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Holztreppe renovieren – eine Anleitung

Inhaltsverzeichnis

Wie kann ich selbst eine Holztreppe renovieren?

Bevor Sie mit der Renovierung einer Holztreppe beginnen, ist es wichtig, den Zustand der Treppe genauestens zu betrachten, denn dieser bestimmt das weitere Vorgehen.

Stellen Sie fest, dass die Stabilität der Treppe gefährdet ist, sollten auch geübte Heimwerker:innen lieber ein professionelles Treppenbauunternehmen ans Werk lassen. Denn Treppen tragen oft große Lasten in luftiger Höhe, sodass bei Instabilität keine sichere Begehung mehr möglich ist.

Ist die Treppe hingegen stabil und besteht nur eine normale Abnutzung mit Kratzern und oberflächlichen Makeln, können Sie als Heimwerker:in die Mängel auch selbst beheben. 

Gehen Sie bei der Renovierung einer Holztreppe Schritt für Schritt vor:

1. Schritt: Belag entfernen und Holztreppe grundreinigen
Wenn die Holztreppe mit einem Teppich oder PVC beklebt war, können nach der Entfernung die Klebstoffrückstände mithilfe von Heißluftföhn und Spachtel abgelöst werden.

2. Schritt: Holz im Grobschliff abschleifen
Nutzen Sie beim ersten Schleifvorgang ein Schleifpapier mit grober Körnung (40er oder 60er Körnung). Mit jedem weiteren Schleifvorgang sollte das Schleifpapier feiner werden – je nachdem, welche Endoberfläche Sie für die Holztreppe vorgesehen haben. Möchten Sie diese ölen, genügt es, beim letzten Schleifvorgang eine 80er bis 100er Körnung zu verwenden. Möchten Sie die Holztreppe hingegen lackieren, sollten Sie zum Schluss mit einem Schleifpapier mit 120er Körnung für eine sehr feine Struktur sorgen. Zum Schleifen können Sie einen Exzenter- oder Dreiecksschleifer verwenden. Auch das Schleifen per Hand ist möglich. Dabei gilt es darauf zu achten, das Holz immer in Längsrichtung zu schleifen, um Querriefen zu vermeiden.

3. Schritt: Kratzer und Riefen verfugen
Größere Riefen an der Holztreppe können Sie mit Holzreparaturspachtel ausbessern; kleine Kratzer mit Holzkitt.

4. Schritt: Holzoberfläche grundieren und versiegeln
Wenn Sie eine Treppe renovieren, ist es ratsam bei der zuvor verwendeten Versiegelungsart zu bleiben. Das bedeutet: War die Treppe geölt, sollte sie auch wieder mit einer Ölbeschichtung versehen werden. Hatte die Treppe eine Lackbeschichtung, sollte auch wieder lackiert werden – es sei denn, der Lack ist durch den Schleifvorgang rückstandsfrei entfernt worden. 

Ölen: Gehen Sie beim Auftragen mit einem Pinsel oder Lappen nach den Herstellerangaben vor. Offenporige Öle müssen zum Beispiel anders aufgetragen werden als filmbildende Öle. Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, nicht zu viel Öl aufzutragen und benutzte Baumwolltücher ins Wasser zu legen, da diese zur Selbstentzündung neigen. 

Lackieren: Achten Sie darauf, dass der Lack explizit für Holz geeignet ist. Wenn Sie durchsichtig lackieren möchten, sodass die Holzmaserung weiter sichtbar bleibt, empfiehlt sich Wasserlack/Parkettlack, da Nitrolack sehr stark ausdünstet und somit für den bewohnten Bereich nicht geeignet ist. Alternativ können Sie eine Treppe auch deckend farbig lackieren. Tragen Sie in beiden Fällen die Lackschichten mit einer Rolle oder einem Pinsel auf und arbeiten Sie präzise. Beachten Sie die Herstellerangaben.

Streichen: Wer seine Treppe farbig gestalten, aber keine homogene Oberfläche möchte, wie sie beim Lackieren entsteht, der kann seine Treppe auch mit anderen Farben und einem Pinsel streichen. Der Vorteil am Pinselstrich: Er ist bei erneuten Macken einfacher wieder auszubessern.

Wichtig Bevor Sie mit der kompletten Oberflächenbehandlung beginnen, sollten Sie an einer verdeckten Stelle das Öl, den Lack oder die Farbe testen, um sicherzugehen, dass das deren Wirkung Ihren Vorstellungen entspricht.

Knarrende Holztreppe: gefährlich oder nicht?

Das Knarren einer Holztreppe ist meistens unbedenklich und entsteht aus einem ganz einfachen Grund: Bis vor 40 Jahren wurden nur luftgetrocknete Hölzer für den Innenausbau und damit auch für Holztreppen verwendet. Diese hatten eine Holzfeuchte von etwa 18 bis 25 Prozent – je nach Jahreszeit und Lagerort. Die künstliche Kammertrocknung, die heutzutage eine Holzfeuchte von etwa acht bis zehn Prozent ermöglicht, gab es damals noch nicht. Wenn Bestandstreppen aus alten luftgetrockneten Hölzern nun durch das heutige Zentralheizsystem auf eine Holzfeuchte von etwa acht bis zehn Prozent herunter getrocknet werden, schwindet das Holz. Was beim Einbau vor Jahrzehnten noch genau gepasst hat, erhält nun durch das Schwinden viel Bewegungsspielraum. So entsteht das Knarren.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Knarren wirklich unbedenklich ist und Sie die Stabilität der Treppe gefährdet sehen, sollten Sie ein Treppenbauunternehmen oder eine Bausachverständige beziehungsweise einen -sachverständigen zurate ziehen. 

Teilerneuerung: So sparen Sie bei der Treppenrenovierung

Eine Möglichkeit, Kosten bei der Treppenrenovierung zu sparen, ist, alle Arbeiten selbst zu erledigen. Doch nicht jeder ist gleich handwerklich geschickt, hat die Zeit oder die Muße dazu.

Wenn Sie die Renovierung nicht selbst übernehmen, aber dennoch Kosten reduzieren möchten, können Sie deshalb auch überlegen, was genau an der Treppe renoviert werden muss.

Wenn nur Schleif- und Öl- beziehungsweise Streicharbeiten notwendig sind, können Sie dafür ein Angebot bei einem Malerbetrieb vor Ort einholen. Dieser ist oft günstiger als ein Treppenbauer. Ebenso Schreinereien beziehungsweise Tischlereien, wenn sie kleinere Ausbesserungsarbeiten vornehmen. 

Manchmal ist es aber weniger die Abnutzung der Treppe, die stört, sondern der Treppenstil. Hier hilft es, zu überlegen, welche Änderung genügen würde, um der Treppe ein moderneres Aussehen zu verleihen. Oft hilft es bereits nur das Treppengeländer zu verändern oder auszutauschen.

Möchten Sie das machen lassen, können Sie entweder zu einem Schreiner, Schlosser oder Glaser gehen – je nachdem, ob Sie ein neues Treppengeländer aus Holz, Metall oder Glas möchten. Auch ein Treppenbauer hilft Ihnen bei diesem Anliegen weiter. Der Vorteil: Er ist genau mit den Themen Handlaufhöhe, Abstand, Steigung und Geländerverlauf vertraut.

Wichtig Bei der Planung eines Geländers ist auf die Kindersicherheit zu achten; der Abstand zwischen den Stäben bei senkrechter Anordnung sollte nicht größer als zwölf Zentimeter betragen. Auf waagrechte Geländerstreben, an denen ein Kleinkind hochklettern kann, sollte ganz verzichtet werden.

 

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Treppe selbst renovieren oder vom Fachmann renovieren lassen?

  Vorteile Nachteile
Treppe selbst renovieren geringere Kosten, unabhängig vom Zeitplan des Treppenbauers keine Gewährleistung, keine fachmännische Beratung, großer Zeitaufwand, Material und Werkzeug müssen selbst beschaffen werden
Treppe vom Profi renovieren lassen fachmännische Beratung und Ausführung, Gewährleistung, Materialbeschaffung wird übernommen, Zeitersparnis meist teurer, Planung und Zeitmanagement muss mit Handwerker abgestimmt werden

 

Wann lohnt es sich, eine Treppe ganz auszutauschen?

Vor allem dann, wenn die Mängel an der vorhandenen Treppe sich häufen oder die Teilerneuerung größer ausfällt als anfänglich geplant, sollten Sie überlegen, ob Sie die Treppenanlage nicht doch komplett erneuern lassen. Damit fahren Sie am Ende womöglich günstiger, als wenn Sie von der Behebung eines Mangels zum nächsten Problem hangeln.

Ziehen Sie für diese Entscheidung am besten einen Treppenbauer zurate.

Gut zu wissen Neue Treppe bedeutet nicht gleich moderner Stil. Wenn Sie die neue Treppe nicht in Kontrast zum alten Bestand setzen möchten, kann die neue Treppe auch im klassischen Stil gestaltet werden, sodass sie sich auf ruhige Weise in den Altbau fügt.

Sonderfall: denkmalgeschützte Treppe renovieren

Wenn Sie eine denkmalgeschützte Treppe renovieren, restaurieren oder instand setzen möchten, sollten sie auf jeden Fall einen Treppenbauer oder sogar einen Restaurateur hinzuziehen. 

Wichtig dabei zu wissen ist, dass die Kosten für eine gute Restauration einer denkmalgeschützten Treppe die Kosten für eine neue Treppe meistens weit übersteigen. 

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