss aber vom Abschluss eines Liefervertrags für Öko-Strom abhängig machen.

Vor dem Kaufen einer privaten Ladestation sollten Sie aber prüfen, ob sich für Sie die teureren Tarife auch lohnen. Dabei geht die Rechnung so: Eine Wallbox kostet je nach Ausstattung zwischen 500 und 2500 Euro. Hinzu kommt die Installation, deren Preis sehr vom Aufwand abhängt. Die KfW fördert den Kauf einer Wallbox mit 900 Euro. Mit welchen Tarifen hätten Sie zu rechnen, wenn Sie nicht die Förderung der KfW in Anspruch nehmen, sondern das Angebot Ihres Energieversorgers wählen?

Manchmal gibt es auch die Option, sich beim Kauf eines Elektroautos über den Hersteller eine Wallbox zu sichern. Der Vertrag beinhaltet dabei dann auch die Lieferung von Öko-Strom. Am besten lassen Sie sich hierzu ein Angebot machen.

Was muss ich beim Kauf einer Wallbox beachten?

Planen Sie den Kauf einer Wallbox, sollten Sie vor allem auf eins achten: Fahrzeug und Wallbox müssen zueinander passen. Was außerdem wichtig ist:

  1. Der richtige Ladestecker: Für das Laden zu Hause gibt es zwei unterschiedliche Ladestecker – den einphasigen und dreiphasigen Ladestecker. Es ist ratsam, dass Sie den analogen Ladestecker an der Wallbox passend zu Ihrem E-Auto auswählen. In den meisten Fällen ist das heute der Typ 2 Stecker, also der dreiphasige Stecker.
  2. Die richtige Ladeleistung: Die maximale Ladeleistung von Wallboxen kann zwischen 3,6 und 22 kW betragen. Informieren Sie sich beim Autokauf, mit welcher Ladeleistung Ihr Fahrzeug laden kann und wählen Sie passend dazu die Wallbox. Sollte die Wallbox am Ende mehr Leistung haben als Ihr Fahrzeug aufnehmen kann, ist dies nicht schlimm. Im Gegenteil: Ratsam ist immer eine Wallbox mit etwas mehr Leistung – so kann auch ein zukünftiges Fahrzeug problemlos und schnell aufgeladen werden. Meistens ist dabei eine 11 kW Wallbox die richtige Wahl, weil mit ihr jedes auf dem Markt verfügbare Auto über Nacht vollgeladen werden kann.
  3. Das richtige Ladekabel: Auch bei den Ladekabeln gibt es zwei unterschiedliche Modelle – eins für Wallboxen mit einem fest angeschlagenen Kabel und solche mit Typ 2 Steckdose für ein separates Ladekabel. Meistens ist ein festes Kabel leichter zu bedienen, dafür bietet das Kabel für eine Typ 2 Steckdose mehr Flexibilität und ist zudem etwas billiger. Ein Ladekabel für eine Typ 2 Steckdose sollten Sie ohnehin unbedingt kaufen, um auch an öffentlichen Ladestationen laden zu können.
  4. Die richtige Installationsmöglichkeiten bei Ihnen zu Hause: Vor dem Kauf einer Wallbox sollten Sie Ihre örtlichen Begebenheiten und die Elektroinstallation bei Ihnen zu Hause von einem Fachmann prüfen lassen. Auch die Installation selbst sollten Sie von einem Experten durchführen lassen.

Warum Wallbox und keine Steckdose?

Wallboxen laden ein Elektroauto bedeutend schneller als dies über eine handelsübliche Haushaltssteckdose möglich ist. Für das Laden eines E-Autos über eine Steckdose würden Sie bis zu zehnmal mehr Zeit brauchen als über eine Wallbox.

Der richtige Handwerker für ein schönes Zuhause

Egal ob Sie ein Carport errichten, ein Bad sanieren oder neuen Parkett verlegen möchten, hier finden Sie Inspirationen und den passenden Handwerksbetrieb für die gelungene Umsetzung.

Dieser Expertenartikel wurde mit großer Sorgfalt von der Immoportal.com Redaktion geprüft. Unser Anspruch ist es, fachlich fundiertes Wissen zu veröffentlichen. Dennoch kann es sein, dass inhaltliche Fehler nicht entdeckt wurden oder der Inhalt nicht mehr dem aktuellen Gesetzesstand entspricht. Finden Sie Fehler, freuen wir uns, wenn Sie uns Bescheid geben. Wir werden die Informationen dann umgehend berichtigen.
Zurück zum Anfang