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Staubläuse bekämpfen: Wie werde ich das Ungeziefer wieder los?

Inhaltsverzeichnis

Was sind Staubläuse?

Anders als ihr Name vermuten lässt, zählen Staubläuse nicht zu den Läusen, sondern bilden eine andere Insektenordnung. Staubläuse sind sogenannte Material- und Hygieneschädlinge. Sie leben unter Blättern, Rinde oder auch in feuchten Kellern – eben überall da, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Auch in der Wohnung können sie sich einnisten. Insbesondere in einem noch nicht ausgetrockneten Neubau oder in einem Haus, dessen Wände Feuchtigkeit ziehen, finden sie ein für sie behagliches Umfeld.

Wie vermehren sich Staubläuse?

Staubläuse, in der Fachsprache Psocoptera genannt, haben eine Lebenszeit von ungefähr zehn bis zwölf Wochen. Im Laufe ihres kurzen Lebens legt ein Weibchen bis zu 100 Eier in kleinere Nischen und Spalten und spinnt sie dort ein. Die sich daraus entwickelnden Larven produzieren nach 20 bis 40 Tagen Entwicklungszeit ebenfalls neue Staubläuse. Je nach Art der Staubläuse gibt es jedoch Unterschiede. 

In Häusern pflanzen sich Staubläuse das ganze Jahr über fort, weshalb es für die Bewohner gar nicht so einfach ist, sie wieder loszuwerden.

Was essen Staubläuse?

Staubläuse ernähren sich von Schimmel, Sporen und Flechten sowie Algen und sind deshalb keine eigentlichen Vorratsschädlingen. Es gibt jedoch auch Arten, die sich trockene Lebensmittel fressen, wie beispielsweise die Bücherlaus Mehl. Diese Läuse werden oft durch Einkäufen nach Hause gebracht und haben ihren Ursprung in den Waren- oder Getreidelagern, wenn dort Nässe ins Getreide gelangt ist. Wichtig zu wissen ist: Staubläuse sind etwas anderes als Mehlmotten.

Wie sehen Staubläuse aus?

Staubläuse kann man mit dem bloßen Auge kaum erkennen. Die Insekten sind in der Regel lediglich ein bis zwei Millimeter groß. Ihr Körper ist zierlich und hell und am Kopf hat die Staublaus lange, dünne Antennen. Da Staubläuse sehr weit springen können, werden sie manchmal mit Flöhen verwechselt. Doch obwohl manche Staubläuse kleine Flügel auf dem Rücken haben, können sie nicht fliegen.

Wo sich Staubläuse gerne in der Wohnung einnisten

Staubläuse sind eine sehr häufige, weltweit verbreitete Insektenart und kommen in fast allen Haushalten vor. Die Tierchen lieben es feucht. Dringen sie in die Wohnung ein, ist das Badezimmer daher ein beliebter Ort. Auch die Küche, feuchte Fensterbänke, Kellerräume oder Zimmerpflanzen sind favorisierte Plätze. Neubauten, die noch nicht vollends durchgetrocknet sind oder frisch tapeziert wurden, bieten ebenso eine staublausfreundliche Umgebung. Von der Tapete fressen sie dann den kaum sichtbaren Schimmelpilzrasen ab und hinterlassen einen feinen Papierstaub. Deshalb nennt man sie auch Papierläuse. Sobald die Bausubstanz aber durchgetrocknet ist, erledigt sich das Problem meistens von selbst. Anders als beispielsweise in feuchten Kellern oder Zimmerpflanzen. Hier können sie auch eine längere Plage darstellen.

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Wie bekämpfe ich Staubläuse am besten?

Einen großen Schaden richtet das Ungeziefer nicht an, dennoch können Staubläuse nervig sein und bei manchen Menschen Allergien auslösen. Außerdem kann ihr Dasein ein Anzeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sein, die zu Schimmel führen kann. Die gute Nachricht ist: Staubläuse lassen sich mit folgenden Mitteln und Methoden relativ einfach vorbeugen und bekämpfen:

➣ Staubsaugen

Regelmäßiges Staubsaugen hilft vor allem, den Befall von Staubläusen vorzubeugen. Bei akutem Befall dient Staubsaugen eher als ergänzende Maßnahme. Sobald Sie irgendwo eine Papierstaubschicht sehen, sollten Sie diese aufsaugen und am besten gleich die Umgebung mit absaugen – zum Beispiel das Regal oder die Wand, denn Staubläuse mögen auch Bücher und Tapeten. Wichtig: Nach dem Saugen Staubsaugerbeutel oder -inhalt draußen in der Mülltonne entsorgen.

➣ Schimmel entfernen

Schimmel in der Wohnung ist nicht nur insgesamt schädlich für die Gesundheit, er bildet auch die beste Lebensgrundlage für Staubläuse. Starker Schimmelbefall in Haus oder Wohnung sollte daher auf jeden Fall behandelt und beseitigt werden, da er beispielsweise zu Atembeschwerden oder sogar Asthma führen kann.

➣ Luftfeuchtigkeit reduzieren

Damit das kleine Ungeziefer erst gar keinen Anlass hat, sie bei Ihnen anzusiedeln oder nach der Bekämpfung eines Befalls nicht zurückkommt, sollten Sie vor allem die Luftfeuchtigkeit in den befallenen Räumen senken. Staubläuse lieben eine Luftfeuchtigkeit von rund 70 bis 90 Prozent. Drücken Sie die Feuchtigkeit unter 60 Prozent, sterben die Insekten schnell ab.

    ➣ Insektenspray

    Ein handelsübliches Spray gegen Insekten reicht meistens schon aus, um die ersten Läuse damit abzutöten. Sie können es direkt auf sichtbare Staubläuse oder auf verschiedene Stellen im Haus aufsprühen, zum Beispiel auf Fugen und in Ritzen, aber auch auf schwer zugängliche Stellen.

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    ➣ Klebestreifen

    Mit Klebestreifen können Sie überprüfen, ob Sie überhaupt einen Schädlingsbefall haben und zugleich den Befall bekämpfen. Allerdings sollten Sie die Klebestreifen nicht im Freien verwenden, da diese hier Vögeln und anderen Insekten zum Verhängnis werden können.

    ➣ Lavendel

    Genauso wie Wespen oder Motten mögen auch Staubläuse den Geruch von Lavendel gar nicht. Entsprechende Produkte finden Sie bei Amazon.

    Staubläuse bekämpfen: So können Sie die Luftfeuchtigkeit reduzieren

    Hier die wichtigsten Schritte, um die Luftfeuchtigkeit schnell zu senken und dadurch Staubläuse in der Wohnung zu bekämpfen:

    ➣ Regelmäßig und richtig lüften

    Gekippte Fenster sind zwar beliebt, fürs Lüften aber wenig effektiv. Daher sollten Sie am besten häufiger stoßlüften – idealerweise zwei bis vier Mal täglich für mehrere Minuten. In Küche oder Bad darf es gerne auch öfters und länger sein, damit der Dunst vom Duschen oder Kochen schneller abziehen kann.

    ➣ Kochen mit Deckel

    Klingt banal, ist aber effektiv. Verwenden Sie beim Kochen auf allen Töpfen Deckel. So wird insgesamt weniger Wasserdampf an die Luft abgegeben. Und energiesparend ist es außerdem.

    ➣ Zimmerpflanzen entsorgen

    Sind Zimmerpflanzen schon von Staubläusen befallen, sollten Sie das Gewächs gleich entsorgen. Auch Zimmerpflanzen, die die Luftfeuchtigkeit stark erhöhen, sollten Sie besser ausrangieren. Dazu zählen Zyperngras, Grünlilie oder auch die Zimmerlinde.

    ➣ Schüssel mit Reis oder Salz aufstellen

    Ein altes Hausrezept ist auch eine kleine Schale oder ein Säcken mit Reis oder Salz, die Sie nach Bedarf in Ihrem Zuhause aufstellen oder aufhängen können. Beide Zutaten sind wasserabsorbierend und entziehen der Luft so Feuchtigkeit.

    ➣ Luftentfeuchter

    Staubläuse in der Wohnung oder im Haus treten nur dann auf, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Daher ist es wichtig, die Feuchtigkeit im Innenbereich zu senken. Außer durch regelmäßiges Stoßlüften kann dies auch mit einem Luftentfeuchter erzielt werden. Das Ziel des Luftentfeuchters ist es, die Luftfeuchtigkeit so weit zu senken, dass die Staublaus nicht überleben kann. Je trockener und wärmer die Luft, desto schneller stirbt die Staublaus. Sie trocknet einfach aus.

    ➣ Heizlüfter

    Auch ein schlichter Heizlüfter mit Gebläse sorgt dafür, dass die befallenen Räume schnell aufwärmen. Er trocknet die Luft aus, wodurch die Luftfeuchtigkeit abnimmt. Läuft das Gebläse eine längere Zeit, sterben die Staubläuse in der trockenen Luft ab.

    Wie lange dauert es, bis Staubläuse weg sind?

    In der Regel benötigen Sie etwas Geduld, bis alle Staubläuse weg sind. Bekämpfen Sie die Staubläuse, indem Sie ihnen die Nahrung entziehen, suchen die bereits geschlüpften Larven und die erwachsenen Insekten zwar rasch das Weite, hinterlassen aber wahrscheinlich bereits befruchtete Eier. Aus diesen schlüpfen je nach Lebensbedingungen und Umgebungstemperatur nach acht bis 70 Tagen neue Larven. Das Gute: Die Jungtiere bleiben nicht, sondern wandern direkt aus, wenn sie keine Nahrung finden. Auf diese Weise sind Sie die Staubläuse also spätestens dann los, wenn auch aus dem letzten verbliebenen Ei die Larve geschlüpft ist. Bekämpfen Sie den Befall aktiv, können Sie verhindern, dass die Weibchen noch weitere Eier ablegen und die nächste Generation Larven auch in Ihrer Wohnung aufwächst.

    Gut zu wissen Das Verhalten der Staublaus-Larve und die Schäden, die sie anrichtet, unterscheidet sich fast gar nicht von dem der erwachsenen Staubläuse.

    Wie Sie Staubläuse schon im Vorfeld verhindern können

    Damit es weder zu Schimmel noch zu Staubläusen kommt, ist das Wichtigste, auf die richtige Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen zu achten. Diese kann mithilfe eines sogenannten Hygrometers gemessen werden.

    FAQ – Die häufigsten Fragen zu Staubläusen

    Staubläuse kommen in fast jedem Haushalt vor. Je feuchter es ist, desto wohler fühlen sie sich. In trockenen Räumen sind sie deshalb seltener zu finden als zum Beispiel im Badezimmer oder Keller.

    In der Regel sind Staubläuse für uns Menschen nicht lebensbedrohlich, sie nerven zwar, sind aber ungefährlich. Allerdings kann die Staublaus ähnlich wie die Hausstaubmilbe bei manchen Menschen Allergien auslösen.

    Im Haus oder der Wohnung sind Staubläuse vor allem auf dem Boden sowie Tischen, Schränken und Regalen zu finden. Aber auch an der Wand auf frisch verlegten, noch feuchten Tapeten oder von Schimmel befallenen Tapeten können sie es sich gemütlich machen. Feuchte Bücher lieben Staubläuse ebenso.

    Staubläuse legen ihre etwa 0,6 Millimeter kleinen Eier meist in Ecken, Spalten und Ritzen ab, wo sie geschützt gedeihen können. Auch Pakete mit Lebensmitteln wie Mehl, Müsli oder Reis, die Feuchtigkeit besonders gut aufnehmen, sind für Staubläuse ein beliebter Ort für die Eiablage.

    Um Staubläuse in der Wohnung zu bekämpfen, helfen verschiedene Mittel und Methoden – oft in Kombination:

    • Staubsaugen
    • Schimmel entfernen
    • Luftfeuchtigkeit reduzieren
    • Insektenspray
    • Klebestreifen
    • Lavendel

    Den Geruch von Lavendel mögen Staubläuse gar nicht. Lavendel-Duftsäcken, -Öle und Co sollten die kleinen Insekten deshalb ähnlich wie Wespen oder Motten fernhalten.

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