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Was bedeutet Baustoffklasse?

Inhaltsverzeichnis

Was sind Baustoffklassen?

Baustoffklassen beschreiben das Brandverhalten von Baustoffen – zum Beispiel Stahl, Beton, Steinwolle, Gipskarton und Holz. Die Klassifizierung von Baustoffen, also die Einteilung in eine Baustoffklasse, erfolgt in Deutschland nach DIN 41402-1, auf europäischer Ebene nach DIN EN 13501-1.

Baustoffklassen werden auch als Brandschutzklassen bezeichnet.

Abgrenzung zu anderen Begriffen
  • Baustoffklassen sind nicht dasselbe wie Brandklassen. Mit Brandklassen wird eine Einteilung der Brände nach ihrem brennenden Stoff vorgenommen.
  • Baustoffklassen sind etwas anderes als Feuerwiderstandsklassen. Eine Feuerwiderstandsklasse bezeichnet, wie lange ein Bauteil – zum Beispiel Wände, Decken, Türen – bei einem Normalbrand seine Funktion behält.

Die Baustoffklasse ist mit ausschlaggebend dafür, ob ein Baustoff für einen bestimmten Bereich bei einem Bauvorhaben verwendet werden darf.

Gut zu wissen: Baustoffe, die neu zugelassen werden, werden nach der DIN EN 13501-1 in die entsprechende Baustoffklasse eingestuft.

Welche Baustoffklassen gibt es?

Gemäß DIN 41402-1 gibt es fünf Baustoffklassen, wobei grob in nicht brennbare Baustoffe (A) und brennbare Baustoffe (B) unterteilt werden kann.

Baustoffklasse nach DIN 41402-1

Beschreibung

Beispiele für Baustoffe

A1

Nicht brennbare Baustoffe ohne brennbare Bestandteile

Z. B. Sand, Zement, Mörtel, Stahlbeton, Ziegel, Glas

A2

Nicht brennbare Baustoffe mit brennbaren Bestandteilen

Z. B. Gipskartonplatten mit geschlossener Oberfläche

B1

Schwer entflammbar; Baustoffe dürfen nach Entfernen der Zündquelle nicht weiterbrennen

Z.B. Gipskartonplatten mit gelochter Oberfläche, HWL-Platten

 

B2

Normal entflammbar; Baustoffe können ohne weitere Wärmezufuhr von allein weiterbrennen

Z. B. Gipskarton-Verbundplatten, Rohre aus PVC-U, Holz und Holzwerkstoffe mit einer bestimmten Rohdichte und Stärke

B3

Leicht entflammbar; Baustoffe sind durch kurzzeitiges Einwirken einer Zündquelle mit niedriger Zündenergie entzündbar und brennen nach Entfernen der Zündquelle selbstständig weiter

Z. B. Stroh, Papier, Schaumkunststoffe

 

Die Einteilung der Baustoffe nach DIN EN 13501-1 ist etwas komplexer, dafür bietet sie mehr Informationen. Es gibt zunächst sieben Baustoffklassen, die ähnlich wie die Baustoffklassen nach DIN 41402-1 beschreiben, wie leicht ein Baumaterial entzündbar ist und wie intensiv es brennt. Hinzu kommt eine Klassifizierung nach der Rauchentwicklung s (für smoke) und dem Abtropfverhalten d (für droplets). Für Bodenbeläge fl (für floor) gibt es außerdem weitere besondere Klassen.

Baustoffklasse nach DIN EN 13501-1

Definition

A (A1, A2)

Nicht brennbar, kein Beitrag zum Brand

B

Schwer entflammbar, sehr begrenzter Beitrag zum Brand

C

Schwer entflammbar, begrenzter Beitrag zum Brand

D

Normal entflammbar, hinnehmbarer Beitrag zum Brand

E

Normal entflammbar, hinnehmbares Brandverhalten

F

Leicht entflammbar, keine Leistung festgestellt

Rauchentwicklung s

Definition

s1

Geringe Rauchentwicklung

s2

Mittlere Rauchentwicklung

s3

Hohe Rauchentwicklung

Brennendes Abtropfen d

Definition

d0

Kein brennendes Abtropfen/Abfallen innerhalb von 600 Sekunden

d1

Kein brennendes Abtropfen/Abfallen mit einer Nachbrennzeit länger als 10 Sekunden innerhalb von 600 Sekunden

d2

Keine Leistung festgestellt

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