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Sicheres Zuhause: Warum lohnen sich Alarmanlagen und welche gibt es?

Inhaltsverzeichnis

Thema Einbruch – Mythen und Vorurteile

„Einbrecher kommen immer nachts“
Die meisten Menschen haben beim Thema Einbruch das Bild vom Dieb in der Nacht vor Augen. Das stimmt aber nur teilweise. Einbrecher versuchen immer den sichersten Weg zu gehen. Tatsächlich passieren die Einbrüche eher tagsüber, da dann die meisten nicht zu Hause sind. 

„In der Urlaubszeit wird am meisten eingebrochen“
Auch das ist ein Gedanke, den viele beim Thema Einbruch haben. Statistisch gesehen finden die meisten Einbrüche aber während der dunklen Jahreszeit statt. Hier sind die Einbrecher durch die Dunkelheit vor Blicken geschützt – ähnlich wie in der Nacht – haben aber zusätzlich noch den Vorteil, dass selten jemand im Haus ist.

„Nur Einfamilienhäuser sind von Einbrüchen betroffen“
Eine weitere weit verbreitete Annahme bezüglich Einbrüchen ist, dass Mehrfamilienhäuser sicherer sind. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Wenn es klingelt, schaut selten jemand nach, wer unten vor der Haustür steht, sondern macht einfach auf, mit dem Gedanken, dass wahrscheinlich ein Nachbar oder der Besuch des Nachbarn geklingelt haben wird. So können Einbrecher leicht unbemerkt in das Haus eindringen. Und da viele ihre Türen tagsüber beim Verlassen der Wohnung nicht extra abschließen, kann der Einbrecher in Sekunden die Tür knacken und in die Wohnung gelangen. 

Welche Folgen hat ein Einbruch?

Finanzielle, materielle und ideelle Verluste
Viele Menschen verlassen sich im Falle eines Einbruchs auf die Versicherung. Leider zahlt die Versicherung nur, wenn auch alles sinnvoll versichert wurde. Wenn das nicht der Fall ist, wird lediglich ein Teil der Kosten übernommen. Sollten sie bestimmte Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten, haben kann sich die Versicherung auch quer stellen. Ein Teil der zerstörten Gegenstände lässt sich meist nicht ersetzen. Hierzu zählen Gegenstände, die keinen großen materiellen Wert haben, aber Ihnen viel bedeuten.

Selbst wenn Sie alles beachtet haben und alles ausreichend versichert ist, kommt dennoch viel Arbeit auf sie zu. Der Schaden muss begutachtet werden, die Polizei und die Versicherung müssen informiert und der Schaden repariert werden. 

Emotionale Belastung
Auch psychische Probleme bei einem Einbruch sind sehr häufig. Viele Menschen können nach einem Einbruch nicht mehr in der Wohnung bleiben. Das liegt meist am fehlenden Sicherheitsgefühl und dem Gefühle der Machtlosigkeit und der Erniedrigung. Auch langzeitige Probleme wie Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen oder Depressionen treten häufig auf.
Viele Menschen erhöhen die Sicherheitsmaßnahmen erst nach einem Einbruch. Viel besser wäre es, wenn dies im Vorhinein geschehen würde.

Viele Bedenken gegenüber Alarmanlagen sind unberechtigt

Leider haben sehr viele Menschen immer noch eine falsche Vorstellung von Alarmanlagen. Im Folgenden werden ein paar Vorurteile richtiggestellt.

„Alarmanlagen sind teuer“
Selbstverständlich kommt es hier immer auf die Größe der Wohnung oder des Hauses an. Ein Einfamilienhaus kann aber schon ab etwa 2000 Euro grundlegend abgesichert werden. Wenn Sie bedenken, welche Kosten bei einem Einbruch entstehen, ist das eine gute Investition. Wenn Sie das auf zehn Jahre rechnen, haben Sie für etwa 15 Euro im Monat ein sicheres Gefühl und Sie vermeiden die möglichen psychischen Folgen, die durch den Einbruch entstehen können. 

Hinweis: Nehmen Sie kein Angebot an, weil es günstig ist, und kaufen Sie sich auch keine „einfach selbst zu installierende“ Alarmanlage. Diese entsprechen selten dem Standard und schützen somit nicht ausreichend. Lassen Sie sich besser von einem Fachmann beziehungsweise einer Fachfrau beraten und die Alarmanlage professionell installieren.

„Die Installation einer Alarmanlage ist aufwendig“
Das stimmt schon lange nicht mehr. Die heutigen Funkanlagen arbeiten ohne aufwendige Verdrahtung und können immer nachgerüstet werden. Die komplette Alarmanlage ist meist nach einem Tag fachgerecht installiert und funktionsfähig.

Sollten Sie einen Neubau planen, können Sie den Drahtalarmanlagenplan auch in Ihren Leitungsplan integrieren. So ist ihr Eigenheim von Anfang an gesichert.

„Die Alarmanlage lockt Diebe an“
Auch diese Aussage stimmt nicht. Einbrecher gehen meist den für sie sichersten Weg. Sollten sie also Anzeichen einer Alarmanlage sehen, versuchen sie es meist gar nicht und suchen sich ein ungeschütztes Haus, das leichter einzubrechen ist.

„Eine Alarmanlage ist kompliziert zu bedienen“
Das war früher der Fall. Heute sind die Alarmanlagen viel benutzerfreundlicher, sodass auch ältere Generationen keine Probleme haben, diese zu bedienen. Außerdem haben Sie bei den meisten Funkalarmanlagen die Möglichkeit, diese per App zu bedienen. So können Sie von überall nachschauen, ob Sie wirklich alle Türen und Fenster geschlossen haben und werden im Falle eines Einbruchs sofort informiert.

„Alarmanlagen haben häufig Fehlalarme“
Auch dieses Problem bestand hauptsächlich früher. Moderne, fachgerecht Installierte Alarmanlagen haben heute kaum noch Fehlalarme: 99,8 Prozent der ausgelösten Alarme sind korrekt. Die Alarmanlagen laufen inzwischen auf reservierten Frequenzen die nicht durch andere Funkquellen gestört oder ausgelöst werden können. Auch bei Gewitter funktionieren diese einwandfrei.

„Bei mir lohnt sich kein Einbruch“
Leider denken viele so. Dabei hat fast jeder etwas in seinem Haushalt, das sich für den Einbrecher lohnen kann. Zum Beispiel Smartphones, kleine Summen an Bargeld, Computer oder Fernseher.

Außerdem weiß der Einbrecher vorher nicht, ob Sie etwas von Wert haben. Selbst wenn er nichts mitnimmt, haben sie immer noch die physischen Schäden, die durch den Einbruch entstanden sind und die psychischen Folgen.

„Ich bin versichert. Ich brauche keine Alarmanlage.“
Die Versicherung kommt zwar für die meisten Schäden auf, aber es kann dennoch Verluste geben, die mit Geld nicht wiederbringbar sind.

Welche Arten von Alarmanlagen gibt es?

Die meisten Alarmanlagen funktionieren nach dem gleichen Prinzip:

  • Verschiedene Sensoren melden das Eindringen in ein Gebäude.
  • Es gibt auch Sensoren, die Rauch, Wasser oder Gas erkennen. 
  • Erkennen die Sensoren eine Gefahr, geht die Meldung an die Alarmzentrale, die dann die Sirenen aktiviert und optional direkt die Polizei informiert.

Trotzdem können drei Arten von Alarmanlagen festgelegt werden: Funkalarmanlagen, Hybridalarmanlagen und verkabelte Alarmanlagen.

Funkalarmanlagen bestehen aus einzelnen Modulen, die über eine verschlüsselte Frequenz miteinander kommunizieren. Diese haben meist die Möglichkeit, bereits bestehende verkabelte Alarmanlagen mit einzubinden. In diesem Fall handelt es sich um eine Hybridalarmanlage.

Verkabelte Alarmanlagen oder Drahtalarmanlagen werden komplett verdrahtet. Diese eignen sich vor allem für Neubauten, da sie direkt eingeplant werden können.

Welche Alarmanlage ist die richtige für mich?

Dazu lassen Sie sich am besten von mehreren Sicherheitsfirmen beraten und entscheiden am Ende, welches Angebot am zu Ihnen passt.

Generell sind bei Neubauten oder kompletten Sanierungen Draht- oder Hybridanlagen zu empfehlen. Möchten Sie eine Alarmanlage nachträglich einbauen, ist eine Funkalarmanlage geeigneter.

Weitere Tipps:

Achten Sie beim Kauf einer Alarmanlage auf die DIN-Zertifizierung. Eine sichere Anlage ist komplett geprüft nach der Norm DIN EN 45001 zertifiziert. Außerdem sollten Sie auf die Klassen vom Verband der Schadensversicherer (VdS-Klassen) achten. Diese sind meist von Ihrer Versicherung vorgegeben. 

Zu den VdS-Klassen zählen:

  • Klasse A: Schutz für private Wohnobjekte, zum Beispiel Eigenheime
  • Klasse B: Schutz für Gewerbeobjekte, öffentliche Gebäude und Wohngebäude mit erhöhter Gefährdung
  • Klasse C: Wie Klasse B, jedoch mit sehr hoher Gefährdung.

Wenn Sie sich von einer Fachfirma beraten lassen, wird diese beim Angebot auf die genannten VdS-Klassen achten.

Vorbereitung für das Gespräch mit dem Fachmann – Checkliste zum kostenfreien Download

Vor dem Gespräch mit dem Fachmann oder der Fachfrau können Sie bereits selbst einige Fragen klären – das vereinfacht die Beratung.

Die Fragen können Sie sich hier herunterladen:

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