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Was heißt zweischaliges Mauerwerk?

Inhaltsverzeichnis

Was heißt zweischaliges Mauerwerk?

Ein zweischaliges Mauerwerk besteht aus einer Innenschale und einer Außenschale, die mit Abstand zueinanderstehen und unterschiedliche Funktionen erfüllen: Die Innenschale dient der Lastabtragung und Wärmespeicherung, die Außenschale dem Witterungsschutz und der Fassadengestaltung. Sie besteht aus Verblendern – zum Beispiel Klinker, Ziegelsteine, Betonsteine, Kalksandsteine – oder aus Hintermauersteinen, die verputzt werden. Für die Innenschale werden Hintermauersteine oder Beton verwendet.

Gut zu wissen Da die Außenschale beim zweischaligen Mauerwerk aus Verblendern besteht, wird das zweischalige Mauerwerk auch als zweischaliges Verblendmauerwerk bezeichnet.

Zweischalige Mauerwerke können auf drei verschiedene Arten ausgeführt werden:

  1. nur mit Luftschicht ohne Wärmedämmung; der Raum zwischen Innen- und Außenschale bleibt frei
  2. mit Luftschicht und Wärmedämmung im Zwischenraum
  3. nur mit Kerndämmung zwischen Innen- und Außenschale

Die Ausführungsvariante mit Luftschicht ohne Wärmedämmung wird bei heutigen Neubauten nur noch selten umgesetzt, da die Innenschale dafür eine sehr hohe Dämmleistung haben muss.

Welche Arten von zweischaligem Mauerwerk gibt es?

Beim zweischaligen Mauerwerk stehen Innen- und Außenschale mit Abstand zueinander. Abhängig von der Ausgestaltung des Zwischenraums wird in drei verschiedene Arten von zweischaligem Mauerwerk unterschieden:

  1. Zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht ohne Wärmedämmung
  2. Zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht und Wärmedämmung
  3. Zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung ohne Luftschicht

Das zweischalige Mauerwerk mit Luftschicht ohne Wärmedämmung wird heute aufgrund der geringen Dämmwirkung nur noch selten bei Neubauten realisiert.

Zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht und Wärmedämmung

Bei dieser Ausführungsvariante bleibt zwischen der Außenschale und der Wärmedämmung, die auf der Innenschale angebracht ist, ein hinterlüfteter Abstand von mindestens vier Zentimetern. Durch diesen Abstand kann ein Luftstrom zirkulieren und das Kondenswasser, das an der äußeren Schale entsteht, trocknen. Damit die Feuchte aus dem Innenraum, die zwischen der tragenden Innenschale und der Dämmschicht entsteht, entweichen kann, müssen diffusionsoffene Dämmstoffe verwendet werden.

Zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung

Bei dieser Ausführungsvariante wird der Hohlraum zwischen der Innen- und der Außenschale komplett mit Dämmung, einer sogenannten Kerndämmung gefüllt. So können hohe Wärmeschutzwerte erreicht werden. Das Dämmmaterial muss jedoch für diesen Einsatz genormt sein oder eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erhalten haben.

Als Dämmung kommen Materialien wie Steinwolle, Mineralwolle, Polyurethan oder Polystyrol infrage. Wichtig ist, dass die Dämmung wasserabweisend wirkt. Zusammen mit der Außenschale wird sie mit Drahtankern gesichert, die in das Hintermauerwerk eingemauert oder auf die betonierte Innenschale gedübelt werden.

Neben Dämmstoffen in Plattenform sind als Kerndämmung auch Schüttungen wie Perlite möglich. Perlite eigenen sich außerdem genauso wie Polystyrol und Mineralfasern als Einblasdämmung für die nachträgliche Dämmung eines ungedämmten zweischaligen Mauerwerks.

Gut zu wissen Zwischen innerer Tragschale und äußerer Verblendschale darf der lichte Abstand nicht größer als 15 Zentimeter sein; so schreibt es die DIN 1053 vor. Für größere Abstände müssen spezielle bauaufsichtlich zugelassene Verankerungen verwendet werden.

Wie erkenne ich zweischaliges Mauerwerk?

Einen ersten Anhaltspunkt dafür, dass es sich bei einem Mauerwerk um ein zweischaliges Mauerwerk handelt, bietet die Mauerdicke. Misst diese 32 bis 34 Zentimeter oder 44 bis 46 Zentimeter, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein zweischaliges Mauerwerk. Mittels Bohrung von außen durch die Wand kann geprüft werden, ob der Verdacht tatsächlich stimmt. Der Bohrer muss dafür lang genug sein, um die Außenschale inklusive Putz – sofern vorhanden – durchdringen zu können.

Achtung! Es ist ratsam, eine Expertin oder einen Experten prüfen zu lassen, ob es sich bei einem Mauerwerk um eine zweischalige Konstruktion handelt, bevor man selbst die Fassadenwand beschädigt.
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