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Außentreppe selber bauen: Welche Typen gibt es?

Inhaltsverzeichnis

Außentreppen: Welche Anforderungen müssen sie erfüllen?

Außentreppen haben ganz unterschiedliche Aufgaben. Manche führen außen rum in den Keller, andere ermöglichen es, Höhenunterschiede in einem Garten zu überwinden und sicher zur Terrassentür zu gelangen. Als Hauseingangstreppe ebnet sie den Weg zum Eingang des Hauses. Hierbei kann sie sehr unterschiedlich gestaltet sein – repräsentativ, modern, natürlich oder rein praktisch.

So unterschiedlich ihre Aufgaben sind, so verschieden sind auch die Anforderungen, die an sie gestellt werden. Gerade Außentreppen zum Keller müssen hier die Anforderungen der jeweiligen Landesbauordnung erfüllen. Dabei sind die Steigung, der Auftritt, die Breite und der Treppenlauf genau in der DIN 18065 festgelegt. Da zudem ihre Anbindung ans Haus, die Entwässerung, Wärmedämmung, Rutschfestigkeit, Stabilität, Maßhaltigkeit und nicht zuletzt die Optik eine wichtige Rolle bei der Ausführung spielen, sollten Treppen dieser Art einem Fachmann überlassen werden, da sie handwerklich fundiert umgesetzt werden müssen.

Weniger strenge Maßstäbe gelten indes für einfache Gartentreppen im Gelände. Werden sie nicht gerade für ein Hanggrundstück errichtet, fallen sie selten länger als einen Meter aus und können selbst gebaut werden. Sollte die Gartentreppe allerdings höher gebaut werden müssen, ist ein Geländer notwendig und auch das Fundament wird aufwändiger. Deshalb ist nicht jede Außentreppe als Do-it-yourself-Projekt geeignet.

Außentreppe: Welche Bauweisen gibt es?

Außentreppen werden oft gebaut, um einen geringeren Höhenunterschied im Garten zu überwinden und das Erreichen des Hauses leichter zu gestalten. So führen die meisten Kleintreppen zu erhöht liegenden Terrassen. Manchmal führt eine Treppe aber auch in einen tiefer gelegenen Gartenabschnitt. Dabei gibt es unterschiedliche Bauweisen. Die häufigsten Außentreppen sind:

  • Knüppeltreppen
  • Treppen aus Blockstufen
  • Treppen aus Legestufen mit Tritt- und Setzstufe
  • Treppen mit Stellstufen

Außentreppen: Welche Materialien gibt es?

Der wohl am häufigsten verbaute Baustoff für Außentreppen ist Beton. Kein Wunder, denn Beton lässt sich leicht verarbeiten und hält ein Leben lang – egal, welche Wettereinflüsse auf ihn einwirken. Und seit es ihn längst nicht mehr nur in Mausgrau zu kaufen gibt, ist er beliebter denn je. Heute gibt es Beton in unterschiedlichen Farben, Strukturen und Beschichtungen.

Wer kein Freund von Betonoptik ist, kann für eine gute Stabilität auch nur das Fundament aus Beton gießen und anschließend massive Blockstufen setzen oder dünnere Platten als Tritt- und Setzstufe beziehungsweise Stellstufe montieren. Hierfür braucht es allerdings schon viel handwerkliches Geschick und Erfahrung. Oft wird für diese Art von Stufen Granit verwendet. Aber auch Sandstein, Kalkstein, Schiefer, Basalt, Porphyr und Quarzit eignen sich für Treppenstufen.

Auch Holz kann für eine Außentreppe verwendet werden. Hierbei sollten Sie allerdings darauf achten, dass das Holz gut imprägniert und auch rutschfest ist. Für eine hölzerne Freitreppe zur Terrasse eignen sich Hölzer wie Lärche, Douglasie, Eiche oder Bangkirai, Massaranduba und Cumaru. Mit stabilen Holzbohlen lässt sich sogar eine einfache Knüppeltreppe bauen. Wenn Sie die Holzbohlen allerdings direkt in den Boden legen, sollten Sie bedenken, dass verwittertes Holz vor allem bei Regen leicht schmierig und damit sehr rutschig wird.

Was ist eine Knüppeltreppe?

Knüppeltreppen findet man häufig auf Wanderwegen, wenn es an manchen Stellen steil bergauf oder bergab geht. Die Treppenstufen sind hierbei auf einer Seite von eingeschlagenen Pfählen und einem dicken Handlauf gesäumt, die Stufen sind oft sehr einfach und schlicht mit Kies aufgefüllt. Die Treppenstufen können dabei auch unterschiedlich hoch gebaut sein, nicht selten sind sie auch in sich schief.

Wer für seinen Garten eine Knüppeltreppe bauen will, muss an der vorgesehenen Stelle zunächst den Mutterboden entfernen und eine Schräge anlegen. Jetzt werden stufenweise zugeschnittene Pfähle, die sogenannten Knüppel, in die Erde eingeschlagen. Sie sollten doppelt so lang sein, wie die Stufen hoch sind, damit sie sicher im Boden verankert sind.

Alternativ können rechts und links auch einfach zwei kräftige Holzpfähle eingerammt werden, gegen diese Pfosten werden dann quer Bretter gelegt. Den Zwischenraum können Sie mit Erde, grobem Kies oder Splitt auffüllen.

Die Bauweise der Knüppeltreppe ist simpel und hat einen sehr natürlichen Charakter, allerdings ist ihre Haltbarkeit auch begrenzt. Mit der Zeit verfault das Holz und der lose Belag kann sich bei einem Sturm schnell im Garten verteilen.

Außentreppe: Braucht man ein Betonfundament?

Wer eine stabile Außentreppe haben will, kommt nicht um ein Fundament herum. Dieses muss stufenweise aufgebaut werden. Für eine beständige, frostsichere Gründung muss der Boden dafür rund 80 Zentimeter tief ausgeschachtet und verdichtet werden. Danach füllen Sie die Fundamentgrube mit Schotter oder grobem Kies auf, der ebenfalls festgestampft wird. Im nächsten Schritt wird aus Brettern die Schalung für die erste Stufe gebaut, welche mit erdfeuchtem Beton gefüllt wird. Nun müssen Sie die Schalung für die zweite Stufe aufsetzen und wieder mit Beton füllen. Die nächsten Stufen machen Sie genau so, bis Sie die letzte Stufe erreicht haben.

Da auf das Fundament aber nicht nur Lastkräfte, sondern auch Zugkräfte wirken, sollten Bewehrungseisen mit in den Beton gegossen werden. So wird verhindert, dass der Beton durch die Zugkraft reißt. Empfehlenswert sind hier Matten, die mit mindestens einem Zentimeter Abstand zur Außenfläche eingearbeitet werden.

Nach zwei bis drei Tagen können Sie die Schalung wieder entfernen. Sollten Sie das Betonfundament verkleiden wollen, sollten Sie noch ein paar Tage warten, bis der Beton vollständig ausgehärtet ist.

Jetzt geht es an die Stufen. Hierbei gibt es drei verschiedene Arten:

1. Blockstufen

Blockstufen sind massive Quader aus Beton, Kunst- oder Naturstein. Sie sollten sie in ein rund vier Zentimeter dickes Splitt- oder Mörtelbett auf das ausgehärtete Betonfundament aufsetzen. Das massive Fundament ist allerdings bei Blockstufen keine Pflicht, allerdings gibt es mehr Standfestigkeit gerade auf Grundstücken mit leichtem Gefälle.

2. Legestufen

Für Legestufen ist ein massives Betonfundament unverzichtbar. Die flachen Platten aus Naturstein oder Beton werden dazu in ein Mörtelbett gelegt und mit einem Gummihammer ausgerichtet. Die aufliegende Platte sollte dabei rund drei Zentimeter über die senkrecht anzubringende Setzstufe hinausragen. Außerdem sollte die Trittstufe ein leichtes Gefälle nach vorn haben, damit das Regenwasser nicht nach hinten zum Fundament laufen kann.

3. Stellstufen

Stellstufen sind langlebiger als Knüppeltreppen, werden aber ähnlich errichtet. Ein massives Betonfundament brauchen auch sie nicht unbedingt, die Gründung sollte jedoch idealerweise frostfrei, also ausreichend tief, sein.

Für die Montierung von Stellstufen werden Platten aus Beton oder Natursteinstein an der Längsseite in ein Betonbett gesetzt, das mit Kies oder Schotter gefüllt ist. Diese quer verlaufenden Streifenfundamente steigen so an, wie auch die Treppe verlaufen soll. Pro Stufe werden dabei zwei quer zur Gehrichtung gestellte Bretter verarbeitet. Diese bilden die Schalung, in die Beton später gefüllt wird. Damit der Beton nicht seitlich austritt, wird noch ein Brett angebracht, das rechts und links die Treppe begrenzt.

Die Stellstufe muss dabei deutlich höher sein als der Rohbetonstreifen, damit dieser genügend Halt nach vorn gibt. Dieses wird später die Trittkante. Füllen Sie dann den Raum zwischen den einzelnen Stellstufen mit grobem Mörtel oder Sickerbeton auf, danach kommt eine dünne Splittschicht in den Zwischenraum und zum Schluss dann Pflastersteine oder Bruchsteine als Trittstufe.

Gartentreppe: Wie wichtig ist eine seitliche Begrenzung?

Eine Gartentreppe muss in der Regel nicht eingefasst werden. Wenn die Außentreppe in einer Böschung liegt und die Stufen oberhalb des Geländes, kann Regenwasser ohnehin problemlos ins Erdreich abfließen. Wer trotzdem Seitenteile einbauen will für mehr Stabilität, muss diese noch vor den Stufen setzen. Wichtig ist, auch hier abzuwarten, bis sich das Fundament der Seitenteile verfestigt hat, erst dann kann mit den Treppenstufen fortgefahren werden.

Außentreppe bauen: Wie hoch müssen die Stufen sein?

Es gibt eine einfache Treppenformel, mit der sich die richtige Stufenhöhe und Auftrittsbreite berechnen lässt. Dabei berücksichtigt sie sowohl den menschlichen Körperbau als auch das Schrittmaß eines Erwachsenen.

Die Treppenformal lautet wie folgt:

(Stufenhöhe x 2) + Auftritt

Daraus ergibt sich ein Maß von mindestens 63, maximal 65 Zentimetern.

Stufen von 15 bis 18 Zentimetern Höhe und einem Auftritt von etwa 27 Zentimetern gelten dabei als besonders angenehm. Ist die Stufe zu hoch, zwingt sie den Treppengeher zum Bergsteigen, ist sie zu flach, müssen „Drippelschritte“ gemacht werden. Beides ist nicht ideal. Damit es weder zu Stolperschritten noch zu Ausrutschern kommt, sollten Sie neben der Höhe und dem Auftritt auch die richtige Materialwahl bedenken. Treppen im Garten sollten langlebig und solide sein.

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