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Grundlagen Hausbau – Fenster, Rollläden und Türen

Inhaltsverzeichnis

Gute Fenster sollen aber nicht nur die Wärme drin behalten, sondern auch vor Kälte von außen schützen. Dafür müssen die Rahmen gut isoliert sein und vor Wind, Feuchtigkeit, Kälte und auch Einbrüchen zu schützen. Sie sollen sich außerdem zum Lüften leicht öffnen lassen und genügend frische Luft und Sonnenlicht hineinlassen.

Geöffnet werden die Fenster hierzulande immer nach außen. In skandinavischen Ländern beispielsweise funktioniert das Öffnen genau andersherum. Damit stehen die Fenster beim Öffnen zwar nicht störend im Raum, sind jedoch schwieriger von außen zu reinigen und in Deutschland weniger üblich.

Die Wahl der passenden Fenster muss sorgfältig geplant werden und auf die verschiedenen Räumlichkeiten angepasst werden. Hierbei müssen Raumart, Himmelsrichtung und äußere Gegebenheiten des Grundstücks mit einbezogen werden. Soll das Fenster lediglich zum Lüften beispielsweise in der Speisekammer oder im WC dienen, reicht eine geringere Größe aus als bei einem Fenster, das im Wohnbereich Richtung Süden einen schönen Ausblick gewähren soll. Letztendlich bestimmt die Fensterplanung auch die Möblierbarkeit der Räume mit. Fenster im Erdgeschoss sollten besonders sicher vor Einbrüchen schützen. Je nach Sonneneinstrahlung muss dabei auch an ein passendes Sonnenschutzsystem gedacht werden.

Fenstergröße

Sowohl die Fenstergröße als auch die Positionierung spielen bei der Planung eine große Rolle. Je nach Art des Raumes können verschiedene Formate genutzt werden. Hat Ihr Haus einen ausgebauten Dachstuhl, machen auch Oberlichter und Dachfenster Sinn, da hier die Lichtausbeute am höchsten ist. Das liegt daran, dass das Licht der Sonne von oben, wenn sie im Zenit steht, direkt hineinfällt. Auch ihre individuellen Vorlieben und die Umgebung Ihres Hauses sind hier von Interesse. Als Grundsatz gilt mindestens 1/8 der Grundfläche sollte die Fensterfläche bilden, um für genügend Tageslicht zu sorgen. Die Bauordnungen unterscheiden sich in dieser Hinsicht jedoch von Bundesland zu Bundesland. Die Fenstergröße ist zudem eine Kostenfrage. Große Fensterflächen und -elemente sind zwar modern und mittlerweile gern gesehen, erhöhen die Baukosten jedoch maßgeblich.

Fensterrahmen

Die Fensterrahmen bestimmen einen großen Teil der Optik und sind in unzähligen Ausführungen erhältlich. Oft bestimmt der Stil des Hauses das Material der Fensterrahmen. Während Fensterrahmen aus Holz besonders beliebt bei Wohnräumen sind und einen gemütlichen Eindruck verleihen, sind sie etwas teurer in der Anschaffung als Kunststoffrahmen. Holz-Aluminium-Fenster verbinden die Vorteile des Holzes mit der Robustheit und Pflegeleichtigkeit des Aluminiums. Sie sind aber dementsprechend treuerer.

Die Öffnungsarten von Fenstern unterscheiden sich je nach Raumnutzung und Himmelsrichtung. Dabei unterscheidet man zwischen folgenden Öffnungsarten:

  • Drehkippflügel: Diese Art von Fenster bildet den Standard ab. Es lässt sich sowohl komplett öffnen als auch kippen.
  • Drehflügel: Diese Fensterart kann nur ganz geöffnet werden. Das Kippen ist nicht möglich.
  • Kipp-Klappflügel: Diese Fenster werden meist für Oberlichter verwendet. Sie lassen sich je nach Ausrichtung der Achse nach innen oder außen kippen.
  • Schwingflügel: Sie lassen sich um bis zu 180Grad drehen und feststellen. Dabei ist eine horizontale oder vertikale Achse möglich.
  • Glas-Schiebetüren: Der Vorteil einer Glas-Schiebetür ist, dass kein Raum durch die geöffnete Tür verloren geht. Vor allem bei modernen Bauten sind große Glasflächen beliebt. Aufgrund neuester Technik stehen sie aus energetischer Sicht besser da als ihr Ruf.
  • Festverglasungen: Festverglasung sind äußerst preiswert, eignen sich aber nur an Stellen, wo das Fenster nie geöffnet werden muss. Auch das Reinigen ist hier nur bedingt möglich, es sollte daher gut von außen zugänglich sein.

Mehr zum Thema Fenster finden Sie in unserem Artikel Fenster: Welche Funktionen haben sie und welche Arten gibt es?

Zubehör: Sonnenschutz, Blendschutz, Rollläden

Um eine Überhitzung der Räume zu vermeiden, ist ein Sonnenschutz an vielen Stellen unvermeidbar. Besonders große Fensterflächen, die Richtung Süden oder Westen zeigen, müssen lauf EnEV ausreichend geschützt werden, um den Wärmeschutzstandards gerecht zu werden. Üblicherweise wird der Sonnenschutz, unabhängig von der Art, von außen angebracht. Dies hat den Vorteil, dass die Wärme die Fensterfront nicht durchdringt und die Hitze nicht in den Raum gelassen wird. 

Neben beweglichen Sonnenschutzvarianten, die außen angebracht werden, kann bereits bei der Konstruktion an Sonnenschutzmaßnahmen gedacht werden. So können tiefe Dachüberstände, Balkone und Auskragungen schon zum Schutz vor Sonne beitragen.

Ist mit hoher Sonneneinstrahlung zu rechnen, werden häufig sogenannte Lamellen-Raffstores verwendet. Sie lassen sich stufenlos einstellen und schützen sowohl vor Sonne als auch vor Blicken von außen. Jalousien und Lamellenrollos sind meist günstig und können auch komplett geschlossen werden. Die Lamellen können auch zwischen den Glasscheiben verarbeitet werden. Dadurch sind sie vor Witterungseinflüssen geschützt.

Alternativ können die Fenster mit speziellen Sonnenschutzgläsern ausgestattet werden. Der Schutz wird durch eine spezielle Edelmetall-Beschichtung gewährleistet, der die Sonnenstrahlen reflektiert und damit am Eindringen in die Räumlichkeiten hindert. Allerdings wird die Tageslichtqualität und damit die passive Solargewinnung davon negativ beeinflusst. Abhilfe dafür schaffen neueste Sonnenschutzgläser mit integrierten Solarsensoren. Diese dimmbaren Sonnenschutzgläser reagieren erst, wenn die Scheibe tatsächlich beschienen wird und verbindet damit höchstmögliches Tageslicht mit maximalem Schutz.

Ist bereits eine gute Wärmeschutzverglasung vorhanden, genügen als Sicht- und Blendschutz beispielsweise am Arbeitsplatz häufig innen liegende Vorhänge oder Rollos. Sie sind meist leicht transparent, sodass zwar die direkte Sonneneinstrahlung verhindert wird, aber dennoch eine angenehme Menge an Tageslicht hineinscheint.

Eine besonders robuste Variante sind Rollläden aus Kunststoff. Sie finden sich häufig in Schlafzimmern, wo komplette Dunkelheit sowie Schutz vor Lärm gewünscht ist. Sie schützen außerdem gut vor Einbrüchen und Witterung. Rollladenkästen, die im Mauerwerk integriert sind, stellen häufig Wärmelecks dar und sollten bei der Dämmung besonders beachtet werden. Für die nachträgliche Dämmung sind spezielle Dämmschalen für Rollladenkästen erhältlich. Mehr zum Thema Einbruchsschutz können Sie im Artikel Einbruchsschutz: Wie können Fenster und Türen geschützt werden? nachlesen.

Türen

Ein einladender Eingangsbereich heißt Sie und Ihre Gäste im Haus willkommen. Er ist das Aushängeschild des Gebäudes und ein wichtiges Element bei der Planung des Hauses. Die Haustüre wird später einer der meistgenutzten Durchgänge sein, daher soll sie besonders stabil und tragfähig sein. Eine gute Abdichtung und Wärmedämmung des Bereichs helfen, den Belastungen durch Witterung standhalten zu können. Zusätzlich werden häufig spezielle Sicherheitsbeschläge und Sicherheitsschlösser angebracht, die vor Einbruch schützen. Das Aushebeln der Tür kann mit im Türblatt verankerten Bolzen verhindert werden. Mehr zum Thema Einbruchsschutz können Sie im Artikel Einbruchsschutz: Wie können Fenster und Türen geschützt werden? nachlesen.

Haustüren sollten eine Mindestbreite von 90cm vorweisen, um sperrige Gegenstände und Möbel bequem hindurch zu transportieren. Im Alter kann dies auch für eine Gehhilfe vorteilhaft sein. Bei der Gestaltung des Eingangsbereichs sind der Kreativität heutzutage kaum mehr Grenzen gesetzt. So können Seitenteile aus Glas, Sprossenelement, Applikatoren und weitere Details den Hauseingang optisch aufwerten. Eine entsprechende Beleuchtung ist ebenfalls unabdingbar. Diese kann mit Bewegungssensoren gesteuert werden und hilft beim sicheren Herantreten an das Gebäude. 

Da die Haustüre besonders robust sein muss, werden solide Materialien wie Kunststoff, Holz oder Aluminium bzw. eine Kombination aus beidem verwendet. Es gibt Massivtüren und Türen mit Füllung, die sich in Ihren Wärmedämmeigenschaften unterscheiden. Vor äußeren Einflüssen und Witterung kann der Eingangsbereich auf mit Hilfe von Vordächern geschützt werden. Dies muss bereits bei der Planung des Hauses geklärt werden. Oft macht auch ein zusätzlicher Windschutz Sinn, der auch durch eine entsprechende Bepflanzung des Grundstücks erreicht werden kann.

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