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Was versteht man unter einem Treppenauge?

Inhaltsverzeichnis

Als Treppenauge bezeichnet man die Lichte Öffnung oder der Treppenluftraum einer Treppenanlage. Diese Lichte Öffnung wird von Absätzen und Treppenläufen gebildet und umschlossen. In Treppenhäusern entsteht auf diese Weise häufig ein durchgehender Raum, der sich über mehrere Stockwerke erstreckt. Landläufig wird das Treppenauge auch als das sogenannte Treppenloch bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht korrekt, beschreibt sie vielmehr eine Deckenöffnung im Rohbau-Zustand, welche der Aufnahme einer Treppe dient.

Wie kann ein Treppenauge konstruiert sein?

Eine Wendeltreppe wird ohne eine kreisrunde zentrale Stütze konstruiert, der Raum in der Mitte bleibt in diesem Fall frei. Spindeltreppen hingegen werden mit solch einer zentralen Stütze konstruiert. Im Treppenbau wird grundsätzlich zwischen einem offenen und einem geschlossenen Treppenauge unterschieden. 

Geschlossenes Treppenauge
Beim geschlossenen Treppenauge werden, ähnlich der Konstruktion bei Spindeltreppen, die Stufen um einen zentralen Pfeiler herum befestigt, der die Konstruktion trägt.

Offene Bauform
Die Stufen winden sich um ein Treppenauge, das nicht durch einen Pfeiler zugebaut worden ist. Die offene Gestaltung ist beispielsweise für Hohltreppen charakteristisch: Extra stützende Konstruktionen sind hier nicht notwendig, da Licht- oder Hohlspindeln, wie Hohltreppen auch genannt werden, selbsttragend sind. Die Konstruktionsform richtet sich nach der übrigen Architektur des Hauses. Meist werden

  • rechteckige
  • spiralförmige
  • quadratische

Formen umgesetzt. Unter anderem ergeben sich diese durch die Einbeziehung von Treppenpodesten. Asymmetrische Designs passen zu einer halbgewendelten Treppe.
Entscheidend für das Erscheinungsbild des Treppenauges sind sowohl Bauform als auch Material der Geländer. Eine Geländer-Konstruktion aus Beton oder Massivholz erzeugt eine vollkommen andere Wirkung als beispielsweise ein filigran gearbeitetes Edelstahl- oder Glas-Geländer.

Welche Richtwerte und Vorschriften gilt es zu beachten?

Für die architektonische Gestaltung des Treppenauges bestehen großzügige Spielräume, da die DIN 18065 zu Gebäudetreppen kaum Vorgaben hinsichtlich der Bauweise macht. Einzig der Punkt der Absturzsicherung ist geregelt, indem die Anbringung eines Geländers vorgeschrieben ist. So ist bei einem Treppenauge, das tiefer beziehungsweise breiter ist als 20 Zentimeter, bis zu einer Absturzhöhe von 12 Metern ein Geländer vorgeschrieben, das mindestens 90 Zentimeter hoch sein muss. Übersteigt die Absturzhöhe die 12 Meter, muss die Geländerhöhe mindestens 110 Zentimeter betragen.
 
Grundsätzlich lässt sich sagen: Um eine entsprechende Treppenkonstruktion zur Geltung zu bringen, ist ein hohes Treppenhaus ab einer Laufbreite von mindestens 90 Zentimetern Grundvoraussetzung. Schmale kurze Treppen eignen sich nicht wirklich für solch eine Konstruktion.

Welche Vorteile bietet ein Treppenauge?

Ein offenes Treppenauge kann den Transport von sperrigem Mobiliar deutlich erleichtern, da die Gefahr, Wände oder Holztreppen durch die Transportgegenstände zu beschädigen, minimiert wird. Darüber hinaus kann ein Treppenauge ideal für ein barrierefreies Wohnkonzept genutzt werden. In großen Wohnhäusern beziehungsweise öffentlichen Gebäuden bietet ein Treppenauge ausreichend Platz für die Installation eines Personenaufzuges. Ein gläserner Fahrstuhl würde den offenen Charakter in diesem Kontext noch deutlich unterstreichen. 

Eine weitere Möglichkeit, die sich durch ein Treppenauge ergibt, ist der nachträgliche Einbau eines Treppenlifts, der in kleineren Gebäuden die Stockwerke miteinander verbindet.

Wie wird das Treppenauge zum Eyecatcher?

Ganz allgemein lässt sich folgende Aussage treffen: Je höher das Treppenhaus, desto besser kommt das Treppenauge zur Geltung. 

Wird das Treppenauge entsprechend geschickt beleuchtet, wird es zum echten Eyecatcher. Für die richtige Akzentuierung können LED-Spots oder -Lichtleisten sowie Leuchtstoffröhren sorgen.

Eine weitere Möglichkeit, ein Treppenauge richtig zur Geltung zu bringen, ist die farbliche Gestaltung, wie mit dem hier abgebildeten Treppenhaus eindrücklich bewiesen wird. Architektonisch ist ein Treppenauge in jedem Fall funktional und, richtig in Szene gesetzt, auch optisch ein Gewinn.

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