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Selbstauskunft: Was steht drin und wofür brauche ich sie?

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Selbstauskunft?

Bei Finanzgeschäften wie einer Immobilienfinanzierung, einem Kauf auf Rechnung, dem Abschluss einer Versicherung oder der Anmietung einer Wohnung wird die Bank nach einer Selbstauskunft verlangen. Bei der Anmietung einer Wohnung wird auch der Vermieter eine Selbstauskunft haben wollen. Es ist ein wichtiges Dokument, das Angaben über die Bonität des Vertragspartners macht. So will die Bank das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls möglichst ausschalten.

Eine Selbstauskunft ist dabei ein Dokument, in dem Verbraucher Angaben über Ihre eigene finanzielle Situation machen. In Zusammenhang mit einem Bankkredit müssen Sie für gewöhnlich einen Vordruck der Bank ausfüllen, der alle relevanten Informationen abfragt. Neben Banken fordern aber auch folgende Vertragspartner eine Selbstauskunft an:
 

  • Kreditvermittler
  • Kreditversicherungen/Versicherungen
  • Versandhäuser
  • Vermieter 
  • manchmal auch Mobilfunkprovider 

Selbstauskunft: Wofür brauche ich das?

Sind Sie “flüssig”? Das klingt salopp, aber genau um diese Frage dreht es sich, wenn Sie ein Darlehen bei der Bank aufnehmen wollen. Kann man Ihnen so viel Geld leihen und sich darauf verlassen, dass Sie die Raten auch fristgerecht zurückzahlen können? Genau das will Ihre Bank überprüfen. Mithilfe der von Ihnen getätigten Angaben kann sie sich ein Bild von Ihrer finanziellen Situation machen. 

Die Selbstauskunft muss dabei kein seitenreicher Aufsatz sein. Es reicht ein standardisiertes Formular, das viele Informationen zu den Einkommens- und Vermögensverhältnissen von Ihnen als potenziellem Kreditnehmer enthält. Viele Banken haben Vordrucke, die Sie anfordern und direkt ausfüllen können. Die Selbstauskunft ist dabei Bestandteil der sogenannten Bonitätsprüfung. Mit dieser entscheidet die Bank, ob der Darlehensnehmer über ausreichend Einkommen und Kapital verfügt, um die Darlehenssumme zurückzuzahlen. 

Tipp: Füllen Sie deshalb die Selbstauskunft sehr sorgfältig und vollständig aus, denn von ihr ist die Kreditzusage abhängig. Sie sollte daher keine Unstimmigkeiten oder Lücken enthalten.

Die Selbstauskunft ist ein wesentlicher Teil des Kreditantrags und muss wahre Angaben enthalten. Hierzu findet sich in den Selbstauskünften der Banken auch ein Rechtshinweis. Mit Ihrer Unterschrift unter der Selbstauskunft verpflichten Sie sich, wahrheitsgemäße Angaben gemacht zu haben. Wer mit Vorsatz etwas auslässt oder falsch einträgt, macht sich sonst des Betrugs schuldig.

In vielen Fällen fordert die Bank zusätzlich Belege an, um die gemachten Angaben verbindlich bestätigen zu lassen - insbesondere bei den Informationen zu den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. 

Selbstauskunft für ein Darlehen: Was gehört unbedingt hinein?

Je mehr Angaben Sie zu Ihrer Bonität machen, umso besser kann sich die Bank ein Bild von Ihrer finanziellen Situation machen. Deshalb sollte die Selbstauskunft verschiedene Bereiche umfassen. Dazu gehören:

  • Angaben zum Darlehensnehmer (können auch mehrere sein) und seinem beziehungsweise ihrem Beschäftigungsverhältnis
  • Angaben zur Bonität und eine Aufstellung ihres Eigenkapitals (dies kann auch separat über ein anderes Formular erfasst werden), etwa Aktiendepots und Festgeldkonten
  • Angaben zum Finanzierungsobjekt, also zur Immobilie
  • Angaben zur angefragten Finanzierung
  • Angaben über die gewünschte Finanzierungsstruktur
  • Einwilligung, dass die Bank die Daten nutzen darf und alle Angaben richtig sind
  • Einwilligung zur Einholung von Einkünften
  • Auftragserteilung zur Darlehensvermittlung
  • Vorvertragliche Informationen zum Thema Immobiliar-Verbraucherdarlehen

Darüber hinaus enthält die Selbstauskunft für gewöhnlich auch eine Klausel, die es der Bank erlaubt, über die SCHUFA Auskünfte über die Antragsteller einzuholen.

Sollten Sie bereits über Immobilienvermögen verfügen, müssen Sie dieses im Rahmen der Selbstauskunft ebenfalls bekanntgeben. Die Bank bekommt so neben der Information über die Einnahmen aus der Miete auch einen Überblick über mögliche Sicherheiten und laufende Immobiliendarlehen.

Sollten Sie eine Bestandsimmobilie erwerben wollen, für die umfangreiche Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen anstehen, so brauchen Sie zusätzlich eine genaue Kostenaufstellung für die einzelnen Arbeiten, die gemacht werden müssen.

Selbstauskunft der SCHUFA: Was ist das?

Es gibt einen Unterschied zwischen der Selbstauskunft, die Sie beispielsweise bei der und für die Bank tätigen, und der Selbstauskunft bei der SCHUFA. Bei der SCHUFA werden vor allem diese Aspekteim Rahmen einer Selbstauskunft abgefragt:

  • Kontaktdaten wie Name und Anschrift, Geburtsdatum, Güterstand - zum Beispiel, ob Sie ledig, verheiratet oder geschieden sind und die Anzahl der Kinder
  • wirtschaftliche Daten wie Beruf, Arbeitgeber, Einkommensverhältnisse Vermögensverhältnisse mit genauen Angaben zu Schulden und Bürgschaften
  • Bankverbindung
  • gerichtliche Eintragungen, wie beispielsweise bei einer Insolvenz

SCHUFA-Selbstauskunft beantragen: Das müssen Mieter dazu wissen

Jeder Verbraucher darf einmal pro Jahr - gemäß dem Bundesdatenschutzgesetz - kostenlos eine SCHUFA-Auskunft beantragen. Diese enthält allerdings sehr sensible Daten, die eigentlich nicht für den Vermieter bestimmt sind. Als potenzieller Mieter sollten Sie sich daher lieber für die kostenpflichtige Variante entscheiden, die Sie dem möglichen Vermieter in spe aushändigen können. Sie kostet rund 30 Euro und liefert die Informationen, die für einen Vermieter ausreichend sind.

Dabei findet der Vermieter in der Selbstauskunft von der SCHUFA keine detaillierten Informationen zur persönlichen Bonität. In ihr ist lediglich pauschal vermerkt, ob generell positive Merkmale vorliegen, die auf eine Bonität des Verbrauchers schließen lassen oder ob auch negative Informationen in der Kartei stehen. Diese Angaben müssen dem Vermieter genügen, um eine Entscheidung für oder gegen einen Mietinteressenten zu treffen.

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