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Der Bausparvertrag: Alles Wissenswerte zum beliebten Finanzierungs-Dauerbrenner

Inhaltsverzeichnis

Egal ob man nun ein (Einfamilien-)Haus kaufen oder bauen möchte, den Erwerb einer schicken Eigentumswohnung plant, eine bereits bestehende Immobilie modernisieren beziehungsweise sanieren will oder sich schlicht und einfach einen möglichst hohen Sparzins sichern möchte: Der klassische Bausparvertrag macht grundsätzlich viele Dinge möglich. Darüber hinaus lassen sich mit einem solchen Bausparvertrag die persönliche Altersvorsorge und eventuell anfallende Anschlussfinanzierungen absichern – allerdings gibt es auch die eine oder andere Kehrseite, auf die wir später noch etwas genauer eingehen werden. Doch vorab gilt es zu verstehen, was einen Bausparvertrag eigentlich konkret ausmacht und wie das Prinzip des Bausparens genau funktioniert.

Der Bausparvertrag – was ist das und wie funktioniert das Ganze?

Bei einem klassischen Bausparvertrag handelt es sich einfach gesagt um eine Kombination aus dem traditionellen Sparen und einem relativ günstigen Immobiliendarlehen. Der Anleger spart im ersten Schritt rund die Hälfte (in der Regel sind es zwischen 30 und 50 Prozent) der zuvor festgelegten Bausparsumme an, während die Bank die andere Hälfte als Baukredit mit einem festen Zinssatz zur Verfügung stellt. Der Vorteil des zugesicherten Zinssatzes kommt jedoch erst dann voll zum Tragen, wenn das aufgenommene Darlehen in der nahen Zukunft deutlich teurer werden wird. Sollten die Bauzinsen hingegen weiter sinken, muss der Anleger trotzdem den höheren Zinssatz aus dem bereits abgeschlossenen Bausparvertrag zahlen. Ein weiteres Manko ist die ausbleibende Planungssicherheit, da der Zuteilungszeitpunkt beim Vertragsabschluss in der Regel noch nicht feststeht. Gut zu wissen: Die meisten Bausparverträge werden erst nach sieben bis zehn Jahren zuteilungsreif.

Die grundsätzliche Funktionsweise eines Bausparvertrages lässt sich am besten anhand des folgenden Beispiels erläutern: Alle Bausparer zahlen ihre Spar- respektive Tilgungsraten in einen Topf ein, der von den Bausparkassen verwaltet wird. Sobald eine ausreichend hohe Summe zusammengekommen ist, erfolgt die Auszahlung an den ersten Anleger – und da auch weiterhin fleißig eingezahlt wird, können nach und nach immer mehr Kredite vergeben werden.

Der Vorteil für den Bausparer: Dank der Kombination aus dem Sparplan und dem Immobiliendarlehen sind die Zinsen während der Sparphase um einiges niedriger als bei einem normalen (Standard-)Baukredit. Allerdings muss der Anleger auch einige Jahre warten, bis der Bausparvertrag zugeteilt wird. Daher sollte ein solcher Vertrag optimalerweise bereits schon viele Jahre vor dem geplanten Hauskauf beziehungsweise -bau abgeschlossen werden.

Bezugsquellen für Bausparverträge

Obwohl Bausparverträge in erster Linie zumeist direkt von Bausparkassen angeboten werden, gibt es auch einige Banken, Versicherungsunternehmen und Finanzvermittler, die – in enger Zusammenarbeit mit Bausparkassen – ebenfalls Bausparverträge anbieten können.

Hier sind die wichtigsten Bezugsquellen in der Kurzübersicht:

Bausparkassen
Sie spielen eine entscheidende und zentrale Rolle bei der Bereitstellung von Bausparverträgen. Als spezialisierte Finanzinstitute, die auf Bausparen und Baufinanzierung ausgerichtet sind, bieten sie eine breite Palette von Bausparprodukten an und sind damit eine der Hauptanlaufstellen für Personen, die eine Immobilie finanzieren möchten oder langfristige Sparziele verfolgen.

Banken
Viele Banken bieten ebenfalls Bausparverträge an. Die Möglichkeiten und die verschiedenen Angebote können entweder direkt in einer Filiale der jeweiligen Hausbank oder online auf der Website der Bank abgerufen werden.

Finanzberater
Unabhängige Finanzberater und -vermittler können Ihnen ebenfalls bei der Auswahl eines geeigneten Bausparvertrages helfen. Sie können verschiedene Optionen miteinander vergleichen und bei der Entscheidungsfindung helfen.

Online-Vergleichsportale
Es gibt zahlreiche Portale im Internet, auf denen sich Bausparverträge verschiedener Anbieter direkt miteinander vergleichen lassen. Diese Plattformen ermöglichen es auch, dass sich die Konditionen, Zinsen und Gebühren der verschiedenen Bausparkassen in einem direkten Überblick einsehen lassen.

Immobilienmessen
Auf Immobilienmessen gibt es oftmals die Gelegenheit, direkt mit den Vertretern von Bausparkassen in Kontakt zu treten und sich in einem persönlichen Gespräch von den Angeboten zu überzeugen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genauen Möglichkeiten und Angebote je nach Standort und der jeweiligen finanziellen Situation variieren können.

Auf der Suche nach dem besten Angebot

Wenn es um die Auswahl eines Bausparvertrags geht, ist es entscheidend, die verschiedenen Angebote der Bausparkassen sorgfältig zu vergleichen. Die wichtigsten Faktoren, die dabei berücksichtigt werden sollten, sind die Höhe der Bausparsumme, das Mindestsparguthaben, der Regelsparbeitrag und die Bewertungszahl. Jeder Anbieter kann unterschiedliche Konditionen und Renditen bieten, daher lohnt es sich, die Vertragsbedingungen stets genau zu prüfen. Einige Bausparkassen ermöglichen zudem auch individuelle Vereinbarungen, wie beispielsweise höhere Sparraten für eine schnellere Zuteilung. Ein gründlicher Vergleich kann also dazu beitragen, genau den Bausparvertrag zu finden, der am besten zu den eigenen finanziellen Zielen und Bedürfnissen passt.

Die wichtigsten Fachbegriffe rund um das Thema Bausparen (schnell und einfach erklärt)

Da wir die drei Phasen einer Baufinanzierung über einen Bausparvertrag hier bereits etwas näher erläutert haben, fokussieren wir uns nun auf die Erläuterung der zahlreichen Fachwörter, auf die man automatisch stößt, sobald man sich mit der Thematik Bausparvertrag beschäftigt. Vorab noch ein Tipp: Bevor man einen Bausparvertrag abschließt, sollte man die verschiedenen Anbieter etwas genauer unter die Lupe nehmen und deren Angebote in Ruhe miteinander vergleichen – denn das kann sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt machen.

Die Bausparsumme
Die Bausparsumme gilt als potentiell wichtigster Wert eines Bausparvertrages, da sie die Höhe definiert, über die der Vertrag mit dem Kreditinstitut abgeschlossen wird. Die Bausparsumme setzt sich dabei aus dem angesparten Guthaben des Anlegers und dem später aufgenommenen (Immobilien-)Darlehen zusammen. Dementsprechend kann der Kreditnehmer die Höhe der Bausparsumme schon frühzeitig in die persönliche Finanzierungsplanung mit einfließen lassen.

Das Mindestsparguthaben
Bevor die Bank das Bauspardarlehen an den Anleger vergeben kann, muss dieser bereits einen bestimmten Teil der Bausparsumme angespart haben. In diesem Fall spricht man von dem sogenannten Mindestsparguthaben, das je nach Anbieter und Vertragsinhalt im Normalfall circa 30 bis 50 Prozent der gesamten Bausparsumme ausmachen sollte.

Der Regelsparbeitrag
Grundsätzlich beinhaltet jeder Bausparvertrag eine Regelsparrate beziehungsweise einen Regelsparbeitrag, der sich stets nach der Höhe der eigentlichen Bausparsumme richtet. In der Regel beläuft er sich auf etwa vier bis fünf Prozent der gesamten Bausparsumme. Wer eine höhere Rate als den Regelsparbeitrag einzahlen möchte – zum Beispiel um von einer schnelleren Zuteilung zu profitieren – muss für diese monatlichen Sonderzahlungen jedoch erst eine Zustimmung der Bank einholen. Tipp: Grundsätzlich kann es nicht schaden, wenn man diese Sonderzahlungen bereits schon im Vorfeld mit der Hausbank abspricht.

Die Bewertungszahl
Die Bewertungszahl, die jedem Bausparer von der Bausparkasse zugeordnet wird, entscheidet darüber, wann das jeweilige Darlehen zuteilungsfähig wird. Dabei handelt es sich um einen recht komplexen Berechnungsprozess, der sich jedoch praktischerweise etwas vereinfachen lässt: Wer schnell viel Geld anspart oder mit stetigen Einzahlungen langfristig spart, bekommt eine hohe Bewertungszahl zugeteilt – und je höher diese Zahl ist, desto schneller erfolgt die Zuteilung.

Das Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass Bausparverträge eine vielseitige Finanzierungsoption darstellen, die insbesondere für die langfristige Planung von Wohnbedürfnissen und Immobilienfinanzierungen geeignet sind. Sie bieten Sicherheit durch staatliche Regulierung, eine Einlagensicherung und eine konservative Anlagestrategie. Und der zugesicherte Zinssatz kann vor allem in Zeiten steigender Zinsen von Vorteil sein. Auf der anderen Seite müssen potenzielle Bausparer jedoch auch die potentiellen Nachteile berücksichtigen. Bausparverträge haben tendenziell niedrigere Renditen im Vergleich zu anderen Anlageformen. Darüber hinaus können die Wartezeiten bis zur Zuteilung, die oft mehrere Jahre betragen, ein Hindernis sein, wenn schnelle Liquidität benötigt wird. Es ist daher ratsam, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und die individuellen finanziellen Ziele zu berücksichtigen, bevor man sich schlussendlich für einen Bausparvertrag entscheidet.

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