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Glattputz oder Reibeputz – was ist der Unterschied?

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Unterschied zwischen Glattputz und Reibeputz?

Der größte Unterschied zwischen Glattputz und Reibeputz besteht in der Oberflächenbeschaffenheit: Glattputz – auch Glättputz genannt – hat eine strukturlose oder zumindest strukturarme glatte Oberfläche, Reibeputz hingegen ist strukturiert.

Die unterschiedlichen Oberflächen entstehen zum einen durch die verschiedenen Korngrößen – bei Glattputz liegt diese zwischen 0,3 und drei Millimetern, bei Reibeputz kann sie bis zu 5 Millimeter betragen – und zum anderen durch die unterschiedlichen Verarbeitungsweisen: Sowohl Glatt- als auch Reibeputz wird zunächst mit einer gewöhnlichen Kelle auf die Wand gebracht. Danach wird Glattputz jedoch mit einer Glättkelle oder einem Glätteisen von oben nach unten geglättet, während Reibeputz mit einem Reibebrett durch diagonale, horizontale, vertikale oder kreisende Bewegungen verrieben wird.

Der Arbeitsaufwand ist bei Glattputz größer als bei Reibeputz. So muss der Untergrund für Glattputz sehr eben vorbereitet werden, da sich in der fertigen Putzoberfläche jede noch so kleine Unebenheit abzeichnet. Beim Reibeputz fallen Unebenheiten aufgrund der gröberen strukturierten Oberfläche nicht so schnell auf. Es muss deshalb auch nicht so sauber gearbeitet werden wie beim Auftragen von Glattputz, den besser nur Fachleute oder geübte Heimwerker verarbeiten.

Gut zu wissen Je nach Körnung des Zuschlagstoffes und je nach Aussehen wird der Reibeputz auch Münchner Rauputz, Rillenputz, Wurmputz oder Madenputz genannt.

 

Glattputz (Glättputz)

Reibeputz

Material

Kalk-, Kalk-Zement-, Gips-, Gips-Kalk- oder Lehmputz

Mineralputz (Kalk und Zement) oder Kunstharzputz

Körnung

0,3 bis 3 Millimeter

bis zu 5 Millimeter

Oberfläche

glatt, strukturlos oder strukturarm, matt

strukturiert (die Korngröße bestimmt die Strukturtiefe)

Verarbeitungswerkzeug

gewöhnliche Kelle, Glättkelle oder Glätteisen

gewöhnliche Kelle, Reibebrett

Verarbeitungsaufwand

schwieriger zu verarbeiten als Reibeputz, es muss sehr sorgfältig gearbeitet werden, Untergrund muss sehr eben sein

leichter zu verarbeiten als Glattputz, Untergrund muss nicht ganz so eben sein, kleine Unebenheiten können besser ausgeglichen werden

Anwendungsbereich

vorwiegend im Innenbereich, aber auch im Außenbereich möglich; auf Beton, Gips, Zement und Gipskartonplatten

Innen- und Außenbereich

Kosten

teurer als Reibeputz

günstiger als Glattputz

Glattputz und Reibeputz: Was sind die Vorteile und Nachteile?

 

Glattputz

Reibeputz

Vorteile

  • ergibt eine sehr glatte ebene Oberfläche
  • Beschädigungen können leicht mit Spachtelmasse ausgebessert werden
  • Schmutz kann einfacher abgewischt werden
  • kann leicht übertapeziert werden
  • atmungsaktiv
  • widerstandsfähig, kann auch außen eingesetzt werden
  • kann Risse überbrücken, kleinere Schäden im Untergrund werden gut verdeckt
  • einfach zu verarbeiten
  • günstiger als Glattputz
  • verputzte Fläche wirkt lebendig
  • atmungsaktiv sofern mineralischer Putz

Nachteile

  • ist schwierig zu verarbeiten, man muss geübt sein
  • muss sorgfältig verarbeitet werden, da kleine Fehler schneller sichtbar werden
  • Untergrund muss sehr eben sein, da sich Unebenheiten in der fertigen Putzoberfläche abzeichnen würden
  • bei großen Flächen können Haarrisse entstehen
  • teurer als Reibeputz
  • bindet langsam ab
  • Beschädigungen sind nur schwer auszubessern
  • Schmutz ist nicht so leicht zu entfernen, da er sich auf der rauen Oberfläche festsetzt
  • raue Oberfläche birgt Verletzungsgefahr im Alltag, bei ungeschickten Bewegungen kann es zu Schürfwunden kommen
  • kann nicht einfach übertapeziert werden

Glattputz und Reibeputz: gute Vorbereitung, gutes Ergebnis

Auch wenn der Reibeputz mehr Unebenheiten verzeiht als der Glattputz, ist bei beiden Verputzarten eine gute Vorbereitung der Wandflächen Voraussetzung für ein gutes Ergebnis.

Dazu sollten alle losen Bestandteile von den Wänden entfernt und diese gründlich gereinigt werden. Je nach Beschaffenheit des Untergrundes ist noch eine Grundierung aufzutragen, bevor der Putz aufgebracht wird. Durch die Grundierung kann der Putz besser auf der Wand haften. Achten Sie bei der Wahl der Grundierung darauf, dass sie für den Untergrund geeignet ist.

Eine Anleitung zum Thema Rauputz finden Sie in unserem Artikel Rauputz: eine kurze Anleitung zum Verputzen einer Wand. Das Thema Glattputz hingegen können Sie im Artikel Glattputz auftragen: Eine Alternative zum Reibeputz? nachlesen.

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