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Altweiß, Reinweiß oder Cremeweiß: Welche weiße Farbe ist am besten?

Inhaltsverzeichnis

Altweiß oder Reinweiß: Welche Weißtöne gibt es überhaupt?

In Deutschland wird in der Architektur und Innenarchitektur am häufigsten mit dem RAL-Farbsystem von der RAL gGmbH gearbeitet. Das RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichen e.V. gibt es bereits seit 1925 und viele Hersteller für Wandfarben und Möbel orientieren sich daran. Deshalb werden im Folgenden die wichtigsten RAL-Weißtöne vorgestellt.

Die RAL gGmbH hat verschiedene Farbsammlungen. Weißtöne kommen sowohl in der Farbsammlung RAL Classic als auch in der Farbsammlung RAL Design System plus vor.

RAL 9016 Verkehrsweiß ist die hellste Normfarbe. Wenn Sie nur eine Wand oder nur die Decke mit diesem Weißton streichen, müssen Sie sich bewusst sein, dass diese Fläche im Raum am meisten auffallen wird, da das Auge immer das Hellste zuerst sieht. Möchten Sie, dass Decke und Wände einheitlich wirken und in den Hintergrund treten, sollten Sie diese in ein und demselben Weißton streichen.

RAL 9010 Reinweiß ist das am weitesten verbreitetste Weiß. Viele Möbelhersteller bedienen sich dieses Farbtons. Er ist etwas dunkler als Verkehrsweiß (RAL 9016), aber trotzdem sehr hell.

RAL 9001 Cremeweiß ist dunkler als Reinweiß und wirkt noch wärmer.

RAL 085 93 05 Altweiß liegt zwischen Reinweiß und Cremeweiß; es deckt besser als Reinweiß. Im Gegensatz zu Verkehrs-, Rein- und Cremeweiß ist Altweiß nicht in der RAL Classic Farbsammlung zu finden, sondern in der Farbsammlung RAL Design System plus.

Was unterscheidet Altweiß und Reinweiß?

Spätestens, wenn Sie im Baumarkt bei Wandfarben vor der breiten Auswahl an Weißtönen stehen, wird Ihnen bewusst werden, wie viele Unterschiede und Nuancen es bei dieser Farbe gibt. Um Sie aber nicht vollends zu verwirren, wollen wir uns auf zwei gängige Töne konzentrieren - Reinweiß und Altweiß. 

Reinweiß – RAL 9010

Reinweiß wird beim Wände streichen tatsächlich am häufigsten verwendet - vor allem in der Industrie und in Bürogebäuden. Kein Wunder, denn der Weißton wirkt warm, sachlich und leicht - lenkt also wenig ab. 

Altweiß – RAL 085 93 05

Altweiß liegt hingegen zwischen Reinweiß und Cremeweiß. In diesem Weißton finden sich kleine Anteile von Braun oder Umbra, dadurch wirkt dieser Farbton besonders warm und gemütlich. Er eignet sich daher sehr gut für Wohnräume. Bei manchen Herstellern wird Altweiß auch als Malerweiß oder Antikweiß bezeichnet.

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Was muss man bei der Wahl des Weißtons berücksichtigen?

Um sich besser für einen Weißton entscheiden zu können, hilft es sich folgende Fragen zu stellen:

  • Welche Funktion hat der Raum, der gestrichen werden soll? In einem Büro zum Beispiel ist ein hell und frisch wirkendes Reinweiß besser geeignet als ein Creme- oder Altweiß, die beide etwas gedämpfter wirken und sich deshalb eher für Wohnräume anbieten.
  • Wie viel Licht kommt in den Raum? Je mehr Licht in den Raum gelangt, desto gedämpfter kann das Weiß sein. Eine verkehrsweiße (RAL 9016) Wand zum Beispiel blendet bei starkem Lichteinfall möglicherweise unangenehm.
  • Soll die Fläche, die zu streichen ist, hervorstechen oder in den Hintergrund treten? Das Auge sieht zuerst dorthin, wo es am hellsten ist. Wenn Sie also eine Fläche betonen möchten, sollten Sie diese heller als die anderen weißen Flächen oder im Raum platzierte weiße Möbelstücke streichen. Möchten Sie hingegen, dass die weißen Wand- und Deckenflächen in den Hintergrund treten, sollten Sie diese in einem einheitlichen Weißton streichen, der etwas dunkler ist als die weißen Möbelstücke im Raum.
  • Welche Farben gibt es außerdem in dem Raum? Stimmen Sie den Weißton auf die anderen Farben im Raum ab. Verkehrs- oder reinweiße Wände zu einem dunklen Fliesenboden kann zu einem sehr harten Kontrast führen, der den Raum ungemütlich wirken lässt.
  • Welche Stimmung möchte ich erzielen? Möchte ich ein frisches Schlafzimmer oder lieber eine gemütliche Leseecke schaffen? Welche Farben haben meine Möbel? Haben Sie in Ihrem Umfeld viele zarte Frühlingsfarben, sind eher abgetönte Weißtöne empfehlenswert. Sie schaffen einen warmen Ton und harmonieren mit den übrigen Farben. Ein Weiß mit einem Anteil von Grau oder Blau schafft hingegen eher eine kühle Atmosphäre, die eher wach und hell wirkt. So ein Weißton eignet sich eher für ein Arbeitszimmer. 

Weißtöne und ihr Mischungsverhältnis: Welche Faktoren beeinflussen das Farbergebnis?

Wer sich einen Weißton selbst mischen will oder die perfekte Mischung sucht, sollte ein paar Einflussfaktoren berücksichtigen, die sich aufs Farbergebnis auswirken. So können leuchtend helle Wände in Reinweiß abgedämpft oder altweiß-matte Wände wieder etwas leuchtender werden. Folgende Faktoren spielen bei der Mischung eine Rolle:

  • Art der Farbe: Handelt es sich um Dispersionsfarbe, Acryl oder Lack?
  • Untergrund und Saugverhalten der Wand: Ist der Untergrund aus Beton, Holz, Putz, Stein oder Tapete?
  • Eingemischte Farbtöne: Wurden für einen warmen Ton Braun, Grau, Ocker oder Umbra eingemischt?
  • Anteil/Dosierung der eingemischten „brechenden“ Farben: Laut RAL ist in Reinweiß lediglich fünf Prozent Gelb eingemischt, in Cremeweiß finden sich hingegen 15 Prozent Gelb und je fünf Prozent von Cyan-Blaugrün und Magenta-Rotblau. Für Altweiß auf Wänden wird in der Regel ein Prozent braun eingemischt, für Altweiß auf Holz (Kieferholzdecke) ein Prozent Umbra.

Um die Wirkung des Weißtons richtig beurteilen zu können, sollten Sie auf jeden Fall vorher Testanstriche an der Wand durchführen. Betrachten Sie die Farbwirkung sowohl bei natürlichem Tageslicht und bei Kunstlicht am Abend.
Wenn das Weiß in Beige oder Cremeweiß „umkippt“, also zu dunkel wird, können Sie Reinweiß hinzufügen. Es reduziert den Anteil der dunklen Farben wieder.

Tipp Notieren Sie sich stets die eingemischten Mengen und notieren Sie sich am Ende der Dokumentation das genutzte Mischverhältnis für Altweiß, das Ihnen gefällt. So können Sie später den gleichen Farbton nachmischen.

Wie kann ich Altweiß selbst mischen?

Um Altweiß für Wände selbst zu mischen, müssen Sie sowohl reinweiße als auch braune Farbe besorgen. Beginnen Sie mit der Einmischung von einem Prozent Braun in die reinweiße Farbe und überprüfen Sie an der Wand, ob Ihnen der so entstandene Farbton bereits passt. Wenn nicht, können sie sukzessive den Braun-Anteil erhöhen und zwischendurch immer wieder testen.

Wenn Sie Altweiß auf Holz, wie beispielweise eine Kieferholzdecke streichen möchten, nehmen Sie statt Braun besser Umbra. Auch in diesem Fall sollten Sie Testanstriche vornehmen.

Tipps

  1. Nutzen Sie nicht das komplette Reinweiß zum Mischen, sondern behalten Sie noch ein bisschen von der reinweißen Farbe für den Fall zurück, dass die angemischte Farbe zu dunkel gerät – „umkippt“. Dann können Sie diese mit dem zurückbehaltenen Reinweiß wieder etwas aufhellen.
  2. Achten Sie darauf, dass Sie das Anmischen und Überprüfen der so entstehenden Farbe immer bei Tageslicht und dem zu erwartenden Kunstlicht durchführen. Denn in beiden Lichtsituationen sollte der gemischte Farbton gefallen.
  3. Notieren Sie sich während des Mischens immer das aktuelle Mischverhältnis. So können Sie später dasselbe Altweiß noch einmal nachmischen.

Altweiß, Reinweiß, Cremeweiß: Was kosten Wandfarben?

Dispersionsfarbe, Lack oder Kalkfarbe - je nach Deckkraft, Qualität, Mischungsverhältnis oder Langlebigkeit können Wandfarben sich vom Preis her sehr unterscheiden. Mischen Sie selber Ihre Wandfarbe an oder greifen Sie zu einer fertigen Mischung? Auch das kann sich - je nach der Anzahl der Versuche und Testanstriche - preislich niederschlagen. 

Überlegen Sie sich außerdem vorab, was Ihnen wichtig ist bei der Farbe - eine besonders hohe Deckkraft, Wasserfestigkeit oder eine ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche? Und wie viel Farbe benötigen Sie, wie groß sind die zu streichenden Räume und Flächen? Die Preise für 10 Liter Wandfarbe in Weiß variieren zwischen rund 13 und 95 Euro. Eine gut deckende Wandfarbe gibt es ab rund 40 Euro.

Aufgepasst: Gerade bei der Deckkraft unterscheiden sich weiße Wandfarben aus dem Baumarkt. Daher sollten Sie sich vorab über aktuelle Testergebnisse, beispielsweise von Stiftung Warentest, informieren. Sie informieren auch über Aspekte wie Gesundheitsverträglichkeit, Strapazierfähigkeit oder Verarbeitung. Wandfarben finden Sie übrigens in jedem Baumarkt oder speziellen Malerei-Fachgeschäften. Einen ersten Überblick über die Auswahl an Weißtönen finden Sie auch bei Amazon.

FAQ - Die häufigsten Fragen zu Altweiß und Reinweiß

Das ist natürlich Geschmackssache. Weiß ist nicht gleich Weiß, deswegen hat der Käufer von Wandfarbe selbst bei dieser Basis-Farbe die Qual der Wahl. Viele entscheiden sich vor allem in Wohnräumen für Altweiß, da es durch die zarte Beisetzung von Braun oder Umbra besonders warm und gemütlich wirkt. 

Reinweiß wird hingegen gerne in Büros oder Industrieräumen genutzt, da es sehr hell und leicht wirkt. Cremeweiß kommt dagegen besonders in Kombination mit alten, dunklen Holzmöbeln gut zur Geltung, da es sehr warm erscheint. 

Wer sich weder zum einen noch zum anderen durchringen kann, kann auch selber mischen. Erscheint Ihnen der Farbton zu dunkel, fügen Sie mehr Reinweiß dazu. Ist er Ihnen zu grell und leuchtend, können Sie mehr Umbrau oder Braun hinzugeben. Aber Vorsicht, seien Sie sparsam mit solchen Zusätzen. 

Altweiß ist eine Mischfarbe und ist zwischen Reinweiß und Cremeweiß anzusiedeln. Durch die Hinzufügung geringer Anteile von Braun oder Umbra wirkt der Weißton besonders warm und gemütlich. Bei manchen Herstellern wird Altweiß auch als Malerweiß oder Antikweiß gehandelt.

Die Antwort lautet: Das RAL 9016 Verkehrsweiß. Es ist die hellste Normfarbe und wird manchmal als sehr hell, wenn nicht sogar grell empfunden. In Bürogebäuden oder Industriehallen wird hingegen gerne zur Farbe Reinweiß gegriffen. Laut RAL sind im Reinweiß ausschließlich fünf Prozent Gelb eingemischt. Das macht den Ton etwas sanfter, nimmt ihm aber nicht seine Helligkeit.

Die meisten Weißtöne zählen zu den Klassen 1 oder 2 im Deckvermögen. Deckt die Farbe über 99,5 Prozent des Musters ab, so gehört sie zu der Deckvermögen Klasse 1. Die Weißtöne mit dieser Klasse haben also die höchste Deckkraft.

Bei einer Deckkraft von 98 bis 99,5 Prozent wird sie der Deckkraftklasse 2 zugeordnet. Klasse 3 kommt auf ein Deckvermögen von 95 bis 98 Prozent, bei weniger als 95 Prozent Abdeckungskraft spricht man von Klasse 4.

Werden Sie bei den vorgemischten Farben nicht fündig, können Sie natürlich auch selbst mischen. Achten Sie hierbei aber auf ein gutes Mischverhältnis und notieren Sie sich die Anteile der beigefügten Farben, damit Sie später die Farbmischung immer wieder nachmischen können. Bevor es losgeht mit dem Anstrich, sollten Sie auf jeden Fall mehrere Testanstriche machen und die Tests an der Wand bei Tages- und Abendlicht betrachten. Bei der Farbauswahl sollten Sie auch einen Blick auf die Qualität haben, ob die Farben beispielsweise eine hohe Deckkraft haben oder langlebig sind.

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