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Was versteht man unter den Installationszonen?

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Installationszone?

Installationszonen sind fest definierte Bereiche in Wänden und Decken, in denen elektrische Leitungen horizontal oder vertikal verlaufen und elektrische Betriebsmittel installiert werden dürfen. Zu elektrischen Betriebsmitteln zählen alle Geräte und Bauelemente einer elektrischen Anlage – auch Schalter und Steckdosen.

Die Festlegung von Installationszonen dient dazu, Leitungen vor mechanischen Beschädigungen zu schützen und somit Sach- und Personenschäden zu vermeiden.

Ein Beispiel Wenn Sie ein Bild an einer Wand aufhängen und mit dem Nagel keine Leitung treffen möchten, müssen Sie wissen, wo die Leitungen verdeckt verlaufen. Dank der festgelegten Installationszonen ist das möglich.

Installationszonen gelten für die verdeckte Leitungsverlegung und sind nach DIN 18015-3 (Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Teil 3: Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel) genormt.

Gut zu wissen Installationszonen werden auch als Verlegezonen bezeichnet.

Welche Installationszonen gibt es?

Die DIN 18015-3 (Ausgabe 2016-09) legt folgende Installationszonen fest:

Waagrechte Installationszonen Wand (horizontale Leitungsverlegung)

Kürzel Bezeichnung Max. Breite Lage
ZW-u Untere waagrechte Installationszone 30 cm 15-45 cm über dem fertigen Fußboden
ZW-m Mittlere waagrechte Installationszone 30 cm 100-130 cm über den fertigen Fußboden
ZW-o Obere waagrechte Installationszone 30 cm 15-45 cm unter der Deckenbekleidung

Die mittlere waagrechte Installationszone gibt es in Räumen, in denen Arbeitsflächen vor der Wand installiert werden, wie beispielsweise in der Küche oder in Arbeitsräumen.

Achtung! Die mittlere Installationszone kann bei Gebäuden, die vor 2007 errichtet wurden, etwas tiefer liegen. Bis 2007 lag diese im Bereich von 90 bis 120 Zentimeter und Unterputzleitungen wurden meistens auf einer Höhe von 100 Zentimetern über dem Boden (Oberkante fertiger Fußbodenbelag) verlegt. Für Schalter und Steckdosen hingegen galt auch damals schon eine Vorzugshöhe von 115 Zentimetern.

Senkrechte Installationszonen Wand (vertikale Leitungsverlegung)

Kürzel Bezeichnung Max. Breite Lage
ZS-t senkrechte Installationszone an Türen 20 cm 10-30 cm neben den Rohbaukanten; bei einflügligen Türen auf der Schlossseite, bei zweiflügligen Türen beidseitig
ZS-f senkrechte Installationszone an Fenstern 20 cm 10-30 cm neben den Rohbaukanten; beidseitig
ZS-e senkrechte Installationszone an Wandecken 20 cm 10-30 cm neben den Rohbauecken; beidseitig

Installationszonen Decke (auf oder unter der Decke)

Kürzel Bezeichnung Max. Breite Lage
ZD-r Installationszone im Raum 30 cm entlang der Raumwände mit mind. 20 cm Abstand
ZD-t Installationszone im Türdurchgang 30 cm im Türdurchgang beidseitig mind. 15 cm von Wand entfernt

Vorzugshöhen für Schalter und Steckdosen

Für Schalter und Steckdosen gibt es innerhalb der Installationszonen sogenannte Vorzugshöhen. Diese liegen im unteren Bereich 30 Zentimeter und im mittleren Bereich bei 105 Zentimetern über dem fertigen Fußboden. In Küchen und Hausarbeitsräumen kann die Vorzugshöhe im mittleren Bereich abweichen. Liegen die Steckdosen, Schalter oder Installationsdosen außerhalb der Installationszonen, sind sie mit einer senkrechten Stichleitung aus der horizontalen Installationszone zu versorgen, die am nächsten liegt.

Waagrechte Installationszonen an den Außenseiten von Außenwänden Die DIN 18015-3 Ausgabe 2016-09 definiert zum ersten Mal Installationszonen an den Außenseiten von Außenwänden.

Kürzel Bezeichnung Max. Breite Lage
AZW-o Äußere waagrechte Installationszone oben 20 cm 20-40 cm unter der Deckenbekleidung der Innendecke
AZW-u Äußere waagrechte Installationszone unten 20 cm 20-40 cm über dem Fußboden innen

Senkrechte Installationszonen an den Außenseiten von Außenwänden Erstmals in DIN 18015-3 Ausgabe 2016-09 definiert.

Kürzel Bezeichnung Max. Breite Lage
AZS-t Äußere senkrechte Installationszone an Türen 20 cm 10-30 cm neben Rohbaukanten; bei einflügligen Türen auf Schlossseite, bei zweiflügligen Türen beidseitig
AZS-f Äußere senkrechte Installationszone an Fenstern 20 cm 10-30 cm neben Rohbaukanten; beidseitig
AZS-w Äußere senkrechte Installationszone an Wandkanten 20 cm 50-70 cm neben den Rohbaukanten; beidseitig

Installationszonen bei Dachschrägen

In Dachschrägen verläuft die Installationszone parallel zur Dachschräge.

Installationszonen im Bad

Im Bad entfallen die untere und mittlere Installationszone, genutzt werden darf nur die obere Installationszone. Dafür gelten zusätzlich sogenannte Schutzbereiche, vier an der Zahl. Sie sind in der DIN 57100/VDE 100 Teil 701 festgelegt:

  • Schutzbereich 0: Innenbereich von Badewannen oder Duschen
  • Schutzbereich 1: Fläche über der Bade- oder Duschwanne bis auf eine Höhe von 2,25 Metern über dem fertigen Fußboden
  • Schutzbereich 2: 60 Zentimeter Bereich (Flächen mit 60 Zentimeter Tiefe vor Dusche oder Wanne an den Wandseiten, bis 2,25 Meter über dem fertigen Fußboden)
  • Schutzbereich 3: 240 Zentimeter Bereich (Flächen mit 240 Zentimetern Tiefe vor Schutzbereich 2, an den Wandseiten bis 2,25 Meter über dem fertigen Fußboden)

Für jeden dieser Bereiche ist genau festgelegt, was dort installiert werden darf; ob zum Beispiel Leuchten erlaubt sind und wenn ja, welche Schutzart diese haben müssen.

Sind Installationszonen Pflicht?

Ja, für verdeckt verlegte Leitungen in Wänden und Decken sind Installationszonen nach DIN 18015-3 Pflicht.

Ausnahmeregelungen

  • Wände/Decken mit baulichen Hindernissen: Bei manchen baulichen Maßnahmen müssen Leitungen die vorgeschriebenen Installationszonen verlassen – zum Beispiel bei Stahlträgern über Türen oder Fenstern. In solchen Fällen dürfen die Leitungen außerhalb der Installationszonen am Hindernis vorbeigeführt werden.
  • Räume mit Leichtbauweise und Fertigbauteilen: Von den Installationszonen darf auch in Räumen mit Leichtbauweise und Fertigbauteilen abgewichen werden. Voraussetzung: Leitungen und Rohre werden mindestens sechs Zentimeter überdeckt oder so in den Hohlräumen verlegt, dass sie Bohrungen ausweichen können.
  • Räume mit besonderen Schutzbereichen: In Räumen, in denen gemäß den Bestimmungen des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE) besondere Schutzbereiche gelten, können Installationszonen nur eingeschränkt angewendet werden. Zu solchen Räumen zählen zum Beispiel Bäder mit Dusche oder Badewanne.
Gut zu wissen Für Aufputz-Installationen, Installationskanalsysteme und Doppelböden gilt die Norm nicht.

Warum müssen Installationszonen eingehalten werden?

Installationszonen müssen eingehalten werden, um Beschädigungen an Leitungen durch Bohren oder Ähnliches zu verhindern, die zu Sach- und Personenschäden führen können. Durch Installationszonen weiß auch bei verdeckt verlegten Leitungen jeder, wo diese entlanglaufen. Somit ist man davor geschützt, versehentlich hineinzubohren und womöglich einen Schlag zu bekommen.

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