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Elektrische Schutzbereiche: Auf was bei Elektroinstallationen im Bad zu achten ist

Inhaltsverzeichnis

Welche Vorschriften gelten bei Elektroinstallationen im Bad?

Genauso wie in anderen Räumen müssen elektrische Leitungen im Bad in Installationszonen nach DIN 18015 verlegt werden. Nur so ist bei unter Putz verlegten, nicht sichtbaren Leitungen klar, wo diese verlaufen. Da elektrische Leitungen in Verbindung mit Wasser für uns Menschen besonders gefährlich sind, entfallen im Bad allerdings die untere und mittlere Installationszone und es gelten zusätzlich sogenannte elektrische Schutzbereiche. Diese sind in der DIN 57100/VDE 100 Teil 701 festgelegt.

Was bedeuten elektrische Schutzbereiche im Badezimmer?

Die elektrischen Schutzbereiche im Bad sind vier fest definierte Bereiche, in denen besondere Vorschriften für die Elektroinstallationen gelten. Die Bereiche werden danach unterschieden, wie hoch die Gefahr eines Stromschlags ist. So ist zum Beispiel der Innenbereich von Badewanne und Dusche der riskanteste Bereich (Schutzzone 0). Für jeden Schutzbereich ist fest vorgeschrieben, ob Leuchten und Elektrogeräte erlaubt sind und wenn ja, welche beziehungsweise mit welchem Schutz diese versehen sein müssen und welchen Mindestabstand sie zum Beispiel zur Wanne, dem Duschkopf oder Ähnlichem haben müssen. Auf diese Weise sollen lebensgefährliche Stromunfälle im Badezimmer verhindert werden.

Welche elektrischen Schutzbereiche sind im Bad vorgeschrieben?

Laut DIN 57100/VDE 100 Teil 701 gelten vier elektrische Schutzbereiche im Bad:

Schutzbereich 0 ist das Innere von Badewannen oder Duschen. Bei bodengleichen Duschen ohne Wanne gilt die nasse Bodenfläche bis in eine Höhe von fünf Zentimetern über dem Bodenbelag als „Innenbereich“. Elektrische Betriebsmittel wie Leuchten müssen in diesem Bereich eine Schutzart von mindestens IPX7 aufweisen, also gegen die Folgen von zeitweiligem Eintauchen in Wasser geschützt sein. Die Geräte dürfen außerdem mit einer Betriebsspannung von maximal zwölf Volt Wechselspannung oder 30 Volt Gleichspannung betrieben werden und müssen fest installiert sein.

Gut zu wissen

Die Unterwasserbeleuchtung im Whirlpool ist erlaubt, solange sie den Anforderungen entspricht.

IP-Schutzart

Die Buchstaben IP stehen für „International Protection Codes“. Die IP-Schutzart gibt an, für welche Umgebung das elektrische Geräte geeignet ist und wie gut der Mensch bei dessen Benutzung gegen potenzielle Gefahren geschützt ist.

Schutzbereich 1 ist die Fläche über der Bade- oder Duschwanne bis auf eine Höhe von 2,25 Metern über Fertigfußboden. Wenn es eine Dusche gibt, gilt ein Radius von 120 Zentimetern rund um den Brausekopf in seiner Halterung. Elektrische Betriebsmittel wie Leuchten dürfen nur installiert werden, wenn sie eine Schutzart von mindestens IPX5 aufweisen und damit gegen Strahlwasser geschützt sind. Zugleich darf die Betriebsspannung höchstens 26 Volt Wechselspannung oder 60 Volt Gleichspannung betragen. Elektrische Verbrauchsmittel wie Lüftungsgeräte, Boiler, Whirlpool- und Abwasserpumpen sind zugelassen. Die entsprechenden Zuleitungen müssen senkrecht verlegt werden.

Schutzbereich 2 ist der sogenannte 60-Zentimeter-Bereich und umfasst die Flächen mit 60 Zentimeter Tiefe vor Dusche oder Wanne und bis 2,25 Metern Höhe über Fertigfußboden. Der Bereich verkleinert sich, wenn eine Trennwand die elektrischen Geräte vor Spritzwasser schützt. Im elektrischen Schutzbereich 2 gelten die Forderungen wie im Schutzbereich 1. Jedoch können zusätzlich Waschmaschine und/oder Trockner mit Spritzwasserschutz aufgestellt werden. Die Leuchten müssen eine Schutzart von mindestens IPX4 aufweisen und somit gegen Spritzwasser geschützt sein.

Wichtig!

Gibt es eine Dusche mit Massagedüsen, erhöht sich die geforderte Schutzart in Schutzbereich 2 auf IPX5 (gegen Strahlwasser geschützt).

Schutzbereich 3 ist der sogenannte 240-Zentimeter-Bereich und umfasst die Flächen mit 240 Zentimetern Tiefe vor Schutzbereich 2 bis 2,25 Meter über Fertigfußboden. Hier sind Steckdosen und Schalter erlaubt, wenn sie mit einer F1-Schutzeinrichtung geschützt sind und einzeln von Trenntransformatoren oder mit einer Schutzkleinspannung von weniger als zwölf Volt betrieben werden. Auch Verbindungsdosen dürfen installiert werden.

Regelung für Steckdosen und Schalter im Bad

Steckdosen und Schalter sind in den elektrischen Schutzbereichen 0, 1 und 2 unzulässig. Nur Schalter, die in Leuchten eingebaut sind, ohne deren Schutzart herabzusetzen, dürfen eingebaut werden.

Regelung für Leitungen im Bad

Leitungen, die ummantelt sind, dürfen im Badezimmer sowohl auf als auch unter Putz verlegt werden. Stegleitungen hingegen sind unter Putz in einer Tiefe von mindestens sechs Zentimetern zu führen. In den Schutzbereichen 0, 1, 2 und 3 dürfen keine Leitungen verlegt werden, die der Versorgung anderer Räume oder Orte dienen.

Wie sieht es mit dem Schutzbereich bei Waschbecken aus?

Derzeit gibt es keine Norm, die einen elektrischen Schutzbereich rund ums Waschbecken regelt. Ragt das Waschbecken also in keinen Schutzbereich von Dusche oder Badewanne hinein, dürfen Steckdosen und Geräte innerhalb der vorgeschriebenen Installationszonen nach DIN 18015 frei installiert werden. Sinnvoll ist es allerdings, Steckdosen außerhalb des Spritzwasserbereichs anzuordnen oder nur Steckdosen mit entsprechender Schutzart zu verwenden.

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