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Was ist ein Durchlauferhitzer?

Inhaltsverzeichnis

Die Warmwasserbereitung in Wohnhäusern ist ein zentraler Bereich der Haustechnik. Ein Durchlauferhitzer ist ein fest installiertes Gerät zur Warmwasserbereitung, welcher Wasser erst dann erwärmt, wenn eine Mischarmatur geöffnet wird und unmittelbar warmes Wasser benötigt wird. Durchlauferhitzer haben viele Namen: So sind sie beispielsweise auch als Durchlauferheizer, Durchfluss-Wassererwärmer oder Geyser (Gattungsname) bekannt. Verschiedene Arten der Durchlauferhitzer: 

  • Hydraulische Durchlauferhitzer (Strombetrieb + Druck)
  • Gasdurchlauferhitzer (Gasbetrieb)
  • Kleindurchlauferhitzer (Strombetrieb, minimale Kapazität)
  • Elektronische Durchlauferhitzer (Strombetrieb)

Es gibt diverse Methoden zur Warmwasserbereitung in Wohnräumen. Ein Boiler ist beispielsweise, im Gegensatz zu einem Durchlauferhitzer, ein Behälter, der eine begrenzte Menge an Warmwasser bevorratet.

Herkömmliche Durchlauferhitzer können zur selben Zeit höchstens zwei Waschbecken und eine Dusche versorgen. Daher werden Durchlauferhitzer üblicherweise dezentral, in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Entnahmestelle, installiert.   

Wo liegen die Vor- und Nachteile eines Durchlauferhitzers?

Ein Durchlauferhitzer benötigt, um das durchfließende kalte Wasser sofort auf die gewünschte Temperatur zu bringen, eine hohe Wärmeleistung. 

Die Vorteile eines Durchlauferhitzers

  • Unbegrenzt warmes Wasser: Ein Durchlauferhitzer liefert unbegrenzt warmes Wasser. Es stellt kein Problem dar, mehrere aufeinanderfolgende Badewannenfüllungen einzulassen. Ein Boiler hingegen braucht einiges an Zeit, eh er neues Warmwasser zur Verfügung stellen kann. 
  • Keine Wärmeverluste: Aufgrund der Wassererwärmung „per Knopfdruck“ treten beim Durchlauferhitzer keine Energieverluste auf. Wird Wasser aus einem Warmwasserboiler nicht genutzt, entstehen Energieverluste, da sich das Wasser im Speicher nach und nach abkühlt.
  • Kurze Leitungswege: Durchlauferhitzer werden üblicherweise dicht an der Verbrauchsstelle installiert, wodurch kaum Leitungsverluste entstehen.
  • Kein Legionellenbefall: Probleme mit Legionellen gibt es in warmem stehendem Wasser. Im Durchlauferhitzer wird kein Wasser bevorratet, daher besteht hier also keine Gefahr.  
  • Kompakte Bauform: Durchlauferhitzer sind in der Regel klein und kompakt, da sie keinen Speicher benötigen und lassen sich praktisch überall gut integrieren. 

Die Nachteile eines Durchlauferhitzers

  • Kalt, warm: Ein Durchlauferhitzer benötigt eine kurze Vorlaufzeit, eh warmes Wasser aus dem Hahn strömt. Zuerst laufen einige Liter kaltes Wasser durch, eh es warm kommt. Dies ist in den Fällen ärgerlich, in denen lediglich eine geringe Menge Warmwasser benötigt wird. 
  • Schlechte Regelbarkeit: Bei ungeregelten Durchlauferhitzern bleibt die pro Zeiteinheit gelieferte Warmwassermenge konstant. Entnimmt jemand an einer anderen Entnahmestelle warmes Wasser, kann das Wasser an anderer Stelle, zum Beispiel unter der Dusche, unvorhergesehen kalt werden. Bei zu geringem Wasserdurchfluss kann es sogar passieren, dass sich der Durchlauferhitzer ganz ausschaltet. Dies würde eine heiße Dusche abrupt beenden. 
  • Kein günstiger Nachtstrom: Durchlauferhitzer haben keinen Speicher, was zum entscheidenden Nachteil für die Nutzung günstigen Stroms wird. Elektroboiler beispielsweise lassen sich nachts mit günstigerem Nachtstrom aufheizen, der von Energieversorgern zu speziellen Tarifen angeboten wird.  
  • Hoher Primärenergieverbrauch: Selbst moderne fossile Kohlekraftwerke haben einen Wirkungsgrad von maximal 40 %, Gaskraftwerke kommen auf allenfalls 60 %. Weitere Energie geht durch das Stromnetz verloren, bis die im Kraftwerk unter Verlusten in Strom umgewandelte Wärmeenergie im Haushalt wieder in Wärme rückgewandelt wird. Wird ein fossiler Energieträger direkt in Wärme umgewandelt und verbraucht (beispielsweise bei einer Gasheizung) so ist der Wirkungsgrad bedeutend größer.

Mit einer richtig guten Energiebilanz warten erdgasbetriebene Durchlauferhitzer auf, die mit günstigen Betriebskosten und guter Energienutzung punkten. Ein solches Gerät zu installieren, ist ökonomisch jedoch nur dann ratsam, wenn bereits ein Gasanschluss vorhanden ist. 

Auf welche Temperatur werden Durchlauferhitzer eingestellt?

An modernen Durchlauferhitzern lässt sich die gewünschte Wassertemperatur bequem einstellen, zum Bereitstellen von kochendem Wasser eignen sich die allerdings Geräte nicht. Die maximale Betriebstemperatur beträgt 60 °C, in einigen Fällen auch 80 °C, was jedoch in der Praxis ohnehin kaum genutzt wird. 

Die mittlere Voreinstellung an einem Durchlauferhitzer liegt bei üblicherweise 39 °C. In der Küche wird meist heißeres Wasser benötigt, wonach eine Temperatur-Einstellung von 55 °C für den Betrieb in der Küche ideal ist. Diese Temperatur eignet sich darüber hinaus, möglichen Verkalkungen der Leitungen vorzubeugen. Den Durchlauferhitzer mit einer Temperatur von mehr als 55 °C zu betreiben, wird nicht empfohlen. 

Die modernsten Durchlauferhitzer arbeiten sogar mit bereits vorgewärmtem Wasser, welches etwa mittels einer Solaranlage erwärmt wird. Dieses bereits erwärmte Wasser wird dann im Durchlauferhitzer gegebenenfalls nacherhitzt, hat es nicht ohnehin bereits die gewünschte Temperatur.

Welche Alternativen zum Durchlauferhitzer gibt es?

Boiler stellen eine gangbare Alternative zu Durchlauferhitzern dar, die sowohl mit Gas als auch mit Strom betrieben werden können. Vorteil dieser Geräte ist beispielsweise die Nutzung von günstigem Nachtstrom, der durch den am Boiler vorhandenen Speicher eine in der Nacht erhitzte Wassermenge speichern kann. 

Sogenannte Kombitherme sind dagegen nichts anderes als Heizkessel, die einen zweiten Wärmetauscher haben und, wie ein Durchlauferhitzer, fortwährend warmes Wasser erzeugen. Darüber hinaus gibt es Zusatzgeräte, die vor allem interessant sind, um die Kosten der dezentralen Warmwasserbereitung zu senken: 

  • Solarthermie-Module
  • Brauchwasser-Wärmepumpen
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