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Wie gut ist unser Leitungswasser?

Inhaltsverzeichnis

Ursprung des Leitungswassers

Damit das kühle Nass aus dem Wasserhahn kommen kann, werden unterschiedliche Quellen benötigt. Im Gegensatz zu vielen anderen gehört Deutschland zu den wasserreichen Ländern, das auf verschiedene Trinkwasser-Quellen zurückgreifen kann. Kurz gesagt, Trinkwasser ist stets ein Naturprodukt und wird zu rund 70 Prozent aus Grund- und Quellwasser gewonnen. 13 Prozent des aufbereiteten Leitungswassers stammen aus See-, Fluss- oder Talsperrenwasser. Die verbleibenden 17 Prozent werden aus ursprünglichem Oberflächenwasser gewonnen, das jedoch eine Bodenpassage oder Uferfiltration durchläuft.[1]

Unser Trinkwasser stammt demnach, je nach Region, aus verschiedenen Quellen und wird entsprechend der Trinkwasserverordnung vonseiten der Wasserversorger aufbereitet. 

[1] https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/trinkwasser#:~:text=Trinkw….

Die Qualität des deutschen Trinkwassers

Um als Trinkwasser anerkannt zu werden, muss das Wasser frei von Schadstoffen oder Verunreinigungen sein, sodass keine Gefahr für Mensch oder Umwelt besteht. Deshalb greift in Deutschland auch die Trinkwasserverordnung, um dies stetig zu überprüfen. In dieser Verordnung lassen sich spezifische Grenzwerte finden, die sicherstellen sollen, dass durch den Genuss keine gesundheitliche Gefahr besteht.

Laut dem Umweltbundesamt besitzt das deutsche Trinkwasser demnach eine gute bis sehr gute Qualität.[1] Denn durch die Trinkwasserverordnung wird auch festgelegt, welche chemischen, physikalischen und biologischen Parameter im Grundwasser regelmäßig kontrolliert werden müssen. Zuständig für diese Untersuchungen sind die Wasserversorger. Weiterhin stehen die Wasserwerke unter der staatlichen Aufsicht der Gesundheitsämter. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Verbraucher reines und gesundheitlich unbedenkliches Leitungswasser konsumieren können.

Grenzen der Trinkwasserverordnung

Nicht nur vonseiten des Umweltbundesamtes, sondern auch andere staatliche Behörden geben immer wieder Entwarnung und bezeichnen die Qualität des deutschen Leitungswassers als gesundheitlich unbedenklich. Grundsätzlich sind diese Aussagen per se auch nicht falsch. Schließlich werden die vorgegebenen Grenzwerte und Richtlinien eingehalten.

Allerdings bedeuten Grenzwerte, dass bestimmte Schadstoffe und Co. dennoch im Trinkwasser enthalten sein können. So darf beispielsweise ein Liter Trinkwasser 0,01 mg Blei, 2 mg Kupfer oder auch 50 mg Nitrat enthalten.[1]

Nitrat beispielsweise ist grundsätzlich für den menschlichen Körper nicht schädlich, kann im Organismus aber zu Nitrit umgewandelt werden. Eine hohe Menge an Nitrat kann deshalb vor allem für Babys zu einem gesundheitlichen Problem werden, da die Sauerstoffaufnahme im Körper gehemmt wird und das Baby so ersticken könnte. In der Wasseranalytik dient Nitrat allerdings in erster Linie als Indikator für Pflanzenschutz- und Düngemittel für welche keine festgelegten Grenzwerte existieren.

Neben den gelisteten Stoffen, die bis zu bestimmten Grenzwerten im Leitungswasser[2] vorkommen können, gibt es daher auch noch die sogenannten nicht gelisteten Inhaltsstoffe. Zu diesen gehören unter anderem Hormone, Medikamentenrückstände, Mikroplastik und viele Pestizide oder Industriechemikalien.

Verunreinigung des Trinkwassers – ein vielseitiges Problem

Grundsätzlich sind die Wasserversorger für eine optimale Aufbereitung des Leitungswassers verantwortlich. Allerdings sind viele Wasserwerke veraltet und besitzen nicht ausreichende Aufbereitungstechniken, um insbesondere moderne Schadstoffe einwandfrei aus dem Wasser zu filtern. So gelangt das verunreinigte Wasser dennoch in die Haushalte.

Erschwerend kommt hinzu, dass einige schädliche Substanzen bereits im Grundwasser vorhanden sind. In der konventionellen Landwirtschaft kommen insbesondere vermehrt Pestizide und Düngemittel zum Einsatz. Diese Schadstoffe gelangen in Seen und Flüsse oder sickern in den Boden und somit in das Grundwasser. Dementsprechend ist auch die Nitratbelastung im Grundwasser hoch.[1] Aber auch aus dem Abwasser gelangen Giftstoffe, beispielsweise durch Chemikalien und Medikamentenreste in den Wasserkreislauf. Dies ist unter anderem der Fall, sofern Medikamente, Chemikalien oder Farbreste über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden. Zudem kann vor allem Mikroplastik in den Wasserkreislauf gelangen, sofern Kleidung mit einem hohen Anteil an Polyester gewaschen wird.

Wasserversorger sind stets daran interessiert, ihren Kunden eine optimale Wasserqualität zu bieten. Aus genannten Gründen ist dies aber nicht immer möglich, sodass sich immer wieder Verunreinigungen im Trinkwasser nachweisen lassen. Am häufigsten wird das Trinkwasser durch folgende Faktoren verunreinigt:

  • Schwermetalle wie Blei oder Kupfer
  • Pestizide und Düngemittel
  • Mikroplastik
  • Hormone und hormonähnliche Stoffe
  • Medikamentenrückstände
  • Desinfektionsmittel wie Chlor
  • Bakterien wie e.Coli, Enterokokkon, Pseudomonas oder Legionellen. 

Vor allem bestimmte Personengruppen wie Kleinkinder oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Betroffene mit bestimmten Vorerkrankungen können sehr empfindlich auf mögliche Verunreinigungen im Trinkwasser reagieren.

Giftstoffe und Co. durch veraltete Leitungen

Die Wasserwerke sind durch die Trinkwasserverordnung dazu angehalten, das Wasser von Schadstoffen und Krankheitserregern zu befreien und die Qualität in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Allerdings sollte in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden, dass die Wasserversorger für die gesundheitlich unbedenkliche Qualität des Trinkwassers nur bis zum Hausanschluss verantwortlich sind.

Durch alte und marode Rohrleitungen, durch die das Wasser schlussendlich noch fließen muss, um beim Verbraucher aus dem Wasserhahn zu kommen, kann das Leitungswasser ebenfalls mit Schadstoffen oder anderen krankheitserregenden Schadstoffen kontaminiert werden. Dementsprechend ist vor allem eine Wasseraufbereitung in Wohngebäuden ein Thema, mit dem sich viele Vermieter oder Eigentümer auseinandersetzen sollten. 

Vor allem Kupfer- und Bleirohre stellen eine erhebliche Gefahr für die Wasserqualität und daher für die Gesundheit der Verbraucher dar. Aber auch beschädigte Dichtungen oder inaktive Leitungsstränge können eine Verunreinigung des Leitungswassers begünstigen.

Statt Leitungswasser lieber Mineralwasser?

Viele Verbraucher greifen lieber zum gekauften Mineralwasser als das Leitungswasser zu trinken. Allerdings sollte diese Alternative nicht unbedingt favorisiert werden. Natürlich unterliegt auch das Mineralwasser strengen Qualitätskontrollen, sodass die Aufnahme von Schadstoffen oder Krankheitserregern vermieden werden soll.  Allerdings können durch den Genuss von Mineralwasser aus Plastikflaschen ebenfalls gelöste Chemikalien oder Mikroplastik aufgenommen werden.

Zudem werden für die Herstellung der Plastikflaschen, in denen häufig Mineralwasser gekauft wird, wertvolle Ressourcen verschwendet. Häufig wird leider auch vergessen, dass sich auch im Leitungswasser wertvolle Mineralstoffe finden lassen. Diese kommen natürlich auch im gekauften Mineralwasser vor, ansonsten dürfte das Wasser nicht diesen Namen tragen, allerdings nicht zwangsläufig in höherer oder vergleichbarer Menge wie beim Trinkwasser.

Trinkwasserqualität eigenständig verbessern

Jeder Verbraucher kann für sich selbst die Trinkwasserqualität verbessern, um das Leitungswasser bedenkenlos konsumieren zu können. Demnach können in Küche und Bad hochwertige Wasserfilter zum Einsatz kommen, mit denen sich das Leitungswasser optimal von jeglichen Schadstoffen und Krankheitserregern befreien lässt. Diese Filtersysteme eignen sich vor allem für Haushalte mit Babys, kleinen Kindern oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Tipp: Grundsätzlich sollte der Wasserhahn insbesondere morgens erstmal laufen gelassen werden, bevor das Leitungswasser getrunken oder anderweitig konsumiert wird. Auf diese Weise gelangt das Stagnationswasser nicht in den Körper. Hierbei handelt es sich um Wasser, dass über eine lange Zeit in den Leitungen gestanden und mit möglichen Krankheitserregern oder Schadstoffen kontaminiert ist. Stagnationswasser kann allerdings auch zum Putzen oder Blumengießen verwendet werden.

Fazit

Trotz der regelmäßigen Kontrollen und der strengen Richtlinien in der deutschen Trinkwasserverordnung lassen sich Verunreinigungen durch Schadstoffe oder Krankheitserreger im Leitungswasser nicht immer vermeiden. Schließlich müssen die Wasserversorger lediglich bestimmte Grenzwerte berücksichtigen, nicht jedoch gänzlich vermeiden, dass Nitrate und Co. im Wasser vorkommen. Um dennoch bedenkenlos Leitungswasser konsumieren zu können, sollte auf einen separaten Wasserfilter zurückgegriffen werden. Mit diesem lassen sich selbst kleinste Partikel aus dem Trinkwasser herausfiltern, während zugleich Geruch und Geschmack deutlich verbessert werden.

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