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Pizzaofen im Garten: Kann ich den selbst bauen?

Inhaltsverzeichnis

Wie aufwändig ist ein Pizzaofen im Selbstbau?

Pizza gehört zu den Lieblingsessen der Deutschen. Kein Wunder, denn kulinarischen Kreationen sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Ob mit Tomate, Schinken, Pilzen, Garnelen oder exotisch mit Früchten oder Schokolade belegt – hier kann jeder nach Lust und Laune seinen Lieblingsbelag kreieren. Doch wer nicht den Lieferservice bemühen will und stattdessen „la dolce vita“ im eigenen Garten genießen möchte, der kann sich mit einem eigenen Pizzaofen diesen Wunsch erfüllen.

Wie teuer ein Pizzaofen für den eigenen Garten dabei wird, hängt vom benötigten Material und dem Arbeitsaufwand ab. Für die meisten ist zudem handwerkliches Geschick erforderlich, wobei Bausätze viele Hürden aus dem Weg räumen können. Diese sind allerdings meistens auch teurer.

Damit ein Pizzaofen gelingt, kommt es auf folgende Punkte an:

  • ob man einen Bausatz zum Selbstaufbau kauft oder einer Anleitung folgt, bei der man sich selbst um die Beschaffung des Materials kümmern muss
  • welche Größe der Ofen haben soll
  • welche Materialien verwendet werden
  • die Bauweise des Ofens (beim Aufbau nach Anleitung) und die individuellen Konstruktionsmerkmale

Welche Arten von Pizzaöfen gibt es?

Es wird prinzipiell zwischen zwei Varianten unterschieden:

Der Steinbackofen besteht, wie der Name schon verrät, aus Stein. Er stellt die klassische Variante eines Pizzaofens dar. Steinbacköfen sind meistens kuppelförmig, die Kuppel wird dabei gemauert und anschließend isoliert. Der Boden des Ofens besteht aus Schamottsteinen, die die Wärme speichern und auf denen gebacken wird. Einen Steinbackofen gibt es in vielen Arten als Eigenbau, Pizzabausatz oder komplett vorgefertigt. Er wird meistens direkt befeuert und eignet sich ideal für das Backen von Pizza und Brot. Allerdings ist er schwer zu reinigen.

Der Metallbackofen ist in der Regel aus Stahl oder Edelstahl gefertigt und somit weniger anfällig. Metallöfen gibt es als mobile Version, Standgerät oder zum Einbauen. Bei hochwertigen Öfen ist der Boden mit einem Schamottstein ausgekleidet, außerdem bieten sie eine gute Isolierung. Befeuert wird der Metallofen entweder direkt oder indirekt, insgesamt heizen sie schneller auf. Nach dem Backen lässt sich der Metallofen leicht reinigen und das Material hält auch schlechtem Wetter stand.

Pizza backen im Freien: Wie baue ich mir einen eigenen Pizzaofen?

Wer einen Pizzaofen bauen will, sollte sich vorab Gedanken machen, wie er gestaltet sein soll und welche Arbeit dahinter steckt, damit er am Ende auch wirklich funktioniert und von langer Haltbarkeit ist. Dabei gibt es drei Varianten, wie man einen Pizzaofen bauen kann:

  1. Ein Ofen aus Fertigbauteilen

Wer sich nicht zu viel Arbeit machen will oder sein handwerkliches Geschick als eher begrenzt einschätzt, ist mit einem Pizzaofen aus Fertigbauteilen aus dem Baumarkt gut beraten. Die Bausätze für einen Ofen, mit denen man neben Pizza auch Brot backen kann, kosten zwischen 500 bis 700 Euro. Ein kleiner Ofen hat dabei eine Backfläche von rund 50 x 50 Zentimetern, was selbst für große Pizzen locker reicht. Allerdings sind davon nicht alle für draußen geeignet.

Professionellere Ofenvarianten, die sich für den Aufbau im Außenbereich eignen und meist mit einer indirekten Beheizung aufwarten, liegen dann schon bei 1.000 bis 1.400 Euro. Sie haben aber oft auch eine größere Backfläche von rund 60 x 100 Zentimetern und sind komplett freistehend auf der Gartenterrasse aufbaubar.

  1. Ein Steinbackofen

„Stein auf Stein, Stein auf Stein, der Ofen wird bald fertig sein…“ – so ähnlich heißt es in einem alten Volkslied. Diese Variante eines Ofens ist tatsächlich etwas aufwändiger, da er gemauert wird. Trotzdem lohnt sich die Arbeit, denn er ist äußerst robust und hat eine lange Lebenszeit. Die Kosten für einen solchen Selbstbau sollte man allerdings nicht unterschätzen, denn die Konstruktion eines Steinbackofens erfordert durchaus Geschick. Zudem brauchen Sie spezielles Material dafür.

Bereits der Ofenmörtel beläuft sich auf rund 40 bis 50 Euro je 25-Kilo-Sack, dazu kommen noch zahlreiche weitere Materialien. Für die Gesamtsumme werden schon Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro Materialkosten zusammenkommen – selbst für die einfachsten Versionen.

Es gibt dabei sehr unterschiedliche Bauanleitungen für einen Ofen. Wenn Sie sich für eine Variante entschieden haben, sollten Sie als erstes eine Materialliste aufstellen und die Gesamtkosten für die empfohlenen Materialien überschlagen. So haben Sie später keine bösen Überraschungen.

Wer lieber nicht auf kostenlose und frei im Internet zugängliche Bauanleitungen vertraut, kann auch einen Bausatz für seinen Steinbackofen käuflich im Fachhandel erwerben. Alle benötigten Materialien sind bei solchen Bausatzangeboten bereits in der richtigen Menge enthalten, einige Teile des Ofens sind auch schon vorgefertigt. Die Kosten für solche Bausätze sind allerdings auch nicht ohne: Schon für kleinere Modelle müssen Sie mit rund 1.500 Euro rechnen, größere freistehende Steinbacköfen als Bausatz liegen meistens deutlich über 2.000 Euro.

  1. Der Holzbackofen

Er ist ein echter Klassiker und wird immer noch in den meisten italienischen Lokalen verwendet. Auch hier gehört handwerkliches Können dazu, wenn Sie ihn selbst bauen wollen. Die Kosten für einen Selbstbau sollte man aber im Blick haben – von der Ofentür bis hin zum speziellen ist einiges an Material erforderlich, die sich gut und gerne auf mehrere hundert Euro belaufen. Auch die Ofentür kostet häufig bereits über 100 Euro.

Der Ofenbau muss dabei einigen grundlegenden Gesetzmäßigkeiten folgen – dieses gilt sowohl für die Art des Aufbaus, denn ein Holzbackofen muss dreischalig gebaut werden, als auch für die verwendeten Materialien. Gewöhnlicher Beton kann aufgrund der entstehenden hohen Temperaturen nicht benutzt werden, es muss ein Spezialbeton sein. Die Außenschicht sollte auf jeden Fall sehr robust ausgeführt sein und Feuchtigkeit abhalten. Viele benutzen hierfür Klinker, was auch ratsam ist. Das Gleiche gilt für das Dach des Ofens. Auch dieses muss Regen abhalten. Hierfür eignet sich ebenfalls Spezialbeton. Wer sich selbst nicht zutraut zu mauern, kann auch auf vorgefertigte Bausätze zum Selbstaufbau zurückgreifen. Auch diese erfordern zwar Geschick, dafür steht bereits die Planung für die Materialbeschaffung und den Aufbau. Für professionell gestaltete Holzbackofen-Bausätze sollten Sie mit Kosten von rund 1.500 Euro rechnen für kleinere Öfen, größere kosten oft über 2000 Euro.

Doch auch ohne Bausatz muss man für den Selbstaufbau mit beträchtlichen Materialkosten in Höhe von mehreren hundert Euro rechnen. Wie teuer es am Ende wirklich wird, hängt stark davon ab, welche Bauweise die jeweilige Anleitung vorsieht, und welche speziellen Materialien dafür erforderlich sind.

Ist ein Pizzaofen im Garten erlaubt?

Der Bau eines privaten Pizzaofens im Garten ist in der Regel unproblematisch. Ähnlich wie schon beim Grill bedarf es keiner Genehmigung, außer Sie bauen den Ofen direkt an ein Gebäude oder unterhalb eines Daches. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, fragen Sie aber noch mal Ihren Schornsteinfeger. Wenn Sie den Pizzaofen innerhalb Ihres Gartens bauen, sollten Sie darauf achten, dass der Ofen weit genug vom Nachbargrundstück entfernt ist und der Rauch nicht zu den Nachbarn zieht. Ein kleines Dach auf dem Ofen benötigt normalerweise auch keine zusätzliche Genehmigung. Vorgefertigte Öfen können Sie ohne Bedenken in Ihrem Außenbereich aufstellen, sie erfüllen alle die rechtlichen Vorgaben.

Wo stelle ich den Pizzaofen geschickt im Garten auf?

Damit Sie auch weiterhin ein gutes Verhältnis zu Ihren Nachbarn haben, stellen Sie den Ofen nicht zu nahe ans Nachbargrundstück. Direkt an einer Wand oder Mauer kann es zu Rußrückständen kommen. Am besten stellen Sie den Ofen auf einem festen Untergrund auf, wo er mindestens ein Meter Abstand zu Bäumen und Sträuchern wegen der Brandgefahr hat. Zudem sollte der Pizzaofen von allen Seiten für spätere Wartungsarbeiten zugänglich sein. Ein Esstisch oder eine Arbeitsplatte in der Nähe sind praktisch und gemütlich für den Verzehr.

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