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Belüftetes Dach: Was bedeutet das?

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein belüftetes Dach?

Bei Dachkonstruktionen wird in unbelüftete und belüftete Dächer unterschieden, was etwas irreführend sein kann. Denn Dächer müssen grundsätzlich belüftet sein, damit es nicht zu Feuchtigkeitsschäden kommt. Der Unterschied zwischen einem belüfteten und einem unbelüfteten Dach ist die Anzahl der Ebenen zur Be- und Entlüftung – ein unbelüftetes Dach hat nur eine Hinterlüftungsebene, ein belüftetes Dach hingegen zwei:

1. Hinterlüftungsebene zwischen Eindeckung und Unterspannbahn: Diese Hinterlüftung ist dem belüfteten und dem unbelüfteten Dach gemein und sorgt dafür, dass Feuchtigkeit, die durch eine undichte Eindeckung eindringt, abgeführt wird – entweder Richtung Traufe oder durch Verdunstung Richtung First.

2. Hinterlüftungsebene zwischen Unterspannbahn und Dämmung: Diese Hinterlüftung gibt es nur beim belüfteten Dach. Sie ermöglicht, dass Wasser, das durch Konvektion von innen oder Diffusion in die Dämmung gelangt ist, in der Verdunstungsphase über den First an die Außenluft abtransportiert wird.

Gut zu wissen Früher wurden das belüftete Dach als Kaltdach und das unbelüftete Dach als Warmdach bezeichnet.

Weitere Informationen: Was ist der First? Was ist die Traufe? Die Erklärungen hierzu finden Sie in diesem Fachartikel: Die First- und die Traufhöhe – zwei wichtige Maße beim Hausbau

Belüftetes Dach: Was muss beachtet werden?

Bei belüfteten Dächern sind die DIN 4108 und die Merkblätter „Wärmeschutz bei Dächern“ zu beachten. Letztere sind Teil der Fachregeln des deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Aus der DIN und den Merkblättern ergeben sich unter anderem folgende Bedingungen für belüftete Dächer:

  • Bei Dächern mit einer Dachneigung von über zehn Grad muss ein durchgehender Lüftungsquerschnitt über der Dämmung von mindestens zwei Zentimetern Höhe gewährleistet sein.
  • Bei Dächern mit einer Neigung unter zehn Grad muss der durchgehende Lüftungsquerschnitt über der Dämmung mindestens fünf Zentimeter betragen.
  • Bei Flachdächern ist ein durchgehender Lüftungsquerschnitt über der Dämmung von mindestens 15 Zentimeter herzustellen.

Der Vorteil von belüfteten Dächern ist, dass durch die Hinterlüftung ein besserer sommerlicher Wärmeschutz erreicht werden kann; sich der Raum unterm Dach also nicht so stark aufheizt wie bei unbelüfteten Dächern. Zugleich gibt es einen großen Nachteil: Jede Unterbrechung der Lüftungsebene – beispielsweise durch Schornsteine oder Dachflächenfenster – kann die ausreichende Belüftung gefährden und somit Feuchtigkeitsschäden zur Folge haben.

Exkurs Die DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden beschreibt die Mindestanforderungen, die an den Wärmeschutz für Gebäude gestellt werden. Die darin festgelegten Vorgaben und Grenzwerte müssen bei der Planung und dem Bau von Gebäuden – ob Neubau oder Sanierung – berücksichtig werden, damit die Mindestanforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllt werden können.

Wann muss ein Dach belüftet sein?

Dächer müssen immer belüftet sein, damit keine Feuchtigkeitsschäden entstehen. Die Frage lautet also vielmehr, wann ein Dach mit nur einer Be- und Entlüftungsebene – ein sogenanntes unbelüftetes Dach – konstruiert wird und wann man ein Dach als sogenanntes „belüftetes Dach“ mit zwei Be- und Entlüftungsebenen ausführt?

Die Antwort: Früher waren belüftete Dächer allgemein üblich, inzwischen jedoch empfehlen Fachleute die unbelüftete Konstruktion, bei der nur die Dacheindeckung, nicht aber die Dämmung hinterlüftet wird.

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