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Pultdach, Satteldach, Walmdach – welche Dachformen gibt es?

Inhaltsverzeichnis

Das Satteldach ist die am weitesten verbreitete Dachform. Eine der Gründe dafür ist, dass die Anschaffungs- und Instandhaltungskosten des robusten Daches gering ausfallen. Dennoch bietet das Satteldach dem darunterliegenden Mauerwerk guten Schutz. Aufgrund der einfachen Form können bei Bedarf und der richtigen Ausrichtung Photovoltaikanlagen genutzt werden.

Auch für den nachträglichen Ausbau ist dieses Dach geeignet, da es durch montierbare Gauben in der Zukunft leicht erweitert werden kann. So kann der Wohnraum unter den Gauben trotz der allgemeinen Dachneigung gut genutzt werden.

Natürliches Licht und Luft erhält das Dachgeschoss über Giebelfenster. Diese Giebelfenster können auch im Nachhinein durch kostspielige Dachfenster ergänzt werden, um so die Beleuchtung zu optimieren.

Fazit:  Der klassische Allrounder – eine günstige Dachform mit Möglichkeit für Photovoltaikanlagen, jedoch mit einem kleinen Verlust des Wohnraumes und eingeschränkten Möglichkeiten der Beleuchtung.

Satteldach erweitert: Darunter versteht man zwei rechtwinklig zueinander liegende Satteldächer. Sie haben ähnliche Vor- und Nachteile wie das einfache Satteldach, sind aber sehr viel kostenintensiver.

Dachform Flachdach – anfälliges Platzwunder

Flachdächer sind stark im Kommen. Sie sind konstruktiv einfach und bieten viele Nutzungsmöglichkeiten. Beispielsweise ist das Flachdach auch als Terrasse oder Dachgarten nutzbar oder es können mit einem zusätzlichen Gestell Photovoltaikanlagen darauf angebracht werden. Durch die minimale Neigung von 1,1-2,9 Grad wird der Wohnraum effizient genutzt. Die großen Wohnräume können durch Lichtkuppeln beleuchtet werden.

Durch die geringe Neigung eines Flachdachs ergeben sich jedoch auch Schwierigkeiten. Zum einen müssen sie bewusst robust gebaut werden, um Schneelasten aufnehmen zu können. Zum anderen sind die Instandhaltungskosten sehr hoch: Das flache Dach ist sehr anfällig für Witterungsangriffe und hat eine geringe Dichtigkeit. Aufgrund dessen ist es wartungsintensiv. Um dem entgegenzuwirken, ist beim Bau auf ein sehr sorgfältiges Arbeiten zu achten.

Fazit Anfälliges Platzwunder – der Wohnraum wird sehr effizient genutzt, jedoch ist das Dach sehr anfällig gegenüber Witterungen und es kann schnell zu Wasserschäden oder Schimmel kommen.

Dachform Pultdach – gute Beleuchtung in großem Wohnraum

Das Pultdach ist einfach gesagt ein halbes Satteldach mit einer Dachneigung von mindestens 10 Grad. Es ist eine günstige Steildachform, die viele Möglichkeiten bietet. Zum einen hat keine andere Dachform solch eine große Dachfläche, die für Photovoltaikanlagen genutzt werden kann. Wenn das Dach auf die Sonnenseite ausgerichtet ist, bietet sie so eine gute Grundvoraussetzung für Solarstrom. Die große Dachfläche ermöglicht auch eine günstige Dacheindeckung, da diese auf der einzigen vorhandenen Fläche leicht auszuführen ist. Zusätzlich kann das Dachgeschoss besser beleuchtet werden, als bei einem Satteldach, da es eine große senkrechte Fläche hat, in die Fenster eingebaut werden können. So können die hohen Kosten der Dachfenster gespart werden. 

An dieser senkrechten Seite ist die Immobilie jedoch auch ungeschützt vor Witterungseinflüssen, weshalb das Dach nicht in Regionen umgesetzt werden sollte, in denen eine Bewitterung von allen Himmelsrichtungen vorhanden ist. 

Beliebt ist das Pultdach vor allem bei Garagen und Schuppen und gilt dank seiner Asymmetrie als moderne Dachform. 

Fazit: 

Gute Beleuchtung in großem Wohnraum – eine effiziente Nutzung des Wohnraums, bei der auf die Witterungsbedingungen zu achten ist.

Sheddach: Man versteht darunter mehrere hintereinander angereihte Pultdächer. Bekannt sind sie vor allem bei Industriebauten und Fabriken. Sie gewährleisten eine gut belichtete Arbeitsumgebung, sind jedoch mit hohen Instandhaltungskosten verbunden. 

Dachform Walmdach – der Fels in der Brandung

Vier zueinander geneigte Dachflächen kennzeichnen ein Walmdach. Dadurch existieren bei dieser Dachform keine Giebelflächen. So ist das Dach von allen Seiten vor Witterungseinflüssen geschützt. Das Walmdach ist sehr stabil und kann auch hohe Schneelasten aushalten. 

Durch die durchgehende Dachfläche müssen jedoch teure Dachfenster für die Beleuchtung installiert werden. Zusätzlich ist die Wohnfläche unter einem Walmdach deutlich niedriger als bei anderen Dachformen. Da ein Walmdach sehr aufwendig zu bauen ist, sind damit höhere Kosten verbunden.

Fazit:  der Fels in der Brandung – eine stabile und kostspielige Dachform mit geringer Wohnfläche.

Zeltdach: Ein Zeltdach hat einen quadratischen Grundriss und so hat das Dach keinen Dachfirst, sondern läuft häufig zu einer Spitze zusammen. Es ist eine gute, einfach Konstruktion, jedoch nicht für große Grundrisse oder für Häuser geeignet, deren Dachgeschoss als Wohnungsfläche genutzt werden soll. 

Krüppelwalmdach: Diese Dachform ist ähnlich aufgebaut wie das Walmdach, nur mit einer verkürzten Dachfläche am Walm. Dadurch wird diese Variante günstiger und bietet dennoch einen hohen Schutz gegen Witterungseinflüsse. Zusätzlich wird die Beleuchtung einfacher, da ein Fenster auf der senkrechten Fassade installiert werden kann. 

Fußwalmdach: Diese Variante des Walmdachs wird vor allem im asiatischen Raum angewandt. Sie ist aus einem Satteldach aufgebaut, das durch ein kurzes Walmdach am darunterliegenden Stockwerk ergänzt wird. Es ist eine aufwendige Konstruktion, hat jedoch den Vorteil, dass sowohl eine gute natürliche Belichtung als auch ein durchgehender Schutz der Fassade möglich sind. 

Sattelwalmdach: Das Sattelwalmdach ist ebenso eine Variante des Sattel- und des Walmdachs. Sie ist besonders nützlich bei nicht rechteckigen Grundrissen und wenn bestimmte Seiten der Immobilie geschützt werden sollen. 

Dachform Schleppdach – Anbau, auch im Nachhinein

Das Schleppdach ist eine Fortsetzung einer Dachform. Diese geht über die Außenfassade hinaus und bildet so eine Erweiterung der Immobilie. Typischerweise wird ein Schleppdach mit einem Satteldach ausgeführt, doch prinzipiell ist es auch bei weiteren Dachformen durchführbar. 
Die Fortsetzung ist meist konstruktiv einfach ausgeführt und kann nachträglich leicht hinzugefügt werden. Besonders gerne wird sie als Hauseingang, Carport oder Lagerfläche genutzt. 

Durch den Anbau kann es zu einem Wohnraumverlust kommen, da die Flächen direkt unterhalb des Daches für den Wohnraum schwer nutzbar sind. Zusätzlich müssen die Abwasserrohre ausreichend dimensionieren werden, um sie durch die erhöhte Dachfläche nicht zu überlasten. 

Fazit:  Anbau, auch im Nachhinein – viele Dachformen können erweitert und so als Hauseingang, Carport oder Lagerfläche genutzt werden.

Dachform Mansarddach – das königliche Platzwunder

Ähnlichkeiten zu einem Satteldach hat das Mansarddach. Der Unterschied besteht darin, dass die Dachflächen auf einer bestimmten Höhe abgeknickt sind und so im unteren Teil der Dachfläche eine höhere Neigung entsteht. Das Mansarddach wurde entwickelt, um den Platz im Dachgeschoss effizienter zu nutzen. Bekannt ist diese Bauart vor allem von französischen Palästen. Bei Wohnhäusern hat es heute noch eine königliche Ausstrahlung.

Allerdings ist das Mansarddach sehr kostspielig, da es einen hohen Planungsaufwand bedarf. Ebenso ist es witterungsanfällig und Photovoltaikanlagen können nur sehr schwer darauf installiert werden. Die Beleuchtung des Dachgeschosses erfolgt auch hier meist nur über den Giebel, da die Dachfenster kostenintensiv sind und oft keine Option bilden. 

Fazit:  Das königliche Platzwunder – viel nutzbarer Wohnraum, der mit hohen Kosten verbunden ist zusätzlich zu den eingeschränkten Möglichkeiten für Photovoltaikanlagen.

Mansardwalmdach: Diese Dachform ist eine Mischung aus Mansard- und Walmdach. Es bietet die gleichen Vor- und Nachteile des Mansarddachs, nur dass es von allen Seiten vor der Witterung geschützt ist.

Dachform Tonnendach – stabiler, teurer Hingucker

Sehr auffällig für dieses Dach ist seine runde Form. Es ist einer der aufwendigsten Dachformen, bietet dennoch ein paar wichtige Vorteile:
Das Tonnendach ist sehr stabil und kann auch ohne zusätzlich Säulen große Räume überbrücken. Die Statik ist sehr günstig, da die Kräfte über das Dach und die Mauern direkt in den Boden abgeleitet werden. 

Bei Einfamilienhäusern wird diese Form jedoch nur aus ästhetischen Gründen verwendet, da eine so komplexe Statik bei dieser Art von Häusern selten notwendig ist. Zusätzlich ist das Tonnendach sehr teuer. Ein weiterer negativer Punkt ist, dass Solaranlagen auf diesem Dach nur sehr schwer umsetzbar sind.

Fazit:  Stabiler, teurer Hingucker – eine gute Statik für große Grundrisse, die Kosten nach sich ziehen. Für Einfamilienhäuser eher untypisch. 

Dachform Nurdach – stabile, einfache Ferienimmobilie

Als Finnhütten bekannt ist diese Dachform in Deutschland eher weniger verbreitet. Sie besteht aus zwei Dachflächen, die vom Giebel bis zum Erdboden reichen. So hat das Gebäude an zwei Seiten keine Fassade. 

Das Nurdach kennzeichnet eine einfache, stabile Konstruktion, gut geeignet für Solar- und Photovoltaikanlagen. Jedoch wird der Wohnraum innerhalb der Immobilie stark eingeschränkt. Das Verhältnis von Wohnraum und Grundfläche ist sehr schlecht.
 
Gut geeignet ist das Nurdach vor allem für Ferienimmobilien oder Singlehäuser.

Fazit:  stabile, einfache Ferienimmobilie – ein moderner Hingucker, der viel Verlust des Wohnraums nach sich zieht.

Welchen Einfluss hat die Dachneigung?

Die Dachneigung hängt stark vom Klima und dem Standort einer Immobilie ab. Generell ist in regenreichen Regionen eine steilere Dachform praktischer, da das Wasser schnell abfließen kann und es so zu weniger Schäden durch Undichtigkeit am Bauwerk kommt. In regenarmen Regionen hingegen, können auch flachere Dachformen gut umgesetzt werden.

Was ist bei der Wahl der Dachform noch zu beachten?

Bei der Auswahl eines Daches sind zusätzlich zum eigenen Geschmack auch die Vorgaben der Bauordnung zu beachten. Viele Dachformen dürfen in unterschiedlichen Gebieten nicht umgesetzt werden. Aus diesem Grund sollten Sie sich im Voraus unbedingt darüber informieren, welche Dachformen überhaupt infrage kommen.

Mehr zum Thema Bebauungsplan finden Sie in unserem Artikel Der Bebauungsplan - Lesen und Verstehen

Es gibt unzählige Dachformen. Zu den gängigsten zählen:

  • Satteldach
  • Pultdach
  • Flachdach
  • Zeltdach
  • Walmdach
  • Mansarddach
  • Schleppdach
     

Steildach ist nicht gleich Steildach: Es gibt viele unterschiedliiche Dächer mit Dachschrägen, zum Beispiel:

  • Satteldach
  • Pultdach
  • Walmdach
  • Zeltdach
  • Mansarddach

Betrachtet man Anschaffungskosten und Instandhaltungskosten zusammen, ist das Satteldach die günstigste Dachform. Das Flachdach ist zwar in der Anschaffung preiswerter, dafür kostet die Instandhaltung mehr als bei anderen Dachformen.

Mansarddächer und Walmdächer zählen zu den teuersten Dachformen: Aufgrund der komplexen Konstruktion sind sie sehr aufwändig in der Planung und im Aufbau. Dafür weisen vor allem Walmdächer eine hohe Stabilität auf und sind sehr robust. Über die Jahre können sich die hohen Anschaffungskosten deshalb womöglich bezahlt machen.

Das klassische Satteldach hat zwei abfallende Dachflächen, während das Pultdach nur eine schräge Dachfläche aufweist. Es gibt allerdings auch eine Abwandlung des Pultdach, die Ähnlichkeiten mit einem Satteldach hat: das versetzte Pultdach. Dabei wird eine zweite Dachfläche in der Höhe etwas versetzt zur ersten ergänzt.

Es kann nicht pauschal gesagt werden, ob das Walmdach oder das Satteldach besser ist. Das hängt immer von vielen verschiedenen Faktoren ab. Besser am Walmdach als bei anderen Dachvarianten, wie dem Satteldach, ist seine hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit bei hohen Windgeschwindigkeiten und starkem Regen. Dafür wird für ein Walmdach aber auch mehr Holz benötigt als für ein Satteldach.

Ob ein Sattel oder ein Pultdach besser ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu den Vorteilen eines Pultdach zählen aber auf jeden Fall die geringeren Kosten aufgrund der recht einfachen Konstruktion. Ein Satteldach ist im Vergleich etwas teurer. Auch wegen der größeren Dachfläche, die ein Satteldach aufweist.

Das Flachdach ist in der Anschaffung günstiger als ein Satteldach. Dafür sind die Instandhaltungskosten beim Flachdach höher. Für ein Walmdach muss man noch mehr als für ein Satteldach zahlen. Walmdächer zählen zu den teuersten Dachformen.

Jedes Dach muss eine Mindestneigung haben, sogar ein Flachdach. Ansonsten würde sich Wasser auf dem Dach ansammeln und schnell zu Schäden führen. Der Nachteil bei sehr schrägen Dächern ist aber, dass sich der nutzbare Wohnraum darunter reduziert. Außerdem ist ab einem gewissen Neigungswinkel keine Begrünung auf einem schrägen Dach möglich.

Es gibt verschiedene Dächer, die vier Seiten haben. Dazu zählen

  • das Walmdach, dessen Dachfläche auf der meist kürzeren Giebelseite Walm genannt wird,
  • das Krüppelwalmdach mit zwei normalen und zwei verkürzten Dachflächen,
  • das Mansardwalmdach mit vier geknickten Dachflächen,
  • das Mansardwalmdach mit Schopf (zwei geknickte plus zwei weitere Dachflächen) und
  • das Zeltdach.

Die Dachfläche eines Pultdaches ist in der Regel ungefähr 30 Prozent kleiner als die eines Satteldaches, sodass sich die Kosten entsprechend reduzieren und ein Pultdach günstiger als ein Satteldach ist.

Der Vorteil eines Pultdaches gegenüber eines Satteldaches ist, dass weniger Wohnfläche unterm Dach verloren geht, da eine Dachschräge wegfällt. Dabei gilt: Je sanfter das Pultdach geneigt ist, desto mehr Wohnfläche ist in dem Raum darunter nutzbar. 

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FAQ: Die häufigsten Fragen zu Dachformen

Dachform Satteldach – der klassische Allrounder

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