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Fugenband: Was versteht man darunter?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Fugenband?

Fugenbänder sind Dichtungsbänder und Profile aus Kunststoff, die zum Abdichten von Fugen gegen Wettereinflüsse, Wasser, Zugluft, Staub und Lärm dienen. Sie werden meistens bei Bewegungs- beziehungsweise Dehnfugen und Arbeitsfugen eingesetzt.

Exkurs Arbeitsfugen sind Trennlinien innerhalb von Bauteilen, die entstehen, wenn ein Bauteil in unterschiedlichen Abschnitten fertiggestellt werden muss. Das kann zum Beispiel beim Betonieren der Fall sein. Arbeitsfugen sollen die Kraftübertragung nicht unterbrechen

Es gibt innen- und außenliegende Fugenbänder sowie Fugenabschlussbänder – alle in verschiedenen Ausführungen und Formen. Geregelt werden die unterschiedlichen Fugenbandformen zum einen in der DIN 18541 und der DIN 7865 und zum anderen über die Bauregelliste.

Exkurs Bauregellisten sind Listen, die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) veröffentlicht werden und bauordnungsrechtliche Bedeutung haben.

Je nach Ausführung liegt die Temperaturbeständigkeit eines Fugenbandes zwischen minus 30 Grad Celsius (-30°C) und plus 90 Grad Celsius (+90°C). Fugenbänder können also auch in Räumen und Erdteilen mit außergewöhnlich hohen und niedrigen Temperaturen eingesetzt werden.

Gut zu wissen Das Fugenband wird alternativ auch als Kompriband, Fugendichtband oder einfach nur als Dichtband bezeichnet.

Wie funktioniert Fugendichtband?

Fugenbänder sind flexibel und werden vorkomprimiert verarbeitet. Sobald ein Fugenband eingebaut ist, versucht es wieder seine unkomprimierte Form anzunehmen. Es dehnt sich dabei so weit es geht aus und schließt im Bestfall jede Lücke dicht ab.

Hinweis

Fugenbänder und Quellbänder werden gerne verwechselt. Quellbänder vergrößern ihr Volumen jedoch nicht mechanisch wie Fugenbändern, sondern erst, wenn sie Wasser aufsaugen.

In der Regel gibt es zwei Art und Weisen auf die Fugendichtbänder verbaut werden:

  1. Das Fugenband wird auf ein Bauteil festgeklebt, danach wird das folgende Bauteil dagegengesetzt.
  2. Das Fugenband wird nachträglich in eine bestehende Fuge eingesetzt.

Fugenband: Was bedeutet BG2?

Dichtbänder werden nach einer Prüfung nach DIN 18542 in verschiedene Beanspruchungsgruppen (BG) eingestuft, die sich unter anderem durch UV-Beständigkeit und Schlagregendichte unterscheiden:

  • Beanspruchungsgruppe 1 (BG1): Fugendichtband ist für die freibewitterte Anwendung geeignet.
  • Beanspruchungsgruppe 2 (BG2): Fugendichtband ist auch für die Außenanwendung, aber nicht für die freibewitterte sondern nur für die verdeckte Anwendungen geeignet.
  • Beanspruchungsgruppe Raumseite (BG R): Zertifizierung für luftdichte Bänder

Fugendichtbänder mit der höchsten Beanspruchungsgruppe BG1 kommen oft an Fensterabdichtungen zum Einsatz.

Welche Arten von Fugenbändern gibt es?

  • Dehnungsfugenbänder werden eingesetzt, wenn nicht nur Lücken geschlossen werden müssen, sondern das Fugenband bei Bewegungen und Setzungen auch korrigierend wirken soll. Es gibt sowohl außen- als auch innenliegenden Dehnungsfugenbänder.
  • Arbeitsfugenbänder sind flach und profiliert. Über die Profilführung wird die Nässe abgeleitet und somit der Wasserdruck konsequent abgebaut. Ebenso wie Dehnungsfugenbändern gibt es auch die Arbeitsfugenbänder als innen- und außenliegende Variante.
  • Eckfugenbänder werden vor allem bei versetzten Bauwerken oder Bauwerksteilen, Kanten und Ecken verwendet. Eckfugenbänder gibt es als Arbeits- und Dehnungsfugenbänder.
  • Fugenabschlussbänder dienen dem optischen Verschluss von Fugen und Spalten und schützen in erster Linie vor Nässe und Schmutz.
  • ASI-Fugenbänder zeichnen innen angebrachte runde Stahlstäbchen aus, die das Fugenband stabilisieren und somit zum Beispiel beim Betonieren ein Umknicken des Bandes verhindern.
  • AS-Fugenbänder werden bei Fugen von Betonsockeln oder Wandanschlüssen eingesetzt. Stahlklammern verstärken das AS-Fugenbänder von außen.
  • Schwindrohre sind runde Fugenbänder, die bei Schwindfugen eingesetzt werden.

Wo werden Fugenbänder eingesetzt?

Fugenbänder finden vielerlei Anwendung; unter anderem

  • im Hochbau,
  • bei Betonsanierungen,
  • im Holzbau,
  • auf Flachdächern,
  • beim Einbau von Fenstern und Türen,
  • bei Böden und
  • bei Innenverkleidungen.
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