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Blockhaus: nachhaltige und langlebige Konstruktion

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Blockhaus?

Blockhäuser sind aus verschiedenen Holzbalken errichtete Holzhäuser. Die runden oder eckigen Balken werden dabei übereinandergelegt und verkeilt. Früher wurden die Zwischenräume mit Lehm oder Moos ausgefüllt. Heutzutage gibt es dafür bessere Alternativen. Ursprünglich wurden für die Holzbalken ganze Baumstämme verwendet, da sie in Regionen errichtet wurden, in denen viel Holz aber kein Sägewerk zur Verfügung stand.

Noch heute gelten Blockhäuser als schnelle und einfache Konstruktion, die sehr stabil, gut gedämmt und schallisoliert ist.

Mit welchen Bauweisen können Blockhäuser gebaut werden?

Es gibt verschiedenste Arten von Bauweisen. Beim Bau von Blockhäusern kommen meist zwei verschiedene Bauweisen zum Einsatz:

Einschalige Blockhäuser
Die sogenannte Naturstammbauweise ist die klassische Bauweise von Blockhäusern. Es sind Massivbauten aus Holz, deren Wände aus einer Schicht geschälter Stämme bestehen. Obwohl keine zusätzliche Dämmschicht zum Einsatz kommt, verfügen die einschaligen Blockhäuser aufgrund der guten Holzeigenschaften über einen guten Wärme- und Schallschutz.

Zweischalige Blockhäuser
Bei zweischaligen Blockhäusern wird eine zusätzliche Dämmebene angebracht. So besteht die Wand aus dünnen Vierkantbalken, der Dämmung und der Verkleidung. Die Dämmung kann dabei entweder innen oder außen an die Wand angebracht werden. Zweischalige Blockhäuser unterscheiden sich von außen meist nicht von anderen Wohnhäusern.

Was sind Vorteile eines Blockhauses?

Blockhäuser bieten viele Vorteile, die sich aus ihrem Baustoff und weiteren Merkmalen ergeben:

  • Blockhäuser gelten als umweltfreundliche Bauweise, da sie hauptsächlich aus Holz gefertigt sind. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der nicht von weit her importiert werden muss und so kürzere Transportwege ermöglicht.
  • Das Holz in Blockhäusern reguliert die Luftfeuchtigkeit in den Räumen. So sorgt er für ein angenehmes Raumklima und eine gemütliche Wohnatmosphäre. Gleichzeitig absorbiert es unangenehme Gerüche und Schadstoffe. Da Holz Flüssigkeit speichern kann, kommt es seltener zu Schimmelbildung.
  • Blockhäuser bieten einen schnellen und günstigen Aufbau, bei dem der Bauherr die Möglichkeit hat, selbst anzupacken.
  • Blockhäuser haben eine lange Lebensdauer und punkten mit ihrem zeitlosen Charakter.
  • Soll das Haus aus- oder umgebaut werden, ist dies bei einem Blockhaus gut umsetzbar, denn Blockhäuser gelten als flexibel und umbaufreundlich.

Was sind Nachteile eines Blockhauses?

Neben den vielen Vorteilen eines Blockhauses, gibt es auch Nachteile, die ebenfalls vor einem Kauf eines Blockhauses beachtet werden sollten:

  • Aufgrund ihres einzigartigen Charakters stechen Blockhäuser in Neubausiedlungen gerne optisch heraus. Aus diesem Grund ist für den Bau eines Blockhauses oft eine Baugenehmigung erforderlich.
  • Beim Bau mit Holz kommt es zu Setzungen und Verschiebungen, die Wandhöhen minimal verringern können. Diese Setzzeiten können beim Hersteller erfragt und bei der Planung berücksichtigt werden.
  • Holzhäuser sind typisch dafür, dass sie lebendig wirken: immer wieder knarzt und knackt es. Mit den Geräuschen, infolge von Setzungen und Schrumpfungen, ist zu rechnen.
  • Die Nachfrage für Blockhäuser ist im Vergleich zu Massivhäusern aus Stein gering. Dies könnte zu Problemen führen, wenn das Haus verkauft wird.
  • Das Holz verändert seine Farbe im Laufe der Zeit und dunkelt nach. Dem kann mit verschiedenen Mitteln entgegengewirkt werden.

Zwei Mythen über Blockhäuser

Mythos 1: Holz ist anfällig für Schädlinge
Da hochwertiges Holz lang und ausreichend getrocknet und gelagert wird, ist es für Schädlinge eher uninteressant. Um einen Schädlingsbefall vorzubeugen, kann dennoch mit verschiedenen Farben oder chemischen Anstrichen das Holz geschützt werden. Mittlerweile gibt es auch ein sogenanntes RAL-Gütezeichen, das Schädlingsfreiheit gewährt.

Mythos 2: Holzhäuser brennen schneller
Die Feuergefahr in Blockhäusern ist nicht sehr viel größer als bei anderen Wohnhäusern. Elektrizität, Blitzeinschläge oder fahrlässige Bewohner sind die häufigsten Ursachen für Brände. Gardinen, Teppiche und Möbel fangen dabei am schnellsten Feuer. Die Bohlen der Blockhäuser sind hingegen nur schwer entzündbar und durch den Wasseranteil im Holz verkohlen sie nur langsam. So bleibt das Haus stabil. Während andere Wohnhäuser nach einem Brand abgerissen werden müssen, sind Blockhäuser gut instand zu setzen.

Welche Haustypen können mit Blockhäusern umgesetzt werden?

Nur weil ein Haus als Blockhaus gebaut wird, schränkt das die Wahl des Haustyps nicht ein. Bungalows und kleine Hütten werden am meisten als Blockhaus umgesetzt, gefolgt von Einfamilien- und Doppelhäusern. Mehrfamilienhäuser werden seltener als Blockhaus realisiert.

Welche Maßnahmen dienen der Langlebigkeit von Blockhäusern?

Blockhäuser punkten mit ihrer Langlebigkeit. Dennoch sind einige Schutzmaßnahmen zu treffen, damit diese gewährleistet wird:

  • Die Bodenplatte sollte nicht ebenerdig, sondern mit einer leichten Erhöhung ausgeführt werden, um die Feuchtebeanspruchung zu minimieren.
  • Der Dachüberstand sollte bis zu einem Meter betragen, sodass die Wände des Blockhauses vor Regen und vor der daraus resultierenden Feuchtigkeit geschützt werden. Zudem ist so auch ein Schädlingsbefall vorzubeugen.
  • Das Holz ist alle fünf bis acht Jahre zu streichen, um es trocken und die Qualität aufrecht zu erhalten.

Wie können die Kosten für ein Blockhaus gering gehalten werden?

Früher galt das Blockhaus als günstig und einfach. Durch die heutigen höheren Ansprüche an Wärme- und Schallschutz, Stabilität und viele weitere Aspekte ist es immer teurer geworden. Mittlerweile sind die Kosten etwa so hoch wie die eines Massiv- oder Fertighauses und betragen etwa 2.000 Euro pro Quadratmeter. Folgende Tipps sind einzuhalten, wenn die Kosten möglichst gering ausfallen sollen:

  • Es ist klein und einfach zu bauen: je kleiner das Haus, desto günstiger.
  • Auf bauliche Highlights sollte verzichtet werden: überhohe Decken, Galerien, Erker oder Gauben treiben den Preis in die Höhe.
  • Eine einfache Ausstattung in Bad und Küche sowie bei der Technik und Heizung wirkt sich positiv auf den Preis aus.
  • Böden und Wände sind mit günstigen Materialien auszuführen.

Neben den verschiedenen Aspekten, die beim Bau selbst zu beachten sind, gilt es auch immer Angebote zu vergleichen. Unterschiedliche Baufirmen bieten unterschiedliche Leistungen, durch die weiteren Kosten aus dem Weg gegangen werden können.

Eigenleistung vs. schlüsselfertig bauen – welche Möglichkeiten bestehen?

Das Blockhaus bietet die Möglichkeit, dass der Bauherr selbst beim Bau mit anpacken kann. Dabei erhält der Bauherr einen Richtmeister, der den Bau koordiniert. Ansonsten kann alles vom Bauherrn und seinen Helfern durchgeführt werden.

Natürlich können stattdessen auch Zimmerleute engagiert oder das Haus schlüsselfertig gebaut werden. In diesem Fall ist das Haus meist schneller fertig.

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