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Carport selber bauen: in 6 Schritten zum eigenen Carport

Inhaltsverzeichnis

Was spricht für ein Carport?

Ein Carport ist ein überdachter Unterstand. Er kommt als Alternative oder Ergänzung zu einer Garage infrage und kann von einer oder mehreren Seiten geöffnet sein.

Carports bietet dem überdachtem Platz Wetterschutz. Sie können an das Haus angrenzen oder freistehen und auch als Pavillon umfunktioniert werden. Meist ist die Baugenehmigung für ein Carport einfacher zu erhalten als für eine Garage. Zudem können Carports im Vergleich zu einer Garage deutlich schneller und günstiger gebaut werden.

Carport selbst bauen - Schritt 1: Die Planung des Carports

Bevor der eigene Carport errichtet wird, gilt es folgende Dinge zu klären:

Gibt es Vorgaben im Bebauungsplan oder wird eine Baugenehmigung benötigt?
Die rechtlichen Voraussetzungen sind in jedem Fall vor dem Bau des Carports zu klären. Sie können je nach Bundesland sehr unterschiedlich ausfallen. Informationen darüber sind beim Bauamt einzuholen.

Welche Größe soll der Carport besitzen?
Anhaltspunkt hierfür kann die Größe und Anzahl der Autos sein, die darunter Platz finden sollen. Ein rechtlich anerkannter Stellplatz ist meist 2,30 Meter breit und fünf Meter lang.

Wo soll der Carport seinen Platz finden?
Bestenfalls wird der Carport so platziert, dass er von der Wetterseite geschützt ist. Dies ist mithilfe einer Hauswand oder Seitenwand zu erreichen.

Selber bauen oder einen Bausatz nutzen?
Carports können selbst gebaut oder mithilfe eines Bausatzes angefertigt werden. Ein Bausatz beinhaltet alle für den Bau benötigen Materialien und die Statik wurde von Experten berechnet. Es ist zu prüfen, ob in einem Bausatz immer alle nötigen Materialien vorhanden sind, da es oft vorkommt, dass verschiedene Teile zusätzlich zu kaufen sind. Wird der Carport selbst gebaut, kann er ganz nach den eigenen Wünschen gestaltet werden. Hierbei ist die Statik bestenfalls von einem Experten zu berechnen.

Welche Dachform soll der Carport besitzen?
Es gibt unterschiedliche Dachformen, die bei einem Carport umsetzbar sind. Ein Flachdach ist sehr einfach zu bauen, die Abdichtung kann hingegen zu Schwierigkeiten führen. Diese ist beim Satteldach deutlich einfacher. Gleichzeitig kann bei einem Satteldach im Dach zusätzlicher Stauraum geschaffen werden. Für den Bau ist hier sowie auch beim Walm- oder Pultdach jedoch höheres handwerkliches Geschick erforderlich. Alle Dachformen bieten Vor- und Nachteile. In folgendem Artikel wird aufgezeigt, welche Dachformen es gibt: Erklärung unterschiedlicher Dachformen (immoportal.com)

Wie groß sollten die Pfosten eines Carports dimensioniert werden?
Carports können vier, sechs oder noch mehr Pfosten besitzen. Je mehr Lasten der Carport aufnehmen muss, desto mehr Pfosten werden empfohlen. Generell muss ein Carport folgende Lasten tragen:

  • Eigengewicht der Konstruktion, inklusive Dach
  • Schneelasten im Winter
  • seitlicher und senkrechter Winddruck
  • Hagelschlag

Neben der Anzahl der Pfosten ist auch die Materialstärke zu bestimmen. Im Internet gibt es viele verschiedene Tabellen zu den Informationen, wie stark die verwendeten Materialien in Abhängigkeit zur überspannten Länge sein sollten. Dort sind auch Empfehlungen für die Abstände der Sparren auf dem Carport zu finden. Für die jeweiligen spezifischen Berechnungen der Statik ist in jedem Fall ein Fachmann heranzuziehen.

Welches Material soll genutzt werden?

Ein Carport kann aus Metallen oder Holz gebaut werden. Es ist günstig und gut zu bearbeiten. Im Gegensatz zu Metall ist es jedoch pflegeintensiver, da es auf Feuchtigkeit anfällig reagiert. Metall ist pflegeleichter und kann zudem auch höhere Traglasten aufnehmen. Dadurch ist es meist teurer und nicht so leicht zu verarbeiten.

Da sich Holz gut für den Bau von Carports ohne fachmännische Hilfe eignet, wird es sehr häufig verwendet. Meist wird dabei zu Brettschichtholz gegriffen. Es ist tragfähig und kann größere Längen überspannen. Zudem reagiert es im Gegensatz zu anderen Holzarten weniger intensiv auf Feuchtigkeit.

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Carport selbst bauen - Schritt 2: Das Fundament des Carports

Wird der Carport mithilfe eines Bausatzes gefertigt, können beim Errichten des Fundaments die Schritte des Herstellers befolgt werden. Ohne einen Bausatz ist nach Rücksprache mit einem Statiker wie folgt vorzugehen:

  1. Ein Schacht in der Größe von 20 auf 20 Zentimetern und einer Tiefe von 80 Zentimetern ist dort auszuheben, wo später die Pfosten ihren Platz finden. Besitzt der Carport nur vier Pfosten, sollte das Fundament entsprechend größer ausfallen, beispielsweise 30 auf 30 Zentimeter.
  2. Das Loch ist mit einer Kies-Zement-Mischung zu füllen und mit Wasser zu mischen. Das Gemisch wird anschließend in den Boden gestampft. Es kann auf Bodenniveau oder mit einem Sockel abgeschlossen werden. Ein Sockel bietet den Vorteil, dass er die Pfosten zusätzlich vor erdnaher Feuchte schützt.
  3. Anschließend wird das Fundament entweder abgezogen oder ein H-Träger wird miteinbetoniert. Dieser Träger dient später als Träger der Pfosten. Bei der Installation ist auf Genauigkeit zu achten. Bestenfalls werden in einem ersten Schritt die Eckträger betoniert und anschließend zwischen diesen eine Schnur gespannt. Der Träger in der Mitte wird nun an dieser Schnur ausgerichtet.
  4. Der Beton muss aushärten und sollte sicherheitshalber erst nach einer Woche belastet werden.

Carport selbst bauen - Schritt 3: Die Imprägnierung des Carports

Sämtliche Holzteile eines Carports sind zu imprägnieren. Dies kann durchgeführt werden, während der Beton aushärtet. Die Materialien in Bausätzen sind meist schon vorimprägniert, weshalb sie nicht zusätzlich behandelt werden müssen.

Die Imprägnierung ist wichtig, um das Holz vor Witterungseinflüssen zu schützen, sodass Schäden verhindert werden. Hierfür kommen durchscheinende Lasuren oder deckende Wetterschutzfarben in Frage. Zudem ist das Holz auch vor holzverfärbenden Pilzen zu schützen. Diese beschädigen das Holz zwar nicht und haben auch keinen Einfluss auf seine Festigkeit, können jedoch unerwünschte Farbveränderungen hervorrufen.

Carport selbst bauen - Schritt 4: Die Pfosten des Carports

Sobald die Fundamente ausgehärtet sind, können die Pfosten auf den H-Trägern montiert werden. Im Anschluss sind darauf die Balken zu platzieren. In manchen Fällen ist es sinnvoll die Balken zu befestigen, bevor die Pfosten in den Trägern montiert werden, beispielsweise bei besonders schweren Balken oder einem hohen Carport.

Zudem ist bei der Installation des Carports zu empfehlen mindestens mit einem Helfer vorzugehen.

Carport selbst bauen - Schritt 5: Die Seitenteile des Carports

Oft ist der Carport als Sicht- oder Wetterschutz zusätzlich mit Seitenteilen zu sichern. In Bausätzen sind diese häufig nicht enthalten und müssen zusätzlich gekauft werden.

Als Sichtschutz kommen blickdichte Lamellen oder verschiedene Sichtschutzelemente infrage. Häufig reichen für diesen Zweck halbhohe Elemente aus. Für einen Wetterschutz hingegen sollte auf halbhohe Elemente verzichtet und die ganze Seite verkleidet werden. Dies kann beispielsweise mit senkrecht verschraubten Brettern erfolgen.

Carport selbst bauen - Schritt 6: Das Dach des Carports

Je nach Dachform gilt es verschiedene Aspekte zu beachten. Bei einem Flachdach, die häufigste Dachlösung beim Carport, ist eine minimale Neigung einzubauen, durch die ein Abfließen des Wassers ermöglicht wird. Gefällekeile sind schräg geschnittene Balken, die auf die Hauptträger oder Balken aufgelegt werden und so eine Neigung erzeugen. In Baukästen sind Gefällekeile meist enthalten, alternativ können sie auch selbst zugeschnitten werden.

Eine weitere Möglichkeit, um eine Neigung herzustellen, ist eine schräge Montage der Sattelbalken. Hierbei wird eine Seite der Balken höher montiert, wodurch eine Neigung entsteht.

Für das Dach kommen unterschiedliche Materialien infrage:

  • Trapezbleche gibt es in unterschiedlichen Farben und in verschiedenen Optiken, beispielsweise als Ziegeloptik. Sie sind günstiger als ihre Alternativen, jedoch erzeugt ihr Material bei Regen ein Geräusch.
  • Transparente PVS-Wellplatten erzeugen Helligkeit im Carport.
  • Acryl-Profilplatten besitzen eine höhere Materialstärke als PVC-Platten und sind zudem hochwertiger.
  • Bitumenbahnen können auf Grobspanplatten angebracht werden, sind lange haltbar und wasserfest. Meist sind sie zu verschweißen, was mit einem höheren Aufwand einhergeht.

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