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Splitt, Mörtel, Plattenlager – 3 Verlegarten für Terrassenplatten mit Anleitung

Inhaltsverzeichnis

Auf einen Blick: Was ist beim Verlegen von Terrassenplatten zu beachten?

  • Plattenbeschaffenheit: Platten müssen etwas angeraut sein, um Ausrutschen bei Nässe zu verhindern; Platten sollten frostbeständig sein
  • Untergrund: muss frostsicher und tragfähig sein
  • Gefälle: Terrassenböden brauchen ein Gefälle von zwei Prozent, um Staunässe zu vermeiden. Bei Terrassenbelägen mit offenen Fugen sollte der Untergrund ein Gefälle vom Haus weg in Richtung Garten haben.
  • Wasserabfluss: Das Wasser muss ungehindert abfließen können.
  • Fugenbreite: Die Fugen sollten etwa drei Millimeter breit sein.
  • Ausrichtung: Die Bodenplatten müssen sorgfältig waagrecht ausgerichtet sein.
  • Frostsicherheit: Wählen Sie frostsichere Materialien für Ihren Terrassenboden.
  • Gegen Verschieben sichern: Damit sich die verlegten Platten nicht wieder verschieben, muss die Terrassenfläche begrenzt werden – durch anfänglich gesetzte Randsteine, durch Lochwinkel oder Erde.

Welche Verlegearten für Terrassenplatten gibt es?

Terrassenplatten können

  • im Splittbett,
  • im Mörtelbett oder
  • auf Platten- oder Stelzlagern

verlegt werden.

Das Verlegen von Terrassenplatten im Splittbett ist eine sogenannte ungebundene Bauweise. Dabei werden die Terrassenplatten einfach auf eine Splittschicht aufgelegt. Sie liegen ohne Hohlräume mit ihrer gesamten Fläche auf und können dadurch weniger leicht brechen. Das Splittbett ist die einfachste Verlegeart für Terrassenplatten.

Das Verlegen von Terrassenplatten im Mörtelbett ist eine gebundene Bauweise. Hierbei werden die Terrassenplatten durch den Mörtel fixiert. Für Natursteinplatten, die unregelmäßig geformt und unterschiedlich dick sind, ist diese Verlegeart besonders geeignet. Ebenso, wenn eine ebene Fläche aus Terrassenplatten auf einer geneigten Fläche verlegt werden und Unkraut in den Fugen verhindert werden soll. Für das Mörtelbett sollte Drainage- oder Einkornmörtel verwendet werden, um Frostschäden, Ausblühungen oder Feuchtigkeitsflecken zu verhindern.

Beim Verlegen von Terrassenplatten auf Platten- oder Stelzlagern liegen die Platten mit etwas Abstand vom Boden in Fugenkreuzen, die auf Kunststofffüßen aufgebracht sind. Sind die Platten- oder Stelzlager einmal montiert, können die Fliesen leicht verlegt werden. Stelzlager sind höher als Plattenlager und können unebene Untergründe noch besser ausgleichen. Aufgrund des Abstands zwischen Belag und Untergrund klingt diese Terrassenkonstruktion beim Begehen hohl.

Wie werden Terrassenplatten im Splittbett verlegt?

Material

  • Untergrund: Splitt mit einer Körnung von 32 bis 45 Millimetern
  • Verlegebett: Splitt mit einer Körnung von zwei bis fünf Millimetern oder Sand
  • Belag: Terrassenplatten
  • Fugenfüller: Fugensand oder Fugenmörtel
  • Randsicherung: Randsteine, verzinkte Lochwinkel oder Erde
  • Sonstiges: Fugenkreuze

Arbeitsmittel

  • Arbeitshandschuhe
  • Bleistsift
  • Rüttelplatte, Erdstampfer oder Ähnliches
  • Abziehschiene
  • Wasserwaage
  • Maßstab
  • Gummihammer (nicht abfärbend) und Brett
  • Schnur und Pflöcke oder Baustähle
  • Winkelschleifer/Trennschleifer
  • Besen

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Terrassenplatten im Splittbett verlegen

  1. Plan machen, wo und wie Terrassenplatten verlegt werden sollen
  2. Terrassenplatten zuschneiden
  3. Terrassenfläche abstecken und ausschachten
  4. Zehn bis 20 Zentimeter Schotter (Splitt mit einer Körnung von 32 bis 45 Millimetern) einfüllen
  5. Schotter schichtweise verdichten (zum Beispiel mit einer Rüttelplatte); Gefälle herstellen
  6. Verlegebett schaffen: feinen Splitt (Körnung von zwei bis fünf Millimetern) etwa fünf Zentimeter dick auftragen und plan abziehen; alternativ zu Splitt kann auch Sand verwendet werden
  7. Platten vollflächig ins Splitt- oder Sandbett legen: Terrassenplatten mit einem Gummihammer festklopfen; zwischendurch immer wieder mit einer Wasserwaage prüfen, ob die Platten eben liegen; Fugenbreite von drei bis fünf Millimetern einhalten und zur Hauswand eine größere Dehnfuge lassen; beim Verlegen von Betonwerksteinplatten sind Fugenkreuze hilfreich, um einen gleichmäßigen Abstand zu schaffen
  8. Fugen mit Sand oder Fugenmörtel füllen; Sand mit Besen einfegen, danach etwas bewässern und überschüssigen Sand wegkehren,
Tipps
  • Stellen Sie am Rand der Terrasse kleine Pflöcke auf und spannen Sie eine Schnur dazwischen. Die Schnur kann Ihnen zur Orientierung dienen, um einen geraden Fugenverlauf zu schaffen.
  • Legen Sie beim Festklopfen mit dem Gummihammer ein Brett über die Terrassenplatten. So können sich die Platten gleichmäßig ausrichten.

Wie werden Terrassenplatten im Mörtelbett verlegt?

Material

  • Verlegebett: Drainage- oder Einkornmörtel
  • Belag: Terrassenplatten
  • Fugenfüller: Fugensand oder Fugenmörtel
  • Sonstiges: Fugenkreuze, dauerelastisches Dichtungsmittel (z.B. Silikon) und Profil

Arbeitsmittel

  • Arbeitshandschuhe
  • Betonmischer oder ein anderes Werkzeug zum Mischen des Mörtels
  • Gummihammer (nicht abfärbend)
  • Wasserwaage
  • Maßstab
  • Mauerschnur und Pflöcke oder Baustähle
  • Winkelschleifer/Trennschleifer
  • Mauerkelle
  • Abziehschiene
  • Besen

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Terrassenplatten im Mörtelbett verlegen

  1. Plan machen, wo und wie Terrassenplatten verlegt werden sollen
  2. Terrassenplatten zuschneiden
  3. Richtschnur spannen, um beim Verlegen der Platten eine Orientierung zu haben und somit ein gleichmäßiges Fugenbild zu erhalten
  4. Mörtel nach Herstellerangaben anmischen
  5. Mörtel punkt- und schrittweise auf den Untergrund geben, um ein zu schnelles Austrocknen des Mörtels zu verhindern
  6. Terrassenplatten im nassen Mörtelbett verlegen; sanft mit dem Gummihammer einklopfen und mit der Wasserwaage überprüfen, ob die Platten eben zueinander liegen; eine Fuge von drei bis fünf Millimetern zwischen den Platten lassen
  7. Bodenplatten erst betreten, wenn der Mörtel vollständig abgebunden ist
  8. Übergang von Terrasse zur Hauswand mit dauerelastischem Dichtungsmittel schließen
  9. Fugen mit Fugenmörtel oder Sand füllen; Sand mit Besen einfegen, danach etwas bewässern und überschüssigen Sand wegkehren
  10. Profil über der Fuge als Abdeckung anbringen, um unschöne zugeschnittene Kanten der Terrassenplatten zu verstecken
Tipp Beginnen Sie mit dem Verlegen in den Ecken der Terrasse und arbeiten Sie sich zum Haus hin vor.

Wie werden Terrassenplatten auf Plattenlagern verlegt?

Material

  • Terrassenplatten
  • Platten- oder Stelzlager
  • Dübel

Arbeitsmittel

  • Arbeitshandschuhe
  • Bohrmaschine
  • Trennschleifer/Winkelschleifer
  • Wasserwaage
  • Maßstab
  • Metallsäge

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Terrassenplatten auf Platten- oder Stelzlagern verlegen

  1. Plan machen, wie Terrassenplatten liegen sollen und wo dafür die Platten- oder Stelzlager platziert werden müssen
  2. Terrassenplatten zuschneiden
  3. Platten- oder Stelzlager in Position und Höhe ausrichten; Bodenunebenheiten mit Unterlegscheiben ausgleichen
  4. Platten- oder Stelzlager mit Dübeln auf dem Untergrund fixieren
  5. Platten auf die Lager aufbringen; auf einem Plattenlager können vier Platten aufliegen; die erste Plattenreihe liegt auf halben Lagern und an den Ecken müssen diese mit einer Metallsäge passend zugesägt werden; zwischendurch immer wieder mit Wasserwaage überprüfen, ob die Platten eben zueinander liegen
Zusatzinfo
  • Plattenlager können als Fugenkreuze auf Kunststofffüßen beschrieben werden.
  • Stelzlager sind noch höher als Plattenlager.
  • Der Vorteil von Plattenlagern: Einzelne Platten lassen sich leicht austauschen und Wasser kann ungehindert abfließen.
  • Der Boden, auf dem die Platten- oder Stelzlager montiert werden, sollte ein Gefälle vom Haus weg in Richtung Garten haben, da die Fugen zwischen Terrassenplatten, die auf Lagern montiert werden, offen bleiben. Das Regenwasser fließt dann zwischen den Platten durch auf den darunter liegenden Untergrund und wird dort durch das Gefälle abgeleitet.

Welche Verlegemuster gibt es für Terrassenplatten?

Je nach Art, Form und Größe der Terrassenplatten sind folgende Verlegemuster möglich:

  • Halbverband (für ungeübte Heimwerker geeignet)
  • Kreuzverband (für ungeübte Heimwerker geeignet)
  • Fischgrät
  • Reihenverband
  • Römischer Verband
  • Rosenspitz

Wenn Sie ungeschnittene Natursteine verlegen möchten, brauchen Sie etwas Geduld und ein gutes Auge, um ein harmonisches Gesamtbild mit gleichmäßiger Fugenbreite zu schaffen.

Wie schneide ich Terrassenplatten richtig zu?

Wenn Sie Terrassenplatten für Kanten oder Abschlüsse zuschneiden müssen, können Sie dafür einen Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe verwenden. Sollten Sie nicht selbst ein solches Gerät besitzen, können Sie den Winkelschleifer – auch Trennschleifer genannt – in einem Baumarkt leihen.

Gehen Sie beim Zuschneiden der Terrassenplatten folgendermaßen vor:

  1. Platten gut wässern
  2. Schnittlinie auf Ober- und Unterseite der Platte einzeichnen
  3. Trennschleifer zuerst auf der Plattenrückseite einschneiden
  4. Platte umdrehen und auf der Oberseite einschneiden, bis sich die Platte teilt
  5. Terrassenplatte direkt mit sauberem Wasser abwaschen, da der Schleifstaub Flecken verursachen kann

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Müssen Terrassenplatten verfugt werden?

Während bei Pflastersteinen die Fugen immer verfugt werden sollten, ist das bei Terrassenplatten nicht unbedingt notwendig. Es kommt immer darauf an, wie die Unterkonstruktion aussieht. Liegen die Terrassenplatten zum Beispiel auf Plattenlagern auf, werden die Fugen nicht verfugt, sondern bleiben offen. Werden die Platten jedoch in ein Splitt- oder Mörtelbett gelegt, können die Fugen geschlossen werden. Dazu kommt Fugensand oder Fugenmörtel infrage. Für Fugensand gilt: Je schmaler die Fuge, desto feinkörniger muss das Füllmaterial sein.

Fugenmörtel

Fugensand

Offene Fuge

Vorteile:

Vorteile:

Vorteile:

der Mörtel wäscht sich nicht aus; es kann nur wenig bis kein Unkraut wachsen

Platten sind leichter austauschbar; Wasser kann abfließen

Wasser kann abfließen, Platten lassen sich sehr leicht austauschen

Nachteile:

Nachteile:

Nachteile:

fester Mörtel bricht nach einer gewissen Zeit (Tipp: elastischer Mörtel kann Plattenbewegungen ausgleichen); Austausch der Platten ist sehr aufwendig

wäscht sich raus und muss deshalb regelmäßig wieder aufgefüllt werden; es kann Unkraut wachsen

Platten können sich verschieben, sofern sie nicht auf Platten- oder Stelzlagern ruhen; Unkraut kann ungehindert wachsen, sofern der Untergrund ein Wachstum begünstigt

Mehr Informationen zum Thema Terrasse bauen finden Sie in unserem Artikel Terrasse bauen - was man dafür wissen muss

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