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Was versteht man unter Grundwasserhaltung?

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet der Begriff Grundwasserhaltung?

Wird künstlich in den Grundwasserspiegel eingegriffen, was temporär oder auch dauerhaft erforderlich werden kann, bezeichnet man dies als Grundwasserhaltung. Davon wird auch gesprochen, muss Grundwasser von gewissen Bereichen ferngehalten werden und, wird der Grundwasserstand auf ein gewisses Niveau abgesenkt oder gehalten.

Wann wird eine Grundwasserhaltung erforderlich?

Eine Baugrube kann bei hochstehendem Grundwasser nicht so einfach ausgehoben werden, ohne dass diese mit Grundwasser vollläuft und die Baugrube unbebaubar würde. Dieser Umstand macht eine temporäre  Grundwasserhaltung erforderlich, mindestens für den Zeitraum der Baumaßnahme. Im Falle eines sehr hohen Wasserstandes und einem zeitgleich erforderlichen Kelleraushub ist es daher zwingend erforderlich, das Wasser um die Baustelle herum durchgehend abzupumpen. Das abgepumpte Wasser wird einem an anderer Stelle gelegenen natürlichen Oberflächengewässer zugeführt. Um eine Grundwasserhaltung vornehmen und um das abgepumpte Grundwasser wieder einleiten zu können, bedarf es einer Genehmigung.

Mit welchen Kosten schlägt die Grundwasserhaltung zu Buche?

Die Gebühren, um die Grundwasserhaltung genehmigen zu lassen, halten sich in Grenzen und bewegen sich höchstens im Bereich einiger Hundert Euro. Die unterschiedlichen Verfahren, nach denen eine Grundwasserhaltung vorgenommen werden kann, unterscheiden sich auch erheblich im Preis. Für weniger als 1.000 Euro wird aber keines der Verfahren zu bekommen sein, in Fällen von enormem Mehraufwand kann ein Verfahren sogar das Zehnfache kosten. Noch um ein vielfaches höher können die Kosten liegen, muss eine große Menge Wasser aus der Baugrube ausgepumpt werden oder gibt es Probleme aufgrund der Lage und Zugänglichkeit der Baugrube.

Aus diesem Sachverhalt wird deutlich, wie wichtig es ist, bereits vor Baubeginn über die Höhe des Grundwasserstandes informiert zu sein, auch um die gegebenenfalls anfallenden Mehrkosten frühzeitig einkalkulieren zu können. Wird die Grundwasserhaltung aufgehoben, steigt der Grundwasserspiegel wieder an. Dadurch steht der Keller möglicherweise dauerhaft im Wasser und muss daher von Beginn an als wasserdichte Konstruktion geplant werden, die wiederum hohe Mehrkosten mit sich bringt.

Wie kann eine Alternative zum Keller aussehen?

Ob man bei einem Baugrundstück, das offensichtlich in einem Bereich steht, in dem ein hoher Grundwasserspiegel vorherrscht, tatsächlich einen Keller einplant, bleibt fraglich. Ein weiteres Argument, den Keller wegzulassen, liegt in der immensen Kostenersparnis. Für den Keller spricht hingegen ein höherer Wiederverkaufspreis des Hauses und, dass man ungern auf die Räume im Keller verzichtet, in die man so wunderbar Unliebsames oder Überflüssiges auslagern kann. Ein sogenannter ebenerdiger Kellerersatzraum kann allerdings in der Tat eine Alternative sein.

Entscheiden Sie sich dennoch für den Bau eines Kellers auf einem Gelände mit hohem Grundwasserstand, werden Sie nicht umhin kommen, zum einen eine wasserdichte Kellerkonstruktion auszuwählen sowie eine geordnete Grundwasserhaltung während der Bauphase des Kellers vorzunehmen.

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