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Was ist eine Empore?

Inhaltsverzeichnis

Was ist charakteristisch für eine Empore?

Eine Empore ist ein im Obergeschoss befindlicher Raum, der sich mit seiner Längsseite zum Innenraum hin öffnet. Die Empore wird im Sprachgebrauch häufig fälschlicherweise als Galerie bezeichnet, der sie durchaus ähnlich ist. Die Galerie kann jedoch, anders als die Empore, zum Außenraum hin, beispielsweise durch eine Glasfront, "geöffnet" sein.  

Der Begriff der Empore findet seinen Ursprung in dem Wort Borkirche (frühes Spätmittelhochdeutsch) und bedeutet „oberer Kirchenraum“. Borkirche hat sich als Kurzform aus dem Wort Emporkirche abgeleitet. Im kirchlichen Kontext beschreibt der Begriff "eine offene, gedeckte Empore".

Welche Bedeutung kommt der Empore zu?

Emporen werden meist auf Kirchenbauten reduziert. Dabei spielen sie auch in der modernen Architektur des Wohnhauses eine Rolle. Eine Empore ist eine spezielle Form der räumlich verbindenden Geschossarchitektur.

Darüber wird jedoch allzu leicht eine weitere, der Empore zukommenden Funktion übersehen: Die im Mittelalter entstandene bedeutende Visualisierungsstrategie der Empore. Diese wiederum hat sich aus dem zunehmenden Anspruch, herrschaftlich zu repräsentieren, entwickelt. Dabei haben Emporen auch eine wahrnehmungspsychologische Bedeutung von

  • Gehör finden und Hören
  • Gesehen werden und Sehen
  • sowie „Unten bleiben zu müssen“ und „Oben sein zu dürfen“.

Dem in unserer deutschen Sprache immer noch gebräuchlichen Wort des „Emporkömmling“, welches synonym mit dem Wort Aufsteiger verwendet wird, kann ein aufwärtsgerichtetes Streben, ein Emporsteigen zugeschrieben werden.

Wo treffen wir auf Emporen?

Emporen sind in

  • Theatern
  • Opernhäusern
  • Konzert- und Vortragssälen
  • Wohnhäusern
  • Kirchenbauten

zu finden.

Die Empore ist neben den genannten Orten auch in Form sogenannter VIP-Lounges zu finden. Auch Tribünen und Bühnen werden als eine Art der Empore verstanden, da sie dem Zuschauer das Betrachten aus einer erhöhten Position und dem Künstler das Auftreten in exponierter Lage ermöglichen.

In der Oper wie auch im Theater ist die Empore auch in Form der oberen Ränge oder Logen anzutreffen.

Exkurs Unter einer Loge versteht man eine geschlossene, lediglich nach vorne geöffnete Kabine, die Platz für eine geringe Anzahl von Personen bietet. Sie ist meist durch eine Tür mit dem dahinterliegenden Gang/Raum verbunden.

Grundsätzlich kann die Aussage getroffen werden, dass Emporen den besseren Blick garantieren und in wahrnehmungspsychologischer Hinsicht ein erhabenes, gar exponiertes Gefühl vermitteln können.

Die Empore im Kontext

Im Kontext der Sakralarchitektur ist die Empore eine Art der Galerie, die meist Übergänge zwischen den einzelnen Geschossen bildet und das Umgehen auf Höhe der Empore, im sogenannten Emporengang, ermöglicht. In Kirchen diente die Empore in früheren Zeiten dazu, bestimmte Personengruppen sichtbar voneinander zu separieren.

Die Chorempore, auch Musik- oder Orgelempore genannt, beschreibt eine spezielle Form der Empore; eine erhöht über dem Kirchenraum angebrachte Empore, die für das Musizieren gedacht ist.

In der weltlichen, der „profanen“ Architektur schaffen Emporen häufig einen erhöhten Übergang. Dies ist nicht selten in großen Bibliothekssälen erforderlich, in denen ein solcher Übergang in gewisser Höhe geschaffen werden muss.

Wie attraktiv ist die Empore in der modernen Architektur?

Eine Empore bietet Weite, schafft Licht und Raumhöhe und lässt ein Haus aufgrund fehlender Trennwände in seinem Inneren größer wirken. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig, beispielsweise lässt sich eine Empore mit Glasboden ausstatten, der größtmögliche Transparenz und Helligkeit garantiert.

Das raumgestaltende Element der Empore kann Wohnräume voneinander abgrenzen, indem verschiedene Ebenen geschaffen werden. Das muss nicht zwangsläufig eine Geschosshöhe sein; selbst ein erhöhtes Podest von ein bis eineinhalb Metern kann eine optische Trennung von Wohnbereichen erzeugen.

In der modernen Architektur ist die Maisonettewohnung häufig zu finden. Das französische Wort maisonnette heißt Häuschen oder kleines Haus. Hier spricht man von einer mindestens zweigeschossigen Wohnung, die in einzelne Etagen unterteilt ist. Die Verbindung wird über eine Treppe, manchmal auch über eine Wendeltreppe, geschaffen und nicht selten verfügt eine solche Wohnraumanordnung über eine Empore. Nachteilig ist hier, vor allem bei geringer Gesamtwohnfläche, dass für den gewonnenen „Luftraum“, wertvolle Stellfläche verloren geht.
 
Vor- und Nachteile der Empore
Neben den Vorteilen wie Licht, Weite und Wirkung ergeben sich auch einige Nachteile aus einer Empore in der Mitte eines Wohnhauses. Verfügt das Wohnhaus über eine geringe Wohnfläche, ist der Abstand zwischen Empore und Küche häufig zu gering, sodass die Essensgerüche häufig ungehindert in die obere Etage ziehen. Das lässt sich auch durch eine sehr gute Abluft-Regelung im Küchenbereich nicht vollständig vermeiden. Zum anderen ist die Geräuschentwicklung ein Problem. Die offene Gestaltung erzeugt nicht selten eine akustisch unerwünschte Übertragung. Was für Kirchenmusik und Chöre von Vorteil ist, kann sich hier nachteilig auswirken.

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