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Was bedeutet Fundamenterder?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Fundamenterder?

Ein Fundamenterder ist ein unisolierter Leiter aus Band- oder Rundstahl, der in die Fundamente der Außenwände oder in die Bodenplatte eines Gebäudes eingebettet wird – ring- oder maschenförmig. Über den gut leitenden Beton steht er großflächig mit der Erde in Verbindung und leitet elektrische Ströme, die zum Beispiel durch einen Blitzeinschlag oder eine Überspannung entstehen, ins Erdreich ab.  

Der Fundamenterder ist damit ein wichtiger Teil der Elektroinstallation und der Erdungsanlage von Gebäuden und in Deutschland für jeden Neubau verpflichtend.

Welche Aufgabe hat der Fundamenterder?

Ein Fundamenterder dient grundsätzlich dem Schutz eines Gebäudes sowie der Menschen, die sich darin aufhalten, und hat folgende Aufgaben:

  1. Ableiten von Blitzströmen: Als Teil der Erdungsanlage leitet der Fundamenterder die große elektrische Energie, die bei einem Blitzeinschlag freigesetzt wird, in das Erdreich ab – weg vom Gebäude und den Menschen.
  2. Schutz der Hausbewohner vor elektrischen Schlägen: Auch ohne Gewitter sind Stromschläge beim Anfassen von elektrisch betriebenen Geräten, die ein leitfähiges Metallgehäuse haben, möglich. Eine Erdungsanlage inklusive Fundamenterder reduziert dieses Risiko.
  3. Gewährleisten einer störungsfreien Energieversorgung
  4. Gewährleisten eines störungsfreien Betriebs von Elektrogeräten: Dazu zählen zum einen der Schutz der Geräte vor Überspannung und zum anderen die Regelung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV), damit die Geräte sich nicht untereinander stören.
  5. Erdung der Antennen

Wann braucht man einen Fundamenterder?

Jedes Gebäude, das in Deutschland neu gebaut wird, braucht einen Fundamenterder. Er ist für alle Neubauten vorgeschrieben – unter anderem durch DIN VDE 0100-540 und DIN 18015-1. Bei Altbauten muss eine Erdung oft nachgerüstet werden und erfolgt in der Regel mit einen Ringerder.

Was tun, wenn kein Fundamenterder vorhanden ist?

Fehlt bei einem Gebäude der Fundamenterder oder ist dieser unwirksam, kann nachträglich ein Ringerder im Erdreich rund um das gesamte Gebäude verlegt werden. Der Erder muss in diesem Fall korrosionsfest sein.

Wie muss ein Fundamenterder verlegt werden?

Ein Fundamenterder ist nach DIN 18014 zu verlegen. Er muss als geschlossener Ring in den Fundamenten der Außenwände oder in der Bodenplatte einbetoniert werden, sodass er von mindestens fünf Zentimetern Beton umschlossen und somit vor Korrosion geschützt ist.

Bei Fundamenten oder einer Bodenplatte aus Stahlbeton wird er idealerweise auf der untersten Bewehrungslage angeordnet, so kann diese für den Erdungsvorgang mitgenutzt werden. Dazu wird der Fundamenterder mindestens alle zwei Meter elektrisch leitend mit der Stahlbewehrung verbunden.

Bei größeren Flächen werden zusätzlich zum ringförmigen Leiter Querverbindungen gelegt. Die empfohlene Größe der so entstehenden Maschen beträgt etwa 20 auf 20 Meter.  

Der Fundamenterder muss durch eine mindestens 1,50 Meter lange korrosionsgeschützte Anschlussfahne – aus Edelstahl oder feuerverzinktem Stahl mit Kunststoffmantel – mit der Hauptpotentialausgleichsschiene verbunden werden. Auch für den Blitzschutz ist eine Anschlussfahne vorzusehen. Darüber hinaus können weitere Anschlussfahnen notwendig sein. Sie sind immer auffällig zu kennzeichnen, damit sie nicht mit anderen verbauten Stählen verwechselt werden.

Als Material für den Fundamenterder kommt entweder Rundstahl mit einem Mindestdurchmesser von 10 Millimetern infrage oder Bandstahl von mindestens 30 Millimetern auf 3,5 Millimeter beziehungsweise 25 Millimeter auf 4 Millimeter. Bandstahl muss immer hochkant verlegt werden.

Wichtig Eine korrekte Planung und Ausführung des Fundamenterders ist wichtig, da der Erder nach Abbinden des Betons nicht mehr korrigiert werden kann.

Bei Häusern mit schwarzer Wanne oder weißer Wanne, bei denen eine völlig wasserdichte Trennung vom Baugrund besteht, sind Ringerder gefordert, die außerhalb des Fundaments liegen. Ebenso bei Häusern mit einer Wanne mit Wärmedämmung (Perimeterdämmung). Da der Ringerder im Erdreich verlegt werden muss und nicht von Beton umschlossen wird, ist er gegen Korrosion zu schützen. So schreibt es DIN 18014 vor.

Wer darf einen Fundamenterder einbauen?

Da der Fundamenterder nach DIN 18014 Teil der elektrischen Anlage ist, darf er nur von speziellen Fachkräften oder unter Aufsicht installiert werden. Diese Fachkräfte müssen die Anforderungen bestimmter Normen erfüllen.

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