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Was ist Calciumsulfatestrich?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Calciumsulfatestrich?

Calciumsulfatestrich ist ein Überbegriff für alle Estriche mit dem Bindemittel Calciumsulfat – eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Calciumverbindungen und Sulfate. Das Dihydrat von Calciumsulfat, sprich seine wasserkristalline Form, ist als Gips bekannt.

Unter den Begriff Calciumsulfatestrich fallen folgende Estriche:

  • Anhydritestriche konventioneller Art
  • Naturanhydritfließestriche,
  • Alphahalbhydratfließestriche beziehungsweise REA-Anhydritfließestriche
  • Synthetische Anhydritfließestriche
  • Mischformen

Der konventionelle Calciumsulfatestrich besteht aus

  • Anhydrit,
  • Sand beziehungsweise Kies,
  • Zusätzen (optional) und
  • Wasser.

Durch Beimischung von Dispersionen aus Kunstharz kann die Festigkeit des Estrichs erhöht werden.

Verarbeitet wird der konventionelle Calciumsulfatestrich wie Zementestrich. Das Abbinden, sprich das Aushärten geschieht durch Kristallisation.

Calciumsulfatestrich kann als schwimmender Estrich, Verbundestrich, Estrich auf Trennschicht, Heizestrich oder als Estrich auf Hohlböden verlegt werden. Statt in erdfeuchter Konsistenz wie normaler Zementestrich gibt es ihn auch als Fließestrich.

Generell ist Calciumsulfatestrich feuchtigkeitsempfindlich, weshalb in Bereichen, in denen mit Feuchtigkeit oder Dampfdiffusion zu rechnen ist, für eine Abdichtung oder Dampfsperre gesorgt werden muss.

Wie lange muss Calciumsulfatestrich trocknen?

Wie lange Calciumsulfatestrich trocknen muss, bis er begehbar und belastbar ist, hängt von der Temperatur und dem Klima auf der Baustelle ab. Der durchschnittliche Zeitraum bei konventionellem Calciumsulfatestrich liegt bei etwa drei Tagen bis zur Begehbarkeit und etwa 28 Tagen bis zur vollen Belastbarkeit. Die Werte können allerdings stark schwanken. Zu beachten ist, dass der Calciumsulfatestrich ungehindert austrocknen können muss und nicht zu früh von weiteren Bodenbelägen überdeckt werden darf. Belegreif ist er, wenn der Feuchtegehalt einen Wert von 0,5 CM-Masse-% nicht überschreitet. Der Feuchtegehalt sollte vor dem Belegen mittels CM-Messung geprüft werden.

Was ist der Unterschied zwischen Calciumsulfatestrich und Anhydritestrich?

Die Bezeichnung Calciumsulfatestrich hat den Begriff Anhydritestrich größtenteils abgelöst. Grund dafür ist die europäische Harmonisierung der Bindemittelnorm (DIN EN 13454). In diesem Zuge wurden alle Bindemittel, die zum Großteil aus Calciumsulfat bestehen unter dem Oberbegriff Calciumsulfat zusammengefasst. Dazu zählt auch das Bindemittel Anhydrit. Die Umstellung hatte außerdem zur Folge, dass auch die Estrichkennzeichnung von Anhydritestrich in Calciumsulfatestrich geändert wurde.

Wo wird Calciumsulfatestrich verwendet?

Calciumsulfatestriche können vielfältig verwendet werden, sie kommen sowohl im Wohnungsbau als auch im Objektbau im Innenbereich zum Einsatz – häufig als Fließestriche. In Feuchträumen muss die Estrichart unbedingt nach oben abgedichtet werden, da sie feuchteempfindlich ist. Wird Calciumsulfatestrich nass, quillt er auf und ist unwiderruflich geschädigt, wenn er nicht mehr trocknen kann. In gewerblichen Nassräumen wie Schwimmbädern darf der Estrich deshalb gar nicht eingesetzt werden. Ebenso wenig im Außenbereich.

Welche Vorteile hat Calciumsulfatestrich?

Calciumsulfatestrich

  • ist spannungsarm
  • ist formbeständig
  • ist rissfrei
  • hat ein geringes Schwindmaß
  • ist zug- und druckfest
  • ist fugenlos verlegbar auch bei großen Flächen
  • hat eine hohe Frühfestigkeit
  • benötigt keine Bewehrung
  • ist als Heizestrich verwendbar
  • kann relativ dünn ausgeführt werden

Welche Nachteile hat Calciumsulfatestrich?

Calciumsulfatestrich

  • ist nicht resistent gegenüber Feuchtigkeit
  • ist nur für den trockenen Innenbereich geeignet
  • ist nur eingeschränkt hitzebeständig
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